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[Rezension] Eiselfen-Der Kodex – Josefine Gottwald

Werbung / Rezensionsexemplar

Eiselfen – Der Kodex

Auriel ist glücklich. Endlich hat Luthien gelernt, sie mit seinem ganzen Herzen zu lieben – auch über die Grenzen ihrer Kulturen hinweg. Er will sogar mit ihr in die Auen reisen … Aber dann kommt alles anders! Das Reich der Hochelfen bittet sie um Hilfe: Überall auf dem Kontinent werden Elfen von schrecklichen Erdspalten verschluckt. Luthien soll einen Rat leiten, der die ewigen Kriege der Völker beendet und sie gemeinsam gegen die fremde Magie kämpfen lässt. Doch plötzlich wendet sich ihr Feind gegen Auriel.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin.)

Ja, ich weiß, ausnahmsweise habe ich mir hier an den Originaltext der Autorin gehalten, jedoch hat das seinen Grund. Ich nahm an einer Sonderaktion der Schriftstellerin teil. Ihr Angebot: Erhalt des Manuskriptes vor dem eigentlichen Release und Verfassung einer Rezension sobald das Werk erscheint. Ok, das hat bei mir nicht ganz geklappt, aber dafür könnt ihr jetzt meine Meinung zu “Eiselfen – Der Kodex” lesen. Eine Vorbemerkung sei mir an der Stelle noch gestattet: Ich habe die Vorgänger bereits käuflich erworben, aber noch nicht lesen können. Diese Rezension spiegelt also nur meinen Eindruck zu Teil 3 wider.

Mir persönlich fiel sofort der intime Moment auf mit dem das Buch quasi beginnt. Sorry Prolog, aber du gehst da unter. Klar, auch Elfen haben Sex, denn irgendwoher müssen die Kinder ja kommen, aber dennoch hatten für mich Elfen und Sex bisher nichts miteinander zu tun. Für mich ist es dementsprechend faszinierend das die Autorin es geschafft hat beides zu verbinden ohne in plumpes Rein-Raus zu verfallen. Ok, streng genommen ist es das auch, aber wundervoll umschrieben und so das es dennoch mehr als zärtlich wirkt. Die unterschiedlichen Wesenszüge der beiden kommen gut zur Geltung und vermischen sich dennoch teilweise. Bewundernswert wie intim der Liebesakt sein kann und dennoch selbstverständlich. Ich für meinen Teil hatte zumindest nicht das Gefühl zu Spannern.

Diese verhaltene und dennoch sichtbare Leidenschaft zieht sich übrigens durch das gesamte Buch. Als König und Königin sind Luthien und Auriel natürlich gewissen Grenzen unterworfen, da manche Dinge erwartet werden und angesichts ihres gesellschaftlichen Standes selbstverständlich. Die Autorin schafft es ungeachtet dessen den Spagat zwischen offenen Gefühlen und versteckter Leidenschaft zu verdeutlichen. Wobei ich mir in manchen Fällen doch die Frage stelle, ob dies wirklich nötig ist, da es einiges umständlicher als nötig wirken lässt. Andererseits spornt genau das den König zu Höchstleistungen an. Ob es ohne diese kleinen Heimlichkeiten ebenfalls möglich wäre?

Direkt nach diesem intimen Einstieg wird der Blick des Lesers auf den Grundkern der Story gelenkt und das Abenteuer nimmt seinen Lauf. Er wird gerufen, da es in einem weit entfernten Teil des Reiches zu Problemen kommt und die Bevölkerung leidet. Jedoch tritt nicht nur er die Reise an, sondern seine Frau, welche ursprünglich zusammen mit ihm zu ihrer Familie reisen wollte. Dieser Plan wird jedoch nun erst mal auf Eis gelegt. Eines aber bleibt: Die erste gemeinsame Reise der beiden. Zuvor reiste er, wenn er unterwegs war stets allein. Diesmal jedoch begleitet ihn Auriel, zusammen mit des Königs Schwester sowie weiteren Personen, die aufgrund ihrer Funktion nicht fehlen dürfen. Er ist und bleibt eben der König.

