Ob Zusammenarbeit mit Isabella Benz, Larp als Hobby oder Zukunftspläne – Susanne Wolff, Autorin von „Sirenenbann und Seegesang“, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.
Interview: Für dein neuestes Werk „Sirenenbann und Seegesang“ bildest du ein Duo mit Isabella Benz. Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit? Welche Tipps hast du für andere die ähnliche Projekte anstreben?
Isabella und ich kennen uns schon viele Jahre und kennen auch viele unserer Geschichten. Daher wussten wir schon, dass wir gut miteinander können. Und wir wussten zumindest grob, was uns erwartete, als wir uns für die Zusammenarbeit entschieden. Ich denke, das ist die erste, wichtige Voraussetzung.
Trotzdem haben wir während des gemeinsamen Plottens, Schreibens und Überarbeitens viel übereinander und über uns selbst gelernt. Das war nicht immer einfach, aber wir haben es beide geschafft, offen dafür zu sein. Das ist wahrscheinlich die zweite Voraussetzung.
Aus unseren Erfahrungen würde ich allen, die ein Gemeinschaftsprojekt anstreben, noch diese weiteren Tipps geben:
Findet euren gemeinsamen „Kern der Geschichte“ – warum ihr diese Geschichte erzählen wollt, was euch daran fasziniert und begeistert. Idealerweise trefft ihr euch dafür persönlich oder nutzt zumindest einen Video-Call.
Plant gemeinsam mindestens einen grundlegenden Plotverlauf. Wenn ihr beide euch mit detaillierten Szenenplänen wohlfühlt, könnt ihr auch das machen. Wenn ihr aber beide eher „Pantser“ seid, könnte euch das Fehlen eines Plans Schwierigkeiten machen. Bei unterschiedlichen Arbeitsweisen (und die haben Isabella und ich definitiv 😉 ) ist hier das erste Mal Kompromissbereitschaft gefragt, damit ihr eine Methode findet, die für euch beide funktioniert.
Einigt euch auf eine sinnhafte Aufteilung der Geschichte. Bei „Sirenenbann und Seegesang“ haben wir die verschiedenen Perspektiven untereinander aufgeteilt. Isabella hat Irinas Perspektive geschrieben, ich die von Ethan und Irinas Mutter Celine. Andere Aufteilungen können auch funktionieren, z.B. nach Setting oder nach verschiedenen Ländern innerhalb der Fantasy-Welt. Meiner Ansicht nach ist die Perspektiven Aufteilung aber die einfachste, und damit sind auch andere Autoren-Gruppen schon gut gefahren.
Probiert eure Zusammenarbeit am besten zuerst an einem kleineren Projekt wie einer Kurzgeschichte aus, bevor ihr einen ganzen Romanzyklus entwerft. Isabella und ich haben als erstes gemeinsam „Die Göttin der Namenlosen“ für eine Anthologie geschrieben.
Erschreckt nicht, wenn es Konflikte gibt. Schreiben ist oft etwas sehr Persönliches und geht unter die Haut. Behaltet deshalb immer im Hinterkopf: den anderen liegt die Geschichte mindestens genau so am Herzen, wie euch!
Interview: Larp und Cosplay – einzigartig, individuell und voller Vielfalt. Was fasziniert dich an Larp? Welche Charaktere verkörperst du?
Fantasy allgemein ist für mich eine großartige Möglichkeit der Gedankenexperimente. Was würde es mit uns Menschen machen, wenn es Magie gäbe / andere intelligente Wesen neben uns existieren / plötzlich ein Drache in meinem Zimmer schlüpft …?
Im LARP ist das alles noch viel hautnaher erlebbar. Ich kann mich selbst erleben, wie ich in einer Schlachtreihe stehe, mir eine Gottheit erscheint oder ich gegen ein übermächtig scheinendes Monster bestehen muss. Dabei mache ich Erfahrungen, die mir im echten Leben verschlossen wären.
