Kategorie-Archiv:On Tour

On Tour – Hier findest du Berichte zu Events bzw. Conventions und Veranstaltungen, bei denen ich als Aussteller anwesend war. Ebenso findest du hier Berichte zu Events, die ich als Reporterin besucht habe.

 

[On Tour] Comicmesse April 2015 – gaaaanz viele Comics

Comicmesse? Moment mal, Comics und meine Produkte, passt das überhaupt? Und was ist die Comicmesse überhaupt? Nun, die Comicmesse ist ein süßes Event für Comicfans in Berlin, die im Frühjahr und im Winter stattfindet. Sie widmet sich dem Thema Comics und ihren Künstlern sowie ein wenig dem Mangabereich, Hauptaugenmerk ist und bleibt jedoch die Comicwelt selbst. Im Ellington Hotel können dabei auf verschiedenen Etagen unterschiedliche Künstler bewundert, wobei der Großteil der Anbieter, gesehen von der Maße her, im oberen Bereich sitzt. Viele Künstler zeichnen live vor Ort und erzählen euch von ihrer Arbeit. Schaut doch einfach bei der nächsten Veranstaltung vorbei. Meines Wissens nach findet die nächste Comicmesse am 28. November dieses Jahr statt. Perfekt also, ehe es in die Winterpause geht.

Trotz dieses Themenunterschiedes beschloss ich einmal testweise die Comicmesse als Aussteller zu besuchen, ursprünglich zusammen mit der Künstlerin DanseMacabre- dark romance. Letztere konnte am Ende zwar nicht, aber vielleicht klappt es ja ein anderes Mal. Die Kommunikation im Voraus verlief absolut zufriedenstellend und problemlos. In dem Punkt ist die Comicmesse empfehlenswert. Das gleiche Bild zeigte sich bei meiner Ankunft im Gebäude und der Platzzuweisung. Dankenderweise saßen die Mangakünstler auf einem Fleck und nicht verstreut. Im Falle einer Verstreuung befürchte ich, dass sie untergegangen wären, da das Hauptaugenmerk nun mal auf Comics liegt. Durch die Abwesenheit meiner Mitstreiterin hatte ich den Tisch gänzlich für mich und die Fläche war absolut top. Ich konnte auf jeden Fall alles unterbringen und musste nichts stapeln.

Ungeachtet der Fläche muss ich an der Stelle doch einen negativen Punkt aufführen. Die Comicmesse geht nur 4 Stunden und ein Tisch kostet 45 €. Für kleine Händler wie mich ist das viel Geld und angesichts der Länge und des Themas eher unwirtschaftlich. Wer also den kleinen Mangabereich bei einem der kommenden Events verstärken möchte, der sollte über eine Kooperation mit einem anderen Künstler nachdenken, um die Kosten etwas zu strecken. Inzwischen weiß ich durch eine Rücksprache was in etwa die Veranstalter für Kosten haben und das Hotel als Veranstaltungsort möchte ebenfalls sein Geld haben, aber dennoch wäre eine allgemeine Senkung oder aber Unterteilung nicht verkehrt. Jedoch bringt das natürlich nichts, wenn der Veranstalter hinterher dadurch weniger Einnahmen verbuchen kann und dadurch seine Unkosten nicht mehr decken.

Ebenfalls eine Idee Wert wäre die Option den Zeichnern zu ermöglichen hinter sich ihr Banner, Poster oder Ähnliches aufhängen zu können. Es gibt zwar Wandflächen, diese sind jedoch immer sehr schnell weg und damit unerreichbar. Ebenso weiß ich, dass es noch mehr Kosten verursachen, würde entsprechende Stellwände oder Ähnliches zu besorgen. Es wäre dennoch schön, wenn es in Zukunft für den Mangabereich eine entsprechende Lösung gäbe. Gerade im Zeichnerbereich kann man mit einer zusätzlichen Präsentation hinter sich einiges erreichen. Ansonsten ist es schon ein wenig ungünstig vor sich einen Händler zu haben, der entsprechend hoch baut, um seine Ware unterbringen zu können. Vielleicht wäre es in dem Zusammenhang sowie in Bezug auf das Wandproblem gut, die Mangazeichner eher in den Eingangsbereich zu setzen. Auf diese Weise könnten Zeichner beispielsweise mittels Steckregalen selbst für zusätzliche Fläche sorgen, ohne die Personen hinter sich zu verdecken.

Doch, genug von der Kritik an der Stelle, denn es war bei weitem nicht alles negativ. Bedingt durch die Tischbreite konnte ich mich natürlich ausbreiten, sodass sich das Gesamtbild am Ende von bisherigen Ergebnissen unterschied. Zusätzlich hatte ich mir eine kleine Arbeitsfläche freigehalten, um in dieser Zeit nähen zu können. Ich persönlich bevorzuge es auf diese Weise meine Arbeit live zeigen zu können. Abgesehen werden so stumpfes Rumsitzen verhindert und die Leute zu Fragen angeregt. Die Besucher der Comicmesse selbst waren äußerst nett und interessiert. Insgesamt gesehen kam ich mir mit meinen Handwerkssachen dennoch ein wenig fehl am Platz vor, zumal ich die Einzige in der Form gewesen sein dürfte. Ich denke, als reiner Mangazeichner hat man da doch eher Erfolg. Die Masse an zu verkaufenden Comics war riesig. Ich konnte selbst zwar nicht wirklich schauen, aber das was ich sah, ließ sicherlich einige Herzen höher schlagen. Für Comicfans ist diese Messe wirklich ideal. Ein wenig schade fand ich, dass auch hier Plüschfiguren zu Animes sowie entsprechende Figuren und co kaufbar waren. Speziell diese Produkte findest du auf jeder Con und ich würde mir seitens der Händler mehr Vielfalt wünschen. Mir ist klar, dass einerseits Ware erst gekauft werden muss und es Geld kostet, anderseits war nichts Neues dabei. Dies tat der allgemeinen freundlichen Atmosphäre des Events keinen Abbruch. Hier fühlte sich wirklich jeder wohl.

An der Stelle erneut eine kleine Anregung meinerseits. Über Facebook und co wurde vorher entsprechend Werbung gemacht, aber da ist noch Luft nach oben. Hier könnte man die Bewerbung vorab steigern und mehr rausholen, damit nicht nur Stammbesucher wissen, was geht und ständig neue Leute angelockt werden. In dem Zusammenhang wünsche ich mir eine breitere Bewerbung des Mangaanteils des Events. Keine Sorge, sie soll sich nicht komplett darauf beschränken, denn es ist nun mal eine Comicmesse und wird es auch bleiben, aber ohne Werbung keine Wirkung. Möglichkeiten wären hier beispielsweise eine Vorstellung der Mangazeichner oder aber eine allgemeine Beschreibung zu den anwesenden Personen. Ich bin der Meinung, dass man dadurch vorab Mangafans dazu animieren, kann die Messe zu besuchen und sich in dem Zusammenhang über Comics zu informieren. Ich persönlich kann mit Comics wenig anfangen, weiß aber von einigen, dass sie diese sehr mögen. Allerdings kenne ich die Möglichkeiten der Messe nicht und weiß von daher nicht, inwiefern da eine entsprechende Werbung möglich ist. Der Ansatz dazu ist auf jeden Fall supi.

