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[Rezension] Kiss under the Xmas Tree – Vanessa Carduie

Cover Kiss under the Xmas Tree

Kiss under the Xmas Tree

Autorin: Vanessa Carduie
Webseiten: Instagram / HP / FB
Seitenanzahl: 47
Format: A5, gebundenes Heft
Preis 3,50 €

Flo schwebt auf Wolke Sieben. Er ist glücklich mit Kale und Weihnachten steht vor der Tür. Eigentlich zwei Gründe zur Freude, doch was schenkt man einem 600 Jahre alten Vampir, der mit diesem Fest obendrein absolut nichts anfangen kann?

Wird es Florian gelingen trotzdem für ein schönes Weihnachtsfest zu sorgen?
Oder macht ihm sein Hang zum Unglück einen Strich durch die Rechnung?

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin.)

Ok Jungs, wir müssen dringend den Feuerlöscher auffüllen. Seit wann ist Weihnachten bitte schön so dermaßen hot geworden? Sorry, aber nach der Lektüre von „Kiss under the Xmas Tree“ konnte ich nicht anders und musste mir etwas Luft verschaffen.

Flo und Kale, bekannt aus „Kiss in the Rain“, sind frischverliebt und steuern ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest entgegen. Problem: Der Eine ist als Pechvogel bekannt und der andere ein über 600 Jahre alter Vampir dem Weihnachten eher egal geworden ist. Flo wäre jedoch nicht Flo, wenn er nicht trotzdem sein Glück versuchen würde.

Sein Geschenk … Hot, aber so was von. Ein Wunder das Kale da so ruhig geblieben ist und die Hütte ganz. Ich hatte dementsprechend mit meiner zuvor geäußerten Vermutung recht, ahnte zu dem Zeitpunkt aber nicht wie sehr. Ich persönlich wäre ja allein bei der Beschreibung des Wohnbereiches geschmolzen. Großer Baum, Deko, Kaminfeuer – ich bin dann mal im Weihnachtstraumland.

Interessant ist in dem Zusammenhang auch der Fakt Seelengefährten. Das kenne ich so bisher nur von Werwölfen und da spielt es wirklich eine große Rolle. Ok, streng genommen ist es das DING überhaupt. Bei Vampiren habe ich es bis dato nur bei Buffy gesehen und da ging es im Zusammenhang mit Angel ordentlich nach hinten los. Ich bin gespannt was sich daraus noch bei den beiden ergibt.

Ein erster Schritt in die „richtige“ Richtung war sicherlich Kales Angebot, welches Flo nicht abgelehnt hat. Er trinkt zum ersten Mal von Kale. Nicht genug, um selbst zum Vampir zu werden oder eine „Überdosis“ zu riskieren, aber ein paar Schlucke schon. Anscheinend soll es Flo dabei helfen länger an der Seite seines Gefährten bleiben zu können ohne sein menschliches Leben aufgeben zu müssen.

Ich habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen und muss immer noch daran denken. Die beiden sind verboten gut und Weihnachten nicht immer still. Wobei ich mich ja schon frage wie Flo DIESES Geschenk noch topen will. Noch mehr, oder eher weniger hihi, geht nicht.

PS: Wie wohl der Weihnachtstag zwischen Flos Eltern, ihm und Kale ausgegangen ist? Leider wird der im Heft zwar angeschnitten, aber nicht weiter ausgeführt. Tagsüber wäre so oder eine schlechte Idee hihi.

[Rezension] Rentierfieber – Emma Zecka

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rentierfieber von emma zecka

Rentierfieber

Autorin: Emma Zecka
Webseiten: Instagram / HP / FB
Empfohlenes Alter: ab 8 Jahre
Seitenanzahl: 216
Format: A5, Paperback
Preis 9,99 €

Als das Christkind Besuch vom Weihnachtsmann bekommt, erschrickt es. Der sonst so fröhliche Mann sieht müde aus und zeigt erste Anzeichen einer drohenden Rentierverwandlung.

Um dieses Schicksal zu verhindern und Weihnachten zu retten, schickt ihn das Christkind zu den Menschen, um einen Nachfolger zu finden. Doch was er wirklich bei den Menschen entdeckt, ist noch viel wichtiger.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen beim Verlag.)