Im Laufe der Ereignisse wird das Verhältnis zwischen Auriel und des Königs Schwester Thiriel in den Vordergrund gestellt. Sie ist wie die Königin Priesterin, aber dennoch von einem ganz anderen Schlag. Sie wirkt auf mich sehr verschlossen und stark unterkühlt. Man merkt ihr ihre Stellung überdeutlich an. Auriel hingegen schwankt gern mal zwischen Stand, Priester und ihrer Art. Nun, die Erziehung der beiden verlief vermutlich völlig unterschiedlich, verknüpft mit getrennten Erwartungen. Ich persönlich bin gespannt wie sie sich noch entwickelt. Zumindest wird in diesem Band zum Ende hin deutlich, dass Thiriel auch anders kann und in ihr eine empfindliche Seele steckt, die bisher nicht zum Zuge kam. In meinen Augen bleibt sie dennoch eine starke Persönlichkeit, die sich nicht hinter ihrer Macht verstecken muss.

Apropos, mich persönlich beeindruckt in diesem Band besonders der König selbst, da seine Entwicklung besonders deutlich wird. Am Anfang ist er ein liebender Mann, später König, dann sogar König über alle Könige, gleichzeitig traurig über den zeitweisen Verlust seiner Frau und einiges mehr. Das dem Mann da nicht der Kopf platzte ist ein Wunder. Ich persönlich begrüße es, dass man seinen jeweiligen Zustand überdeutlich merkt. Die Autorin verschweigt hier nichts, aber verliert sich dennoch nicht. Sie versorgt den Leser mit vielen Infos, aber nicht zu vielen.

Der Schreibstil selbst wirkt ein wenig altbacken, aber nicht so dass man das Buch gleich wieder weglegt. Die Autorin passt ihre Worte dem Thema ohne steif zu wirken und mit Floskeln um sich zu werfen. Ebenso gibt sie Details im richtigen Ausmaß preis. Die Story selbst schreitet schnell voran, aber nicht zu schnell. Ich weiß, dass die Reihe auf insgesamt 9 Bände ausgelegt ist, aber selbst ohne dieses Wissen würde ich hier gern mehr wissen. Das Ende ist abgeschlossen und offen zugleich.

Insgesamt beeindruckten mich besonders die Schreibweise und der flotte Storygang. Ich habe diesen Band gern gelesen und mich sofort in ihre Welt versetzen können. Schade ist einzig, dass mir der Zugang ein wenig fehlt, da ich die anderen Teile nicht kenne. Es ist dementsprechend gut möglich, dass ich später eine erneute Rezension verfasse. Aktuell kann ich euch dieses Werk sehr empfehlen.

Huch, fast vergessen, ein wenig technisch darf es auch sein. Bei „Eiselfen-Der Kodex“ handelt es sich um Band 3 einer 9-teiligen Serie und ist im Taschenbuchformat erhältlich.  Das Werk besteht aus 121 Seiten und kann selbstverständlich auch als E-Book erstanden werden. Farblich fügt sich das Cover bestens in die bereits erschienenen Abschnitte ein. Es sind ausreichend Abschnitte, Einzüge und ähnliches für einen angenehmen Lesefluss vorhanden.  Die Illustrationen innerhalb des Buches wurden gut platziert. Dennoch dürfen es gern beim nächsten Band deutlich mehr sein.

[Rezension] Christl Friedl – Bella, das kleine Sockenmonster

Inhalt

Hallo, mein Name ist Bella und das ist meine Geschichte. Ich bin ein ganz tolles Hundemädchen und musste früher im Heim leben. Mittlerweile wohne ich bei ganz lieben Menschen. Dort bekomme ich Futter, werde viel gestreichelt und helfe meinen Menschen. Menschen sind wirklich lustige Wesen. Was man mit denen alles erlebt, das glaubt Ihr nicht. Doch? Dann will ich Euch gern viel von meiner Welt zeigen. Ihr werdet sie bestimmt mögen.

Meinung

Christl Friedls Werk „Bella – das kleine Sockenmonster“ bekam ich über die Aktion „Kinder brauchen Bücher“. Im Rahmen der Aktion stellen Autoren ihre Bücher vor, Blogger bewerben sich und bekommen die Bücher anschließend, insofern der Autor einverstanden ist, zugeschickt. Nach erfolgter Rezension gehen die Bücher in den Besitz hilfsbedürftiger Vereine und Einrichtungen über, damit auch ärmere Kinder lesen können. Arm ist in dem Falle sogar ein sehr gutes Stichwort, denn Bella ging es zunächst auch nicht gut.

Leider erlitt sie das Schicksal vieler Hunde und lebte zunächst im Tierheim. Jedoch wurde sie, so entsteht der Eindruck, dort sehr gut behandelt und musste nicht leiden. Klar, ein Tierheim ist kein Zuhause in dem Sinne, aber andere Hunde erwischen es da schlechter. Ihre Geschichte beginnt jedoch erst richtig, als sie selbst ihre Menschen findet. Bella berichtet von ihrem Leben bei ihren Menschen und stellt sich selbst vor.

Die Geschichte selbst ist komplett in der Ich-Form geschrieben und damit an sich eine Besonderheit. Zumindest kenne ich persönlich nicht viele Storys in der Ich-Form. Sie ist, wie ich finde, eine schwierige Zeitform. Sicher, als Leser ist man dadurch quasi selbst sein eigener Erzähler, aber da ist eben dieses „Ich“. Anders ausgedrückt: Die Gefahr den Inhalt zu sehr auf sich zu beziehen und dabei zu vergessen, was eigentlich erzählt werden sollte. Diese Gefahr erkenne ich bei Bella nicht. Bella versucht immer wieder die Verbindung zu ihren Menschen, Gegenständen, Tieren oder was auch immer herzustellen. Sicher, es geht natürlich immer um sie, jedoch komme ich mir nicht übergriffig vor.

Insgesamt ist der Erzähltstil, auch ungeachtet der Perspektive, eher locker und flüssig. Ich fühlte mich während des Lesens nicht erschlagen und konnte dem Inhalt sehr leicht folgen. Dieses Buch ist damit durchaus eine attraktive Entspannung für zwischendurch. Empfehlenswert also für alle, die gern lesen, aber für lange Werke eher weniger die Zeit haben. Unterstützt wird die Story der Hündin durch tolle Fotos von ihr. Diese nehmen dabei durchgehend Bezug auf den jeweiligen Textinhalt. Fast immer stehen sie für sich selbst und werden, abgesehen von der Bildunterschrift, nicht durch Text unterbrochen. Mir gefällt dabei besonders die Natürlichkeit der Fotos. Sie zeigen Bella so, wie sie ist, ohne Photoshop oder Ähnliches. Versteht mich nicht falsch, Photoshop ist ein extrem praktisches Programm, in dem Falle jedoch weniger mehr.

Ebenso positiv zu erwähnen sind die „belehrenden“ Infos hinsichtlich Arbeit und Verantwortung für Lebewesen. Ein Hund ist nicht nur ein Tier. Er braucht, wie wir Menschen, Nahrung, Trinken und Geborgenheit. Er benötigt einen Platz zum Schlafen und Menschen, die sich um ihn kümmern. Er möchte beschäftigt werden und nicht nur in einer Ecke versauern. Es ist nicht anders wie bei einem Menschen. Wir versauern schließlich auch, wenn wir niemanden haben. Dieser „belehrende“ Unterton zieht sich durch das gesamte Buch. Lediglich zu Beginn, noch bevor Bellas Geschichte losgeht, steht die Belehrung im Fokus. Abgesehen davon wird die Belehrung immer wieder durch Bellas eigene Worte unterbrochen, verliert jedoch nicht an Wichtigkeit.

Neben den Fotos werden Story und Buchtitel zusätzlich durch weitere Illustrationen in Form von Socken unterstützt. Diese befinden sich jeweils, wenn sie auftauchen, in unterschiedlichen Größen über den Seitenzahlen. Sie stören dadurch nicht. Ehrlich gesagt würde trotzdem nicht auffallen, wenn sie nicht da wären. Die Socken wurden dafür zu unregelmäßig platziert. Ich mag sie jedoch trotzdem, da sie, wie bereits gesagt, die Story unterstützen und verdeutlichen.
Nicht ganz so gelungen, zumindest für mich aus gestalterischer Sicht, finde ich die Schriftart der einzelnen „Kapitel“. Ich erkenne zwar klar die großen und die kleinen Buchstaben, könnte mir jedoch vorstellen, dass es gerade für kleine Kinder schwer wird. Wenn Kinder selbst lesen sollen, empfehle ich für jüngere Kinder eher eindeutige Schrift.

Fazit

Bellas Geschichte ist süß und mit viel Humor geschrieben. Die Hündin nimmt sich und ihre Umgebung aufs Korn, ohne sich abfallend zu äußern. Die Fotos lockern die Erzählung auf und laden zum Verweilen ein. Aufgrund ihrer Länge kann die Geschichte sehr gut zwischendurch gelesen werden oder aber immer wieder, ohne an Reiz zu verlieren. Ich kann für mich eine klare Empfehlung aussprechen, da es eine erfrischende Abwechslung zu meinen sonstigen Leseinteressen ist.

Daten

Story: Bella – das kleine Sockenmonster
Autorin: Christl Friedl
Verlag: Windsor Verlag
ISBN: 978-1-627845-57-1
Preis: 13,99 €
Seiten: 72

[Blogtour] Josefine Gottwald – Krieger des Horns Charakterguide

Es war einmal eine Blogtour, organisiert von der Autorin Josefine Gottwald. Anlass: Neuauflage ihres Buches „Krieger des Horns – Feuermond„. Geplant: ein Interview mit ihr, Fragen zur Covergestaltung, Vorstellung der Charaktere und vieles mehr. Mittlerweile ist seit dieser Tour einige Zeit ins Land gezogen. Apropo ziehen, mein Blog ist ebenfalls umgezogen und mit ihm alte Beiträge wie dieser. Ich hatte damals die tolle Aufgabe ihre Charaktere näher vorzustellen. Heute möchte ich genau das hier nachholen.

Worum geht es bei „Krieger des Horns“ überhaupt? Einhörner. Ja, es gibt sie noch. Sie verkörpern die Fantasie und die Träume aller Menschen. Aber, nicht jeder nimmt sie als Einhörner wahr. Ein Großteil sieht in ihnen normale Pferde. Nur Menschen mit dem besonderen Blick erkennen ihre wahre Gestalt. Piper und ihre Freunde sind ganz normale Teenager mit Alltagsproblemen in einer kleinen Stadt in Texas. Als die kleine Truppe allerdings ihre wahre Bestimmung erfährt ändert sich alles. Einer Legende nach sind sie „Krieges des Horns“, dazu auserwählt die Einhörner zu finden und vor dunklen Mächten zu beschützen. Allerdings, die Grenze zwischen Freund und Feind ist oft fließend.

