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[Interview] Wenn die Seele weint – Schreckgespenst Depression

Die liebe Renas Bücherleidenschaft hat vor kurzem einen Thementag im Bereich Depressionen geleitet und dafür viele Infos zusammengetragen. Die Bandbreite reichte von Interviews mit Betroffenen über Infos zur Krankheit selbst bis hin zu zahlreichen Buchtipps verschiedener Autoren. Ich hatte die Ehre selbst mit einem Interview dabei sein zu dürfen. Doch wer steckt hinter Rena?

Renas Bücherleidenschaft als Person

Erstmal möchte ich mich ganz herzlich bei dir, liebe Diana, für diese schöne Möglichkeit bedanken.

Also, wer bin ich? Verena oder Rena, manchmal auch Jens 😀 und im besten Fall Königin (die Planung der Weltherrschaft läuft noch) .

Eine 38. jährige, chaotische und leicht durchgeknallte Leseratte, die ohne Kaffee nicht überleben könnte. Außerdem eine leidenschaftliche Sportguckerin, die fluchen kann, dass der Himmel mich wohl später nicht aufnehmen wird 😀 Neben Büchern liebe ich Heavy Metal. Diese Musik belebt mich einfach und ohne geht es definitiv nicht.

Theoretisch habe ich schon lange mit dem Gedanken gespielt einen Buchblog zu „eröffnen“, weil ich Bücher liebe und wahnsinnig gerne darüber spreche.

Ich hab mir immer die vielen wundervollen Bücherblogs angeschaut und gedacht: „Das würde ich auch gerne machen.“, hatte aber lange nicht den Mut dazu. Tja, dann kam das böse C und ich brauchte dringend eine sinnvolle Beschäftigung für mich. Am 29.03.2020 ins kalte Wasser gesprungen. Alles was ich hatte waren meine gekauften Bücher und meine Rezensionen. Also am Ende, ganz nach dem Motto Learning by Doing, und ich lerne nach wie vor.

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck von mir vermitteln. Wenn ihr Fragen habt, immer her damit J

Liebe Grüße

Rena

Hallo Diana, vielen Dank, dass du dich gemeldet hast und dieses Interview mit mir führst. Würdest du uns kurz etwas über dich erzählen?

Hm, ich liebe gutes Essen und ausschlafen. Außerdem bin ich gern auf meiner Insel bei Animal Crossing oder versuche Pokemon zu fangen. Beruflich gesehen beschäftige ich mich in meinem Brotjob mit Logos diverser Radio- und TV-Sender, die weltweit senden.

Außerdem bin ich mit meinem kleinen Label Unessbar auf Cons in Deutschland unterwegs. Du findest dort, neben Nähkursen, selbstgenähte Flauschis und Printprodukte – inspiriert von Dangos, Onigiris und putzigen Tierchen.

Ansonsten liebe ich meinen Blog und besuche als Cosplayer verschiedene Conventions.

Unter welcher / welchen psychischen Erkrankungen leidest du?

Ich habe eine rezidivierende, depressive Störung und eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung Typus Borderline. Letzteres habe ich bis heute nicht verstanden und werde es wohl nie. Aktuell merke ich von beiden nichts. 2020 hatte ich einen kleinen Zusammenbruch, da ich nicht wusste wie es dank Corona mit Unessbar weitergehen sollte. Der Verdacht einer Anpassungsstörung mit depressiver Reaktion kam auf.  

Zum Glück geht es dir aktuell gut. Wie hast du dich an deinen schlimmsten Phasen gefühlt? Kann man das überhaupt in Worte fassen?

Nein, man kann es nicht wirklich in Worte fassen, da es jeder anders empfindet. Die Welt war für mich in solchen Momenten einfach nur ein großer Klumpen. Es gab nur mich und alle anderen. Ich wollte und konnte nichts machen, nicht mal aufstehen oder so simple Sachen wie Post reinholen. Ich hatte weder Ausbildung, noch mein Leben unter Kontrolle. Alles plätscherte vor sich hin und war bedeutungslos.