Außerdem liebe ich die Gemeinschaft auf solchen Veranstaltungen. Auch wenn wir uns davor nicht kannten und danach vielleicht nie wieder sehen, entsteht auf einem LARP-Wochenende oft eine eingeschworene Gemeinschaft unter den Spielern (und auch mit den Nicht-Spielern, die unsere Gegner darstellen), die man woanders selten findet.
Auf einem LARP-Wochenende gibt es außerdem die besten Feiern – mit Feuer, Musik, Gesang und Tanz – und der Erholungsfaktor vom Alltag ist so gut wie bei einer ganzen Woche Urlaub.
Wenn man mir auf einem LARP begegnet, dann höchstwahrscheinlich in Gestalt meiner Bogenschützin und Kundschafterin Yldrassil oder Ariann, der Priesterin der Mondgöttin.
Interview: Fantasy, Konflikte und sich entwickelnde Charaktere verbinden all deine Bücher. Mit was können wir in Zukunft rechnen?
Meine Leidenschaft sind fantastische Geschichten aus faszinierenden Welten und über spannungsgeladene Beziehungen zwischen Charakteren mit manchmal zweifelhafter Vergangenheit.
Ich stürze meine Figuren mit großer Begeisterung in moralische Grauzonen und innere Konflikte. Meistens haben sie ehrbare oder zumindest nachvollziehbare Ziele und stehen vor der Herausforderung, den „richtigen“ Weg dorthin zu finden. Besonders gerne mag ich es, wenn zwei Protagonisten ähnliche Ziele auf gegensätzlichen Wegen erreichen wollen.
Tatsächlich gibt es auch schon ein Projekt, dass nach „Sirenenbann und Seegesang“ erscheinen wird, allerdings müsst ihr euch bis dahin noch ziemlich gedulden. 😉 Für dieses Projekt habe ich eine eigene Fantasy Welt und ein eigenes Magiesystem erschaffen und begleite zwei Figuren auf unterschiedlichen Seiten eines Konfliktes durch einige harte Entscheidungen.
Leider ist das Interview damit bereits beendet. Mehr über Susanne erfahrt ihr über Instagrambzw. seine Homepage.
Autor Ingo S. Anders hält sein Buch MS Queer – Mit dem Schiff ins Glück hoch und sitzt für ein Interview vor einer Mauer.
Ob ME/CFS – seltsam klingende Buchstaben, Autor und Blogger gleichermaßen oder 14.7 als Tag der nichtbinären Menschen – Ingo S. Anders, Autor von „MS Queer – Mit dem Schiff ins Glück“, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.
Außerdem durfte ich vor unserem Interview Hinter die Kulissen seines Werkes blicken.
Interview: ME/CFS oder auch ME – seltsam klingende Buchstaben. Was steckt dahinter und wie beeinflusst es den Alltag der Betroffenen? Welche Rolle spielt ME in deinem E-Book?
Jo und Tina sind recht unterschiedlich. Tina ist ein wenig verschusselt und wird unter Zeitdruck leicht nervös und dann macht sie Fehler. Jo ist, anders als Tina, nicht gern unter Menschen, weil En hypersensitiv ist und viel Zeit für sich braucht.
Hypersensitivität bedeutet, jeglicher Aufenthalt in lauten Umgebungen ist wahnsinnig anstrengend. Gerüche werden als Belastung empfunden, ungewollte Berührungen als sehr unangenehm erlebt. Manche Betroffene sind auch lichtempfindlich und andere reagieren auch auf Geschwindigkeiten.
Ich halte es im Einkaufszentrum mit maßangefertigtem Gehörschutz eine Dreiviertelstunde aus, danach muss ich da raus und mich zu Hause mindestens eine halbe Stunde hinlegen.
Die Hypersensitivität und die damit verbundenen Einschränkungen sind ein Symptom meiner ME. Ich kann mir den Aufenthalt im Einkaufszentrum auch nur erlauben, weil ich mit E-Rolli unterwegs bin und Assistenzen und Haushaltshilfen habe.
