[Rezension] Ralf Günther – Eine Kiste voller Weihnachten

Werbung / Rezensionsexemplar

Cover Eine Kiste voller Weihnachten

Eine Kiste voller Weihnachten

Autor: Ralf Günther
Illustrationen: Andrea Offermann
Verlag: Rowohlt Verlag
ISBN: 978-3-463-40697-8
Preis: 18 €
Seiten: 124

Weihnachten – Zeit sich zu besinnen und zu reflektieren. Vinzent Storch, seines Zeichens Verkäufer der „Dresdner Pappen“, steht dem Weihnachtsfest kritisch gegenüber. Früher einst andersdenkend, ließ ihn die Zeit erkalten. Sein Interesse gilt der eigenen Firma. Im Dezember 1890 findet er in seiner Werkstatt eine vergessene Kiste und beschließt entgegen aller Vernunft zu liefern.

Lisbeth, ein einfaches Mädchen aus den Bergen, begleitet ihre, in den Wehen liegende, Mutter nach Dresden. Gerade erst angekommen und hungrig, schickt die Mutter sie wieder fort. Lisbeth weigert sich zunächst, aber gibt am Ende doch nach. Schließlich wären ihre Geschwister und Vater sonst am Heiligen Abend allein. Doch wie soll sie nach Hause kommen? Zu Fuß gehen? Angesichts des Schnees keine Option. Kurzentschlossen schmuggelt sich die Kleine auf den Pferdewagen von Vinzent.

Als Vinzent Lisbeth bemerkt, schickt er sie fort. Die Kleine lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken und springt direkt wieder auf den Wagen, bleibt jedoch diesmal nicht lange unentdeckt. Erneut will Vincent sie verscheuchen, aber Lisbeth lässt das nicht zu. Sie besteht darauf zu bleiben und bietet im Gegenzug ihre Hilfe an. Widerwillig nimmt Vincent das Angebot an, nicht ahnend auf was er sich einlässt.

Im Laufe ihrer gemeinsamen Fahrt wird ihm schmerzlich bewusst wieso Weihnachten sein Herz verlassen hat. Lisbeth erinnert ihn mit ihren Fragen an seine eigene Vergangenheit. Manchmal ein wenig frech und mit Schalk im Nacken, aber stets geradeaus. Trotzdem verändert sich Vinzent Stück für Stück ohne sich dessen bewusst zu werden.

Der Autor beschreibt die Reise der Zwei auf schlichte, aber beeindruckende Weise. Die Kälte kriecht einem förmlich in die Knochen und das Schnauben von Trude dringt ans eigene Ohr. Einmal angefangen, lässt einen die Geschichte nicht so schnell los. Die Story in mehreren Abschnitten lesen? Nicht wirklich möglich. Mir persönlich hat sie den Friseurbesuch versüßt. Der Rest wurde direkt auf dem heimischen Sofa verschlungen.

Neben liebenswerten Charakteren verwöhnt der Autor seine Leser mit kleinen Wissenshappen zu regionalen Traditionen und passt die Sprache der Zeit an. Weder stocksteif noch übertrieben höflich – einfach etwas gedämpfter und zurückhaltender. Generell scheint die Zeit im Buch still zustehen. Obwohl es sich bei der gefundenen Kiste um eine sehr wichtige Lieferung handelt und ein Abenteuer das nächste jagt, fühle ich mich als Leser nicht gehetzt.

Hardcover und roter „Lederstreifen“ samt goldener Schrift lassen „Eine Kiste voller Weihnachten“ sehr edel wirken. Perfekt für einen gemütlichen Leseabend vor dem Kamin oder in großer Runde vor der Bescherung. Abgerundet wird das Gesamtbild durch wundervolle Illustrationen. Egal ob als fantastisches Cover, ganzseitiges Illustration oder kleine Zwischenzeichnung – ich sehe Liebe in jedem Strich. Die sanfte Coloration samt Details lässt die ausgewählte Situation lebendig wirken.

Fazit

Trotz des Preises gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Hardcover, roter Einband, Lesebändchen und Goldschrift mit passenden Illustrationen – bereits optisch Weihnachten pur. Dazu eine zuckersüße Geschichte, die daran erinnert die Weihnachtszeit zu genießen und sich nicht komplett im weltlichen Trubel zu verlieren.

2 Kommentare


  1. Ich durfte das Buch auch lesen und rezensieren und war selbst auch hin und weg von dieser Geschichte die in echt mir ganz nah war oder so als wäre ich mit dabei gewesen…..bevor ich mich diesem Buch gewidmet habe hatte ich extra die anderen Bücher die zu der Weichnachtscollektion von der Bücherreihe gehört geholt.
    ZEICHNERISCH SIND alle einfach unglaublich toll.

    Antworten

    1. Ich überlege ehrlich gesagt das dieses Jahr nachzuholen, denn allein dieses Buch ist der helle Wahnsinn. Und ich bin ja eh für tolle Weihnachtsstorys zu haben. Wie viele Werke der Reihe gibt es denn noch?

      PS: Ich seh den Kommentar leider erst jetzt.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert