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[Rezension] Tesla – Dreamcandy Band 1

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Dreamcandy – Band 1

Elias, angehörig dem Stamme der Harpyien, ist noch ein junger Spund. Seine erste Nacht steht bevor. Erstmals darf er Dreamcandy sammeln, eine seltsame Substans, die das Überleben der Harpyien sichert und über die Träume schlafender Wesen gesammelt wird. Er stellt sich dabei jedoch ein wenig dümmlich an und sein erster Ausflug endet anders als gedacht.

Zur Story selbst kann ich aktuell noch nicht viel sagen, da es sich bei diesem Manga um einen von mehreren Bänden handelt. Die Geschichte der Figuren und ihrer Welt entwickelt sich erst noch. Ich habe meine Beschreibung aus diesem Grund ein wenig allgemein gehalten. Vielleicht kann ich zu einem späteren Zeitpunkt mehr sagen. (Ich hoffe es zumindest.) Abgesehen davon passiert im ersten Band nicht übermäßig viel. Es handelt sich hier um eine Kurzgeschichte von vielen Weiteren.

Hauptfiguren sind Elias, die Harpyie und eine Chimäre namens Cherom. Elias möchte bei seinem ersten Ausflug besagter Chimäre in die Träume schauen und ihm über diese seine Beute abluchsen. Elias wirkt sehr naiv, teilweise sogar ein wenig überheblich und vorlaut. Er lässt sich außerdem leicht provozieren und durchdenkt seine Handlungen dementsprechend nicht komplett. Er sieht das Ziel zwar vor seinen Augen, aber berücksichtigt nicht die äußeren Begebenheiten oder sinnvolle Hintertüren und Ersatzoptionen im Falle eines Misserfolges. Dadurch entgehen ihm im Rahmen seines Ausfluges für den Leser sichtbar kommende Gefahren.

Selbst als er die Gefahr bemerkt, wehrt er sich nicht dagegen und gibt sich dieser hin. Die Chimäre ernährt sich von Energie, welche auf verschiedenste Weise eingenommen werden. In dem Falle giert es ihm nach sexueller Energie, die er sich uneingeschränkt nimmt. Schade, dass Elias sich so benimmt, als wäre es normal. Er wehrt sich nicht gegen den Akt und verschwindet am nächsten Morgen, als sei nichts gewesen. Ich würde mir in dem Punkt für kommende Bände mehr Sensibilität wünschen. Mir ist bewusst, dass angesichts der Länge der Story dafür keine Zeit ist, aber dieses typische „Ich weiß zwar nicht was der andere mit mir macht, aber egal, lass uns vögeln.“ gibt es zu genüge. Gleiches gilt für „Oh, ein Eindringling, aber ein Hübscher. Legen wir es flach.“-Typen. Für die Zeichnerin und den Verlag wäre es meiner Meinung die Möglichkeit sich in dem Punkt abzuheben.

Der Manga ist in schwarz-weiß gehalten. Die Künstlerin arbeitet mit Schatten in Form verschiedener Grautöne bzw. schwarzer Flächen und Lichtpunkten. Rasterfolie kommt, sofern ich das richtig erkenne, ebenfalls zum Einsatz. Sämtliche der zuvor aufgezählten Elemente werden gut und im gesunden Maß eingesetzt. Ich fühle mich von keinem Teil erschlagen oder unterfordert. Ich hoffe sehr, dass sich das in den weiteren Werken fortsetzt. Ebenso darf sich der in meinen Augen eher wenig detailreiche, aber dafür flüssig wirkende Stil mit seinen Ecken und Kanten wiederholen.

Die Länge der Kurzgeschichte ist angesichts der Heftdicke völlig ok und sollte nicht großartig mehr werden. Durch das Format, irgendwas zwischen A6 und A5, lässt sich der Kurzmanga kurz transportieren und nimmt nicht viel Platz weg. Ich würde jedoch, da in dem Format und von dem Verlag weitere Werke kommen, eine entsprechende Hülle empfehlen. Auf Dauer würde der Manga ohne doch leiden.
Auf großartige Bewerbung weiterer Werke der Autorin bzw. des Verlages wird verzichtet. Positiv, da es dafür das Internet gibt und ich mich ungern erst durch überflüssige Seiten fühlen möchte.