24 – Jahr für Jahr an Weihnachten DIE magische Zahl schlechthin. Emma widmet sich in „Rentierfieber“ dem beliebten Adventskalender in literarischer Form und überzeugt mit neuen Ideen und interessanten Figuren in der wohl schönsten Zeit des Jahres.

Der Weihnachtsmann lebt zusammen mit Christkind und Nikolaus in Christstollen. Christstollen selbst liegt teilweise über der Erde, der Rest unter der Erde. Außerdem ermöglicht ein sogenanntes Abflussrohr die Reise zur Menschenwelt. Keine Sorge, es ist kein Abflussrohr in dem Sinne, sondern eher eine sehr lange Rutsche.

Durch die muss auch unser Weihnachtsmann, um gegen das Rentierfieber zu kämpfen und sich bewusst zu werden, ob er noch DER Weihnachtsmann sein möchte. Begleitet wird er auf seiner Reise von Jakob, Maya sowie Ella und weiteren Freunden. Sie helfen ihm bei der Suche nach einem Nachfolger. Dabei lernt er Klaus kennen, der anfangs als idealer Kandidat erscheint.

Karl sieht aus wie er, inklusive dickem Bauch und Bart. Allerdings schießt er sich sehr schnell selbst ins Aus. Seine gesamte Art, die er anfangs noch gut verbergen kann, spricht gegen jeglichen Weihnachtsgedanken. Wer er eigentlich ist und wie er es schafft das zu verbergen behalte ich an der Stelle für mich. Wenn du mehr wissen willst, schau dir gern das Buch an.

Ich mag den Gedanken, dass er als Gegenspieler agiert, hätte jedoch nach seinem Ausraster mit wesentlich mehr Gegenwehr gerechnet. Für meinen Geschmack ging es zu schnell, besonders wenn man bedenkt WER er eigentlich ist. Ich sehe da Potenzial.

Ebenso verzauberte mich die Frage wie der Weihnachtsmann Weihnachten erlebt, was ihn bewegt und wie einsam sein Leben ist. Seien wir doch mal ehrlich, in Christstollen warten lediglich die Elfen auf ihn. Gut, Christkind und Nikolaus ebenso, aber kein Mensch in dem Sinne. Mich wundert es daher nicht, dass er den Sinn seiner Aufgabe hinterfragt und erst wieder neu lernen muss warum und wieso er das wurde was er ist.

In Maya, eine seiner Helferinnen in der Menschenwelt, erkenne ich mich selbst wieder. Ich sehe das kleine Mädchen, als die Figur des Weihnachtsmannes noch existierte und die Weihnachtsnacht eine ganz andere Bedeutung hatte. In Ella sehe ich mich in älteren Jahren, als der Zauber verblasste und anderen Dingen den Weg ebnete.

Und Jakob? Nun, das innere Kind welches jeder von uns in sich hat und mein absoluter Lieblingscharakter im Buch. Ich liebe seine Art, seinen bedingungslosen Glauben und seine zurückhaltende Art. Ich bin mir sicher, dass sein Leben sich in Zukunft gewaltig ändern wird.

Das Buch bietet viele zauberhafte Momente und glaub mir, du wirst deine Meinung einige Male ändern. Ich hätte nicht gedacht, dass man so vieles neu entdecken kann oder die niesende Elsa von einem Lockenköpfchen übertroffen werden könnte.

Einzig die Länge der Kapitel ist nicht ganz so günstig gewählt. Sie schwankt teilweise sehr, wodurch besonders Wenigleser ihre Schwierigkeiten haben dürften. Ich habe deswegen teilweise nicht jeden Tag gelesen, um länger etwas davon zu haben.

Insgesamt bietet „Rentierfieber“ gut durchdachte Charaktere und die eine andere oder andere Wendung. Es sollte wesentlich mehr Kalender wie diese geben, denn mit ihnen erlebt man die Weihnachtszeit noch mal anders. Außerdem kann man das Buch jedes Jahr wieder lesen und muss nicht in der nächsten Saison ein neues Exemplar kaufen.