Es fühlte sich so an, als würden weder Körper noch Geist zu mir gehören. Ich schaute mir quasi selbst zu und funktionierte nur noch. Alles schien ohne jegliche Farbe zu sein, nicht mal ein kleines Tröpfchen zeigte sich. Kurz um: Ich war von mir oder eher von dem ich glaubte das bin ich ganz weit weg.

Viele Betroffene haben Angst vor dem Schritt zum Psychologen und / oder Psychiater. Kannst du diese Menschen mit ein paar Worten ermutigen?

Geht hin und zeigt der Krankheit den Stinkefinger. Ich weiß, dass sowas sehr viel Überwindung kostet. Man muss sich eingestehen nichts mehr auf die Reihe zu kriegen. Allerdings, macht euch bitte eines bewusst: Das was ihr als Schwäche seht, zeugt von Stärke.

Es zeigt, dass ihr euch auf ein neues Abenteuer einlasst und bereit seit den Weg zu gehen. Zugegeben, ihr werdet stolpern und eventuell rückfällig werden, aber macht trotzdem weiter und gebt nicht auf. Die Ärzte helfen euch zu verstehen, zu verarbeiten und in Zukunft damit umgehen zu können.

Du selbst bist den kompletten Weg gegangen… Psychiatrie, Tagesklinik, Psychologe, usw. Was war für die die Schlimmste Zeit?

Hm, das weiß ich gar nicht mehr so genau, da ich vieles irgendwo ins hinterste Viertel meiner Gedanken verbannt habe. Ich erinnere mich allerdings noch gut an die ersten Tage in der Psychiatrie. Ich habe so viel geweint wie schon lange nicht mehr und meine Entscheidung verflucht. Nachträglich betrachtet hätte ich keine bessere Entscheidung treffen können, da mir die Zeit in der offenen Abteilung ermöglichte etwas Land zu sehen.

Der nächste Schock kam nach der Entlassung und mit Beginn der Tagesklinik. Plötzlich hieß es wieder Alltag, umziehen und Struktur wie in der Zeit bevor alles losging. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich allerdings auch daran und hatte den nächsten Bruch erst wieder, als die Tage in der Tagesklinik vorbei waren und die abschließende Therapie beim Psychologen bzw. Psychiater anstand.

Sie brachte einiges zu Tage und half einen weiteren Umzug zu überstehen.

Du siehst, mein Leben war in den Jahren sehr turbulent und verwirrend. Manches davon verstehe ich bis heute nicht.

Lange Zeit musstest du Medikamente nehmen. Kannst du beschreiben, was diese mit dir gemacht haben?

Sie haben mir geholfen mein Leben zu meistern. Sie sorgten dafür, dass ich genügend Antrieb fand, um mich zu bewegen und anfallende Arbeiten zu erledigen. Ich hatte jedoch nie Medikamente, die mich komplett ausschalteten und für eine „Nach mir die Sinnflut Haltung“ sorgten. Meine waren eher wie der morgendliche Kaffee, um in die Gänge zu kommen.

Denn, egal welche Antidepressiva man nimmt, der Körper gewöhnt sich daran. Es ist wie mit Alkohol, Drogen oder allem anderen – der Körper kann nicht mehr darauf verzichten. Antidepressiva sollten, egal welche, nur in Absprache mit einem Psychiater genommen werden.

Viele Menschen haben leider immer noch kein Verständnis für psychische Krankheiten. Hast du diesbezüglich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht?

Ich denke schon, dürfte allerdings im Vergleich zu anderen noch glimpflich davon gekommen sein. Ich erinnere mich noch daran belächelt zu werden. Oder an meine jüngste Diskussion in der mir unter anderem vorgeworfen wurde als Betroffene nicht zu wissen was jemand brauche. Man könne Depressionen ja heilen und ich solle doch die Klappe halten.

Ich kann besonders dem Ersten nicht so ganz zustimmen. Sicher, das was mir hilft muss nicht zwangsläufig bei anderen funktionieren, aber im Regelfall wissen Betroffene was auf sie zugeschnitten passt. Ich kann daher durchaus beurteilen was möglicherweise sinnvoll wäre. Ob es die Person annimmt liegt bei jedem selbst.