Credits und Links:

Cover: Tobias Roetsch
Fotos: Sani Insanity
Homepage der Autorin: josefinegottwald.de
Blog der Autorin: josefinegottwald.de
Amazon: ihre Bücher

[Rezension] Yukosan – Sonnwende

Inhalt

Aurora und Helena sind zwei Schwestern, die wie normale Mädchen aussehen, aber es nicht sind. Beide Mädchen sehen aus als würden sie noch zur Schule gehen und doch wachen sie über die Sonnwenden von Winter zu Sommer bzw. umgedreht. Wichtig ist dabei ein spezieller Schlüssel, ein sogenannter Zyklusschlüssel. Doch was wenn genau dieser Schlüssel verloren geht? Was wenn der Verlust des Schlüssel Ereignisse auslöst die so noch viel weniger geplant waren?

Meinung

Auch wenn dieser Dojinshi auf den ersten Blick wie leichte Kost wirkt, so ist er es nicht. Gleich zu Beginn der Story wird der aktuelle Tag gezeigt, kurz darauf eine Situation, die erst am Ende wieder zum Tragen kommt. Nach dieser Situation wird wieder auf den aktuellen Tag gewechselt und die Situation weitergeführt. Erst nachdem diese aufgelöst ist, kommt es zum eigentlichen Höhepunkt. Im Prinzip wird der Bruch gleich zu Beginn nur durch die Sachen der Mädels deutlich und ein wenig anhand der Art, wie erzählt wird, aber dieses winzige Quäntchen hat ausgereicht, um mich ordentlich zu verwirren. Ich musste die Stelle ein paar Mal lesen, um endlich durchzusteigen. Ich weiß zwar nicht, ob das beabsichtigt ist, aber für mich auf jeden Fall einer der Gründe diesen Dojinshi mehr als einmal zu lesen.

Abgesehen von diesem kleinen Bruch wird die Story selbst sehr flüssig erzählt und man kann ihr problemlos folgen. Ihr Style ist locker und weich, aber dennoch nicht mehr ganz so unbeschwert wie bei ihrem anderen Werk „Bärenkind“. Man merkt hier deutlich, dass die Zügel angezogen wurden und die Story, als solche in den Vordergrund tritt. OK, im Grunde besteht sie aus der Suche nach dem Schlüssel und der Rückkehr des Menschenkindes, aber ich empfinde sie weniger als witzig. Ich breche hier nicht vor Lachen zusammen. Kichern muss ich aber dennoch, und wenn das Menschenkind mal wieder besonders süß ist, sogar fiepsen. Der Kleine hat den Kinderbonus massiv gefuttert.

Charakterlich kann ich keines der beiden Mädchen bevorzugen. Aurora scheint die perfektere der beiden zu sein und offenbar auch der Liebling des Vaters, aber im Laufe der Story wird deutlich, dass selbst sie nicht ohne Fehler ist. Helena hingegen ist von Anfang ein wenig schusselig und offenbar neidisch auf ihrer Schwester. Sie wirkt weniger verkrampft und scheint das Leben deutlich weniger schwer zu nehmen. Ich habe schätzungsweise von beiden Damen etwas, und gerade weil beide ein wenig, wie ich sind, kann ich mich nicht entscheiden. Prinzipiell tendiere ich jedoch mehr zu Helena. So oder spannend, denn normalerweise kann ich mich recht schnell für einen Charakter entscheiden.

Abgesehen von diesem Charakterzwiespalt erkenne ich auch hier den Zeichenstyle aus „Bärenkind“ wieder, jedoch springt er mir diesmal nicht so massiv ins Auge. Er ist anders, aber nicht schlechter anders. Er ist einfach irgendwie „neu“. Er wirkt hier ernster, fester und reifer. Einzig bei dem kleinen Menschenkind werde ich den Eindruck nicht los, dass es hier noch Übung vonnöten ist. Der Kleine wurde überzeugend gezeichnet, so ist es nicht, aber die beiden Mädchen wirken einfach sicherer. Mich zumindest würde interessieren was bei Yukosan im Bereich Kleinkinder noch möglich ist. Ich mein, der Kleine ist ein richtig guter Anfang und bei ihren Chibis mache ich mir da überhaupt keine Sorgen.