Cosplayer konnte ich ebenfalls entdecken. Nicht viele, aber es waren welche da und ein paar Ausnahmen von ihnen direkt, passend zum Thema, als Comichelden. Insgesamt hatte ich in meiner Zeichnerecke viel Spaß und konnte neben meiner Näharbeit und anwesenden Kunden interessante Gespräche führen. Schade, dass ich bei meinen Mitkünstlerin nicht wirklich ausgiebig schauen konnte. Ich muss mir dafür, wenn ich denn noch mal da bin, echt mehr Zeit nehmen. Die Zeit selbst verging mal mehr und mal weniger wie im Fluge. Am Ende kam jedoch das, was immer kommt, der Abbau des eigenen Standes. Jedoch nicht nur ich, sondern auch der aller anderen Stände und Gegebenheiten im Gebäude. Die Veranstaltung wurde quasi noch am Tag komplett aufgelöst. Kompliment an der Stelle für den reibungslosen Ablauf. (Zumindest hab ich den noch als reibungslos in Erinnerung.)

Fazit:
Bei mir bleibt ein gemischtes Gefühl zurück. Zum einen war es eine interessante Erfahrung mit reibungsloser Kommunikation und neuen Eindrücken, andererseits gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten, um das Event weiter zu optimieren. Als Mangazeichner hat man es innerhalb des Events schwer, als Comicfan jedoch könnte man keinen besseren Ort finden. Stöbert doch einfach nächstes Mal selbst durch die bunten Hefte.

[On Tour] Ongaku Matsuri Sommer 2015 – Platz ist eine Sache für sich

Die Ongaku Matsuri ist in Berlin und Umgebung als Animedisco bekannt, welche jeweils im Winter und im Sommer stattfindet. Dabei lockt die Winterausgabe zusätzlich mit einem Cosplaywettbewerb sowie einem Gamesroom. Die Sommerausgabe hingegen ist besonders für Fans der DCM interessant. Beide Versionen bieten ein tolles Maidcafe, Showacts, ein mobiles Fotostudio, eine kleine Auswahl an Händlern und einiges mehr. Wer am Vorprogramm interessiert ist oder gern die Disco besuchen möchte, der ist hier auf jeden Fall richtig.

Leider sind die Räumlichkeiten des Gebäudes stark begrenzt und durch die aktuell immer noch andauernde Bauphase zeigte sich auch zur Sommerausgabe am letzten Samstag wieder einiges an Problemen. Eine komplette Etage fiel weg, sodass es ausgesprochen kuschlig wurde. Der Außenbereich war zeitweise nicht im gewohnten Ausmaß nutzbar. Der erstmals ermöglichte Zeichnerraum bekam den Platzmangel ebenfalls zu spüren. Es fehlte an Tischen, welche erst mal besorgt werden mussten und aufgeräumt ist was anderes. Zudem gab es keine Hinweisschilder zu den Zeichnern. Letztendlich kümmerten sich die Zeichner darum, damit es welche gab. Eine der Zeichnerin verriet mir zudem, dass vor Ort die Orga wohl nicht mal was von den Zeichnern wusste. Die Tische an sich welche am Ende besorgt empfand ich nicht als ideal.
Ich hätte mir da längere Tische gewünscht, aber dafür weniger Breite, sprich weniger Fläche nach hinten weg. Bedingt durch die räumliche Fläche, konnten die Zeichner nicht wirklich dekorieren und sich damit präsentieren. Die Präsentation des Angebotes selbst empfand ich, abgesehen von 2 Ausnahmen, auch nicht als sonderlich prickelnd. Insgesamt bezweifle ich, dass die Zeichner überhaupt großartig Umsatz verbuchen konnten. Man könnte auch sagen, dass sich die Zeichner vorkamen, als würden sie in einer Besenkammer sitzen. Ich weiß nicht, ob die Ongaku in Zukunft erneut einen Zeichnerraum ermöglichen wird, aber wenn, dann besteht da definitiv Nachholbedarf. An sich ist die Idee selbst absolut top.

Ich selbst saß als Händler im Erdgeschoss und muss diesmal leider meckern. Ich stand erneut, zur Winterongaku gab es bereits ein ähnliches Problem, nicht auf der Liste als Händler, obwohl ich mich vorab ordentlich angemeldet hatte. Zudem wusste man diesmal nicht mal, wo ich sitzen sollte und eine Erwähnung im Event selbst gab es für mich ebenfalls nicht. Ich habe durchaus Verständnis für stressige Situation und mir ist klar, dass jeder ein reales Leben hat, aber 2x ist für mich einfach zu viel. Ich erwarte von einem Veranstalter, dass ich nach einer ordentlichen Anmeldung keine Probleme bekomme und mir nicht erst am Tag selbst einen Platz suchen muss. Ich hoffe sehr, dass sich das in Zukunft bessert, denn die Ongaku an sich mag ich als Händler.
Nun, trotz der Probleme gleich zu Beginn, klärte sich die Situation bezüglich Platz sehr schnell, sodass ich mit dem Aufbau beginnen konnte und es sogar Platz für mein Regal gab. Ihr glaubt gar nicht, wie schnell die Zeit vergehen kann. Gefühlt kaum angekommen hieß es auch schon, dass die Leute reinkommen. What? Dabei hatte ich nicht mal Lose. Zur Erklärung: Ich hatte zwar die Gewinne dabei, aber die Perlen vergessen. Also schön auf die Schnelle Lose nacharbeiten und produzieren. Die taten es am Ende auch, aber ich bleibe dennoch lieber bei meinen Perlen.

Wie dem auch sei, die Besucher stürmten herbei und die Sommerongaku konnte beginnen. Wenig später traf auch mein Helferlein, die Künstlerin Ellenor Berlin ein. Sie hatte sich auf mein Gesuch gemeldet und durfte als Gegenleistung bei mir ihre Sachen auslegen. Anders als geplant saß die süße Maus letztendlich die gesamte Zeit bei mir, sodass wir ausgiebig miteinander reden konnten. Für mich eine sehr schöne und erfrischende Abwechslung, denn normalerweise bin ich allein. Ich hoffe, dass es für die Künstlerin ein tolles Erlebnis war und ihr ein Event aus der Sicht des Händlers zeigen konnte. Die Besucher meines Standes selbst waren wie immer Zucker und im Gegensatz zu den letzten Erfahrungen, liefen diesmal die großen Sachen gut, dafür jedoch die Tombola nicht so recht. Für mich Neuland, denn besonders die Tombola läuft normalerweise von selbst. Allerdings, Verkäufe wie beispielsweise die erste Dangotasche, machen das alle mal wieder weg. Auf jeden Fall machte sich ein Unterschied im Vergleich zur letzten Sommerongaku bemerkbar.