Depressionen als solche sind nicht heilbar. Leider kann man ihnen immer wieder unterliegen. Eine Therapie hilft allerdings dabei die Anzeichen zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. Es bedeutet nicht, dass sie immer über dein gesamtes Leben bestimmen.

Wenn die Menschen in deiner Nähe mit Ablehnung, Unverständnis, etc. reagieren, was macht das mit dir?

Es gibt einem das Gefühl nichts wert zu sein bzw. verstärkt es. Depression ist eine vielfältige Krankheit, die bei jedem anders aussehen kann. Depressiv sein bedeutet nicht nur noch zu heulen oder sich immer zu vergraben. Im Gegenteil, oftmals sieht man den Betroffenen gar nicht an das ihr Leben aus dem Ruder läuft.

Damit wären wir auch schon beim „Problem“ an sich. Für viele sind Depressionen nicht greifbar, weil äußere Merkmale fehlen. Man könnte es mit einem gebrochenen Bein vergleichen. Durch den Gips weiß jeder was los ist.

Dabei vergessen einige, das die Symptome so vielfältig sind wie die Krankheit selbst und zudem bei jedem anders ausfallen können. Ebenso sind psychosomatische Auswüchse möglich, sprich körperliche Symptome ohne das an dem Organ was dran ist.

Jeder Erkrankte verdient Respekt für seinen Kampf und das unabhängig davon wie sich die Krankheit nach außen hin zeigt.

Wie hast du es geschafft, dass du heute medikamentenfrei bist? Was für einen Weg musstest du dafür gehen?

Ich habe mit meiner Psychiaterin gesprochen, da nur ein Psychiater Antidepressiva verschreiben darf. Der Psychologe ist dafür nicht zuständig. Gemeinsam einigten wir uns darauf das Medikament auszuschleichen, da ein kalter Entzug aus gesundheitlichen Gründen nicht empfehlenswert ist.

Wie sah das bei mir aus? Ich habe für 3 Monate die alte und die neue Dosis im Wechsel genommen, anschließend für weitere 3 Monate nur noch die neue Dosis. Besonders aufregend war für mich die letzte Phase aus kleinste Dosis und gar nichts mehr.

Zwischendrin wollte ich einige Male aufgeben, da ich dem Körper etwas entzog was für ihn Lebensgrundlage war. Doch es hat sich gelohnt. Mittlerweile kann ich darauf gut verzichten. Im April dieses Jahr ist es 4 Jahre her.

Gibt es noch etwas, das du zu diesem Thema erzählen möchtest? Oder etwas, was du Betroffenen mit auf dem Weg geben möchtest?

Habt den Mut euch anderen anzuvertrauen und darüber zu sprechen. Die Gesellschaft bezeichnet sich zwar als ach so offen, aber Krankheiten wie Depressionen sind leider immer noch Tabuthemen. Es passt, neben anderen Sachen, nicht in unsere Leistungsgesellschaft. Der Mensch hat zu funktionieren.

Doch wenn mich die Zeit eines geleert hat dann das: Wir sind nicht gleich. Wir sind alle ganz besondere Persönlichkeiten mit eigenen Träumen, Zielen und Wünschen. Der Weg verläuft nicht ganz gerade? Na und! Das ist ok, denn du bist du, egal was andere sagen.

Liebe Diana, vielen Dank für das offen und ehrliche Interview. Das weiß ich sehr zu schätzen.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Anne-Friederike Heinrich

Ob persönliche Lieblingsausrede, Alliteration als bewusste Entscheidung oder Einfluss durch eigene Erlebnisse aus dem Mutteralltag – Anne-Friederike Heinrich, Autorin von „Allererstes ABC außergewöhnlicher Ausreden“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharte Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Im Buch beschäftigst du dich mit Ausreden in Reinform. Welche Ausrede hast du selbst schon mal benutzt und warum?

Ach, als Kind hatte ich für alles eine Ausrede – aber die Ausreden in meinem Buch sind ja neu. Die verwenden wir in unserer Familie erst, seit das Allererste ABC außergewöhnlicher Ausreden erschienen ist. Seitdem aber ziemlich regelmäßig. Vor allem Wasser-Zwerg Willibald, Lego-Zwerg Ludwig und Nörgel-Zwergin Nilla besuchen uns regelmäßig. Und Erbsen-Zwerg Edwin ist immer da, wenn es Erbsen gibt.