Bei Jo habe ich es mal offen gelassen, warum En die Welt so wahrnimmt. Das heißt, ME spielt keine tragende Rolle in MS Queer, aber man kann es hineinlesen. Es ist einfach ein Merkmal von Jo, so wie Ens Vorliebe für Bücher.
Ich möchte trotzdem gerne die Gelegenheit nutzen, etwas Öffentlichkeitsarbeit in Sachen ME zu machen, weil mich auch das Marketing für meine Publikationen viel Kraft kostet und ich so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann.
Wenn dich das nicht interessiert und du dich schnell ablenken willst: Kauf dir fix das E-Book »MS Queer – Mit dem Schiff ins Glück« und lies dort weiter.
Für die anderen:
Das Kürzel ME steht für Myalgische Enzephalomyelitis und teilt sich einen Diagnoseschlüssel mit dem Chronischen Fatigue Syndrom, welches sehr oft mit der ME einhergeht. Die Fatigue ist eine ohne vorangegangene Anstrengung plötzlich auftretende Erschöpfung, die durch Ausruhen oder Schlaf nicht zu beheben ist. Die Myalgische Enzephalomyelitis ist eine neuroimmunologische Autoimmunkrankheit, deren Leitsymptom eine nach Anstrengung auftretende Erschöpfung ist.
Mein Alltag wird derzeit von einem strengen Zeitplan beherrscht, den ich mir auferlegen musste, um vor allem genug Pausen zu machen.
Ausflüge nach draußen sind ohne weitere Komplikationen nur im näheren Umkreis und mit Hilfe meines E-Rollis möglich. Strecken von bis zu hundertfünfzig Metern kann ich noch an Krücken gehen, wenn ich mich alle drei bis vier Minuten hinsetzen kann. Für weiter entfernte Ziele oder bei Arztbesuchen habe ich immer mindestens eine Assistenz im Schlepp, weil jemand für mich die Gespräche in den Praxen übernehmen muss. Zum anderen habe ich starke Denkstörungen (Brain Fog). Brain Fog heißt, ich kann aus meinem Gedächtnis Erinnerungen nicht mehr zuverlässig abrufen. Ich habe Wortfindungsstörungen, bekomme Kopfschmerzen vor Anstrengung.
Der Alltag von ME-Betroffenen sieht völlig unterschiedlich aus, je nach der individuellen Einschränkung. Wenn ich Geschichten über Figuren mit ME schreibe, etwa »Ausruhen ist so anstrengend« oder »Bedarfsrollstuhlfahrer«, dann gehe ich dabei von meinem Fall aus.
Es gibt wirklich viel Wissenswertes über die ME.
Ich habe auf meiner Webseite Informationen bereitgestellt, die Menschen helfen sollen, die befürchten, sie könnten betroffen sein. Vor allem aber möchte ich Ärzt:innen und Medizinstudent:innen sensibilisieren, damit wir bald mehr Hilfe bekommen. Denn es kann sein, dass es in absehbarer Zeit wirksame Medikamente gibt und dann muss sie auch jemand verordnen können. Aber das darf man ja auch erst, nachdem man die Diagnose gestellt hat.
Interview: Autor und Blogger – du kennst beide Seiten. Was erwartet mich auf deinem Blog? Welche Themen sind dir wichtig?
Nun, als Autor bewerbe ich natürlich meine Bücher und in einer buchigen Newsletter-Reihe berichte ich von dem, was sich hinter den Kulissen so tut.
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Kurze Geschichten poste ich auch immer mal wieder. Als ich das Blog frisch aufgemacht hatte, habe ich als Challenge 100 Tage lang je eine Fingerübung geschrieben und roh und unbearbeitet veröffentlicht.