Fazit

Eine Kurzgeschichte für zwischendurch, die einem durchaus für kurze Zeit die Welt vergessen lässt. Der Zeichenstil, die Nutzung von Licht sowie Schatten und die eher detailreduzierte Ausführung passen zur Künstlerin, bieten jedoch einiges an Entwicklungspotenzial nach oben. Ebenso sehe ich Potenzial bei dem Verhältnis zwischen „Sex? Noch nie gehabt, aber was soll’s, ich lass mich flachlegen“ und „Eindringling? Super, endlich wieder was zum Vögeln.“ Es wird hier für meinen Geschmack zu schnell und zu gegeben hingenommen. Ich kann in diesem Fall keine hundertprozentige Kaufempfehlung aussprechen.

[Rezension] Strubbelrute und der verschwundene Pilz

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Wer oder was ist Strubbelrute? Hinter Strubbelrute steckt ein zuckersüßer Fuchs, der gemeinsam mit seinem Freund Marvin, einem Wald- und Wiesenoktopus, zahlreiche Abenteuer erlebt. Zusammen bilden die beiden ein unschlagbares Team. Ihr könnt die Zwei über folgende Kanäle finden: Facebook und auf der Webseite. Zusätzlich findet ihr auf der Webseite coole Ausmalbilder sowie die Storys zum Ausdrucken im PDF-Format. Berücksichtigt jedoch bitte eines: Nur für den privaten Gebrauch. Wenn ihr die Künstler hinter den Geschichten unterstützen wollt, dann könnt ihr eines der wundervollen Postkartensets kaufen.

Postkartenset ist ein gutes Stichwort, denn genau darum geht es in meinem heutigen Beitrag. Ich widme mich Set 1 mit seiner Story „Der verschwundene Pilz“. Das Set besteht aus 5 Postkarten im Format A5. Die Vorderseite ist mit einer ganzseitigen Illustration und / oder mehreren Panels verziert. Auf der Rückseite findet ihr den jeweiligen Storyabschnitt, ein Feld für die spätere Briefmarke und Freifläche für die Adresse sowie die üblichen Hinweise. Ja, der Name sagt es bereits, ihr könntet die Geschichte verschicken. Ich allerdings werde meine Exemplare behalten, da ich diese Schönheit nicht hergeben mag.

Die Illustrationen wurden allesamt sehr liebevoll und ansprechend umgesetzt. Sicher, teilweise erscheinen sie skizzenhaft, aber ich liebe genau das. Den Zeichnungen wird dadurch ein besonderer Charme verliehen. Unterstrichen wird dieser Effekt durch die sehr dünnen und fahrig wirkenden Outlines. Ich könnte mir die Illustrationen allerdings auch nicht mit dicken Outlines vorstellen. Strubbelrute wäre dann nicht mehr der Strubbelrute, wie ich ihn jetzt sehe. Ebenfalls ansprechend finde ich die Konzentration auf einen Punkt des jeweiligen Textparts. Es wird nicht versucht krampfhaft die Fläche vollzuklatschen. Kurz um, rein von den Illustrationen her alles richtig gemacht.

Kommen wir zur Geschichte selbst. Die Story wurde auf 5 Postkarten verteilt und nimmt pro Karte jeweils die Hälfte des Formates A5 ein. Zusätzlich wird über jedem Textabschnitt der Titel erwähnt und ein Pilz mit Seitenzahl hilft dem Leser dabei die richtige Reihenfolge zu wählen. Ich persönlich empfinde den Pilz als etwas zu groß. Etwas kleiner würde ihm in meinen Augen nicht schaden. Ebenso vermisse ich Leerzeilen. Mir ist klar, dass diese angesichts des Formates nur schwer anwendbar sind, aber zumindest eine Leerzeile dürfte machbar sein. Allerdings, keine Sorge ihr Lieben, der Text wird durch Absätze unterteilt, was an sich für einen leichteren Lesefluss sorgt.

In der Story dreht sich alles um die Suche nach einem neuen Pilz für Marvin. Ihr müsst wissen, jeder Oktopus besitzt seinen persönlichen Pilz und möchte keinen anderen. Leider verschwindet Marvins Pilz, da er nicht daran denkt sich anzupassen. Strubbelrute hilft ihm bei der Suche und erlebt dabei ein neues Abenteuer. Er lernt seinen neuen Freund besser kennen und erfährt mehr über die Eigenarten des Wald- und Wiesenbewohners. Kurz und knapp wird genau das in der Geschichte erzählt und ich liebe es. Obwohl Marvin und Strubbelrute sich noch nicht lange kennen, spürt der Leser, dass sie sich gern haben. Beide sind vom Charakter her völlig verschieden, aber gerade das lässt sie so liebenswert wirken. Ich mag den Ablauf, ich mag die Art, wie geschrieben wurde und ich mag das was an Infos rüber kommt. Ich kannte vor diesem Projekt keine Postkartengeschichten, aber ich liebe sie ab sofort. Man kann die Suche nach dem Pilz an einem Tag lesen oder nimmt sich jeden Tag eine Karte vor.

