[Interview] Helge Vogt über seine Comicreihe Alisik

Heute möchte ich euch mein allererstes Interview präsentieren. Ich hatte die Ehre mit Helge Vogt über sein Werk „Alisk“ sprechen zu dürfen. Zum Zeitpunkt des Interviews, kannte ich nur Band 1 „Herbst“. Mittlerweile ist die Reihe abgeschlossen, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und hat zahlreiche Fans. Viel SPaß mit meinem kleinen Interview. Bevor wir jedoch zum Interview kommen, worum geht es bei Alisik überhaupt?

Alisk ist ein junges Mädchen und findet sich plötzlich im Totenreich wieder. Wobei, nicht ganz. Sie hängt zwischen dem Jenseits und dem Tod in ihrer Welt fest. Wieso weiß die junge Frau nicht. Sofort begibt sich Alisk auf die Suche, um mehr über ihr Schicksal und ihren seltsamen Tod zu erfahren. Dabei trifft sie auf aller Friedhofsbewohner und den blinden Jungen Ruben. Im Gegensatz zu den restlichen Menschen kann er die junge Frau sehen. Was werden die beiden auf ihrer Reise erleben?

Was brachte dich auf die Idee Alisik zu zeichnen und als Comic zu veröffentlichen?

Ich hatte Alisik als eine Art Zeichentrickfilm begonnen. Ein Freund von mir (Jochen „Virgill“ Feldkötter) hatte damals auch schon den genialen Soundtrack dafür gemacht. Das Ganze war allerdings sehr aufwändig und eines Tages zeigte ich die ersten Animationen Hubertus und der fragte mich, ob wir daraus nicht ein Comic machen wollen. Die Grundidee blieb bestehen (ein totes Mädchen erwacht auf einem Friedhof), wurde aber noch viel weiter gesponnen und ausgeschmückt.

Übrigens habe ich aus den Animationen von damals Trailer für Alisik gebastelt…
https://www.youtube.com/trickwelt

Ist Alisik ein Einzelband? Wenn nein, wie viele Bände wird es insgesamt geben?

Alisik ist eine Mini-Serie. Ich zeichne gerade am 4. und letzten Band.

Auf dem Cover stehen 2 Namen, hattest du für dieses Projekt einen Coautoren oder ähnliches?

Genau. Im Grunde bin ich jedoch der Co-Autor und Hubertus der Autor, wobei wir da schon sehr cool zusammenarbeiten!

Der Comic behandelt das Thema Tod, für dich sehr wichtig oder er zufällig gewählt?

Naja, das Leben ist mir wichtiger… 😉

Also ich glaube schon, dass Tod und Liebe mit die stärksten Themen sind. Und in Alisik haben wir das sogar miteinander verwoben.

Zum Glück musste ich mich noch nicht so viel mit dem Tod beschäftigen, das ist ja normalerweise etwas Trauriges. Aber Geister, Zombies, Untote finde ich natürlich schon cool. Und die gruselige, aber auch poetische, sogar romantische Atmosphäre des alten, übernatürlichen Friedhofs eignet sich hervorragend, um eine Geschichte zu erzählen.

Der Zeichenstil erinnert mich ein wenig an amerikanische Comics. Absicht oder eher persönlicher Eindruck des Lesers?

Natürlich gibt es richtig viele gute amerikanische Comics, aber genauso inspirierend finde ich Comics bzw. Mangas aus Japan. Aus Frankreich kommt auch cooles Zeug, Italien, ach eigentlich kann man in jedem Land tolle Sachen finden, oder?

Alisik arbeitet mit Storyseiten, Kapitelcovern und Zwischenerklärungen und durchgehenden Verzierungen an den Seitenrändern – typisches Merkmal deiner Storys oder speziell auf dieses Werk abgestimmt?

Alisik ist im Grunde mein erster „eigenes“ Comic. Ich hab davor zwar z. B. schon für Disney gearbeitet, aber das waren immer Aufträge.

In Alisik habe ich deshalb viele meiner Ideen, wie ich ein Comic machen würde, eingebracht.

Mindestens genauso vielfältig sind jedoch die Charaktere. Entstammen die alle deiner eigenen Feder oder beruhen sie teilweise auf realen Personen?

Bei den Friedhofsbewohnern wollte ich möglichst abwechslungsreiche Figuren – sowohl vom Charakter, als auch vom Aussehen. Ich hatte die Idee, dass man an der Gestaltung der Geister schon die Todesursache ablesen kann. So hat der General ein riesen Loch im Bauch, Hitzkopf hat eine immer brennende Flamme auf dem Kopf…

Manche von den lebenden Figuren haben auch entfernt mit Freunden von mir zu tun, also Namen etc.

Hubertus hat aber natürlich auch noch einiges eingebracht und z. B. einige Namen aus dem Mosaik auftauchen lassen.

Welchen deiner Charaktere hast du besonders gern und wieso?

Das ist wirklich nicht einfach. Wir haben die Hefte extra so aufgebaut, dass jeder der Postis in einem davon seinen großen Auftritt bekommt. Im ersten Heft ist das natürlich die Oma, die auch ihre Geschichte erzählt, aber auch Frings, der sich gleich so cool um Alisik kümmert.

Frings ist wahrscheinlich auch mein Lieblingscharakter, immer lustig, gut gelaunt, aber auch ein echter Freund. Manchmal schlägt er aber mit seinem Humor auch über die Stränge.

Aber selbst so ein unscheinbarer Kerl wie Spitzhut wird in Heft 4 noch mal zu voller Form auflaufen.

Fällt es dir schwer neue Charaktere zu entwickeln?

Zeichnerisch macht das natürlich immer am meisten Spaß, denn nach ein paar hundert Seiten Alisik, kennt man manche Charaktere natürlich schon in- und auswendig. Aber gerade in Band 4 tauchen so viele neue Wesen auf – für mich ein echtes Highlight!

Mit was beschäftigst du dich als Künstler an sich?

Außer Comics male ich noch Buchcover (z. B. Percy Jackson), CD-Cover, Poster, T-Shirts, Animationen, …

Außerdem hab ich mit Daniel von ComicReview einen neuen Podcast gestartet. Wenn ihr euch für Comics und Mangas interessiert, könnt ihr ja mal reinhören: www.huntingdowncomics.de

Gibt es etwas was du gern einmal ausprobieren möchtest?

Ich würde gerne auch mal ein Kinderbuch machen. Also illustrieren UND schreiben. Werde ich bestimmt auch mal machen… Außerdem habe ich viele Ideen für andere Comics. Was ich NIE ausprobieren möchte ist Bungeejumping oder Fallschirmspringen! Das ist mir alles zu hoch. Bzw. zu tief… 😉

Möchtest du zum Schluss noch eine spezielle Botschaft loswerden?

Danke für das nette Interview! Guckt doch auch mal bei www.alisik.de vorbei! Oder Facebook:
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