[Rezension] Japanische Volksmärchen – Madeline Shadia Khrewish

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Cover Japanische Volksmärchen

Japanische Volksmärchen

Autorin: Madeline Shadia Khrewish
Webseiten: Instagram / HP
Verlag: CatMind Verlag
Empfohlenes Alter: ab 13 Jahre
Sprache: Deutsch / Japanisch
Seitenanzahl: 36
Format: A4, Hardcover
Ausstattung: Rahmen + Titel Goldfolienprägung
Preis 26 €

Folge den Spuren der Geschichten, die viele, viele Jahre mündlich weiter gegeben wurden, bis sie schließlich ihren Weg in dieses Buch und somit zu dir fanden. Wenn du mit japanischen Volksmärchen noch nicht vertraut bist und nur Märchen kennst, in denen Prinzessinnen in Schlössern wohnen und am Ende alles gut ist, wird dich hier etwas Neues erwarten.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen beim Verlag.)

Enthaltene Geschichten

Gunst des Kranichs  鶴の恩返し
Urashima Tarō  浦島太郎
Prinzessin Kaguya  かぐや姫

„Japanische Volksmärchen“, erschienen im Catmindverlag, beinhaltet 3 Geschichten, die in Versform vorgetragen werden. Das Besondere: Neben der deutschen Übersetzung befindet sich direkt darunter die japanische Schreibweise. Achtung: Es wurde nicht Wort für Wort übersetzt, sondern zugunsten besserer Lesbarkeit eher frei ohne dabei den Sinn zu verändern. Die japanische Sprache ist sehr bedeutungsschwer und ein Wort kann dort gefühlt tausend Bedeutungen.

Das wahre Highlight sind jedoch die beeindruckenden und liebevoll umgesetzten Illustrationen von Madeline Shadia Khrewish. Ob Cover, Storytitel oder Versuntermalung – sie versteht es auf einzigartige Art und Weise Geschichten Leben einzuhauchen. Schlicht, einfach und dennoch perfekt ausgearbeitet wird hier nichts dem Zufall überlassen.

Strich für Strich wirkt jede Zeichnung unglaublich passend und so grandios umgesetzt, dass es schwer fällt sich zu trennen. Ich habe jede Seite längere Zeit angestarrt und selbst als es zur nächsten Geschichte ging nochmal zurückgeblättert. Hier durchzurasen ist unmöglich.

Mein Dank gilt dem Verlag, der mir einen Vorabblick in dieses wunderschöne Buch ermöglicht hat. Es hat mich nach einer nicht so schönen Nachricht abgelenkt und meine trüben Gedanken vertrieben.

Das Buch Japanische Volksmärchen ist aufgeschlagen und man sieht eine Doppelseite.

[Rezension] Das unsterbliche Nashorn – Dorothea Flechsig

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Cover des Buches Das unsterbliche Nashorn von Dorothea Flechsig

Das unsterbliche Nashorn

Autorin: Dorothea Flechsig
Webseiten: FB / Instagram / HP
Verlag: Glückschuh Verlag
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-943030-78-5
Seitenanzahl: 144
Preis 12,95

Der verwaiste Junge Florin wächst bei Elvira Schirra, einer älteren liebevollen Dame, in der Großstadt auf. Er geht nicht zur Schule und in keinen Sportverein. Niemand soll von ihm erfahren. Er besitzt weder eine Geburtsurkunde noch einen Pass, auch keine Krankenversicherungskarte, nicht mal einen Nachnamen.

Als Elvira stirbt, schlägt sich der 12-jährige Florin allein durch. Das bleibt nicht lange unbemerkt. Schließlich kommt er aufs Land in eine richtige Familie. Er geht zur Schule und findet Freunde. Bei einem ungewöhnlichen Meteorschauer passiert etwas Unglaubliches. Seitdem bewahren Florin und seine Freunde ein großes Geheimnis.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin.)