Fazit

Mit „Strubbelrute und der verschwundene Pilz“ erreichte mich meine allererste Postkartengeschichte überhaupt. Ich kann, nachdem ich die Karten ausführlich betrachtet habe, ein solches Format zu 100 % empfehlen. Die Zeichnungen werden mit Liebe angefertigt, der Inhalt der Story gut durchdacht und das Selbst zu einem fairen Preis angeboten. Unbedingt zuschlagen.

[Rezension] Safaia – Herbstwind Wegen dir Band 1

Herbstwind – Wegen dir, Band 1

Der Waldelf Herbst lebt in einem kleinen Dorf mit seiner Familie. Er malt gern und liebt die Natur. Eines Tages spürt er tief in sich eine unbekannte Sehnsucht und verlässt das Dorf. Während seiner Reise landet Herbst in einem Sumpfgebiet und wird von dessen Wächter Nagi überrascht. Später erwacht Herbst im Heim des Wächters, welcher ihn zu einem Pakt überredet. Er soll 3 Monate bei dem Fremden bleiben. Die Zeit vergeht und beide vertrauen sich immer mehr, verlieben sich sogar ineinander. Doch ihre Zweisamkeit wird jäh unterbrochen und es ändert sich alles.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin / Zeichnerin.)

Herbst ist neugierig, aufgeschlossen und sehr interessiert. Er lernt gern neue Dinge kennen bzw. erforscht sie sehr gerne. Herbst hat ein Auge für die Natur und deren Schönheit, weswegen er sie öfters malt. Zusätzlich ist Herbst mit einem generellen Forschungsdrang gesegnet. Auf der einen Seite ist der junge Mann für mich ein diszipliniertes Wesen, welches jedoch zugleich sehr gefühlsbetont in seinem Inneren lebt. Herbst steht hinter seinen Pflichten und hilft, wo es nur geht. Teilweise schwankt der Waldelf zwischen seinem Seelenleben und das was andere wollen. Seine Umgebung bemerkt davon jedoch nichts bzw. zieht sich Herbst hinterher einfach entsprechend zurück.

Wenn Herbst fühlt, dann intensiv und zu 100 % ehrlich. Allerdings dauert es etwas, bis er sich überhaupt bindet, dann jedoch wie bereits erwähnt entsprechend stark. Ich würde mal behaupten der süße Waldelf lässt es bei so was generell lieber Zeit vergehen. Vielmehr lässt sich er sich von Eingebungen leiten und hört auf seine Gefühle. Für mich ist das eine besondere Kraft. Kein Wunder also, dass er vor seiner Reise auf mich wie ein verlorenes Schaf wirkt. Aber je, wozu gibt es Sümpfe und schnucklige Jungs?

Nagi ist das komplette Gegenstück zu Herbst und nicht mit diesem zu vergleichen. Er ist misstrauisch und ausgesprochen vorsichtig. Allerdings, und das hat er mit Herbst gemeinsam, lässt auch Nagi nicht so schnell jemanden zu sich. Leute vertreiben und alleine leben ist ja auch so sinnvoll. Noch etwas verbindet ihn mit Herbst: die Liebe zur Erforschung der Dinge. Der Wächter beschützt sein Reich und die in ihm lebenden Wesen. Als Schamane ist ihm zudem Medizin nicht fremd. Ich konnte in seinem Heim Bücher entdecken. Ob er wohl zaubern kann? Nun, tricksen kann der Gute auf jeden Fall. Bestes Beispiel dafür sind Alarmanlagen oder Ähnliches, um Feinde vorab zu spüren.

Dumm nur, dass Übertreibung bisweilen so einiges versaut oder aber zumindest „schlimmer“ macht, als es ist. Speziell Konkurrenz in Liebesdingen sollte sich lieber vom Acker machen. Es heißt nicht umsonst: „Harte Schale, weicher Kern“. Ich sehe sein Inneres als empfindlich und einsam an. Trotz aller bisherigen Enttäuschungen besitzt er für mich ein Herz, welches ehrliche Gefühle verspricht und an das Gute glaubt. Wenn Nagi verliebt ist, dann richtig und bestimmend. Im Falle eines Falles stellt der Schamane seine eigenen Gefühle hinten an und lässt seinen Liebsten ziehen. Kurz um, er ist der bestimmende Part der Beziehung und will schnell mehr.