Eine Seite des Buches zeigt Klorollenzwerg Konstantin

Die Reime im Ausreden-ABC erinnern mich ein wenig an Zungenbrecher. Zufall oder bewusste Formatentscheidung?

Die Texte sind in Alliterationen verfasst, die Zungenbrecher gewollt. Was ich zu jedem Zwerg erzählen wollte, stand schon lange fest. Wie ich es erzählen wollte, daran habe ich bis zur letzten Minute gefeilt.

Ich wollte zu jedem Buchstaben und jedem Zwerg einen kleinen Text schreiben, in dem fast alle Wörter mit dem Buchstaben anfangen, um den es gerade geht. Schließlich ist es ein ABC und der jeweilige Buchstabe sollte dem Leser möglichst oft gezeigt werden.

Zudem können Kinder sich Texte, die einen „Sound“ haben – also Reime oder eben alliterierende Texte – ziemlich gut merken. Und für die vor- oder mitlesenden Erwachsenen bietet die Lektüre ebenfalls einigen Spaß, vor allem wegen der Zungenbrecher.

Eine Seite des Buches zeigt Legosteinzwerg Ludwig

Du bist selbst Mutter. Wie sehr beeinflusst das deine Bücher und anders rum?

Meine Söhne und ihre Altersgruppe inspirieren mich mit ihren Fragen und alltäglichen Sorgen, mit ihren Träumen und Ideen – und sind gleichzeitig meine Leserschaft. Oft geben Gespräche, Diskussionen oder Späße aus meinem Alltag mit meinen Buben den Anstoß für neue Buchideen. Also beeinflussen meine Kinder und überhaupt meine Erlebnisse mit Kindern mein Schreiben.

Meine Söhne wiederum nehmen meine Geschichten mit in ihren Alltag, sie zitieren ständig aus meinen Büchern. Und ich hoffe, dass auch viele andere meiner kleinen Leser etwas aus meinen Geschichten mitnehmen – die Feedbacks, die ich bekomme, deuten darauf hin.

Meine Bücher beeinflussen aber auch mein Muttersein: Seit ich Kinderbücher schreibe, höre ich Kindern bewusster zu, achte noch mehr darauf, was sie tun, wie sie handeln, was sie bewegt. Das hilft mir auch bei meinem „Erziehungsjob“, denn manchmal finde ich bei meiner Argumentation, warum meine Buben etwas Bestimmtes machen sollen, beispielsweise ihr Zimmer aufräumen, einen Dreh, der die beiden überraschenderweise überzeugt. Dadurch, dass ich ständig übe, zu denken wie ein Kind, komme ich recht gut an meine Kinder heran, auch wenn es mal unangenehm wird.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Anne-Friederike Heinrich erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Eva-Maria Hofer

Die Autorin hält das Buch hoch

Ob Texterin und Illustratorin in einem, eigene Mutterschaft oder Themen für künftige Werke – Eva-Maria Hofer, Autorin von „Lilu und ihre zauberhafte Welt – Wie groß ist eigentlich die Sonne?“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharte Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Texte und Bilder in „Lilu – wie groß ist eigentlich die Sonne?“ stammen von dir selbst. Bewusste Entscheidung oder eher purer Zufall?

Tatsächlich war es ein langer Prozess bis zur Idee, das Buch selbst zu illustrieren. Zuerst habe ich die Geschichte von Lilu an verschiedene Kinderbuchverlage geschickt und ging davon aus, falls ein Verlag Interesse hätte, dass dieser auch die Illustration organisieren würde. Leider wurde das Buch nicht in ein Sortiment aufgenommen und ich stand dann vor der Entscheidung, die Illustration zu beauftragen oder selbst zu gestalten.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Bilder zu Lilu, ihrer Mutter und Paho in meinem Kopf schon so konkret, dass nur noch ich selbst sie zu Papier bringen konnte. Das war eine große Herausforderung und es hat viel Spaß gemacht!

