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[Interview] Josefine Gottwald – neue Feinde auf Raubzügen

Josefine Gottwald ist als Autorin, Mutter, Lektorin und Verantwortliche für das Literaturnetz Dresden online und offline viel unterwegs. Dabei trifft sie auf zahlreiche Menschen, findet Inspiration für ihre eigenen Werke und konnte vor einiger Zeit mit „Raubzüge“ Band 6 ihrer Eiselfensaga veröffentlichen.

Ich hatte die Ehre sie mit Fragen löchern zu dürfen. Im Interview erfahrt ihr unter anderem mehr zu den Hintergründen der Reihe, wieso Vivian Tan Ai Hua die bisherige Coverzeichnerin ablöste und wie Josefine es schafft trotz der aktuellen Krise am Ball zu bleiben.

Alle bisherigem Eiselfenbände auf einem Bild

Willkommen Josefine und Glückwunsch zum neuen Buchbaby. Band 6 deiner Eiselfensaga kann seit kurzem gekauft werden. Worum geht es im neuen Band? Was erwartet die Leser?

Die Reihe spitzt sich nun so sehr zu, dass sich alle Ereignisse auf vorangegangene Bände beziehen. Lúthien, mein unfreiwilliger König, hat ohne sein Wissen einem engen Freund geschadet, der nun sein Todfeind wird. Das Rätsel, dieses Ereignis aufzudecken, macht einen Großteil der Spannung aus. Auriel steht ihm dabei zur Seite und entdeckt ihren Einfluss in der Diplomatie. Nebenbei hat sie ihre kleine Tochter und das ganze Reich zu versorgen, als ihr Geliebter gefangen genommen wird …

Oh ha, das klingt superspannend. Tolle Fortsetzung. Doch halt, die Coverzeichnerin ist seit Band 5 neu. Wie kam es dazu? Wie zufrieden bist du?

Ich war mit Isis Sousa, der Vorgängerin, sehr glücklich. Da sie in Norwegen lebt, konnte sie die Landschaften wunderbar abbilden. Als sie sich entscheid, mehr Zeit in ihre Kunst zu investieren und keine Auftragsarbeiten mehr anzunehmen, war ich sehr verzweifelt. Die Suche nach einem Stil, der der Reihe und den Erwartungen der Leser gerecht wird, gestaltete sich schwierig. Ich bin insofern sehr glücklich, mit Vivian Tan eine Künstlerin gefunden zu haben, die genauso charakterstarke Porträts zeichnet. Ihr kunsthistorischer Hintergrund gibt Perspektiven und Symbolik neue spannende Tiefe.

Puzzle zur Eiselfenreihe von Josefine Gottwald. Es zeigt einen der Hauptcharaktere.
Dieses Puzzle konnte man im Rahmen einen besonderen Verlosung gewinnen. Es wurde extra dafür angefertigt.

Aktuell gibt bzw. gab es zum neuen Band mehrere Aktionen, beispielsweise eine Leserunde über Lovelybooks oder das große Spezial auf Instagram. Worum geht es dabei? Wie bist du auf die Idee gekommen?

Leserunden bringen vor allem deswegen Freude, weil man als Autor einen direkten Kontakt zur Community bekommt. Onlineleser sind normalerweise sehr weit weg, daher ist das gemeinsame Lesen und der Austausch sehr intensiv und bereichernd. Bei Instagram war die Reihe bisher eher unbekannt, daher hielt ich es für eine gute Idee, dort eine große Aktion zu starten. Ich gab 10 Bookstagrammern die Gelegenheit, komplett neu in die „Eiselfen“ einzusteigen. Die Leserunde zieht sich noch in den September hinein und bleibt spannend.

Angelegt auf insgesamt 9 Bände, steuern die Eiselfen mit Band 6 langsam auf das große Finale zu. Merkst du bereits die berühmte Torschlusspanik? 

Ich freue mich auf das Finale und bin glücklich darüber, wie es sich zuspitzt. Natürlich könnte ich fürchten, zu viel Handlung für zu wenig Platz vorzusehen oder die neun Bände nicht einhalten zu können. Aber das ist nicht meine erste Reihe und bisher bin ich mit den Formatierungen immer hingekommen. Ich bin sehr aufgeregt, wie die Leser den großen Schluss empfinden. Hast du eine Idee, was kommen wird?

Leider gerade nicht, aber ich bin mir sicher, dass du uns nicht enttäuschen wirst. Ich hoffe, dass sich beide ihrer Stärken bewusst werden und das Band zwischen ihnen sich endgültig für immer festigt.

Mal sehen …

Teilweiser Rohbau eines Wikingerschiffes in der Stadt Roskilde. Dort befindet sich das Vikingeskibsmuseet.
Teilweiser Rohbau eines Wikingerschiffes in der Stadt Roskilde. Dort befindet sich das Vikingeskibsmuseet. Vergangenheit wird dort lebendig.

Die gesamte Eiselfenreihe spielt in einer kalten und eisigen Welt. Hast du dir die einzelnen Gegenden selbst ausgedacht? Oder beruhen sie auf realen Orten? Wenn ja, gehst du dafür auf Recherchereise?