Doch genug der Charakteranalyse, kommen wir lieber zur Gestaltung des Einbandes. Auf dem Cover und auf der Mangarückseite befindet sich um das eigentliche Bild herum ein weißer Rahmen. Ich persönlich erachte genau diesen als völlig unnötig. Im Bild selbst ist sowieso weiß enthalten, welchen Sinn macht da der Rand? Mich stört er. Ich hätte das Bild komplett bis an den Rand gezogen. Tipp für weitere Werke: Auf unnötige Gestaltungsmittel verzichten.

Ebenso macht der Banner unter der Inhaltsangabe auf der Rückseite keinen Sinn. Was soll der da? Er fällt a) vom Design her aus dem Rahmen und b) gehört so was an eine andere Stelle. Auch hier der Tipp: Auf unnötige Gestaltungsmittel verzichten oder sie zumindest dem Gesamtdesign anpassen.
Die Inhaltsangabe ist zudem in Großbuchstaben gehalten. Ich persönlich bevorzuge die reguläre Groß- und Kleinschreibung, da sie mir Ruhe bietet und ich Pausen machen kann. Im vorliegenden Fall kann ich mit der reinen Großschreibung sehr gut leben. Es wurde eine passende Schriftart gewählt und auf Auszeichnungen verzichtet. So lasse ich meine eigene Empfindung sehr gerne betrügen. Tipp: Beim nächsten Werk eventuell Blocksatz testen und Seite vorher an Testleser geben zwecks Wirkungsbeurteilung.

Das Cover selbst ist farbig und interessant gestaltet. Titel des Werkes und der Name der Künstlerin wurden durch verschiedene Formen, welche sich innerhalb des Covers wiederholen, integriert. Abgebildet sind die beiden Hauptcharakter Nagi und Herbst in inniger Liebe, welche mittels zarter Geste ausgedrückt wird. Ich mag subtile Botschaften. Was mir hier jedoch weniger gefällt ist die Colo an sich. Versteht mich nicht falsch, Schatten und Co wurden perfekt gesetzt, aber für meinen Geschmack sind die Schatten zu weich und die Strähnen innerhalb der Haare wirken hilflos gesetzt. Auch wenn es böse klingt, so zeichnen auch Anfänger, wenn sie sich erstmals mit dem Thema Strähnen beschäftigen.

Die Story selbst kommt in Schwarz / Weiß daher und arbeitet mit unterschiedlichen Graustufen. Diese Graustufen werden nur durch Flächenfärbungen verdeutlicht. Rasterfolie kommt hier gar nicht zum Einsatz. Ich finde das Schade, denn an einigen Stellen könnte man mit Rasterfolie viel mehr rausholen. Mir fehlt da schlicht weg Plastizität und Leben. Das macht sich besonders bei Seiten mit starkem Weißanteil bemerkbar. Mir ist klar, das s / w nicht farbig ist, aber nur weiß törnt einfach ab. Für das nächste Werk wünsche ich mir mehr Vielfalt, auch in Punkto Bewegungsstriche oder andere Optionen aus dem Bereich. Es ist erstaunlich, wie sehr selbst Kleinigkeiten die Außenwirkung beeinflussen können.Der Zeichenstil ist durchgehend gleich gut, schwankt jedoch teilweise. Es nicht so, dass er total abfällt, im Gegenteil – oftmals sind es einfach nur Kleinigkeiten. Glückwunsch übrigens zu den süßen Chibis. Die sind putzig und einfach nur herrlich schräg. Ich hoffe sehr, dass diese auch in Zukunft eingesetzt werden.

Nicht nur der Zeichenstil zieht sich durch, ebenso die bereits bei der Rückseitengestaltung angesprochene komplette Großschreibung. Diese wird in den Sprechblasen ebenfalls verwendet und in dem Falle liebe ich es. Die Schriftart ist klar und die Größe genau richtig. Bei einem Blick in frühere Werke fällt auf, dass es dort ebenso ist. Ich würde sagen, da hat jemand sein Erkennungszeichen gefunden.
Ebenso liebe ich die Zeichnerin für ihre Art und Weise Panels zu verwenden. Ich finde beim vorliegenden Werk ganzseitige Panels, übergeordnete Panels, Ausbrüche und vieles mehr. Ich liebe es, wenn Panel nicht starr sind, sich innerhalb der Story bewegen und so die Ereignisse noch mehr unterstützen. Einzig die Hintergründe innerhalb des Panels sind für meinen Geschmack stellenweise zu gleichwertig.