Der Dojinshi besitzt auch dieses Mal ein farbiges Cover und eine tolle Rückseite, welche sich nahtlos in das Gesamtkonzept einfügt. Tolle Idee beide Seiten auf diese Weise zu verbinden. Im Heft selbst findet der Betrachter eine einzelne A5 Illustration und das Cover ohne Schrift. Zusätzlich gibt es 4 Fanarts und 4 Minicomics. Es wird also einiges geboten. Die Story selbst ist wie immer in Schwarz / weiß gehalten. Ein Kritikpunkt muss an dieser Stelle doch angebracht werden: die Schriftfarbe des Klapptextes. Der ist für mich problemlos zu lesen, aber für Menschen mit schlechteren Augen könnte das aufgrund des Sternenhimmels im schlimmsten Fall anders aussehen.

Fazit

Insgesamt kann ich auch diesen Dojinshi von ihr vorbehaltlos empfehlen. Er bietet einiges an Extra, hat eine tolle Story und interessante Hauptcharaktere. „Sonnenwende“ hinterlässt zwar ein anderes Lesegefühl als „Bärenkinder“, aber wer ihren Style und ihre Stories mag sollte hier unbedingt reinschauen. Ihre Werke sind einfach immer wieder eine Freude.

Bewertung

Zeichnung: 4/5
Cover: 3/5
Emotionen: 4/5
Idee: 5/5
Länge: 4/5
Extras: Illustrationen im Heft, Minicomics

[Rezension] Patricia-Vanessa Müller – Das letzte Wort

Inhalt

Konstantin ist ein junger Prinz, dem alles abgenommen wird. Er ist dadurch sehr unsicher und wenig selbstbewusst. Zeitgleich ruht der Handel mit dem Nachbarland, wodurch dessen Volk, leidet und sich Besserung wünscht. Schließlich nimmt Konstantin all seinen Mut zusammen und arbeitet mit dem königlichen Stallburschen Nikolai zusammen. Über die Gespräche und die Erlebnisse mit ihm findet er die Kraft das Nachbarland zu besuchen. Nikolai selbst bleibt mit schwerem Herzen zurück.

Meinung

Königskinder sind ein spezieller Fall und oftmals schwer zu ertragen, zumindest wenn man nach den festgefahrenen Bildern in den Köpfen der Menschen geht. Dort gelten Königskinder als verwöhnt, hochnäsig sowie als desinteressiert am eigenen Volk. Konstantin hingegen ist das komplette Gegenteil. Der junge Mann ist mit sich selbst unzufrieden und hat Angst vor seiner eigenen Zukunft sowie der des Landes. Er glaubt nichts und niemanden gerecht werden zu können. Man könnte sagen er sitzt in seinem eigenen Käfig fest.

Nikolai agiert als zweite Hauptperson und hält vom Königshaus nicht viel. Speziell Konstantin scheint ihm ein Dorn im Auge zu sein. Er ist mit der Arbeit des Königshauses unzufrieden und findet Veränderungen dringend notwendig. Dabei mangelt es ihm nicht an eigenen Ideen. Nikolai musste die Schule abbrechen, um für seine Familie arbeiten gehen zu können. Eigentlich würde er aber lieber genau in dieser sitzen, um seinen Eltern besser helfen zu können.

Konstantin und Nikolai begegnen sich bereits nach kurzer Zeit und müssen recht schnell feststellen, dass der Schein trügen kann. Nikolai bemerkt alsbald, dass er dem Prinzen falsche Werte angedacht hat. Entgegen seiner eigenen Meinung ist dieser genauso verletzbar wie alle anderen Menschen und damit kein überirdisches Wesen. Konstantin hingegen bemerkt, dass der erste Schritt zwar richtig war, aber er so nicht zu seinem Ziel kommt. Würde er diesen Weg weitergehen, würde er wieder die Hilfe anderer nutzen. Dabei möchte er doch eigentlich seinen eigenen Weg gehen. Den Weg, den er für richtig hält. Daraufhin beschließt der junge Prinz den anderen zu verlassen. Konstantin weiß nun wie er das erreicht was er erreichen möchte. Er ist quasi auf seine Weise ein neuer Mensch geworden.