Ich bin sprachlos, wirklich sprachlos. Ich wusste, dass mich einige Stellen treffen werden, aber nicht so. Es fällt mir schwer meine Meinung in Worte zu fassen. Im Buch dreht sich alles um den kleinen Florin. Florin stammt aus dem lateinischen und bedeutet der Blühende. Versteckt vor der Welt, ohne Freunde – sein einziger Halt eine alte Dame. Die Eltern? Unbekannt bzw. verstorben. Betrachte ich meine Außenwelt, Medien und Internet keine so unmögliche Vorstellung. Familie bedeutet schließlich nicht zwingend Vater, Mutter und Kind. Ungeachtet dessen meistern die Beiden ihr Leben auf außerordentlich tapfere Weise. Beide lernen voneinander und miteinander. Selbst als Elvira stirbt steht sie ihrem Florin bei, bleibt im Herzen weiter an seiner Seite.

Die Autorin beschreibt mit einfachen, aber klaren Worten ein Kind, welches früh lernen muss im Leben zu Recht zu kommen. Dabei verzichtet sie auf „Puff, alles funktioniert sofort“-Elemente. Viel mehr nimmt Florins Leben ständig verrückte Wendungen und zwingt ihn immer wieder dazu sich zu verändern. Ob die erste große Liebe Paula, die spätere Ersatzfamilie, sein Schulfreund Max oder der kleine Ori – sie machen Florian zu einem besonderen Menschen, der selbst nach seinem Tod noch beeindruckt.

Ungewöhnlich ist auch der Beginn der Geschichte. Am Anfang lernen wir Florins späteren Pflegerin kennen. Florin selbst ist zu diesem Zeitpunkt bereits Tod. Er wirft einige Fragen auf, stellt Ori vor und erzählt von Florins Kindheit bis hin zu seinem Ableben. Dabei hatte ich zwischen Einstieg und „Nachbericht“ nie das Gefühl seine Präsenz zu spüren. Ob Florin mit Elvira allein, Florin und Paula auf dem Dach, sein erster Tag bei Familie Fabricius, die geheimnisvolle Sternschnuppennacht, das erste Wiedersehen mit Paula – ich fühlte mich in jeder Szene geborgen und konnte die Figuren genießen.

Doch halt, ich muss mich korrigieren, die Pflegerin taucht nicht nur am Anfang der Geschichte auf. Am Ende spricht sie erneut und beleuchtet die mittlerweile erwachsenen Kinder näher. Wir erfahren wie sie das erste Mal auf Florin trifft, wie Ori jetzt lebt, wie es Florin sowie den anderen ergangen ist und das Rätsel um Florins Mutter wird ebenfalls gelöst. Hoffentlich erfüllt sich auch ihr größter Wunsch.

Neben Elvira und der Suche nach dem eigenen Ich spielt Musik eine große Rolle in Florins Leben. Für mich mehr als verständlich, denn Musik ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Elvira bezeichnet das Klavier als Tor zur eigenen, inneren Welt. Als Verbindung zum eigenen Geist mit all seinen Gefühlen. Quasi als ein Freund der immer zuhört. Ich möchte diese Definition auf Musik insgesamt ausdehnen. Denn, abgesehen von Geschichten selbst und Kunst an sich, vermittelt mir nur Musik genau dieses Gefühl.

Zum Abschluss möchte ich noch ein wenig über das kleine Nashorn Ori reden, welches Dorothea im Interview als Symbolbild für Stärke, Ausdauer und Langlebigkeit beschreibt. Als geduldigen Seelentröster für Kinder, die mit Verlust und Trauer konfrontiert werden. Geboren durch den Wunsch nicht allein sein zu müssen. Zugegeben, ein ungewöhnliches Symbolbild, aber nicht weniger bereichernd. Ich persönlich hätte mir als Kind jemanden wie Ori gewünscht. Sicher, ich hatte bzw. habe Menschen die mich unterstützen, aber sie sind nicht immer da. In diesen Momenten wäre ein kleines Nashorn, das dich mit großen Augen ansieht, ohne zu fragen eine wundervolle Alternative. Ich sollte mir für die nächste Sternschnuppennacht schon mal eines meiner Plüschtiere aussuchen.

Fazit

Wünsche besitzen Macht, offenbaren Träume und verändern das Leben von Mensch, Tiere und Natur. Dorothea Flechsig berührt mit ihren neuesten Streich „Das unsterbliche Nashorn“ die Herzen ihrer Leser. Auch meines erlag dem Zauber dieser einzigartigen Geschichte.