Fazit

Insgesamt ist Herbstwind ein schönes Werk, welches speziell im Bereich Layout / Gestaltung Potenzial bietet. So wie ich die Werke der Zeichnerin bisher erlebt habe, mache ich mir keine Sorgen, dass dort in Zukunft nichts passiert. Die Story selbst ist echt süß und zuckrig. Mich würden weitere Abenteuer der beiden sehr interessieren, denn mit den Jungs könnte man viel machen. Ich denke auch, dass interessierte Leser für zusätzliche Illus oder andere Extras mehr zahlen würden. Meiner Meinung nach ist „Herbstwind“ das auf jeden Fall wert. Ehe ich es vergesse, bitte die Illus vor einem neuen Kapitel beibehalten.

[Rezension] Eiselfen-Der Kodex – Josefine Gottwald

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Eiselfen – Der Kodex

Auriel ist glücklich. Endlich hat Luthien gelernt, sie mit seinem ganzen Herzen zu lieben – auch über die Grenzen ihrer Kulturen hinweg. Er will sogar mit ihr in die Auen reisen … Aber dann kommt alles anders! Das Reich der Hochelfen bittet sie um Hilfe: Überall auf dem Kontinent werden Elfen von schrecklichen Erdspalten verschluckt. Luthien soll einen Rat leiten, der die ewigen Kriege der Völker beendet und sie gemeinsam gegen die fremde Magie kämpfen lässt. Doch plötzlich wendet sich ihr Feind gegen Auriel.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin.)

Ja, ich weiß, ausnahmsweise habe ich mir hier an den Originaltext der Autorin gehalten, jedoch hat das seinen Grund. Ich nahm an einer Sonderaktion der Schriftstellerin teil. Ihr Angebot: Erhalt des Manuskriptes vor dem eigentlichen Release und Verfassung einer Rezension sobald das Werk erscheint. Ok, das hat bei mir nicht ganz geklappt, aber dafür könnt ihr jetzt meine Meinung zu “Eiselfen – Der Kodex” lesen. Eine Vorbemerkung sei mir an der Stelle noch gestattet: Ich habe die Vorgänger bereits käuflich erworben, aber noch nicht lesen können. Diese Rezension spiegelt also nur meinen Eindruck zu Teil 3 wider.

Mir persönlich fiel sofort der intime Moment auf mit dem das Buch quasi beginnt. Sorry Prolog, aber du gehst da unter. Klar, auch Elfen haben Sex, denn irgendwoher müssen die Kinder ja kommen, aber dennoch hatten für mich Elfen und Sex bisher nichts miteinander zu tun. Für mich ist es dementsprechend faszinierend das die Autorin es geschafft hat beides zu verbinden ohne in plumpes Rein-Raus zu verfallen. Ok, streng genommen ist es das auch, aber wundervoll umschrieben und so das es dennoch mehr als zärtlich wirkt. Die unterschiedlichen Wesenszüge der beiden kommen gut zur Geltung und vermischen sich dennoch teilweise. Bewundernswert wie intim der Liebesakt sein kann und dennoch selbstverständlich. Ich für meinen Teil hatte zumindest nicht das Gefühl zu Spannern.

Diese verhaltene und dennoch sichtbare Leidenschaft zieht sich übrigens durch das gesamte Buch. Als König und Königin sind Luthien und Auriel natürlich gewissen Grenzen unterworfen, da manche Dinge erwartet werden und angesichts ihres gesellschaftlichen Standes selbstverständlich. Die Autorin schafft es ungeachtet dessen den Spagat zwischen offenen Gefühlen und versteckter Leidenschaft zu verdeutlichen. Wobei ich mir in manchen Fällen doch die Frage stelle, ob dies wirklich nötig ist, da es einiges umständlicher als nötig wirken lässt. Andererseits spornt genau das den König zu Höchstleistungen an. Ob es ohne diese kleinen Heimlichkeiten ebenfalls möglich wäre?

Direkt nach diesem intimen Einstieg wird der Blick des Lesers auf den Grundkern der Story gelenkt und das Abenteuer nimmt seinen Lauf. Er wird gerufen, da es in einem weit entfernten Teil des Reiches zu Problemen kommt und die Bevölkerung leidet. Jedoch tritt nicht nur er die Reise an, sondern seine Frau, welche ursprünglich zusammen mit ihm zu ihrer Familie reisen wollte. Dieser Plan wird jedoch nun erst mal auf Eis gelegt. Eines aber bleibt: Die erste gemeinsame Reise der beiden. Zuvor reiste er, wenn er unterwegs war stets allein. Diesmal jedoch begleitet ihn Auriel, zusammen mit des Königs Schwester sowie weiteren Personen, die aufgrund ihrer Funktion nicht fehlen dürfen. Er ist und bleibt eben der König.