Ich reise sehr gern zum Recherchieren! Oft ist es aber auch andersherum: Vergangene Erlebnisse – egal wo – inspirieren immer die Kunst. Trotzdem glaube ich, man sollte nordische Landschaften mit eigenen Füßen erwandert haben, um das Gefühl zu beschreiben. Ich bin durch Schottland und Norwegen gereist und war mehrfach in Dänemark und Schweden. Auch unsere Breiten bieten landschaftliches Potenzial für das Setting von Wäldern und Sümpfen, das erschließe ich mir in ausgedehnten Ausritten. Was mir noch fehlt, sind die Geysire Islands – aber es gibt auch in Italien viel vulkanische Aktivität!

Magie und der Glaube an mystische Wesen sowie die Verbundenheit zur Natur spielen eine große Rolle. Wie viel Wahrheit steckt in den Eiselfen?

Meine Elfenmagie ist keine Zauberei, sondern eher Spiritualität. Ich hatte mal einen Leser, dem das zu wenig war und der meinte, das Buch könnte ja dann auch von Menschen handeln. Es stimmt, für mich sind Romanfiguren immer menschlich, auch wenn es Vampire oder Nixen sind – anders funktioniert der Transport nicht. Aber die starke Naturverbundenheit, die sich in Religion und Ritualen zeigt, legt diese Ebene nahe: Meine „Menschen“ sind eben waldverwandt, also sind sie Elfen.

Frühere Version des späteren Covers zu Eiselfen Band 6 Raubzüge.
Ein neues Buchcover entsteht und mit ihm änderte sich sogar der Titel.

Wie wichtig sind diese Dinge für dich als Privatperson?

Ich bin in der Sagenwelt des Erzgebirges aufgewachsen und habe mich in meiner Jugend den Kelten verbunden gefühlt. Inzwischen interessiert mich auch der nordische Einfluss sehr. Ich habe viel zu den Wikingern recherchiert. Archaische Gesellschaften, so roh sie anmuten, haben in ihren Ritualen eine starke Einfachheit, die mir gefällt. Fruchtbarkeitsriten, der Ehebund, Ratssitzungen, Erbschaften … Alles wird mit hoher Symbolik aufgeladen und ist unmittelbarer als in späteren Zivilisationen. Ich kann damit gut arbeiten und auf der Basis meine eigene Symbolik entwickeln.

Überaus interessant. Apropos Glaube, Corona wirbelt unser Leben seit Monaten durcheinander. Wie sehr hat sich dein Leben seit dem geändert? Wie schaffst du es am Ball zu bleiben?

Es ist turbulent gewesen … Ich habe zeitweise meine Kinder unterrichtet und das Schreiben hinten an gestellt. Workshops und Lesungen wurden abgesagt. Trotzdem bot diese erzwungene Entschleunigung eine Chance: Wir haben Vögel bestimmt und Aquarellmalen gelernt – ganz nebenbei nahm ich mir endlich Zeit für den Ausbau von Online-Aktivitäten: Es gab neue Videos, meine erste Livestream-Lesung und das Literaturnetz Dresden hat eine eigene Mediathek!

Ich bin neugierig, wie gut kommst du bei den noch ausstehenden Bänden voran? Klappt da soweit alles?

Je besser man seine Figuren kennt, desto schneller kann man sich eindenken. Man weiß einfach in jeder Situation, wie sie reagieren würden. Die Haupthandlung ist immer festgelegter, die Herausforderung besteht in der Strukturierung – aber natürlich bleibt immer Luft für Nebenstränge, die ich mir noch ausdenken muss …

Tropfsteinhöhle
Josefine fährt für ihrer Recherche quer durch Deutschland und darüber. Hier beispielsweise hat sie die Tropfsteinhöhle besucht, um sich für ihr eigenes Trollvolk inspirieren zu lassen, welches Palladium und Eisen abbaut.

Die Eiselfen begleiten dich bereits seit Jahren. Wie schwer ist es solange an einer Reihe zu arbeiten? Was unternimmst du, um nicht den Anschluss zu verlieren?

Ich habe dicke Hefter mit Recherchematerial, Charakterbögen, Landkarten, Wörterbücher (Altnordisch) und Skizzen zu Völkern. Auf der Basis finde ich schnell Inspiration für einen neuen Handlungsstrang. Auch wird mir im Laufe der Reihe klarer, wie die Zielstellungen der Nebenfiguren aussehen, das formt die Handlung massiv, sodass ich nur spannend kombinieren muss.

Damit wären wir am Ende des Interviews angelangt. Eine Frage noch: Was steht bei dir in nächster Zeit so an? Auf was können wir uns freuen?

Eben habe ich eine Livelesung zu „Mermaid“ gehabt, die richtig Spaß gemacht hat. Man findet sie im Youtube-Kanal „komm! Ins Offene“. Außerdem gab es gerade eine Ausgabe für den Buchhandel, mit dem ich mich für das Durchhalten während Corona und die Unterstützung der Leserschaft bedanken will. Jetzt brauche ich ein bisschen Ruhe, um Neues zu schreiben. Ich würde aber gern dieses Jahr noch eine kleine Ebook-Gesamtausgabe für Band 1 bis 3 der Eiselfen rausgeben …

Übrigens, mehr zum Buch gibt’s auf Josefines Homepage. Auf ihrer Instagramseite findet ihr zusätzlich tolle Diskussionen.