Bei der Gelegenheit traf ich zahlreiche bekannte Gesichter und weniger bekannte zu teilweise kurzen Gesprächen. Echt lustig wie anders so mancher in dem oder dem Cosplay aussah. Dank meinem Helferlein, konnte ich zwischendrin ein wenig bummeln gehen und mich umsehen. Ursprünglich hatte ich mir diese Zeit nur für den Zeichnerraum eingeplant, meinen Eindruck dazu schilderte ich bereits weiter oben, war dort jedoch sehr schnell wieder draußen und betrachtete den Rest. Eigentlich wollte ich mir draußen am Grill etwas holen, empfand die Preise im Vergleich zu den Portionsgrößen allerdings als Witz. Wer da satt hätte werden wollen, hätte nen bissl was ausgeben müssen oder gleich einen Abstecher Pizzaservice. Top hingegen das Maidcafe im Innenbereich. Ich genoss dort leckeren Schokokuchen, einen Nutellamuffin und Eiskakao. Alles geschmacklich top und für mich preislich absolut ok. Speziell der Nutellamuffin schmeckte köstlich. Danke auch an die süße Maid, die mir noch vor Beginn Onigiris vorbei brachte. Die wurden übrigens von Nigi Berlin geliefert. Und danke dafür, dass ihr mir meine spätere Kuchenbestellung an den Stand gebracht habt. Echt nen super Service. Bitte so bleiben.

Insgesamt würde ich die Ongaku aus geschäftlicher Sicht für mich als Erfolg verbuchen. Luft nach oben ist natürlich immer. Es wäre für die Zukunft schön, wenn die oben angesprochenen Probleme gelöst werden könnten und damit eine deutliche Steigerung in puncto Qualität eintritt. Ebenso wäre es von den Besuchern überaus nice, wenn sie für Gespräche nicht immer vor den Tisch stehen bleiben würden. Mir ist bewusst, dass es platzmäßig teilweise einfach nicht anders ging. Jedoch wird dadurch anderen Besuchern die Sicht auf den Stand selbst genommen und damit die Gelegenheit sich genauer umzusehen. Ich bin immer wieder überrascht, was auf so einem Event geht und was nicht. Mal schauen, wie die Winterausgabe wird.

 

[On Tour] Japanfestival 2015 – Eh, das musst du aber schon bezahlen

Das Japanfestival fand dieses Jahr bereits zum 5. Mal statt und lud die Besucher zu vergnüglichen Stunden ein. Auf mehreren Etagen wurde unterschiedlichen Themen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Fashion, Lebensart, Tourismus, Anime sowie Manga und verschiedene Shows. Unterschiedliche Künstler boten auf mehreren Bühnen ihr Programm dar, beispielsweise Kampfkunst, Taiko-Trommeln, Modenschauen, Tänze und sogar Showgruppen. Hier war für jeden Geschmack etwas dabei. Zusätzlich feiert das Japanfestival dieses Jahr Jubiläum. Dieses wunderbare Fest gibt es nun bereits seit 10 Jahren und findet zur Freude der Fans absofort jährlich statt. Christian Wagner hat als Organisator dieses Event wirklich ganze Arbeit geleistet und wird es auch in Zukunft tun. Wenn ihr aber denkt, dass das schon alles war, dann täuscht ihr auch. NHK, Japans größter TV-Sender, trat dieses Jahr als Premiumpartner auf und präsentierte sich sowie sein Programm, inklusive Maskottchen Domo. Weitere Infos zu den Ausstellern und co sind auf der Webseite des Festivals zu finden.

Ich selbst erlebte das Japanfestival dieses Jahr das erste Mal als Händler, gemeinsam mit der lieben Jaenette von Nigi Berlin, die mich zu einem gemeinsamen Stand einlud. Wir lernten uns kurz vorher kennen und konnten uns auf der zuvor stattfindenden Pressekonferenz absprechen. Zu dem Zeitpunkt standen zwei Ideen, am Ende entschieden wir uns aber einvernehmlich für die Option Stand und Livenähen. Jetzt so im Nachhinein bin darüber sehr froh, denn Workshop wäre deutlich belastender gewesen. Wie dem auch sein, mein Tag begann sehr früh und noch leicht neben mir stehend machte ich mich auf den Weg Richtung Urania zwecks Aufbau.
Mein Partner Nigi Berlin hatte zwar bereits am Tag zuvor aufgebaut, wodurch ich zwar wusste, was mich erwartet, aber noch nicht, wie ich meine eigenen Ideen umsetzen soll. Dementsprechend stand ich später etwas ratlos rum, räumte erst mal aus und parkte alles irgendwo. Jetzt begann die große Puzzelei. Jeder der selbst schon mal als Künstler bzw. Händler auf einem Event war weiß, wie belastend das sein kann. In dem Punkt beneide ich meine Kollegin von We love Japan bzw. JAPALM’s Creative, denn sie hatte das bereits hinter sich. Am Ende aber stand auch mein süßes Ständlein und mir gefällt er erst immer noch, da er für mich sehr viel Persönlichkeit hatte. Er sah einfach nach mir aus.

 

Schließlich war es so weit, die Besucher durften rein und das gemeinsame Abenteuer von Nigi Berlin und mir beginnen. Es dauerte nicht lange bis die ersten hungrigen Mäuler Jaenette beehrten oder aber meine Ware interessiert musterten. So jetzt hinterher bin ich immer wieder überrascht darüber was so für Reaktionen kommen und wen ich mit meiner Kunst alles erreichen kann. Oh ja, diesmal erreichte ich Personen, mit denen ich niemals im Leben gerechnet hätte. Unter den Besuchern des Festivals waren auch ältere Menschen, teilweise sogar Rentner und die sind ja so was von süß. Ein paar von ihnen machten sogar bei meiner standinternen Tombola mit und beschlossen gleich die Gewinne an ihre Enkel weiterzureichen. Ich finde das echt niedlich, denn auf diese Weise hat selbst die nächste Generation etwas davon. Oder aber die netten Omas, die stehen blieben und nachfragten was ich da mache und warum. Oder die Menschen, die mir einfach Komplimente machten, um sich dann den Rest des Festivals anzusehen. Oder sie süßen Kinder, die sich zum Teil nicht trauten und sich schüchtern hinter ihren Eltern versteckten.
Echt super, dass man auf diesem Event die Gelegenheit hatte, ein so breites Publikum zu erreichen. Gerade für kleine Händler wie mich ist so was extrem wichtig. Genauso wie meine standinterne Tombola, welche speziell am Samstag wie von selbst lief. Am Abend hatte ich kaum noch Lose drin. Sonntag hingegen lief die Tombola schlechter, aber nicht so das dort gar nichts ging. Insgesamt gesehen gehörten die Tombola und die Überraschungstüten zu den erfolgreichsten Artikeln. Alles andere ging eher schleppend, beispielswiese die Anhänger, oder aber gar nicht wie die Kissen. Auf Cons hingegen erlebe ich teilweise ganz andere Bilder. Ebenso überraschte mich die rasante Abnahme meiner Visitenkarten. Gehen die auf Cons teilweise gar nicht, hier fast wie warme Semmeln. Ein Füllhorn voller Überraschungen.
Die größte Überraschung erlebte ich aber am Sonntag, mehr dazu später. Der Samstag selbst war mit insgesamt 10 Stunden Stand der längste der beiden Tage und das merkte ich am Ende des Abends auch. So manch einer wird zwar jetzt sagen, dass die doch eh die ganze Zeit über gesessen hat und jeder Sachen rausgeben kann, aber dem ist nicht so. Sicher, ich saß die meiste Zeit, musste dennoch voll konzentriert sein, auf Fragen eingehen, auf Wünsche reagieren und freundlich bleiben. Das, was der normale Besucher durch die Laufwege spürt, spürt unsereins durch die geistige Leistung. Doch das nehme ich gern in Kauf und genau deswegen wuselte ich auch am Sonntag zum Festival, um Tag 2 zu absolvieren. Und das erlebte ich dir vorhin bereits angesprochene Überraschung und wohl größte Frechheit überhaupt.