Ich habe geweint, am Anfang und am Ende. Geweint angesichts der Trauer, aber auch angesichts der Hoffnung und der ausgesprochenen sowie unausgesprochenen Träume.

Gerichtet an Kinder und Jugendliche zeigt die Geschichte auch mir auf wundersame Weise wie nahe Verlust und Glück beieinanderliegen und welch seltsame Wege das Leben teilweise geht. Danke für diese wichtige Lektion.

[Rezension] Der kleine Tigerhase – Stefanie Steenken / Isabella Flore

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Cover des Kindesbuches der kleine Tigerhase

Der kleine Tigerhase

Autorin: Stefanie Steeken (HP / FB / Instagram)
Illustratorin: Isabella Flore (FB / Instagram)
Titel: Der kleine Tigerhase (Instagram)
Verlag: Selfpublisher
Seitenanzahl: 263
ISBN: 978-3-96966-707-1 Preis: 12,90 €

Der kleine Tigerhase wäre gern wie seine Freunde. Als Hase hat man nun mal keine Streifen! Seine Familie unternimmt zahlreiche Versuche, um aus dem kleinen Tigerhasen einen normalen Hasen zu machen. Aber nichts hilft. Er bleibt gestreift. Eines Tages erzählt ihm seine kleine Schwester eine Geschichte. Dadurch merkt er auf einmal, dass es gar nicht so schlimm ist, ein wenig anders zu sein.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin / Illustratorin.)

Simple Streifen sorgen für reichlich Verwirrung und Selbstzweifel. Der kleine Tigerhase, bisher zufrieden mit seinem Leben, schämt sich von heute auf morgen für seine Streifen. Warum? Gute Frage, im Buch wird dazu kein Wort verloren. Augenscheinlich haben weder Freunde noch Mitschüler ein Problem mit ihm, ebenso wenig die eigene Familie. Sie hinterfragen nicht mal was den kleinen Hasen dazu veranlasst, sondern gehen direkt in die Planung über. Ich hätte es jedoch begrüßt zu wissen wieso. Persönliches Erlebnis? Etwas was er gesehen hat?

Ungeachtet dessen ist Familie Hase zuckersüß und zeigt, dass bedingungsloser Zusammenhalt der Klebstoff jeder Gemeinschaft ist. Egal ob Kostüm oder Farbe – nichts wird unversucht gelassen. Selbst die Geburtstagsparty wird zu einer Lektion. Plötzlich trägt jeder Streifen und der kleine Tigerhase ist nichts Besonderes mehr. Er ist nicht mehr einzigartig, nicht mehr der Einzige.

Abgerundet wird die Reise durch eine Geschichte bzw. Vergleiche, welche ihm die Schwester am gleichen Abend erzählt. Die Antworten des kleinen Hasen – beeindruckend und aus dem Bauch heraus. Er merkt, dass gleiches Aussehen nicht alles ist. Zeigt mir als Leser mit einfachen Mitteln, dass „Blindheit“ jeden treffen kann. Ich weiß, es ist schwer und ich schaff es auch nicht immer, aber anders sein bedeutet eben nicht automatisch blöd.

Am Ende dieser kurzen Mutmach-Geschichte ist der kleine Tigerhase wie verwandelt und er steht dazu als einziger in der Familie Streifen zu haben. Richtig so. Gut gemacht kleiner Hase. Lektion gelernt.

Loben möchte ich an der Stelle außerdem die süßen Illustrationen, die mich vom Stil her sehr stark an meine eigenen Kinderbücher erinnern. Ich mag die Liebe, die in ihnen steckt und wie sie verteilt wurden. Unterschiedlich aufwendig und teilweise ein bisschen so, als hätten Kinder sie gezeichnet, aber trotzdem genau richtig. Ich hoffe sehr, dass der Stil bei künftigen Büchern beibehalten wird.