Außerdem habe ich hier noch eine Leseprobe aus „Thirions Erbe“ für euch.

[Interview] Vivian Tan Ai Hua – Covergenie bei Eiselfen & Mermaid

Vivian arbeitet hauptberuflich als freie Künstlerin und Grafikdesignerin. Dadurch kommt sie mit verschiedenen, kreativen Menschen in Berührung. Egal ob Premadecover, extra angefertigtes Cover oder Grafiken – jedes ihre Werke ist einzigartig.

Aktuell arbeitet sie unter anderem für die Autorin Josefine Gottwald. Sie kümmert sich um die Cover der brandneuen Mermaidreihe und seit Band 5 um die Traumdesigns der Eiselfen.

Ich hatte die Ehre Vivian interviewn zu dürfen, um mehr Infos über ihre Zusammenarbeit und die Arbeit als Coverdesignerin zu bekommen.

Hallo Vivian, freut mich, dass du Zeit hast. Magst du ein bisschen über dich erzählen? Wer bist du? Was machst du?

Hallo!
Wie viele andere im Geschäft, habe ich einige Zwischenschritte gemacht bis ich da angekommen bin wo ich jetzt bin. Angefangen im Bereich Kunstvermittlung, folgten später Onlinemarketing, Communityaufbau und Buchmarkt mit Schwerpunkt E-Book und Selfpublishing. Schließlich entschied ich mich dazu als Künstlerin und Grafikerin selbstständig zu werden, wobei meine Kunden zumeist aus dem Buchbereich kommen. Ich gestalte also Cover, mache Werbematerial etc.

Du arbeitest als Illustratorin mit der Autorin Josefine Gottwald zusammen. Welche Aufgaben übernimmst du? Wie habt ihr euch gefunden?

Für Josefine male ich die Bilder für die Cover ihrer Reihen „Eiselfen“ und „Mermaid“, wobei ich bei „Eiselfen“ erst das zweite Coverbild erstellt habe und bei Mermaid von Anfang an dabei sein durfte. Am Ende setze ich auch das Cover, aber die Schriftart und Ähnliches sind vorgegeben und aus anderer Hand.


Josefine hatte über eine Facebookgruppe nach einer neuen Illustratorin gesucht, die die Cover ihrer Reihe „Eiselfen“ fortführen könnte. Ich habe mir die Arbeit angeguckt und mir es zugetraut.

Oh ha, Covergestaltung ist sicherlich nicht einfach. Wie läuft so ein Auftrag eigentlich ab? Wie viel Zeit vergeht bis zum fertigen Ergebnis?

Das ist unterschiedlich, aber gerade die Cover für Josefine sind arbeitsaufwendig. Eigentlich wollen wir das Ganze innerhalb eines Monats fertigbringen, aber die beiden Cover für die „Eiselfen“-Reihe haben den Rahmen deutlich gesprengt. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass ich das Projekt übernommen habe und in dem Stil einer anderen Illustratorin arbeiten muss. Bei dem „Mermaid“-Cover habe ich freiere Hand und muss nicht darauf achten, ob mein Stil auch zu der Arbeit einer anderen passt.

Josefine hat klare Vorstellungen was sie auf ihren Covern haben möchte und welcher Stil. Außerdem nutzt sie die Arbeit an dem Cover für ihren Schreibprozess. Josefine pitcht mir das Buch, stellt mir die Hauptfigur/en vor, die ich auch auf dem Cover darstellen soll. Sie hat genaue Vorstellungen von vielen Einzelheiten und Merkmalen. Das geht über die Augenfarbe der Figuren weit hinaus.

Ein Beispiel: Sie beschreibt mir die Art der Kleidung so weit, dass Muster von Broschen vorgegeben sind und Schlagworte fallen wie Wind im Haar, Trauer im Gesicht, entschlossenes Kinn, Art der Landschaft, Farben …
Ich versuche daraus ein Ganzes zu machen. Und dabei habe ich mich auch schon öfter verrannt, sodass einige Monate ins Land gehen können.

Wahnsinn, mit der Zeitspanne hätte ich nicht gerechnet. Wie viel Mitspracherecht hast du bei der Gestaltung? Wie viel Vivian Ai Hua steckt beispielsweise im Cover von Mermaid?

Ich denke, in diesem Cover steckt wahrscheinlich genauso viel von Josefine, wie von mir.

Apropos Mermaid, hast du eine persönliche Verbindung zum Buch? Wie findest du Zugang zu der Geschichte dahinter? Oder lässt du dir erzählen um was es geht?

Josefine ist auch bei dieser Reihe sehr gut vorbereitet. Sie hatte eine visuelle Richtung, z.B. die Farbskala, vermittelte mir ein Bild über die Thematik und Einordnung der Reihe. Das Buch habe ich also noch nicht gelesen, wenn ich an dem Cover arbeite, aber mich reizt die Thematik. Das fängt mit einer kindlichen Vorprägung an. Ich mochte immer Andersens Undine, aber auch in meinem Studium der Kunstgeschichte und der neuen deutschen Literatur habe ich mich mit verwandten Stoffen befasst. Josefine und ich haben da schlicht und einfach dieselben Interessen.