Autorin und Tochter blättern im Buch

Du bist selbst Mutter. Wie sehr beeinflusst das deine Bücher und anders rum?

Du meinst im Alltag? Nun, ich versuche, die Tipps zu beherzigen, die auch Mückebär vorschlägt: Ich Meine Tochter ist einfach großartig und freut sich sehr darüber, dass ich mir die Geschichte von “Lilu und ihre zauberhafte Welt” habe einfallen lassen. Sie ist eine große Hilfe und jedes Mal mit dabei, wenn ich Ideen ausprobiere bzw. für das Buch bastle.

Schon im Vorfeld zur Buchidee war es mir immer wichtig, ihre Fragen zur Welt so umfassend wie von ihr nachgefragt, zu beantworten und die Antwort ansprechend zu gestalten. Diese für mich wunderschöne Tradition habe ich für mein Buch (hoffentlich bald meine Bücher) übernommen.

Autorin steht hinter einem selbstgebasteltem Sonnensystem

Laut Webseite ist „Lilu und ihrer zauberhafte Welt“ als Reihe angelegt. Welche Themen erwarten interessierte Leser in Zukunft und wann ist mit Nachschub zu rechnen?

Ich bin aktuell dabei, für mein zweites Buch zu recherchieren. Das ist etwas anspruchsvoller, als ich davor gedacht hatte, weil Lilu in dieser Geschichte die Sonne genauer unter die Lupe nehmen will. Somit setze ich mich zurzeit mit den Themen “Kernfusion” und “Quantenphysik” auseinander, damit Lilus Mutter ihrer Tochter auch etwas zu bieten hat. Ich hoffe auf eine Veröffentlichung 2022. Mal sehen, ob mein Zeitplan hält.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Eva-Maria Hofer erfahrt ihr über Instagram oder Facebook bzw. ihre Homepage.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Anne-Friederike Heinrich

Ob Selfpublishing als bewusste Entscheidung, eigene Handlungen für ein besseres Klima oder außergewöhnliche Lesungen – Anne-Friederike Heinrich, Autorin von „Mückebär“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharte Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Du hast dich mit BOD gegen einen klassischen Verlag entschieden. War Selfpublishing für dich so viel reizvoller? welche und warum genau die?

Nun, eigentlich habe ich mich vor allem dafür entschieden, dass ich jetzt endlich mein erstes Kinderbuch publizieren will – und dass »Mückebär« dieses erste Kinderbuch sein soll.

Vorher hatte auch ich Manuskripte bei Verlagen eingereicht – und tatsächlich wäre mein ursprünglich erstes Buch, ein Hausbuch mit Kindergedichten, fast bei einem kleiner Schweizer Verlag erschienen. Der hatte es sich dann aber plötzlich anders überlegt und mich damit in ein tiefes Loch gestürzt. Schließlich wollte ich aber nicht länger warten und habe mich fürs Selfpublishing entschieden.

Heute weiß ich, dass das einer der besten Schritte war, die ich je gemacht habe. Ich habe inzwischen nicht nur zwei Kinderbücher veröffentlicht, ich habe auch einen riesigen Spaß daran, von vorne bis hinten für meine Bücher verantwortlich zu sein, von der Idee über die ersten Sätze, die Auswahl der Illustratorin oder des Illustrators, Buchsatz, Korrektorat, Coverdesign bis zur Druckabnahme. Und ich habe als Selfpublisherin eine Unmenge gelernt.

Andererseits muss das Marketingmonster dauernd gefüttert werden – das wäre vielleicht etwas einfacher, wenn ich bei einem Verlag unter Vertrag wäre. Sicher würde ich auch durch die Zusammenarbeit mit einem Verlag noch viel lernen. Ich wäre also für ein hybrides Modell durchaus offen. Aber Selfpublisherin werde ich bleiben.

verschiedene Tipps zum Klimaschutz

Im Buch finden interessierte Leser wertvolle Tipps zum Klimaschutz. Wie kämpfst du für unser Klima?