Ein junger Familienvater läuft an meinem Stand vorbei und schiebt einen Zwillingswagen vor sich her, die Frau läuft knapp daneben. Vor meinem Stand stehen zur selben Zeit zwei Mädels, mit denen ich mich gerade unterhalte. Der Familienvater greift zwischen den beiden Mädels durch, nimmt sich einen der Stoffaufkleber und reicht diesen einem der Babys. Offenbar nicht ok, denn der Sticker wandert zurück. Er greift nach den Moosgummistickern und reicht diese an die Babys weiter. Im selben Augenblick will er den Wagen weiterschieben und sich aus dem Staub machen. Ich protestiere natürlich und fordere ihn dazu auf die Sachen zu bezahlen. Er reagiert aber nicht und läuft weiter. Eines der beiden Mädels vor meinem Stand läuft ihm hinterher und fordert ihn dazu auf die Sticker zurückzugeben. Der junge Mann schaut mich verständnislos an, als ich ihm erkläre, dass er dafür ein Tombolalos kaufen muss und speziell Sticker nur bekommt, wenn er die richtige Farbe zieht. Mister Langfinger protestiert, ich erkläre es ihm noch mal und er legt sie zurück, um sich wieder seine Familie zu zuwenden. Dort protestiert er weiter.

Wie frech war das denn bitte schön? Ich mein, weder stand an den Stickern dran, dass sie gratis seien, noch sahen sie so aus als wären sie gratis. Abgesehen davon hatte er nicht mal freie Sicht auf die Sticker, sondern musste zwischen ihm fremden Personen durchgreifen. Zusätzlich wollte er die Sticker Babys geben, die damit nicht mal etwas anfangen können. Abgesehen, auf den Stickern waren Kulleraugen, die sie hätten verschlucken können und diese mit Sekundenkleber befestigt, welcher nicht für die Nahrungsaufnahme geeignet ist. Ich frage mich ernsthaft, was sich der junge Mann dabei dachte. Ich nehme mir normalerweise doch nicht einfach etwas von einem Stand weg, ohne dafür zu bezahlen. Und noch viel weniger nehme ich mir Sachen, die für meine Kinder gefährlich sind. Sticker wie die von mir gemeinten sind nichts für Babys. Selbst bei Kindern sollte man damit bis zu einem gewissen Alter vorsichtig sein. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich so was nicht noch mal erleben muss. Ich für meinen Teil weiß immer noch nicht, ob ich über die Frechheit oder die Dummheit des Mannes erstaunt sein soll.

Natürlich nutzte ich einen Teil meiner Zeit, um die anderen Etagen ein wenig zu erkunden. Direkt unter uns (Etage 2) befand sich die Abteilung mit verschiedenen Angeboten aus dem Bereich Anime- und Manga, Wigs und alles, was das Fanherz begehrt. Ich persönlich empfand diesen Bereich als sehr langweilig, da es nichts Neues gab. Das Angebot glich in großen Teilen dem, was man bereits kennt. Einzig die japanischen Süßigkeiten am Stand vom J-Store und die süßen Blöcke beim Stand gegenüber fielen für mich aus dem Rahmen. Richtig übel war aber eher die Luft dort, denn die war einfach nur stickig und eklig warm. Ich weiß nicht wieso, aber bei uns oben spürte man nichts davon. Wobei, im Animepart standen die Stände entsprechend enger zusammen und an beiden Tagen drängten sich dort ziemlich viele Menschen. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass in dieser Etage mal gelüftet wird oder anderweitig für frische Luft gesorgt wird. Es ist echt nicht angenehm so lange mit so einer Luft leben zu müssen und ich persönlich hatte bereits nach meinem kurzen Ausflug genug davon.
In der Etage darunter befanden sich erneut vereinzelte Stände mit Animesachen sowie verschiedene Infomöglichkeiten zu Reisen nach Japan und natürlich die beiden Säle für die zahlreichen Shows. Nun folgte das Bistro und ein weiterer Stand mit verschiedenen Sachen zum Thema Japan. Aber damit nicht genug, auch im Erdgeschoss konnte nach Herzenslust geshoppt werden. Hier wurden vor allem Fans floraler Aspekte fündig und NHK empfing hier mit einem weiteren Stand seine Besucher. Wirklich jede Etage war auf ihre Weise einzigartig. Mein persönlicher Favorit ist definitiv das Erdgeschoss, da dort die Luft am besten war und das Angebot stimmte. Ich sage nur leckere Pockys und tolle Essstäbchen. Oben bei uns befanden sich, neben meinem und dem von Nigi Berlin, Stände zum Thema Sake, japanischer Tee, Lolitamode und einiges mehr.

Insgesamt war das Japanfestival 2015 für mich eine sehr interessante Erfahrung. Ich habe viel gelernt und durfte zum ersten Mal am Stand einer Firma agieren. Danke Nigi Berlin für diese Chance. Ich konnte verschiedene Altersklassen auf mich aufmerksam machen und mein Hobby zeigen. Die Organisation vor und während des Events klappte bestens. Ich würde mir für die Zukunft eine bessere Ausschilderung einzelner Räume wünschen, da ich einen Teil übersehen habe. Ebenso würde ich eine bessere Belüftung wünschen, um große Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen zu vermeiden. Ein kleiner Tipp von mir: Größere Zeichner fragen, ob sie Teil des Programmes werden wollen oder Workshops anbieten. Im Anime- und Mangabereich lieber einen Händler weniger, aber dafür eine Ruheecke oder Ähnliches, um die Leute aus den Gängen zu befördern.