Danke für die Erklärung. Hast du vor Josefine bereits mit anderen Kreativen zusammengearbeitet? Könntest du dir vorstellen in dem Bereich aktiver zu werden?

Ich arbeite hauptberuflich in diesem Feld. In diesem Monat habe ich beispielsweise das Cover für einen Lokalkrimi gestaltet, illustrierte ein englischsprachiges Kinderbuch, habe ein weiteres Cover gemalt und Werbebanner erstellt.

Ich sehe gerade, du führst selbst einen Blog. Leider liegt der letzte Eintrag bereits einige Zeit zurück. Hast du vor ihn wieder aufleben zu lassen? Wenn ja, mit welchen Beiträgen ist zu rechnen?

Oh ja, ich nehme mir immer wieder vor einfach drauf los zu schreiben, doch immer kommt etwas dazwischen. Die Tage an denen ich täglich gebloggt habe sind lange Vergangenheit. Aber ja, ich möchte wieder bloggen. Ich schrieb bisher vor allem über Kunst und Kultur und Marketing.

Oh nein, wie schnell die Zeit vergeht. Wir sind am Ende angelangt. Hast du abschließend Tipps für andere Coverzeichner, die diesen Beruf ebenfalls ergreifen möchten?

Ich sehe mich eigentlich nicht in der Lage tolle Ratschläge zu geben. Vielleicht so was wie: Rechne durch was du selbst ausgibst und du im Monat verdienen musst, um dir diesen Job leisten zu können. Von irgendwas muss man die Miete und Versicherungen zahlen und selbstständig sein ist nicht immer einfach. Das sollte man bedenken, ansonsten verliert man die Freude an der Arbeit.

Danke für deine Zeit, die zahlreichen Bilder und den Blick hinter die Kulissen.

Ich habe zu danken.

Übrigens, mehr zu Vivian gibt’s auf ihrer Homepage oder über ihre Facebookseite.

[OnTour] BUCHBERLIBkids 2019 – leuchtende Kinderaugen

Die BUCHBERLINkids, 2017 noch als Eintagesveranstaltung mit ungewisser Zukunft angelegt, kehrte sie dieses Jahr als 3-tägige Veranstaltung zurück. Damit ist sie, im Gegensatz zu ihrer großen Schwester, bekannt als BuchBerlin, noch sehr jung. Nichtsdestotrotz galt das Motto: Lesen, erleben und stöbern mit Kinderaugen. Während der Messefreitag den Schülern unter ihnen vorbehalten war, konnten sich am Wochenende Familien austoben. Geboten wurde ein buntes Programm aus zahlreichen Lesungen auf unterschiedlichen Bühnen, durchgehende Kreativworkshops oder standinterne Aktionen einzelner Aussteller.

Mit dem FEZ-Berlin konnte sich die Buchmesse in einem interessanten Gebäude präsentieren. Bekannt durch diverse Events und die sich in der Nähe befindlichen Waldlichtbühne, bietet das FEZ ganzjährig und besonders in Ferienzeiten zahlreiche Abenteuer. Die Messe selbst nutze eine große Halle sowie einzeln Abschnitte des Außenbereiches. Die Halle war mit einzelnen Teppichstücken ausgelegt und die Aussteller übersichtlich verteilt. Zusätzlich wurden durch Trennwände und diverse Luftballons weitere Inseln geschaffen. Besucher konnten sich in eine eigens für sie geschaffene Ecke zurückziehen, um zu entspannen oder aber direkt auf dem Teppichboden im neuen Buch versinken.

© Fotomanufaktur Schnittfincke
© BUCHBERLINkids
© Fotomanufaktur Schnittfincke
© BUCHBERLINkids
© Fotomanufaktur Schnittfincke
© BUCHBERLINkids
© Fotomanufaktur Schnittfincke
© BUCHBERLINkids
© Fotomanufaktur Schnittfincke
© BUCHBERLINkids

Ich selbst war als Aussteller und Workshopleiter unterwegs, mehr dazu später. In dem Zusammenhang möchte ich 2 Sachen ansprechen, die mir bzw. meinem Helferlein negativ auffielen.

1. Luftverhältnisse

Bedingt durch die hohen Temperaturen und die damit verbundene Wärme, staute sich die Luft in der Halle quasi sofort. Bereits am Donnerstag beim Aufbau nicht ohne, schaukelte es sich in den nächsten Tagen weiter hoch. Einzig Sonntag zeigte sich ganz angenehm. Freitag ging ich jedoch mit bohrenden Kopfschmerzen raus und Samstag kam ich mir am Tagesende wie ein laufender Klebestift vor. Sollte die nächste BUCHBERLINkids wieder im FEZ stattfinden, muss dringend die  Belüftung verbessert werden. Bei solchen Verhältnissen ist es sonst kein Wunder, dass sich Besucher nicht lange in der Messehalle aufhalten.