Im Laufe der Ereignisse wird das Verhältnis zwischen Auriel und des Königs Schwester Thiriel in den Vordergrund gestellt. Sie ist wie die Königin Priesterin, aber dennoch von einem ganz anderen Schlag. Sie wirkt auf mich sehr verschlossen und stark unterkühlt. Man merkt ihr ihre Stellung überdeutlich an. Auriel hingegen schwankt gern mal zwischen Stand, Priester und ihrer Art. Nun, die Erziehung der beiden verlief vermutlich völlig unterschiedlich, verknüpft mit getrennten Erwartungen. Ich persönlich bin gespannt wie sie sich noch entwickelt. Zumindest wird in diesem Band zum Ende hin deutlich, dass Thiriel auch anders kann und in ihr eine empfindliche Seele steckt, die bisher nicht zum Zuge kam. In meinen Augen bleibt sie dennoch eine starke Persönlichkeit, die sich nicht hinter ihrer Macht verstecken muss.

Apropos, mich persönlich beeindruckt in diesem Band besonders der König selbst, da seine Entwicklung besonders deutlich wird. Am Anfang ist er ein liebender Mann, später König, dann sogar König über alle Könige, gleichzeitig traurig über den zeitweisen Verlust seiner Frau und einiges mehr. Das dem Mann da nicht der Kopf platzte ist ein Wunder. Ich persönlich begrüße es, dass man seinen jeweiligen Zustand überdeutlich merkt. Die Autorin verschweigt hier nichts, aber verliert sich dennoch nicht. Sie versorgt den Leser mit vielen Infos, aber nicht zu vielen.

Der Schreibstil selbst wirkt ein wenig altbacken, aber nicht so dass man das Buch gleich wieder weglegt. Die Autorin passt ihre Worte dem Thema ohne steif zu wirken und mit Floskeln um sich zu werfen. Ebenso gibt sie Details im richtigen Ausmaß preis. Die Story selbst schreitet schnell voran, aber nicht zu schnell. Ich weiß, dass die Reihe auf insgesamt 9 Bände ausgelegt ist, aber selbst ohne dieses Wissen würde ich hier gern mehr wissen. Das Ende ist abgeschlossen und offen zugleich.

Insgesamt beeindruckten mich besonders die Schreibweise und der flotte Storygang. Ich habe diesen Band gern gelesen und mich sofort in ihre Welt versetzen können. Schade ist einzig, dass mir der Zugang ein wenig fehlt, da ich die anderen Teile nicht kenne. Es ist dementsprechend gut möglich, dass ich später eine erneute Rezension verfasse. Aktuell kann ich euch dieses Werk sehr empfehlen.

Huch, fast vergessen, ein wenig technisch darf es auch sein. Bei „Eiselfen-Der Kodex“ handelt es sich um Band 3 einer 9-teiligen Serie und ist im Taschenbuchformat erhältlich.  Das Werk besteht aus 121 Seiten und kann selbstverständlich auch als E-Book erstanden werden. Farblich fügt sich das Cover bestens in die bereits erschienenen Abschnitte ein. Es sind ausreichend Abschnitte, Einzüge und ähnliches für einen angenehmen Lesefluss vorhanden.  Die Illustrationen innerhalb des Buches wurden gut platziert. Dennoch dürfen es gern beim nächsten Band deutlich mehr sein.

[Rezension] Yukosan – Bärenkind

Bärenkind

Anya ist ein junges Mädchen, geht noch zur Schule und wirkt gern verpeilt. Eines Morgens verschläft sie einmal mehr und schafft es gerade noch so zum Unterricht. Dummerweise entwischt ihr dabei der am Tag zuvor gefundene Bär und die Prüfung wird zur Qual. Natürlich sucht Anya kurz nach der Prüfung weiter ihrem Bären und wird dabei gestört. Ein junger Mann sucht den Bären. Die Verfolgungsjagd führt an einen überraschenden Ort und der junge Mann ist nicht das, was er auf dem ersten Blick zu sein scheint.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin / Autorin.)