Zudem finden sich noch Artikel, um für mich selbst festzuhalten, was ich in Sachen Schreibhandwerk gelernt habe. So etwas poste ich mittlerweile auf Schreibmehr.online, einer befreundeten Seite, die sich an Schreibanfänger richtet, damit ich mich auf meinem Blog auf die Zielgruppe der Lesenden fokussieren kann.
Rezensionen schreibe ich eigentlich keine mehr. Ich habe etliche angefangen, aber nicht mehr geschafft, die Bücher zu Ende zu lesen, weil ich mich kaum darauf konzentrieren kann.
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Als linksgrünversiffter Aktivist schreibe ich auch gelegentlich Politisches, da die Rechte für queere Menschen immer weiter beschnitten werden und auch Menschen mit Behinderungen einfach nicht gleichgestellt sind. Wenn die Teilhabe durch die Behinderung selbst erschwert wird, dann ist das schlimm genug, wenn aber einfach nicht genug in Inklusion investiert wird, dann ärgert mich das.
Ich wünsche mir auch mehr Räume für queere Menschen mit Behinderung.
Durch meine Behinderung bin ich oft ausgeschlossen. Auf der anderen Seite fühle ich mich bei einigen Veranstaltungen, die explizit für Menschen mit Behinderung angeboten werden, nicht sicher genug, dort auch als queere Person willkommen zu sein.
Als Mitglied des Queerhandicap e.V. engagiere ich mich daher auf beiden Seiten.
Wenn ich die Löffel zusammensammeln kann, mich zu einer Demo zu schleppen, dann schreibe ich auch darüber.
Aber manchmal erzähle ich auch einfach von einem Spaziergang und teile Naturfotos, die ich für gelungen erachte. Manchmal mache ich auch ein bisschen MIMIMI, wenn ich nicht weiß, wohin damit oder denke, da gibts noch jemanden, der sich allein damit fühlt.
Wer sich also für meinen Wartezimmertratsch interessiert, für queere Inhalte oder für meinen Alltag als scheiternder Schriftsteller und am besten für alles zusammen, der ist bei mir richtig.
Oh, und natürlich – die Bücher. Aber die kann man ja auch direkt im Laden kaufen. Es ist nur einfacher, die Artikelseiten zu finden, wenn man über meine Webseite geht.
Interview: 14.7. – Tag der nicht-binären Menschen. Welche Bedeutung hat das Datum für deine Figuren? Und was verbindest du persönlich damit?
Der International Non-Binary People’s Day oder Tag der nicht-binären Menschen findet seit 2012 am 14. Juli statt. Deshalb habe ich diesen Tag für den Release gewählt. Und deshalb feiert MS Queer jetzt Buchgeburtstag.
Tan Caglar erzählte mal davon, dass er als Deutschtürke in Deutschland als Ausländer gesehen wird, weil man ihn als Türke erkennt, und in der Türkei ist er ebenfalls Ausländer. Da ist er der Deutsche, spricht die Landessprache nicht und fühlt sich fremd wie ein Tourist. So identifiziert er sich weder als so richtig als Deutscher noch als Türke, sondern eben als Deutschtürke.
Vielleicht ist das ein guter Vergleich für diejenigen, die sich Geschlecht als Spektrum nicht vorstellen können.
Jo braucht überhaupt nicht zu verreisen, um dieses Gefühl zu haben, nirgendwo richtig zu sein. En trifft im Alltag nur auf Herrentoiletten und Damentoiletten und höchste Richter:innen, die für kleines Geld sauber machen und darüber entscheiden, wer sich wo erleichtern darf.
Man braucht in Deutschland schon eine Schwerbehinderung und zuweilen einen bestimmten Schlüssel, um eine Toilette nutzen zu dürfen, die nicht nach Männlein und Weiblein getrennt ist. Warum eigentlich? Was ist eigentlich, wenn ich als behinderter Mann meine Toilette nicht mit Frauen teilen will? Sarkasmus beiseite.