2. Eintrittskontrolle

Ich habe, bedingt durch meinen Stand, ehrlich gesagt keine Ahnung wo die Kasse stand. Dennoch fand bzw. finde ich es erschreckend, dass jeder schon vor offiziellem Messebeginn in die Halle konnte. Klar, Menschen mit blauem Band und der Karte, gehörten von Haus zum Event, aber … Es hätte die Karte von irgendwem sein können. Wer sein Band noch nicht sichtbar trug, wurde ebenso wenig befragt wer er denn sei. Versteht mich nicht falsch, ich denke nicht an einen Hochsicherheitstrakt, aber ein bisschen mehr Sensibilität wäre schön.

Schließlich kennen wir durchaus diverse Horrorgeschichten und die möchte ich bei so einer Messe nicht erleben. Apropos, turbulenter hätten meine eigenen Vorbereitungen und die Erlebnisse während der Messe nicht sein können. Es begann mit dem Kraftakt Helfersuche. Zur Erklärung: Wenn ich die Zusage für ein Event bekomme, suche ich mir Helfer, um selbst Pausen machen zu können oder aber mögliche Workshops abzudecken. Tja, anscheinend im Rahmen einer Kinderbuchmesse ein scheinbar unmögliches Unterfangen. Dank der großartigen Autorin Justine Pust fand ich in Meike jemanden für Samstag und durch eigene Bemühungen in LunaticCosplay jemanden für Sonntag.

Soweit so gut, nächstes Problem: Aufbau. Wobei, weniger der Aufbau selbst, als vielmehr der Transport des Standmaterials. 2 Koffer sowie 1 große Reisetasche samt Rucksack und Banner – nicht mit einmal machbar. Was nun? Ganz einfach, beide Koffer am Aufbautag mitnehmen und die große Reisetasche erst am Messefreitag. Dennoch konnte ich meinen Bereich soweit vorbereiten, dass nur noch der Workshopbereich aufgebaut werden musste und Bücher sowie Banner platziert. Daraus resultierte jedoch ein weiteres Problem: Wie bekomme ich das alles am Sonntag wieder heim? Ebenso einfach, mit lieben Helferlein. Danke Lunatic fürs Schleppen.

Übrigens, Orientierungssinn ist ein Ding für sich. Der spielte mir nämlich am Messesamstag einen Streich. Zunächst fuhr die erste Bahn meiner eigentlichen Verbindung früher als sie laut Plan hätte sollen. Hieß für mich eine andere Verbindung nutzen und damit begann das Chaos. Ich musste irgendwann umsteigen. Tja, die sich anschließende Station nicht gefunden, also ab in den Ersatzverkehr. Selbstredend genau die falsche Richtung. Also wieder zurück und dabei die zuvor gesuchte Station entdeckt. Gott sei Dank kümmerte sich Meike derweil um meinen Stand. Junge junge, einmal unterwegs und direkt eine halbe Weltreise erlebt.

Doch, genug von mir, ich möchte euch noch einige Aussteller vorstellen, die mir persönlich nach meinem Rundgang im Gedächtnis blieben.

1. Glückschuh Verlag

Ich hatte die Gelegenheit kurz mit der Autorin Dorothea Flechsig selbst zu sprechen. Dabei fielen mir besonders ihre Bücher über Sandor Fledermaus ins Auge. Liebevolle Cover, tolle Zeichnungen und ansprechende Klapptexte. Mein persönlicher Favorit: Sandor – Fledermaus mit Köpfchen. Übrigens, der liebe Sandor war sogar in persona am Stand anwesend und begrüßte die Besucher mit einem frechen Grinsen.

Der Glückschuh Verlag selbst ist ein unabhängiger Verlag mit Büchern und Hörbüchern für junge Naturforscher. Ihre Geschichten setzen sich mit den Themen Gesellschaft, Tiere und Umwelt auseinander. Durch Figuren wie Fledermaus Sandor, Petronella Glückschuh oder Aurelia vermitteln in spannenden Geschichten Fakten und Wissenswertes zu allen 3 Gebieten. Dabei sind ihnen die Qualität der Bücher und eine Sensibilisierung für unsere Umwelt besonders wichtig.

In Absprache mit dem Verlag darf ich euch das Cover des neuen Hörbuches sowie einige Illustrationen von Katrin Inzinger und Christian Puille zeigen.

2. Der Drache liest

Ebenfalls beeindruckend fand ich die Autorin Nicole Mass, welche im Rahmen der Messe ihr Buch „Drachenhaus – Der Drache liest“ präsentierte. Das Besondere: Es ist nicht nur als Buch erhältlich, sondern ebenso als Hörbuch. Eine Hörprobe sowie eine Leseprobe zur Printvariante findet ihr über die Homepage der Autorin.

In „Drachenhaus – Der Drache liest“ dreht sich alles um Mut, Freundschaft und Vertrauen in die eigene Stärke. Dabei kann die mehrfache Mutter auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Liebevolle Illustrationen unterstützen die lebensnahen Texte und verändern die Sicht auf die Welt bzw. einzelne Erlebnisse. Die Kinder werden in ihrem Wesen bestärkt, können ihre Ängste verarbeiten und hinterher mit neuer Kraft alle Schwierigkeiten meistern. Ziel ist es ihnen den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule erleichtern.