Die Story ist frisch, fröhlich und leicht. Hier kann ich mich als Leser zurücklehnen und die Zeit einfach genießen. Meine eigene Schulzeit ist zwar bereits einige Zeit her, aber die Story ist so aufgebaut, dass ich mich problemlos wieder in diese Zeit versetzen kann. Man wird quasi selbst zu einem Teil von Anyas Klasse. OK, der Großteil der Handlung spielt nicht in der Schule, aber trotzdem fühle ich mich hier deutlich wohler als in meiner eigenen Schule. Wobei, vielleicht ist es weniger Anyas Schule als ihr Charakter? Auf jeden Fall fühle ich mich so oder so sehr wohl.

Der Storyverlauf ist schnell und der Leser wird von einer Situation in die nächste geworfen. Nie bleibt man als Leser länger an einer Stelle stecken und weiß am Ende trotzdem, was vorher war. Ich durfte bereits erleben, dass Storys auf Basis eines solchen Prinzips völlig an Sinn verlieren, aber hier tritt genau dieser Fall nicht ein. Ich bin immer am Ball und muss keine Angst davor haben immer und wieder neu lesen zu müssen. Mich persönlich begeistert dabei besonders das gelungene Zusammenspiel zwischen Textmenge und Situationskomik. Panel und Sprechblasen sind so angeordnet, dass genügend Freiraum für die Zeichnungen selbst bleibt.

Obwohl „Bärenkind“ eindeutig typische Mangamerkmale zeigt, so ist dennoch Yukosans eigener Style erkennbar. Trotz großer Augen und kleiner Chibieinlagen dringt sie einfach durch. Ok, ich lese / sehe nicht zum ersten Mal was von ihr, aber selbst wenn dem so wäre würde mir der Unterschied auffallen. Ihre Zeichnungen sind für mich einfach menschlicher und erreichen mich emotional schlicht weg eher. Ich fühle mich mit ihnen verbunden.

Das Cover dieses Dojinshis ist komplett farbig. Die Rückseite zeigt liebevoll wie Anya und der Bär zueinanderfanden. Im Heft selbst gibt es 3 komplett farbige Einzelillustrationen und das Cover noch mal extra ohne Schriftzüge. (Ich selbst habe in meinem Heft zusätzlich noch eine Zeichnung und ein Autogramm von ihr.) Die Story selbst ist schwarz / weiß. Yukosan arbeitet mit unterschiedlichen Strukturen. Licht und Schatten werden hier zwar gar nicht benutz, aber im vorliegenden Fall muss das auch nicht sein. Dieser Dojinshi kommt auch ohne aus.

Fazit

Zusammenfassend kann ich hier nur sagen: Ein zwar extrem kurzweiliger Dojinshi, aber von der Story her so süß das ich ihn dennoch liebe. Er ist für mich einfach eine tolle Abwechslung und wer eine Pause braucht, muss hier unbedingt reinschauen.

[Rezension] Christl Friedl – Bella, das kleine Sockenmonster

Inhalt

Hallo, mein Name ist Bella und das ist meine Geschichte. Ich bin ein ganz tolles Hundemädchen und musste früher im Heim leben. Mittlerweile wohne ich bei ganz lieben Menschen. Dort bekomme ich Futter, werde viel gestreichelt und helfe meinen Menschen. Menschen sind wirklich lustige Wesen. Was man mit denen alles erlebt, das glaubt Ihr nicht. Doch? Dann will ich Euch gern viel von meiner Welt zeigen. Ihr werdet sie bestimmt mögen.

Meinung

Christl Friedls Werk „Bella – das kleine Sockenmonster“ bekam ich über die Aktion „Kinder brauchen Bücher“. Im Rahmen der Aktion stellen Autoren ihre Bücher vor, Blogger bewerben sich und bekommen die Bücher anschließend, insofern der Autor einverstanden ist, zugeschickt. Nach erfolgter Rezension gehen die Bücher in den Besitz hilfsbedürftiger Vereine und Einrichtungen über, damit auch ärmere Kinder lesen können. Arm ist in dem Falle sogar ein sehr gutes Stichwort, denn Bella ging es zunächst auch nicht gut.

Leider erlitt sie das Schicksal vieler Hunde und lebte zunächst im Tierheim. Jedoch wurde sie, so entsteht der Eindruck, dort sehr gut behandelt und musste nicht leiden. Klar, ein Tierheim ist kein Zuhause in dem Sinne, aber andere Hunde erwischen es da schlechter. Ihre Geschichte beginnt jedoch erst richtig, als sie selbst ihre Menschen findet. Bella berichtet von ihrem Leben bei ihren Menschen und stellt sich selbst vor.