Fazit

Kurz und knackig beschreibt das Kinderbuch „Der kleine Tigerhase“ das Gefühl anders zu sein und nicht dazu zu gehören. Anfangs noch verunsichert, erkennt der kleine Hase durch verschiedene Erlebnisse das seine Streifen der absolute Renner sind und er nicht weniger Hase als der Rest. Leider wird nicht auf den Auslöser der Zweifel eingegangen. Freunde, Schule und Familie stehen hinter ihm und machen keinen Unterschied.

Ungeachtet dessen unterstützen die liebevollen Illustrationen den Inhalt und erinnern mich vom Stil her an meine eigene Kindheit. Das Buch ist angenehm dünn und durch das genutzte Hardcover stabil.

Insgesamt eine tolle Kindergeschichte, die sich für Kinder und Erwachsene gleichermaßen eignet als Diskussionsgrundlage dienen kann.

[Rezension] Danke liebes Universum – 95,7 % Wunscherfüllung

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Danke liebes Universum – 95,7 % Wunscherfüllung

Autor: Anja Gill (HP / FB / Instagram)
Sprecher: Meike Graf
Verlag: Liberaudio (HP)
Format: Hörbuch
Spieldauer: 3 Stunden, 34 Minuten
Kaufbar: Audible & weitere Plattformen

Vom Wünschen zum Manifestieren – das und mehr mit der Macht des Universums. Anjana Gill nimmt uns auf eine Reise zum eigenen Ich. Spielerische Übungen, kritische Fragen und eine Brise Humor – Manifestieren will gelernt sein. Auf einer Reise quer durch den eigenen Alltag lernt der Hörer welche Techniken bei der Manifestation unterstützen und was man lieber lassen sollte. Dabei steht der Spaß an der Sache im Vordergrund. Wo führt dich deine Reise hin?

Wünsche, Träume, Hoffnungen und Vorstellungen – jeder hat sie. Doch oft genug zögern wir, zweifeln an uns und verpassen so fantastische Möglichkeiten. Schade, denn eine Bestellung beim Universum ist nicht schwer. Dank verschiedener Übungen und Prinzipien wird schnell klar, dass besonders positives Denken eine entscheidende Rolle spielt. Nicht zu vergessen der Umstand sich auf etwas zu versteifen und damit andere Optionen aus dem Blick zu verlieren.

Zugegeben, die Menge an Übungen erschlägt besonders ungeübte Manifestierer wie mich. In insgesamt 20 Kapiteln, Intro und Outro ausgenommen, werden sehr viele Übungen vorgestellt. Dabei entscheidet jeder selbst, ob ihm gerade nach witzigen Zwischenspielen oder ernsthaftem Versuchen ist. Interessant sind in dem Zusammenhang auch die vorgestellten Prinzipien und Methoden. Welche genau verrate ich an der Stelle nicht, da es sonst keine Überraschung mehr wäre.

Mit Meike Graf wurde in meinen Augen die richtige Sprecherin ausgewählt. Ihre äußerst angenehme Stimme bleibt im Gedächtnis und sorgt für Kurzweile. Ich habe mich teilweise sogar gewundert, dass die Lektion vorbei ist und es nicht weiter geht.

Mit „Danke liebes Universum“ habe ich zudem mein erstes Hörbuch abgeschlossen. Zugegeben, ein sehr ungewöhnliches Projekt, aber ein Schönes. Ich denke, ich werde alles erst mal sacken lassen und dann entscheiden wie sehr ich das Universum bewusst in mein Leben lasse.

Eines hat mir jedoch gefehlt: eine Übersicht der Übungen, Methoden sowie Prinzipien mit 2-3 Stichworten dazu. Gern als PDF, sodass jeder selbst entscheiden, ob er es sich ausdrucken möchte oder nicht. Angesichts der im Buch vorkommenden Menge, dürfte das besonders Anfängern den Zugang erleichtern.

Fazit

Wünsche und Träume – Teil eines Menschen, seines Wesens und seines Charakters. Es ist wichtig sich dessen bewusst zu werden, zu forschen und Hindernisse zu beseitigen. Mit „Danke liebes Universum“ bekomme ich als Hörer zahlreiche Übungen, Methoden und Prinzipien geliefert. Mal spielerisch, mal ernst, mal logisch – für jeden ist etwas dabei. Es ist egal wann du anfängst, es ist wichtig das du anfängst.