Auch unabhängig von diesen Bedürfnissen auf den stillen Örtchen ist jede Begegnung mit Mitmenschen für uns alle damit verbunden, dass man früher oder später in die eine oder andere Schublade gesteckt wird. Die einen genießen das, die anderen fürchten das.
Ich selbst habe es während meiner Transition gehasst, mal so und mal so gelesen zu werden, weil meine autistischen Züge sich nach Beständigkeit sehnen. Viele Jahre lang habe ich mir die größte Mühe gegeben, besonders eindeutig männlich auszusehen, bis ich erkannt habe, dass es einfach nicht möglich ist, das Geschlecht einer Person von außen zu erkennen.
Jetzt mit sichtbarer Behinderung bin ich offenbar von allen Gendernormen befreit und mir wird permanent die Tür aufgehalten, da kann mein Bart noch so lang werden.
Aber immerhin geht man meistens davon aus, dass ich als Mann angesprochen werden möchte, auch wenn manche wohl aufgrund meiner Handtasche und der Regenbogenbeflaggung an meinem Rolli etwas unsicher sind und nachfragen.
Nachfragen finde ich immer noch besser als ungefragt misgendern, wenn man sich gerade erst kennenlernt. Deshalb habe auch ich mir angewöhnt, mich mit meinem Pronomen vorzustellen, um den anderen Personen die Gelegenheit zu geben, sich anzuschließen.
Wenn es einfach normal ist, dass man mit seinem Namen seine Pronomen nennt oder die Tatsache, dass man gar keine wünscht, dann kommt es auch keinem Outing gleich und es fühlt sich auch nicht nach einer Diskriminierung an, wenn man nun die einzige Person aus der Gruppe ist, die gefragt wird.
Tina und Jo machen Urlaub umgeben von der queeren Community und so sollte es eigentlich jeden Tag sein – das Leben bereitet schon Stress und Anstrengung genug. Da braucht man nicht noch zusätzliche Belastungen durch Hasskriminalität.
Jetzt gibt es mit dem Selbstbestimmungsgesetz endlich die Möglichkeit, – verglichen mit der Regelung nach dem TSG – unkompliziert Namen und Geschlechtseintrag anzupassen. Das muss unbedingt erhalten bleiben.
Nochmals vielen herzlichen Dank für deine Zeit, liebe Diana. MS Queer lebe hoch!
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Ob Mr. Walther Bear, Mitmach-Lesungen inklusive Schreibewerkstatt oder Genrewünsche außerhalb von Kinderbüchern – Antje Welte, Autorin von „Die kleine Strandkrabbe und der Zauber der Nacht“, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.
Mr. Walther Bear – eine wichtige Persönlichkeit in deinem Leben. Wer ist er? Was lässt ihn so bedeutend erscheinen?
Mr. Walther Bear ist – ganz persönlich gesagt – mein erster Teddybär. Damit ist er der „Draht“ zurück zu mir, als ich noch ein Kind war. Ich finde es wichtig, dass man als Kinderbuchautorin sein eigenes inneres Kind erinnert, weiß, wie man sich in dieser oder jener Situation gefühlt hat, welche Vorstellungen, Träume, Gedanken, Gefühle, Ängste, … man hatte.
Natürlich hat sich die Lebenswelt heutiger Kinder stark gewandelt, verglichen zu der Welt der Siebziger und Achtziger, in der ich aufgewachsen bin. Aber ich glaube, Themen wie Unsicherheit, wenn man neu in eine Klasse kommt oder irgendwo nicht mitspielen darf, Wünsche oder Sehnsüchte, Neugier und Fantasie sind zeitlos.
Mr. Bear hat mich durch viele Höhen und Tiefen begleitet und sich seinen Job als mein treues Schreibmaskottchen hart erkämpft – natürlich mit maximal bärigem Einsatz. Zwischenzeitlich habe ich ihm sogar eine eigene Geschichte gewidmet.