[On Tour] Yayuco 2014 – Öfter mal was Neues

Da der Mensch öfters mal was Neues probieren sollte, erkor ich diesen Spruch für mich und tastete mich an die Yayuco heran. Die Yayuco ist eine Yaoi und Yuri Con, das heißt deren Hauptthemen sind Boyslove und Girlslove. Sie findet jährlich in Dachau statt und bietet verschiedene Stationen wie Händler passend zum Thema, einen Zeichnerbereich, Bring & Buy, verschiedenste Wettbewerbe, zahlreiche Workshops und teilweise Außenaktionen. Zusätzlich konnte man direkt auf dem Congelände übernachten, da die gesamte Veranstaltung in einer Jugendherberge stattfand. Unten liefen quasi alle Aktivitäten und oben schliefen die Leute. Ok, der Workshopraum war noch oben, aber ansonsten absolutes Schlafgebiet.

Die Zimmer waren sauber und Bettwäsche wurde gestellt. Diese musste man selbst aufziehen und vorm Auschecken wieder abziehen. Die Bettenmenge in den Zimmern variierte, möglich waren Zweierzimmer und aufwärts mit Einzelbetten oder Doppelstockbetten. Teilweise hatten die Zimmer außerdem eine Dusche sowie Toiletten. Die Wände dort sind übrigens sehr dünn und die Matratzen sehr hart. (Ich bin zumindest die weichere Fraktion gewöhnt XD.) Geschlafen habe ich trotzdem wie ein Stein. Übers Essen kann ich nicht wirklich klagen. Frischer Salat wurde immer gereicht und die Auswahl war groß genug. Einzig mittags hätte das Essen wärmer sein können, denn stellenweise war es bereits kalt, bis es auf die Keller kam. Da würde ich von meiner Seite aus eine Verbesserung empfehlen.

Ich selbst besuchte die Con hauptsächlich, um mein Label bekannter zu machen und mein Wissen in Form eines Kurses weiterzugeben. Natürlich nahm ich in der Zeit einige Programmpunkte war, doch dazu später mehr. Aufgrund der langen Anreise machte ich bereits einen Tag vor offiziellem Conbeginn auf den Weg. Viele Stunden Fernbus lagen vor mir, die ich übrigens größtenteils verschlief. So oder erreichte ich abends erschöpft mein Ziel, nahm an einer Besprechung teil und fiel schließlich todmüde ins Bett. Stunden später ging der Aufbau weiter und für so ne Con ist einiges aufzubauen. Beispielsweise die Zeichneralle, Händlerstände, Deco und vieles mehr.

Auf diese Weise verging die Zeit bis zur Eröffnung sehr schnell. Mein Stand sah übrigens erst nach absolutem Chaos aus, ehe ich mir klar war, was wo hin sollte, um es den Leuten anständig zu präsentieren. Allerdings fand ich auch hier die Wand im Hintergrund mehr als praktisch. Ok, eigentlich war es nur eine Teilwand, aber auf jeden Fall ne Möglichkeit, um Banner, Taschen und Tombolahauptpreise zu verstauen. Kleiner Tipp für alle, die ein solches Abenteuer ebenfalls wagen wollen: Nutz den Platz, den man euch gibt komplett aus. Geht auch mal ungewöhnliche Wege. Ihr fallt so garantiert auf.

 

Kurz nach dem offiziellen Constart, musste ich auch schon wieder weg, denn mein Workshop zum Thema „Mützen nähen“ begann. Ich zeigte dort meinen Teilnehmern von Anfang an, wie so was funktioniert. Mehr dazu könnt ihr in diesem Beitrag lesen. Ich hatte auf jeden Fall sehr viel Spaß und werde meine Fühler Richtung Sonderthemen sicherlich weiter ausstrecken. Wer jetzt allerdings glaubt, dass der Tag damit für mich gelaufen war, der irrt sich. Für mich hieß es nun zurück zum Stand und Freunde begrüßen, die in der Zwischenzeit Stellung bezogen hatten. Schließlich sollte noch einiges an die Besucher gebracht werden. Irgendwann geht jedoch selbst dem besten Verkäufer die Luft aus und der Feierabend durfte kommen. Danke für diesen ersten Tag. Wie wohl Tag 2 verlaufen würde? Nun, das sollte ich Stunden später erfahren. Es stand auf jeden Fall einiges auf dem Zettel, da ich diesmal einen Teil der angebotenen Programmpunkte erkunden wollte. Abgesehen von diesen, war die Devise des Tages: Label vorstellen, meine Produkte präsentieren und neue Kontakte knüpfen. Schließlich war ich deswegen hauptsächlich da XD.

Erster Programmpunkt war für mich die Wahl zu „Mister“ und „Miss“ Yayuco. In diesem Wettbewerb konnte man sich, je nach Cosplay, für die Wahl als Miss oder Mister anmelden. Anschließend musste man sich passend zu einem unbekannten Lied bewegen. Wie genau lag bei jedem Selbst. Niemand wusste vorher welches Lied, da diese echt erst mit dem Betreten der Bühne angespielt wurden. Ich persönlich weiß nicht mehr welches ich hatte. Ich kann mich jedoch bei anderen Teilnehmern an Sachen wie „Titanic“ oder „König der Löwen“ erinnern. Auf jeden Fall echt ne super Idee.

Ich konnte mich am Ende zwar nicht platzieren, aber das machte nichts. Ok, ein bisschen schon, denn ein bisschen Hoffnung macht sich jeder, aber hier ist der Spaß Lohn genug. Zumal am Ende bei den Jungs und bei den Mädels jeweils noch ein Battle stattfand, da sich die Zuschauer nicht einig waren. Jap, am Ende entschieden die Zuschauer darüber, wer gewinnen sollte. Fand und finde ich für diese Art des Wettbewerbes ok. Ich für meinen Teil wüsste nicht wie man sowas bewerten könnte. Vielleicht könnt ihr bei den folgenden Bildern erahnen wieso.

@ Yayuco

 

Ursprünglich wollte ich mit einer Freundin von mir noch am „Seme-Uke-Wettbewerb“ teilnehmen, leider war dieser bereits komplett ausgebucht und die Kandidaten auf der Nachrückerliste hatten das Nachsehen. Bei diesem Wettbewerb musste man sich zusammen mit seinem Partner verschiedenen Spielen stellen. Die Bandbreite reichte von Geschicklichkeitsspielen über Aufgaben bishin zu Fragen. Wichtig dabei: perfekte und quasi blinde Zusammenarbeit beider Seiten. Ich selbst bekam nur den Anfang des Wettbewerbes mit und der war echt zum Piepen.