Du meinst im Alltag? Nun, ich versuche, die Tipps zu beherzigen, die auch Mückebär vorschlägt: Ich vermeide Plastik so gut es geht, insbesondere beim Einkaufen. Ich spare Wasser und Strom. Ich kaufe regional ein und es gibt, glaube ich, keine andere Mama in ganz Zürich, die eine einzige Hose so oft an den Knien wieder zusammenflickt, bevor sie sie endlich wegwirft. Für mich kaufe ich erst neue Kleider, wenn die alten auseinanderfallen.

Dann bemühe ich mich, den Fleischkonsum in unserer Familie zu drosseln. Das ist kein einfaches Unterfangen, denn wir essen alle gerne Fleisch. Und ich gehe zu Fuß, wenn es die Distanz erlaubt. Vor allem aber versuche ich meinen Söhnen das Bewusstsein dafür zu vermitteln, dass all diese kleinen Schritte etwas bringen – wenn ein jeder von uns sie macht.

Du bietest außergewöhnliche Lesungen an. Wie genau läuft das ab? Was können Leser bei und mit dir basteln?

So außergewöhnlich sind meine Lesungen eigentlich nicht. Ich lese erst aus »Mückebär« oder dem »Allerersten ABC außergewöhnlicher Ausreden« vor und bastele danach mit meinen kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern noch etwas zum Thema des Buches.

Bei »Mückebär« ist es aktuell ein Mückebär aus einem Handabdruck, beim Ausreden-Abc sind es Türschilder mit dem jeweiligen Lieblingsbuchstaben des Kindes.

Ich mache das, weil ich denke, dass das, was ich vorgelesen und erzählt habe, besser im Gedächtnis bleibt, wenn die Hände danach noch etwas zum Thema gestalten – und das ist ganz unabhängig davon, ob es um Fakten zum Klimawandel geht oder um die Buchstaben unseres ABC.

Das Basteln hat noch einen weiteren tollen Effekt: Die wenigsten Kinder aus meiner Zielgruppe sagen etwas, wenn ich wissen will, ob sie noch Fragen haben. Wenn ich dann aber auf ihre Augenhöhe gehe – meist auf den Fußboden – und anfange, mit ihnen zu werkeln, entwickeln sich ganz natürlich Gespräche, entstehen Fragen und eine gewisse Verbundenheit. Ich genieße diese Momente sehr.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Anne-Friederike Heinrich erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Ann-Kristin Winterberg

spensa-mit-autorin

Ob Vorbilder für das Spensa, ihre Arbeit als Lektorin oder Infos zu künftigen Projekten – Ann-Kristin, Autorin von „Spensa“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharte Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Gibt es für die kleine Spensa ein reales Vorbild bzw. eine bekannte Sage? Wenn ja, welche und warum genau die?

Ich glaube, unbewusst ist Caspar, der Film aus den 80zigern, durch meinen Kopf geflattert und dann auch noch das kleine Gespenst von Ottfried Preusler.

Du hilfst als Geschichtenhebamme anderen Autoren. Was macht dir mehr Spaß, die Zusammenarbeit mit ihnen oder die Arbeit an deinen eigenen Büchern?

Beides. Ich liebe beides, weil Geschichten mein Leben sind. Ich bin selbst schwerhörig, höre heute mit einem Cochlear Implantat und Geschichten haben mir als Kind (und später auch als Erwachsener) das Leben gerettet. Sie haben mir Mut gemacht. Mich inspiriert. Mir die Welt gezeigt. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Geschichten die Welt verändern. Ich liebe die Geschichten der anderen und freue mich immer, wenn meine Autoren spüren: Jetzt ist die Geschichte rund. Jetzt hab ich meine Erzählstimme gefunden. Für mich ist das oft ein gutes Gegengewicht zu meinem eigenen Schreiben. Es befruchtet sich gegenseitig. Und ich weiß, wie es ist, auf der anderen Seite zu sitzen.

Laut Homepage bist du eher im Bereich Liebesromane unterwegs, aber würdest gern andere Bereiche probieren. Welche und was reizt dich an ihnen?