Interview: Du bietest fantasievolle Mitmach-Lesungen an und leitest eine Schreibwerkstatt. Was heißt Mitmach-Lesung? Für wen ist deine Schreibwerkstatt geeignet und was lerne ich dort?
Bei meinen Lesungen, z. B. an Schulen ist es mir wichtig, die Kinder aktiv einzubeziehen. Bei „Charlotte und der blaue Schleicher“ dürfen sie z. B. in die Rolle von Schlangen schlüpfen, lustige Brillen basteln oder als Schlangen-Reporter Gefühle erraten.
In „Antonella Augensterns abenteuerliches Alphabet“ fliegt das ABC-Blatt durch Antonellas Nachbarschaft und landet bei den Schulkindern, die reimen, malen und ihren Vornamensbuchstaben beitragen.
Meine Schreibwerkstätten sind für Grundschulkinder der Klassen 3 bis 5 konzipiert. Mit Schreib- und Erzählspielen führe ich sie an Themen wie Märchen, Fantasie-, Krimi-, Monster- oder Abenteuergeschichten heran. Wir entwickeln gemeinsam interessante Figuren, finden den richtigen Einstieg ins Schreiben und bauen spannende Geschichten auf.
Beim Krimi besprechen wir zum Beispiel, wie man Leser:innen auf falsche Fährten lockt. Am Ende gestalten die Kinder ihre Geschichten in einem selbst gebastelten Heft oder einem Leporello.
Bisher hast du nur Kinderbücher veröffentlicht. Welches Genre würdest du gern probieren und wieso? Was können wir in Zukunft von dir erwarten?
Ein Jugendbuch-Manuskript habe ich bereits fertiggestellt und plane, es nächstes Jahr im Herbst im Selfpublishing zu veröffentlichen. Aktuell schreibe ich an einem zweiten Jugendbuch. In Zukunft könnte ich mir aber auch vorstellen, ein Sachbuch zum Thema ‚Fantasievolle Kuscheltiere und Figuren nähen‘ zu schreiben. Mal sehen, was Mr. Bear dazu sagt!
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Ob Genremix aus Krimi und Poesie, Kreuzworträtsel-Krimi als neues Subgenre oder Schreiben als Hauptberuf – Solveig Klaus, Autorin diverser Bücher, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.
Du schreibst im Bereich Poesie und Krimi, eine spannende Mischung. Worin liegt der Reiz?
Auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sehen kann, haben diese beiden Genre doch Überschneidungen – für mich liegt dieser im tieferen Sinn und darin immer einen Funken Hoffnung zu verbreiten.
In meinen Gedichten schreibe ich für Menschen, die nicht an der Oberfläche bleiben wollen, die reflektieren und über verschiedene Dinge nachdenken wollen. Für Menschen, die sich mit ihren Gefühlen verbinden und sie spüren wollen.
Genauso tiefgründig geht es auch in der Spannungsliteratur zu. Ich schreibe für Menschen, die sich mit den Abgründen des Lebens und den Abgründen in jedem Menschen auseinandersetzen wollen. Welche Ereignisse führen dazu, dass sich jemand dem Bösen verschreibt? Wie wirkt sich dies auf das Leben anderer aus, die damit nichts zu tun haben?
Menschen, die mit einem Nervenkitzel aus Spannung und Horror unterhalten werden wollen, dabei aber in einem sicheren Lesesessel sitzen wollen. Leser, die daran interessiert sind, die Wahrheit zwischen den Seiten herauszufinden, also den Täter fassen und das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherstellen wollen. Am Ende siegt das Gute.
Interview: Kreuzworträtsel-Krimi – dein neues Subgenre. Beeinflussen die Rätsel die Geschichte an sich? Was hat dich dazu inspiriert?