Die Geschichte selbst ist komplett in der Ich-Form geschrieben und damit an sich eine Besonderheit. Zumindest kenne ich persönlich nicht viele Storys in der Ich-Form. Sie ist, wie ich finde, eine schwierige Zeitform. Sicher, als Leser ist man dadurch quasi selbst sein eigener Erzähler, aber da ist eben dieses „Ich“. Anders ausgedrückt: Die Gefahr den Inhalt zu sehr auf sich zu beziehen und dabei zu vergessen, was eigentlich erzählt werden sollte. Diese Gefahr erkenne ich bei Bella nicht. Bella versucht immer wieder die Verbindung zu ihren Menschen, Gegenständen, Tieren oder was auch immer herzustellen. Sicher, es geht natürlich immer um sie, jedoch komme ich mir nicht übergriffig vor.

Insgesamt ist der Erzähltstil, auch ungeachtet der Perspektive, eher locker und flüssig. Ich fühlte mich während des Lesens nicht erschlagen und konnte dem Inhalt sehr leicht folgen. Dieses Buch ist damit durchaus eine attraktive Entspannung für zwischendurch. Empfehlenswert also für alle, die gern lesen, aber für lange Werke eher weniger die Zeit haben. Unterstützt wird die Story der Hündin durch tolle Fotos von ihr. Diese nehmen dabei durchgehend Bezug auf den jeweiligen Textinhalt. Fast immer stehen sie für sich selbst und werden, abgesehen von der Bildunterschrift, nicht durch Text unterbrochen. Mir gefällt dabei besonders die Natürlichkeit der Fotos. Sie zeigen Bella so, wie sie ist, ohne Photoshop oder Ähnliches. Versteht mich nicht falsch, Photoshop ist ein extrem praktisches Programm, in dem Falle jedoch weniger mehr.

Ebenso positiv zu erwähnen sind die „belehrenden“ Infos hinsichtlich Arbeit und Verantwortung für Lebewesen. Ein Hund ist nicht nur ein Tier. Er braucht, wie wir Menschen, Nahrung, Trinken und Geborgenheit. Er benötigt einen Platz zum Schlafen und Menschen, die sich um ihn kümmern. Er möchte beschäftigt werden und nicht nur in einer Ecke versauern. Es ist nicht anders wie bei einem Menschen. Wir versauern schließlich auch, wenn wir niemanden haben. Dieser „belehrende“ Unterton zieht sich durch das gesamte Buch. Lediglich zu Beginn, noch bevor Bellas Geschichte losgeht, steht die Belehrung im Fokus. Abgesehen davon wird die Belehrung immer wieder durch Bellas eigene Worte unterbrochen, verliert jedoch nicht an Wichtigkeit.

Neben den Fotos werden Story und Buchtitel zusätzlich durch weitere Illustrationen in Form von Socken unterstützt. Diese befinden sich jeweils, wenn sie auftauchen, in unterschiedlichen Größen über den Seitenzahlen. Sie stören dadurch nicht. Ehrlich gesagt würde trotzdem nicht auffallen, wenn sie nicht da wären. Die Socken wurden dafür zu unregelmäßig platziert. Ich mag sie jedoch trotzdem, da sie, wie bereits gesagt, die Story unterstützen und verdeutlichen.
Nicht ganz so gelungen, zumindest für mich aus gestalterischer Sicht, finde ich die Schriftart der einzelnen „Kapitel“. Ich erkenne zwar klar die großen und die kleinen Buchstaben, könnte mir jedoch vorstellen, dass es gerade für kleine Kinder schwer wird. Wenn Kinder selbst lesen sollen, empfehle ich für jüngere Kinder eher eindeutige Schrift.

Fazit

Bellas Geschichte ist süß und mit viel Humor geschrieben. Die Hündin nimmt sich und ihre Umgebung aufs Korn, ohne sich abfallend zu äußern. Die Fotos lockern die Erzählung auf und laden zum Verweilen ein. Aufgrund ihrer Länge kann die Geschichte sehr gut zwischendurch gelesen werden oder aber immer wieder, ohne an Reiz zu verlieren. Ich kann für mich eine klare Empfehlung aussprechen, da es eine erfrischende Abwechslung zu meinen sonstigen Leseinteressen ist.

Daten

Story: Bella – das kleine Sockenmonster
Autorin: Christl Friedl
Verlag: Windsor Verlag
ISBN: 978-1-627845-57-1
Preis: 13,99 €
Seiten: 72