Andere Bereiche .. oh viele. Nächste Jahr kommt eine Krimikurzgeschichte in einer Anthologie, ein Kinderbuch in einem Verlag und momentan versuche ich den ersten Entwurf von Romantasy. Aber ich habe auch zwei historische Romane im Kopf – und die würde ich sehr gern einmal schreiben, denn die Geschichten sollten wieder erzählt werden.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Ann-Kristin erfahrt ihr über Instagram bzw. ihren Lektoratsaccount und ihre Homepage.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Emma Zecka

Emma Zecka zeigt Rentierfieber

Ob literarische Adventskalender, Weihnachten selbst oder eigene Projekte – Emma, Autorin von „Rentierfieber“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharten Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Rentierfieber ist ein literarischer Adventskalender und dein Debüt – eine ungewöhnliche Wahl. Eher Zufall oder bewusste Entscheidung? Wenn ja warum?

Dass »Rentierfieber« mein Debütroman wurde ist reiner Zufall. Für meinen Hörbuchblog Ge(h)Schichten habe ich von 2015 an jedes Jahr einen Adventskalender geschrieben, allerdings ohne den Text zuvor lektorieren zu lassen.

Was mir bei literarischen Adventskalendern auffällt ist, dass es meistens Kurzgeschichten sind, die sich nicht aufeinander beziehen. Der Vorteil: Jeden Tag haben Leser:innen das Gefühl eine Geschichte beendet zu haben. Mich interessierte aber vor allem die Frage, ob es auch funktionieren würde einen Roman innerhalb von 24 Kapiteln zu erzählen.

Würden die Leser:innen vorfreudig auf das nächste Kapitel hinfiebern?
Könnte ich es schaffen, dass die Leser:innen unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht?

Als ich die Idee für »Rentierfieber« hatte, merkte ich, dass das Projekt etwas größer werden wird. Da wollte ich es mit dem Roman veröffentlichen mal probieren. Funfact: Bis kurz vor der Veröffentlichung war ich mir nicht sicher, ob ich mich das wirklich trauen würde.

Wie wichtig ist dir Weihnachten an sich? Was muss in der Zeit unbedingt sein?

Weihnachten war neben meinen Geburtstagen als Kind mein absolutes Lieblingsfest. Deswegen verbinde ich mit Weihnachten sehr viel Liebe und ein tolles Beisammensein mit der Familie. Jetzt, da ich älter bin, hat sich unser Weihnachtsfest natürlich verändert. Deswegen gibt es keine bestimmten Dinge, die an Weihnachten immer da sein müssen, damit es sich weihnachtlich anfühlt. Schön finde ich es, wenn es entspannte Feiertage werden. Aber klassische Traditionen habe ich an Weihnachten nicht.

Laut Homepage bist du eher im Bereich Liebesromane unterwegs, aber würdest gern andere Bereiche probieren. Welche und was reizt dich an ihnen?

Da ich bisher nur einen Roman veröffentlicht habe, habe ich mich gegen eine klassische Autor:innenwebsite entschieden und stattdessen lieber auf meinen Hörbuchblog Ge(h)Schichten verlinkt, den ich seit 2014 betreibe.

Da ich meinen Hörbuchblog schon seit fast 10 Jahren habe, gibt es dort viel zu entdecken. Das wäre bei einer klassischen Autor:innenwebsite anders, da es bisher nur ein Buch von mir gibt. Wenn es zukünftig mehr Bücher von mir geben wird, kann ich das mit der Autorenwebsite immer noch nachholen.

Mein Hörbuchblog trägt den Titel »Ge(h)Schichten«, weil ich in meinen Beiträgen die verschiedenen Perspektiven mancher Themen herausarbeite oder auf die Aspekte aufmerksam mache, die man im ersten Moment vielleicht nicht so auf dem Schirm hat.

Auf meinem Hörbuchblog rezensiere ich Hörbücher, ab und an auch mal ein Hörspiel und ganz selten auch eBooks.

Außerdem berichte ich einmal monatlich über meinen Alltag als Autorin. Und zwar in der Rubrik »Ge(h)schrieben«. Letztes Jahr habe ich dort auch über alle Schritte geschrieben, die eine Buchveröffentlichung mit sich bringen. Momentan halte ich meine Leser:innen zu meinem neuen Buchprojekt auf dem Laufenden. Ich plane nämlich ein Halloweenbuch.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Emma erfahrt ihr über Instagram und ihre Homepage.