Gleiches gilt ebenso für Nikolai. Auch er hat sich verändert und sieht die Welt mit anderen Augen. Zu seinem Charakter ließe sich an der Stelle noch einiges sagen. Allerdings würde das zu weit führen, weswegen ich dazu nicht mehr viel sagen möchte. Jedoch gefällt mir die neue, sanfte Seite Nikolais sehr. Es macht ihn sympathischer und zugänglicher für den Leser. Wobei der Zugang zu beiden Charakteren bereits vorab da ist.

Der Zeichenstile des Dojinshis ist sehr ungewöhnlich und neu für mich. Er wirkt ausgesprochen comichaft und schreit nicht sofort nach Japan. Die Colo wirkt scheinbar gepantscht, als hätte sich die Zeichnerin sich nicht viel Mühe gegeben. Die Emotionen in den Gesichtern sind durch diese Art zu zeichnen schwerer zu lesen, als in anderen Dojinshis. Die Schriftfarbe hingegen wirkt überaus angenehm und warm auf die eigenen Augen. Extreme Hintergründe sucht der Leser im gesamten Dojinshi vergebens. Wenn Hintergründe zur Geltung kommen, dann dezent auf die Situation angepasst.

Die Panels wirken nicht gequetscht und bieten durch teilweise große Freiflächen gute Erholungspausen ohne den Faden zu verlieren. Die einzelnen Figuren sind klar definiert und wichtiger Charaktere auf wenige Figuren beschränkt. Soundworte oder ähnliche Gestaltungsmittel fehlen ebenfalls gänzlich. Zwischendrin finden sich sogar ein paar wenige, komplett freie Seiten wieder. Allerdings frage ich mich an der Stelle, ob das wirklich sein muss? Für mich machen sie keinen Sinn. Der Dojinshi kommt im Format A5 daher und ist farbig. Es gibt sogar noch Gastzeichnungen am Ende des Dojinshis und ein persönliches Schlusswort der Zeichnerin selbst.

Für mich ist gerade der Zeichenstile, so ungewöhnlich wie er auch ist, das große + des Dojinshis. Bereits bei der Unterstützung während der Entstehungsphase sorgt genau jener bei mir für starkes Interesse. Er ist neu und genau das ist der Knackpunkt. Er bricht mit den üblichen Regeln und ich bin mir sicher, dass sowas auch bei anderen Erfolg hätte. Die Storyidee selbst ist nicht neu, aber interessant verpackt und deswegen nicht langweilig. Die Charaktere bieten Wiedererkennungswerte in ihren Eigenschaften. Mich persönlich würde es interessieren wie genau dieser Stile mit einer anderen Geschichte wirken würde.

Bewertung

Zeichnung: 5/5
Cover: 5/5
Emotionen: 5/5
Idee: 4/5
Länge: 5/5
Extras: Illustrationen von Gastzeichnern im Heft

[Rezension] Seduction Parade – Katzenschnee

Inhalt

Yusei leidet seit dem Tod seines Freundes vor 3 Jahren unter Einsamkeit. Er kann sich auf nichts mehr einlassen. Pünktlich zum Weihnachtsfest findet er ein einsames Kätzchen und nimmt es spontan mit zu sich. In der nun folgenden Nacht verändert sich dank einer prickelnden Erfahrung Yuseis Leben auf einen Schlag.