Neben dem Buch beeindruckten mich besonders ihre tollen Lesezeichen. Leider schlug ich diesmal nicht zu, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich für meinen Teil habe Lesezeichen in der Form noch nicht gesehen. Danke an der Stelle für die Bereitstellung des Bildmaterials.

3. Shanti M.C. Lunau

Ebenso beeindruckte mich die liebe Shanti mit ihrem eigenen Projekt „Armania – Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ (reale Welt mit Fantasy vermischt) und der Anthologie „Störgeräusche“. Beides vom Cover und Text her ansprechend, wobei mich besonders „Störgeräusche“ interessierte. Laut Autorin handelt es sich dabei um sämtliche Spektren möglicher Lebensveränderer, also tatsächlich Geräusche im Kopf oder Depressionen bzw. diverse Erlebnisse. Eben alles was einen Menschen aus seinen gewohnten Rhythmus werfen kann. Kurz gesagt: genau meine Kragenweite.

Achtung, Störgeräusche ist so gut wie ausverkauft und wird nicht nachgedruckt. Am besten bei Interesse direkt die Autorin anschreiben. Armania selbst ist als E-Book über Amazon zu bekommen bzw. gedruckt über die Autorin oder osiander.de. In dem Falle sogar mit Hardcover. Mal was ganz anderes als meine sonstigen Taschenbücher.

In Absprache mit ihr darf ich euch die Cover der beiden Bücher sowie Zeichnungen ihrer Hauptcharaktere aus Armania präsentieren.

Insgesamt gesehen bietet die Messe viel Luft nach oben, da es einiges auszubessern gibt. Das Team hinter der Messe ist jedoch sehr engagiert und redlich darum bemüht, dass es für alle ein Erlebnis wird. Fraglich ist nun wie es weiter gehen wird. Bleibt die Aufteilung zwischen Schulklassen und regulären Besuchern? Oder wird es in Zukunft nur noch Schulklassen geben? Oder zwar beides, aber die Zeiten für reguläre Besucher weniger große bemessen?

Fakt ist, bedingt durch das Wetter und diverse gleichzeitig stattfinden Veranstaltungen in ganz Berlin, wurde speziell das Messewochenende selbst kaum von den Besuchern genutzt. Schade angesichts hochmotivierter Aussteller und einem Team welches sich so bemüht. Ich wünsche der Messe, dass sich daran etwas ändert. Ich für meinen Teil bin durchaus bereit nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Dann jedoch nur mit durchgehenden Helfern, ausreichend angenehmer Luft in der Halle und etwas mehr Werbung vorher. Potenzial ist da, nun liegt es an uns das zu nutzen.

[Interview] Martin Mächler – Illustrator der Eiselfenreihe

Spitze Ohren, kalter Schnee, alte Feindschaften – Josefine Gottwald schafft mit ihrer Reihe „Eiselfen“ in mittlerweile 5 Bänden eine magische Welt und wird dabei von verschiedenen Künstlern unterstützt. Einer von Ihnen ist Martin Mächler – verantwortlich für die wundervollen Illustrationen in jedem Band. Ich hatte die Ehre mit ihm ein Interview führen zu dürfen. Im Interview erfahrt ihr unter anderem einiges über seine Arbeitsweise, wie sich Autorin und Zeichner kennenlernten und wie die weitere Zusammenarbeit aussieht.

Hallo Martin, schön das du da bist. Magst du zu Beginn ein wenig über dich erzählen?

Hallo, Lisa. Vielen Dank. Kurz zu mir: Ich bin an der Ostseeküste groß geworden, lebe und arbeite in Rostock und bin neben meinem Job viel kreativ unterwegs.

Auf deiner Webseite zeigst du hauptsächlich großflächige Arbeiten. Siehst du darin deine wahre Berufung?

Ja und nein. Oder um es anders zu sagen: Ob es die wahre »Berufung« ist, weiß ich nicht. Jedenfalls mache ich es neben dem Schreiben und dem Illustrieren sehr gerne. Mal schauen, was daraus wird. Mein tägliches Brot verdiene ich mit Büroarbeit im öffentlichen Dienst. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, irgendwann als Autor/Maler/Illustrator hauptberuflich zu arbeiten. Das ist mein Ziel. Ob ich es verwirklichen kann, steht auf einem anderen Blatt, da wir Kreativen ja wissen, wie schwer es ist, davon zu leben.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Josefine Gottwald?

Wir trafen uns das erste Mal in Graal-Müritz an der Ostsee auf einer ihrer Lesungen. Das muss 2004 oder 2005 gewesen sein. Wir fanden heraus, dass wir literarisch dicht beieinander waren, auf Fantasy standen. Wir waren regelmäßig in Kontakt und vor einigen Jahren sprach mich Josie wegen der Illustrationen an. Da habe ich »ja« gesagt.

Entscheidest du selbst welche Szenen illustriert werden?