Das Buch „Kommissar Kurtz“ ist als Serie aufgebaut. Es könnte auch eine Filmserie mit meiner Hauptperson Kommissar Kurtz sein (vielleicht will ihn ja mal ein Fernsehsender verfilmen 🙂 ). Wir begleiten in den 6 Kurzgeschichten den Kommissar beim Aufdecken seiner Fälle bis zu dem Moment, an dem ihm die Lösung klar ist. Nun kann der Leser/ die Leserin, wenn sie noch nicht genau weiß, wer es war, durch das Kreuzworträtsel einen Hinweis auf den Täter bekommen. Im letzten Kapitel wird dann der Fall erfolgreich gelöst.
Mich haben schon als Kind Krimigeschichten in Zeitschriften angesprochen. Hier wurde eine Geschichte auf circa einer halben Seite erzählt und es gab einen Hinweis im Text. Die Auflösung konnte man bei Bedarf gleich in der Zeitschrift nachlesen. Mich hat das immer gereizt mitzurätseln. Von dem Konzept habe ich mich inspirieren lassen und es für diese Serie weiterentwickelt.
Bist du hauptberuflich Autorin? Falls Nein, wo trifft man dich außerhalb der Buchbubble? Erzähl uns gern mehr über die Person hinter den Geschichten.
Nein, hauptberuflich bin ich noch keine Autorin, aber ich bin in der glücklichen Lage, durch das Schreiben Geld zu verdienen. Ich arbeite im Onlinemarketing u.a. für eine Werbeagentur und schreibe hier Texte für Webseiten und Social Media.
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Ob Erfahrungen mit dem Projekt Sumpfmumpf, vielfältige kreative Arbeiten oder Hobbys – Thomas Handl, Illustrator von „Der Sumpfmumpf und die Hoffnung“, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.
Du bist Illustrator des Buches „Der Sumpfmumpf und die Hoffnung“. Welche Erfahrungen konntest du bei diesem Projekt sammeln?
Dieses Projekt hatte etwas Besonderes an sich, da Alexandra das Buch für ihre krebskranke Freundin geschrieben hat und ihr mit dem Buch Hoffnung schenken wollte. Die Freundin hat den Kampf gegen den Krebs leider in der Entstehungsphase des Buches nicht mehr besiegen können.
Das hat mich wirklich getroffen, obwohl ich diese Person nie kennenlernen durfte. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war mir klar: „Dieses Buch muss etwas ganz Besonderes werden!“ Alexandra hatte von Anfang an konkrete Vorstellungen für die Illustrationen z.B. ist Amelie, der Hauptcharakter des Buches, Alexandras Freundin, im Kindesalter nachempfunden.
Das war für mich gar nicht ganz einfach, anhand von ein paar alten Kinderfotos einen Charakter zu entwickeln. Außerdem war dies das erste Buchprojekt, bei dem ich nicht nur illustriert, sondern auch den Buchsatz gestaltet habe.
@Copyright Thomas Handl
Interview: Illustration, Design, Fotos, Videos – breit gefächert und vielfältig. Welcher Bereich macht dir besonders viel Spaß und warum?
Mit Illustrationen und Zeichnungen hat meine Liebe zum kreativen Gestalten begonnen. Illustrieren macht mir den größten Spaß, da einem keinerlei Grenzen gesetzt sind und man so unwahrscheinlich viele Techniken und Möglichkeiten hat, ans Ziel zu kommen.
@Copyright Thomas Handl@Copyright Thomas Handl
Kreativität ist ein tolles Element, aber nicht alles. Was macht den Menschen hinter dem Künstler Thomas aus? Welche Hobbys begleiten dich?
Neben den ganzen kreativen Tätigkeiten ist meine Familie der größte und schönste Punkt in meinem Leben. Meine fast 2-jährige Tochter und meine Verlobte sind mein größter Anker. Sie geben mir Kraft und stärken mir den Rücken in jeder Situation, egal wie schwer sie ist. Zusammen werkeln wir im Hinterhofgarten und erfreuen uns an Tomaten, Gurken, Bohnen, Tomatillos, Chilis und vielem mehr. Das Gärtnern ist ein schöner Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch.