Meinung

Yusei ist ein stiller und in sich gekehrter, junger Mann. Er ist sehr treu und liebebedürftig sowie fürsorglich. Alter und Co des jungen Mannes sind jedoch unklar. (Was mich persönlich bei diesem Werk aber nicht stört.) Die Beziehung zu seinem Freund schien jedoch tief zu sein und die Liebe stark. Soviel zu seiner Person, viel interessanter wäre für mich zu wissen, ob diese seltsame Nacht wirklich echt war. Rein von der Logik her geht es natürlich nicht, aber in der Fantasie schon XD.

In dem Zusammenhang erscheint der anfangs vermutete Charakter Yuseis nicht ganz so unschuldig. Er springt sofort auf die Verführungsversuche des Katers an. Damit wirkt er für mich ein Stück weit notgeil. Beide gehen gleich zur Sache und lassen anders vermissen. Wobei, da Yusei seit Jahren trauert hat er vermutlich schon länger keinen mehr gehabt. Jedenfalls ist damit die Esens der Story sehr schnell erschöpft. Zwischen dem Pfund, dem Bettgeflüster und dem Morgen danach vergeht nicht viel Zeit. Es ist sozusagen eine Einheit. Selbst für einen Kurzmanga steckt in der Story zu wenig Stoff. Kaum angefangen ist es auch schon vorbei.

Die Zeichnungen selbst offenbaren sich als flüssig und ansprechend. Ich erkenne in ihnen deutlich Entwicklungspotenzial nach oben. Extreme Details sind nicht zu finden, was aber nicht heißt, dass gar keine vorhanden sind. Die eigene Note der Künstlerin ist erkennbar. Sie arbeitet mit gerasterten Flächen und Graustufen. Die Unterschiede dabei sind teilweise zu gering und ohne echte Spannungsbögen. Ich würde mir mehr Abwechslung und Vielfalt wünschen, eventuell sogar ungeahnte Überraschungen. Als Schattierung kommt beides wenig zum Einsatz, aber gut. Auch davon darf es gern mehr geben. Die Lichtreflexe hingegen gefallen mir sehr. Gern mehr davon.

Die Gedankenblasen kommen mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift daher, bei den Sprechblasen ist es genau andersrum. In meinen Augen ein durchaus interessanter Mix. Ich kenne eine Unterscheidung von beiden sonst nur durch entsprechende Outlines. Bitte behalte das unbedingt bei. Die verwendete Schriftart ist mal etwas anderes. Normalerweise sehe ich eher Schriften ohne Serifen bzw. weniger schwungvolle Schrift.

Die Außengestaltung des Mangas ist für mich dabei besonders auffallend. Der Mix zwischen Bild, Deko und Schrift sowie Schleifenoptik ist echt super. Das dabei gezeigte Rauschen interpretiere ich als Schneegestöber. Die Bordüre wirkt für mich wie eine kunstvolle Anordnung von Schneeflocken. Die gewählte Schriftfarbe Weiß ist da natürlich eine super Unterordnung. Der Mangatitel „Katzenschnee“ wird bestens unterstützt, nicht zuletzt durch das Kätzchen und die beiden Jungs auf dem Cover.

Die Panelführung ist abwechslungsreich. Die Künstlerin arbeitet mit verschiedenen Größen. Sie benutzt teilweise dicke, schwarze Umrandungen bzw. Linien als Auszeichnung. So habe ich das bei anderen noch nicht gesehen.

Fazit

Das Lesevergnügen ist leider nur sehr kurz und fesselt nicht. Die äußere Aufmachung des Mangas ist jedoch für mich sehr ansprechend und schick. Ich mag themenbasierte Aufmachungen ohne das es überladen wirkt. Die Zeichnungen können ebenfalls überzeugen und bieten genug Spielraum für künftige Werke. Kurz um: Story lahm, aber alles andere supi.

Bewertung

Zeichnung: 4/5
Cover: 5/5
Emotionen: 2/5
Idee: 2/5
Länge: 1/5
Extras: keine