Das passiert in enger Zusammenarbeit. Josie hat immer einen bestimmten Textabschnitt, in dem sie sich eine Illustration vorstellen kann. Aber ja, die ersten Vorschläge kommen in der Regel von mir.

Wie viel Zeit brauchst du für einzelne Illustrationen?

Einige Stunden. Das hängt auch vom Motiv ab und ob mehrere Überarbeitungen des ersten Entwurfes nötig sind. Oft geht es relativ zügig, manchmal brauchen wir etwas länger.

Was fällt dir beim Erstellen einer Illustration besonders schwer?

Das ist unterschiedlich. Beispielsweise sind Menschen und Gesichter immer eine gewisse Herausforderung, da ich kein geübter Comic- oderPortraitzeichner bin. Im aktuellen Band wollte ich das erste Mal von mir aus Menschen darstellen.

Illustration Fantasyroman Eiselfen

Was verbindest du persönlich mit ihrer Romanreihe?

Ein gutes Gefühl beim Lesen und die Freude an der Zusammenarbeit.

Ist es für dich die erste Zusammenarbeit mit einer Autorin?

Ja, ist es. Ich kann mir natürlich auch vorstellen, mit anderen Autoren zu arbeiten und meine Erfahrungen als Illustrator noch zu erweitern. Aber die Arbeit mit Josie wird immer etwas besonders bleiben.

Wirst du auch die restlichen Bände der Eiselfenreihe illustrieren?

Ja– wir haben dahingehend auch eine entsprechende Vereinbarung. Ich denke, dass bei solchen Dingen Kontinuität sehr wichtig ist.

Was findest du entspannender? Großflächige Leinwände oder „kleine“ Zeichnungen für Romane?

Antwort: Schwierig. Malen und Zeichnen ist für mich beides: entspannend und anstrengend. Wahrscheinlich zeigt das die Passion, die dahinter steht. Es hängt sicherlich auch von der Tagesform ab, ob man sich quält oder es genießt.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Möglichst viel Kreatives zu schaffen. Egal, ob schreiben, malen oder illustrieren. Der Weg ist das Ziel. Aber wie gesagt, schön wäre es, wenn dieser wichtige und erfüllende Teil noch mehr Platz in meinem Leben einnehmen könnte und irgendwann auch meine Ausgaben tragen kann.

Hast du noch ein paar Tipps für angehende Illustratoren?

Finde deinen Stil, mache auch nach Rückschlägen weiter und glaube an dich. Einige Erfolge kommen erst nach einigen Jahren harter Arbeit und Engagement. Dranbleiben – das Glück begünstigt den Mutigen!

Danke für deine Zeit und den Einblick in die Arbeit eines Illustrators. Damit hast du sicherlich einigen geholfen.

Gerne. Danke nochmal für das Gespräch.

Illustration Fantasyroman Eiselfen
Illustration Fantasyroman Eiselfen
Illustration Fantasyroman Eiselfen

[Rezension] Eiselfen-Der Kodex – Josefine Gottwald

Werbung / Rezensionsexemplar

Eiselfen – Der Kodex

Auriel ist glücklich. Endlich hat Luthien gelernt, sie mit seinem ganzen Herzen zu lieben – auch über die Grenzen ihrer Kulturen hinweg. Er will sogar mit ihr in die Auen reisen … Aber dann kommt alles anders! Das Reich der Hochelfen bittet sie um Hilfe: Überall auf dem Kontinent werden Elfen von schrecklichen Erdspalten verschluckt. Luthien soll einen Rat leiten, der die ewigen Kriege der Völker beendet und sie gemeinsam gegen die fremde Magie kämpfen lässt. Doch plötzlich wendet sich ihr Feind gegen Auriel.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin.)

Ja, ich weiß, ausnahmsweise habe ich mir hier an den Originaltext der Autorin gehalten, jedoch hat das seinen Grund. Ich nahm an einer Sonderaktion der Schriftstellerin teil. Ihr Angebot: Erhalt des Manuskriptes vor dem eigentlichen Release und Verfassung einer Rezension sobald das Werk erscheint. Ok, das hat bei mir nicht ganz geklappt, aber dafür könnt ihr jetzt meine Meinung zu “Eiselfen – Der Kodex” lesen. Eine Vorbemerkung sei mir an der Stelle noch gestattet: Ich habe die Vorgänger bereits käuflich erworben, aber noch nicht lesen können. Diese Rezension spiegelt also nur meinen Eindruck zu Teil 3 wider.

Mir persönlich fiel sofort der intime Moment auf mit dem das Buch quasi beginnt. Sorry Prolog, aber du gehst da unter. Klar, auch Elfen haben Sex, denn irgendwoher müssen die Kinder ja kommen, aber dennoch hatten für mich Elfen und Sex bisher nichts miteinander zu tun. Für mich ist es dementsprechend faszinierend das die Autorin es geschafft hat beides zu verbinden ohne in plumpes Rein-Raus zu verfallen. Ok, streng genommen ist es das auch, aber wundervoll umschrieben und so das es dennoch mehr als zärtlich wirkt. Die unterschiedlichen Wesenszüge der beiden kommen gut zur Geltung und vermischen sich dennoch teilweise. Bewundernswert wie intim der Liebesakt sein kann und dennoch selbstverständlich. Ich für meinen Teil hatte zumindest nicht das Gefühl zu Spannern.