Ich wusste zwar vorab, dass die Games und Aufgaben teilweise echt schräg sind, damit hatte ich nicht gerechnet. Auf jeden Fall ne super Idee und ne coole Sache. Ich denke, das könnte sich noch weiter entwickeln und im Laufe der nächsten Jahre richtig groß werden. Ein Foto dazu gibt’s ebenfalls. Sie sind wie zuvor während der Wahl entstanden. Zum Zeitpunkt des Wettbewerbes war auch Tag 2 quasi fast zu Ende, ehe später tatsächlich die Lichter ausgingen. Wobei, die gingen erst nach dem Mitternachtseis wirklich aus. Hehe, jap, es gab Punkt Mitternacht noch leckeres Eis.

@ Yayuco

 

Sonntag, dritter und letzter Tag der Yayuco. Allerdings frage ich mich dezent, wie ich den überstanden habe. Ihr glaubt nicht wie müde ich morgens aus dem Bett stieg und wirklich munter wurde ich die gesamte Zeit über nicht. Mir fehlte einfach ein bisschen was und jeder der als arbeitendes Wesen schon mal auf ner Con war, weiß wie fertig der normale Mensch irgendwann ist. Andererseits, so müde wie ich war, mindestens genauso tiefenentspannt wuselte ich durch die Gegend. Aber, ein echter Cosplayer ist ein echter Cosplayer und steht trotzdem seinen Charakter oder so.

Schließlich fand heute die Cosplayparade statt und die wollte ich mir nun wirklich nicht entgehen lassen. Ihr könnt euch die Cosplayparade wie einen japanischen Cosplaywettbewerb vorstellen. Sprich, du bist als Teilnehmer auf die Bühne gegangen, zeigst 2-3 Posen entsprechend deinem Charakter und gehst wieder. Die Jury bewertet dabei deine Wirkung und das Cosplay selbst. Ich selbst trat als Nachtara an. Auch hier konnte ich mich nicht platzieren. (Randbemerkung: Hinterher erfuhr ich, dass es wohl nur an einem Punkt scheiterte XD.) Hihi, dafür aber meine Favoriten, die beiden Sailorleute. Klasse Mädels.

@ Yayuco

 

Soviel zu den Wettbewerben und Programmpunkten, die ich mitbekommen habe. Natürlich hatte die Con noch viel mehr zu bieten wie Lesungen oder eine Fotoecke, aber da schaut ihr lieber mal selbst vorbei. Mein Bericht würde sonst ewig lang werden und er ist jetzt schon lang. Insgesamt ist die Yayuco eine sehr interessante Con, war für mich als Händler jedoch nur mäßig erfolgreich. Woran es lag? Nun, ich weiß es nicht. Aber vielleicht beispielsweise am passendes Angebot, zu wenig Besucher, fehlende Kaufkraft, nicht ansprechende Standdeko…

Ob ich diese Con noch mal besuche? Keine Ahnung. Aber, und das muss hier mal klar gesagt werden, ich hatte meinen Spaß. Ich hatte liebe Kunden, konnte viel mit ihnen quatschen und mich zur Abwechslung mit den Zeichnern unterhalten. Von daher ist die Yayuco eher als Kontaktknüpfung zu betrachten, wahlweise als Experimentierbühne für Sonderthemen im Workshopbereich. Ich bin mir noch nicht sicher, da ich bisher keinen Vergleich habe, aber wer weiß, vielleicht kann ich den 2015 ziehen.

 

[On Tour] Sakana Matsuri 2014 – Jeder Anfang ist schwer

Am 29.11. fand die Sakana Matsuri erstmals im Metronom in Berlin statt (und feierte damit ihr Debüt), um Fans jeden Alters zu vereinen. Ich selbst war mit meinem Label Unessbar“ als Händlerin vor Ort und bot dort verschiedene Sachen an. Der Tag begann für mich jedoch erstmal sehr früh, da die Convention nicht gerade um die Ecke stattfand. Einen echten Cosplayer kann sowas aber nicht abschrecken. Also gings frühmorgens vollgepackt Richtung Sakana, unwissend, ob auch alles so klappen würde, wie es klappen sollte. Natürlich ging prompt was schief und mein Bus fuhr ohne mich. Am Ende kam ich jedoch trotzdem an meinem Ziel an. Rasch noch mein Händlerschildchen abgeholt und schon konnte ich aufbauen.

Seitens der Con stand mir ein Tisch zur Verfügung. Ich selbst hatte mir noch ein Regal mitgebracht und eine vorhandene riesige Platte auf Rollen genutzt. An dieses durften mein Banner, die Taschen und die Mützen, der Rest verteilte sich auf die anderen Optionen. Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich hin und her geräumt habe, um endgültig zufrieden zu sein. Mal passte hier etwas nicht, dann dort wieder nicht und überhaupt. Schließlich war mein Anspruch selbst zufrieden zu sein und den Kunden eine Freude zu bereiten. Ich kenne es ja von mir selbst, wenn ein Stand hässlich aussieht, gehe ich erst gar nicht ran. Deswegen hatte ich natürlich auch Deko dabei. Die stand allerdings bis zur Eröffnung noch lange nicht. Als es hieß, dass die ersten Leute kommen, stand gerade mal die Verkaufsware. Also noch mal tief durchatmen, freundlich bleiben und trotz Interessenten den Rest absolvieren. Schließlich war es so weit und ich konnte mich als fertig betrachten, ich meine den Stand.

Es dauerte auch nicht lange, bis ich die ersten Gespräche führen durfte. Die Palette reichte vom Animefan, über Eltern bis hin zu kleinen Mädchen. Einige von ihnen waren echt zuckersüß und furchtbar niedlich. Überhaupt überraschte mich der positive Zuspruch der Besucher sehr. Ich hatte aufgrund der Congröße und deren Debüt mit wesentlich weniger gerechnet, aber das stimmte nicht mal ansatzweise. Die Besucher betrachteten meine Werke interessiert und nicht wenige nahmen eine Kleinigkeit mit. Die Überraschungsboxen sind beispielsweise komplett raus, die Tombola lief quasi von selbst. Es macht mich wirklich sehr glücklich, dass ich mit meinen Produkten oder besser meine Produkte auf so viel Zuspruch stießen. Ob Besucher wissen, wie glücklich sie damit Händler wie mich machen? Ich mein, du hast als Händler vorher den Stress der Produktion, planst den Tag an sich durch und musst gefühlt 1000 Dinge erledigen. Oftmals ist man auf der Con selbst halb tot. Kaum aber, dass ich so süße Wesen wie meine Kunden während der Sakana erlebe, ist das alles vergessen. Danke an der Stelle an euch. Ihr wart echt extrem super. Ich liebe euch dafür. Danke für diesen tollen Abschluss. Und natürlich danke an die Con für ausreichenden Platz pro Händler.