Ich habe das große Glück, das meine Hobbies sehr eng mit meiner Berufung verknüpft sind und so liebe ich es zu malen und zu zeichnen oder mit der Kamera unterwegs zu sein und tolle Momente festzuhalten.
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Ob Zusammenarbeit mit Daniela Heinen, künstlerische Ambitionen oder Hobbys – Matilda Heinen, Illustratorin von „Das Geheimnis der fliegenden Weihnachtszeit“, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.
Du bist Illustration und Coverdesignerin des Buches „Das Geheimnis der fliegenden Weihnachtszeit“ – ein gemeinsames Projekt mit deiner Mutter. Wie kam es dazu? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Na ja, ich wusste ja, dass meine Mutter ein Buch schreibt, und dafür einen Illustrator braucht. Irgendwann hat sie mich tatsächlich dann auch gefragt, ob ich diese Rolle übernehmen möchte.
Zum Hintergrund, ich habe schon immer gezeichnet und gemalt, und dementsprechend hatte die Mama die Idee, meine Zeichnungen für das Buch zu benutzen und das Ganze zu einem „Mutter-Kind-Projekt“ zu machen. Da ich zu dem Zeitpunkt nur Teilzeit gearbeitet habe, dachte ich mir nur: „Warum nicht?“ Also haben wir es umgesetzt.
Die Arbeit an sich war ein interessantes Erlebnis, und ich habe sehr viel dazugelernt. Besonders die Kommunikation hat einige Schwierigkeiten für mich bereitet, da ich es bis dato überhaupt nicht gewohnt war, so viel Input und vor allem so viele Vorgaben zu haben, die ich erfüllen musste.
Außerdem ist der gewählte Zeichenstil nicht der komfortabelste für mich, da ich eigentlich sehr selten Objekte zeichne. Aber im Endeffekt hat alles funktioniert und wir sind beide wirklich sehr glücklich mit dem Buch.
Interview: Ich bin neugierig. Wo bist du künstlerisch noch unterwegs? Was reizt dich daran?
Zusammengefasst: Ja. Ich mache so viele unterschiedliche künstlerische Dinge, dass es wirklich schwer ist, aus dem Stehgreif alles aufzuzählen. Meine liebsten Hobbys im künstlerischen Bereich: das Zeichnen (eigentlich immer nur digital), Malerei mit Acrylfarbe, Modellieren, Modellbau und Minifiguren 3D-Drucken sowie diese nachbearbeiten und anmalen für mein Hobby Pen and Paper.
Ab und zu nähe ich auch, aber nur relativ selten. Ich mache eigentlich immer irgendwas, nie bin ich nur am „Chillen“ im klassischen Sinne. Selbst beim Serienschauen bin ich dabei am Basteln oder Malen.
Kunst ist ein tolles Element, aber der Mensch so viel mehr. Mit welchen Hobbys lenkst du dich ab? Hast du eines davon besonders gern?
Wie oben erwähnt, Pen and Paper(Also Tabletop Rollenspiele mit Freunden) ist ein relativ großes Hobby von mir außerhalb von Kunst. Ansonsten spiele ich (mehr oder weniger regelmäßig) Tischtennis im Verein. Ich höre viel Musik und singe auch, allerdings würde ich das jetzt nicht so als vollwertiges Hobby zählen, da es oft parallel zu anderen, künstlerischen Hobbys läuft.
Zugegebenermaßen geht allerdings auch ein sehr großer Teil meines Tages für meine Ausbildung als Technischer Modellbauer sowie die Fahrt dorthin drauf, sodass ich relativ wenig Zeit habe, mich mit verschiedenen Sachen zu beschäftigen.
Was ich jedoch oft mache ist Kochen. Ich kreiere Rezepte und oft mache ich Pasta mit diversen Zutaten direkt im Teig selbst.
Leider ist das Interview damit bereits beendet. Mehr über Marlen erfahrt ihr über Instagrambzw. ihre Homepage.