Diese verhaltene und dennoch sichtbare Leidenschaft zieht sich übrigens durch das gesamte Buch. Als König und Königin sind Luthien und Auriel natürlich gewissen Grenzen unterworfen, da manche Dinge erwartet werden und angesichts ihres gesellschaftlichen Standes selbstverständlich. Die Autorin schafft es ungeachtet dessen den Spagat zwischen offenen Gefühlen und versteckter Leidenschaft zu verdeutlichen. Wobei ich mir in manchen Fällen doch die Frage stelle, ob dies wirklich nötig ist, da es einiges umständlicher als nötig wirken lässt. Andererseits spornt genau das den König zu Höchstleistungen an. Ob es ohne diese kleinen Heimlichkeiten ebenfalls möglich wäre?

Direkt nach diesem intimen Einstieg wird der Blick des Lesers auf den Grundkern der Story gelenkt und das Abenteuer nimmt seinen Lauf. Er wird gerufen, da es in einem weit entfernten Teil des Reiches zu Problemen kommt und die Bevölkerung leidet. Jedoch tritt nicht nur er die Reise an, sondern seine Frau, welche ursprünglich zusammen mit ihm zu ihrer Familie reisen wollte. Dieser Plan wird jedoch nun erst mal auf Eis gelegt. Eines aber bleibt: Die erste gemeinsame Reise der beiden. Zuvor reiste er, wenn er unterwegs war stets allein. Diesmal jedoch begleitet ihn Auriel, zusammen mit des Königs Schwester sowie weiteren Personen, die aufgrund ihrer Funktion nicht fehlen dürfen. Er ist und bleibt eben der König.

Im Laufe der Ereignisse wird das Verhältnis zwischen Auriel und des Königs Schwester Thiriel in den Vordergrund gestellt. Sie ist wie die Königin Priesterin, aber dennoch von einem ganz anderen Schlag. Sie wirkt auf mich sehr verschlossen und stark unterkühlt. Man merkt ihr ihre Stellung überdeutlich an. Auriel hingegen schwankt gern mal zwischen Stand, Priester und ihrer Art. Nun, die Erziehung der beiden verlief vermutlich völlig unterschiedlich, verknüpft mit getrennten Erwartungen. Ich persönlich bin gespannt wie sie sich noch entwickelt. Zumindest wird in diesem Band zum Ende hin deutlich, dass Thiriel auch anders kann und in ihr eine empfindliche Seele steckt, die bisher nicht zum Zuge kam. In meinen Augen bleibt sie dennoch eine starke Persönlichkeit, die sich nicht hinter ihrer Macht verstecken muss.

Apropos, mich persönlich beeindruckt in diesem Band besonders der König selbst, da seine Entwicklung besonders deutlich wird. Am Anfang ist er ein liebender Mann, später König, dann sogar König über alle Könige, gleichzeitig traurig über den zeitweisen Verlust seiner Frau und einiges mehr. Das dem Mann da nicht der Kopf platzte ist ein Wunder. Ich persönlich begrüße es, dass man seinen jeweiligen Zustand überdeutlich merkt. Die Autorin verschweigt hier nichts, aber verliert sich dennoch nicht. Sie versorgt den Leser mit vielen Infos, aber nicht zu vielen.

Der Schreibstil selbst wirkt ein wenig altbacken, aber nicht so dass man das Buch gleich wieder weglegt. Die Autorin passt ihre Worte dem Thema ohne steif zu wirken und mit Floskeln um sich zu werfen. Ebenso gibt sie Details im richtigen Ausmaß preis. Die Story selbst schreitet schnell voran, aber nicht zu schnell. Ich weiß, dass die Reihe auf insgesamt 9 Bände ausgelegt ist, aber selbst ohne dieses Wissen würde ich hier gern mehr wissen. Das Ende ist abgeschlossen und offen zugleich.

Insgesamt beeindruckten mich besonders die Schreibweise und der flotte Storygang. Ich habe diesen Band gern gelesen und mich sofort in ihre Welt versetzen können. Schade ist einzig, dass mir der Zugang ein wenig fehlt, da ich die anderen Teile nicht kenne. Es ist dementsprechend gut möglich, dass ich später eine erneute Rezension verfasse. Aktuell kann ich euch dieses Werk sehr empfehlen.

Huch, fast vergessen, ein wenig technisch darf es auch sein. Bei „Eiselfen-Der Kodex“ handelt es sich um Band 3 einer 9-teiligen Serie und ist im Taschenbuchformat erhältlich.  Das Werk besteht aus 121 Seiten und kann selbstverständlich auch als E-Book erstanden werden. Farblich fügt sich das Cover bestens in die bereits erschienenen Abschnitte ein. Es sind ausreichend Abschnitte, Einzüge und ähnliches für einen angenehmen Lesefluss vorhanden.  Die Illustrationen innerhalb des Buches wurden gut platziert. Dennoch dürfen es gern beim nächsten Band deutlich mehr sein.