Natürlich war ich nicht nur als Händlern, sondern auch als Cosplayerin vor Ort und nutzte zwischendrin die Gelegenheit, um das Gebäude zu erkunden. Neben den Händlern, zu denen nicht nur ich gehörte, waren auch Zeichnern anwesend und genau die suchte ich auf. Ich wusste zwar bereits vorab, wer in etwa da ist, aber live ist so was immer anders. Dementsprechend hob oder Flop. Leider wirkte der Raum recht kahl, da seitens der Zeichner nicht wirklich Deko zum Tragen kam. Ich weiß, man sollte eine Con nicht mit der anderen vergleichen, aber in dem Fall muss ich es doch. Für gewöhnlich hängen hinter den Zeichnern Bilder oder aber sie machen anderweitig auf sich aufmerksam. Hier fehlte mir das. Schade, aber nicht zu ändern. Allerdings, und das möchte ich hier betonen, nicht alle Zeichner hatten nichts hinter sich. Ein Teil von ihnen war da echt gut ausgestattet. Da mich das was bei den Zeichnern zur Auswahl stand nur in Teilen ansprach, kaufte ich hauptsächlich Lose und eine einzige Auflagenkakao. Bei den Losen gewann ich den Hauptpreis, eine Skizze und Kleinigkeiten wie ne Drachenkakao oder aber ne Postkarte.

Den Rest des Gebäudes habe ich persönlich nicht weiter für voll genommen / erkundet. Im Keller wurde noch Karaoke angeboten, zwischen dem Erdgeschoss und dem 1. OG stand eine Fotoecke zur Verfügung. Schade übrigens, dass nach oben zu den Zeichnern jegliche Hinweisschilder fehlten. Eine schlichte, kahle Treppe ist da nicht wirklich prickelnd. Hinweise, und sei es durch lustige Schildchen, machen gleich viel mehr Bock darauf den Aufstieg überhaupt zu wagen. (Wenn ich mal genauer darüber nachdenke, selbiges Gefühl hatte ich im Zeichnerraum selbst auch.) Jedenfalls bot sich mir so oder so der eine oder andere interessante Punkt während der Geländeerkundung. Die komplett Zeit über am Stand sitzen ist doch etwas viel. Man wird schließlich auch nicht mehr jünger XD. 

Ach ja, ehe das völlig untergeht, fürs leibliche Wohl wurde seitens der Con natürlich ebenfalls versorgt. Es gab leckeren Kuchen, tolle Frühlingsrollen und weniger tolle Misosuppe bzw. Rahmen. Nun, ich habe die Misosuppe zwar nur bei Freunden gekostet und Rahmen selbst gegessen, aber speziell Letzteres hätte weniger Salz auch vertragen. Eines muss hier aber unbedingt erwähnt werden: Beide wurden frisch zubereitet. Bei beiden handelte es sich nicht um Fertigsuppen, wo nur noch Wasser drauf kam, nein, da standen echte Menschen in der Küche und kochten für uns. Ich finde das richtig klasse, denn speziell im Bereich Rahmen kenne ich anderes. Trotzdem würde ich es bei einer weiteren Auflage der Con begrüßen, wenn es ein Ausweichgericht gibt, damit auch die auf ihre Kosten kommen, die so was nicht mögen und weniger Salz in der Suppe.

Bedanken möchte ich mich auch bei der superlieben Orga. Ihr wart schon vorher klasse, denn bei Fragen kamen umgehend Reaktionen. Wenn irgendwas war, habt ihr sofort reagiert. Auch während der Con bliebt ihr freundlich und habt euch von den Launen der Besucher nicht beeinflussen lassen. Echt Klasse, denn so macht mit als Hintergrundarbeiter (und das sind alle Mitwirkenden irgendwo) Spaß. Allerdings würde ich mich bei einer Neuauflage über einheitliche Teamkleidung oder ein gemeinsames Erkennungsmerkmal freuen. Es erleichtert den Umgang miteinander und setzt andere Signale.

Insgesamt ist die erste Auflage der Sakana mehr als gelungen. Ich bin als Händler zumindest zufrieden, denn einen schöneren Jahresabschluss hätte ich mir nicht wünschen können. Danke an die netten Kunden, danke an die liebe Orga und danke für die schönen Stunden mit euch. Ich bin mir sicher, dass die nächste Sakana noch besser wird und euch weiter entwickelt. Ich für meinen besuche euch gern zur nächsten Novembersakana wieder.

Bedanken möchte ich mich an der Stelle außerdem bei meinem lieben Helferlein Lucy. Echt super von dir, dass du so dermaßen kurzfristig eingesprungen bist. Du hast mir damit den Allerwertesten gerettet. Ohne dich hätte ich nicht bei den Zeichnern schauen können. Ohne dich wären andere Bedürfnisse schwierig gewesen. Vielen Dank nochmal für deinen Einsatz. So machen Stände Spaß.
Danke an die Con selbst, die Orga, die Besucher und alle Beteiligten. Dank auch an Flo, der sich nicht nur riesig über den Hauptpreis der Tombola gefreut, sondern für den ich einen Con-Hon-Eintrag zeichnen durfte. Normalerweise gibts die bei mir nicht, weil ich kein Zeichner bin, aber in dem Falle hab ich es gern gemacht.

[On Tour] Comicgarten 2013 – Jeder fängt mal klein an

Der Comicgarten fand am 07.09.2013 zum vierten Mal in Leipzig statt. Lange Zeit war es unklar, ob ich überhaupt daran teilnehmen werde. Am Ende entschied ich mich jedoch für eine Teilnahme inklusive eigenem Verkaufsstand. Da ich mich jedoch recht spät entschied, blieb nicht mehr wirklich viel Zeit für die Herstellung möglicher Produkte. Das Thema als solches, Onigiris sollten es werden, stand schnell, aber selbst bei 6 Stück pro Modell wollten erst mal genäht werden. Kurz um: Mir standen lange Tage bevor. Also Ärmel hochgekrempelt, Modelle entworfen und diese umgesetzt. An Emotionen mangelte es mir dabei nicht. Einzig der Faktor Zeit wurde zum echten Killer.
 
Da ich jedoch nicht nur Anhänger aus Stoff anbieten wollte, kam ich auf die Idee Sticker ebenfalls mit aufzunehmen. Schnell Stickerpapier im Internet bestellt und schon konnte es losgehen. Die Schwierigkeit bestand hier beim Ausschneiden, genauer gesagt im Bereich der Menge. Obwohl die Formen nicht kompliziert waren, so reichte die Anzahl der Sticker deutlich aus. Am Ende taten mir die Fehler ordentlich weh und ich schwor mir, dass ich nie wieder so spät anfangen werde. Es ist echt niemanden zu empfehlen, euer Gesundheit zuliebe und natürlich zuliebe eurer Nerven.
 
Trotz aller Vorabprobleme war am Ende alles pünktlich fertig und ich konnte meine Reise antreten. Dank Jan war es mir sogar möglich mit einem Kollegen zu fahren und eine stressfreie Anreise zu erleben. Einzig das rauchende Auto unterwegs irritierte. Was wohl daraus geworden ist? Wie dem auch sei, am Ende kamen wir ohne Probleme am Zielort, der Gaststätte Siegismund, an. Nach einer sehr kurzen Verschnaufpause suchte ich auch schon Anja auf, eine der Verantwortlichen für den Comicgarten selbst.
 
Sie half mir rasch und zeigte mir meinen Platz. Erfreulicherweise durften wir Zeichner uns unter einem Zelt breitmachen. Angesichts der aufsteigenden Hitze im Laufe des Tages eine sehr gute Sache. In Ruhe packte ich alles aus und schmückte meinen Stand. Da ich mir jedoch vorab keinen Plan gemacht hatte, wie er aussehen sollte und auch nicht wusste, wie groß mein Platz ist, gestaltete sich das als etwas schwierig. Am Ende fand ich jedoch zu einem für mich stimmigen Weg und wartete aufgeregt der Dinge, die da kommen sollten.


Ich hatte mir natürlich bereits vorher Gedanken gemacht, ob die Leute überhaupt Interesse an meinen Sachen haben würden, ob ich nicht zu viel mithabe und wie es am Ende ausgeht. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es für meinen ersten Verkaufsstand gut gelaufen ist, die Kunden freundlich waren und ich viele Gespräche führen konnte.
 
Dabei besuchten meinen Stand nicht nur Cosplayer, sondern auch Comicnerds. Für mich eine sehr wichtige Erfahrung, denn Cosplayer kann jeder begeistern, Comicnerds Menschen jedoch nicht. Auch wenn nicht jeder etwas kaufte, manche fragten einfach nur interessiert nach. Ich hatte schließlich zusätzlich ein kleines Heftlein für Wunschplüschtiere angefertigt und darüber Auskunft gegeben.
 
Ich weiß zwar nicht, ob ich den Comicgarten nächstes Jahr wieder besuche, aber ich weiß jetzt zumindest, was ich mengentechnisch dabei haben kann und wie ich mich präsentieren kann. Wenn ja, werde ich mir allerdings eine vernünftige Standbeschäftigung mitnehmen. Leider hatte ich diesmal nichts zum Nähen dabei, sodass ich doch stellenweise meinem Gefühl nach eher dümmlich durch die Gegend sah. Allerdings dürfte diese Probleme und andere ähnlicher Art jeder Anfänger kennen.

Übrigens habe ich bei der Stempelkartenaktion mitgemacht. Das heißt, es wurde vorab eine Stempelkarte mit den teilnehmenden Künstlern gestaltet. (Zumindest denen die sich meldeten.) Die Besucher konnten sich diese abholen und mussten nun von Stand zu Stand laufen, um sich die entsprechenden Stempel zu holen. Auf diese Weise sollten die Besucher zu Ständen gelockt werden, die sie sonst vielleicht übersehen würden.
 
Ich selbst hatte zwar den Eindruck, dass einige nur wegen des Stempels kamen, aber zumindest war so selten nie etwas los. War die Stempelkarte voll, so musste diese wieder abgegeben werden. Am Ende wurden aus allen Stempelkarten, deren Besitzer anwesend waren, unterschiedliche Preise verlost. Ich durfte meinen Beitrag sogar persönlich übergeben.

Zusätzlich wirkte ich während der Modenschau von Atelier T and Tm it. Die Mädels präsentierten ihre selbstdesignten T-Shirts. Ich selbst lief bereits zum zweiten Mal für die Mädels und hatte dabei meinen Spaß. Hauptberuflich möchte ich aber niemals Model sein, denn dieses Dauergegrinse während des Laufes geht mir doch ausgesprochen auf den Keks. Zumal man die eigene, dabei eventuell entstehende Genervtheit, möglichst nicht nach außen tragen sollte.
 
Die T-Shirts selbst sind jedoch sehr schön und die Models unterstützten sich gegenseitig. Ich durfte sogar kurzfristig andere Shirts zeigen als geplant und sogar zu zweit mit jemandem laufen. Bei einem ersten Einsatz für das Atelier bin ich ja allein gelaufen. Einen wirklich großen Unterschied gab es für mich jedoch nicht. Man musste einzig darauf achten, dass man sich beim Laufwechsel über die Füße lief.
 
Keine Ahnung, ob ich noch mal für die Mädels laufen werde, aber ich sage sicherlich nicht Nein, wenn es dazu kommen sollte. Ansonsten bleibe ich dabei: Solche Aktionen sind nett, aber an sich nicht meine Welt. Am Ende des Tages konnte ich eine gefüllte Kasse wieder mitnehmen. Zwar blieb ebenfalls einiges an Ware übrig, aber das ist ok. Zudem hatte ich eh damit gerechnet, dass ich nicht alles loswerde. Insgesamt ist die Beute trotzdessen gut gewesen. Auf jeden Fall freut es mich, dass meine Produkte ankamen. Leider bedeutete das Ende des Tages auch unsere Heimfahrt. Also Stand abbauen, alles einpacken und ab ins Auto.

Die Rückfahrt sollte es jedoch in sich haben. Kurz vor Berlin war eine Autofahrerin der Meinung ohne zu blinken von einer Ausfahrt auf die Spur selbst zu fahren. Ich sah nur noch etwas Rotes neben mir und im selben Moment wich unser Fahrer Jan mehr oder weniger bremsend aus. Zeitgleich rutschte das Auto neben uns gefährlich nah Richtung Leitplanke. Doch statt anzuhalten, fuhr die junge Frau in dem roten Auto einfach weiter. Man bedenke: Sie wäre mir in die Seite gefahren, Jan hätte das Auto neben uns voll geknutscht und dieses widerrum die Leitplanke.

 
Da wir jedoch nicht so unvernünftig waren und gesunden Menschenverstand besitzen, fuhr man gemeinschaftlich auf den nächsten Parkplatz. Bei allen lagen die Nerven mehr oder weniger blank und der Schock machte sich bemerkbar. Erst jetzt sickerte so richtig, durch was eben geschehen war. Nach einer Weile ging es wieder weiter Richtung Berlin. Das Auto meines Fahrers machte da bereits Zicken und später erfuhr ich, dass gar nichts mehr ging. Sprich, dank der netten Dame war die Elektronik anscheinend völlig futsch.
 
Ich weiß selbst nicht, was inzwischen aus der Anzeige geworden ist, aber bin meinen Schutzengeln sehr dankbar. Ich möchte gar nicht genauer darüber nachdenken was uns hätte passieren können und was das widerrum für Folgen nach sich gezogen hätte. Ein einschneidendes Erlebnis. Aber he, jetzt kann ich Beinahunfall von meiner Liste streichen.
 
Wie dem auch sei, der Comicgarten 2013 war und ist eine interessante Erfahrung für mich gewesen. Ich durfte erleben, wie sich eine Veranstaltung aus der Sicht eines Verkäufers mit sich bringt, was es bedeutet dafür die nötigen Vorbereitungen zu treffen und wie Kunden reagieren können.