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[On Tour] Japanfestival 2015 – Eh, das musst du aber schon bezahlen

Das Japanfestival fand dieses Jahr bereits zum 5. Mal statt und lud die Besucher zu vergnüglichen Stunden ein. Auf mehreren Etagen wurde unterschiedlichen Themen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Fashion, Lebensart, Tourismus, Anime sowie Manga und verschiedene Shows. Unterschiedliche Künstler boten auf mehreren Bühnen ihr Programm dar, beispielsweise Kampfkunst, Taiko-Trommeln, Modenschauen, Tänze und sogar Showgruppen. Hier war für jeden Geschmack etwas dabei. Zusätzlich feiert das Japanfestival dieses Jahr Jubiläum. Dieses wunderbare Fest gibt es nun bereits seit 10 Jahren und findet zur Freude der Fans absofort jährlich statt. Christian Wagner hat als Organisator dieses Event wirklich ganze Arbeit geleistet und wird es auch in Zukunft tun. Wenn ihr aber denkt, dass das schon alles war, dann täuscht ihr auch. NHK, Japans größter TV-Sender, trat dieses Jahr als Premiumpartner auf und präsentierte sich sowie sein Programm, inklusive Maskottchen Domo. Weitere Infos zu den Ausstellern und co sind auf der Webseite des Festivals zu finden.

Ich selbst erlebte das Japanfestival dieses Jahr das erste Mal als Händler, gemeinsam mit der lieben Jaenette von Nigi Berlin, die mich zu einem gemeinsamen Stand einlud. Wir lernten uns kurz vorher kennen und konnten uns auf der zuvor stattfindenden Pressekonferenz absprechen. Zu dem Zeitpunkt standen zwei Ideen, am Ende entschieden wir uns aber einvernehmlich für die Option Stand und Livenähen. Jetzt so im Nachhinein bin darüber sehr froh, denn Workshop wäre deutlich belastender gewesen. Wie dem auch sein, mein Tag begann sehr früh und noch leicht neben mir stehend machte ich mich auf den Weg Richtung Urania zwecks Aufbau.
Mein Partner Nigi Berlin hatte zwar bereits am Tag zuvor aufgebaut, wodurch ich zwar wusste, was mich erwartet, aber noch nicht, wie ich meine eigenen Ideen umsetzen soll. Dementsprechend stand ich später etwas ratlos rum, räumte erst mal aus und parkte alles irgendwo. Jetzt begann die große Puzzelei. Jeder der selbst schon mal als Künstler bzw. Händler auf einem Event war weiß, wie belastend das sein kann. In dem Punkt beneide ich meine Kollegin von We love Japan bzw. JAPALM’s Creative, denn sie hatte das bereits hinter sich. Am Ende aber stand auch mein süßes Ständlein und mir gefällt er erst immer noch, da er für mich sehr viel Persönlichkeit hatte. Er sah einfach nach mir aus.

 

Schließlich war es so weit, die Besucher durften rein und das gemeinsame Abenteuer von Nigi Berlin und mir beginnen. Es dauerte nicht lange bis die ersten hungrigen Mäuler Jaenette beehrten oder aber meine Ware interessiert musterten. So jetzt hinterher bin ich immer wieder überrascht darüber was so für Reaktionen kommen und wen ich mit meiner Kunst alles erreichen kann. Oh ja, diesmal erreichte ich Personen, mit denen ich niemals im Leben gerechnet hätte. Unter den Besuchern des Festivals waren auch ältere Menschen, teilweise sogar Rentner und die sind ja so was von süß. Ein paar von ihnen machten sogar bei meiner standinternen Tombola mit und beschlossen gleich die Gewinne an ihre Enkel weiterzureichen. Ich finde das echt niedlich, denn auf diese Weise hat selbst die nächste Generation etwas davon. Oder aber die netten Omas, die stehen blieben und nachfragten was ich da mache und warum. Oder die Menschen, die mir einfach Komplimente machten, um sich dann den Rest des Festivals anzusehen. Oder sie süßen Kinder, die sich zum Teil nicht trauten und sich schüchtern hinter ihren Eltern versteckten.
Echt super, dass man auf diesem Event die Gelegenheit hatte, ein so breites Publikum zu erreichen. Gerade für kleine Händler wie mich ist so was extrem wichtig. Genauso wie meine standinterne Tombola, welche speziell am Samstag wie von selbst lief. Am Abend hatte ich kaum noch Lose drin. Sonntag hingegen lief die Tombola schlechter, aber nicht so das dort gar nichts ging. Insgesamt gesehen gehörten die Tombola und die Überraschungstüten zu den erfolgreichsten Artikeln. Alles andere ging eher schleppend, beispielswiese die Anhänger, oder aber gar nicht wie die Kissen. Auf Cons hingegen erlebe ich teilweise ganz andere Bilder. Ebenso überraschte mich die rasante Abnahme meiner Visitenkarten. Gehen die auf Cons teilweise gar nicht, hier fast wie warme Semmeln. Ein Füllhorn voller Überraschungen.
Die größte Überraschung erlebte ich aber am Sonntag, mehr dazu später. Der Samstag selbst war mit insgesamt 10 Stunden Stand der längste der beiden Tage und das merkte ich am Ende des Abends auch. So manch einer wird zwar jetzt sagen, dass die doch eh die ganze Zeit über gesessen hat und jeder Sachen rausgeben kann, aber dem ist nicht so. Sicher, ich saß die meiste Zeit, musste dennoch voll konzentriert sein, auf Fragen eingehen, auf Wünsche reagieren und freundlich bleiben. Das, was der normale Besucher durch die Laufwege spürt, spürt unsereins durch die geistige Leistung. Doch das nehme ich gern in Kauf und genau deswegen wuselte ich auch am Sonntag zum Festival, um Tag 2 zu absolvieren. Und das erlebte ich dir vorhin bereits angesprochene Überraschung und wohl größte Frechheit überhaupt.

Ein junger Familienvater läuft an meinem Stand vorbei und schiebt einen Zwillingswagen vor sich her, die Frau läuft knapp daneben. Vor meinem Stand stehen zur selben Zeit zwei Mädels, mit denen ich mich gerade unterhalte. Der Familienvater greift zwischen den beiden Mädels durch, nimmt sich einen der Stoffaufkleber und reicht diesen einem der Babys. Offenbar nicht ok, denn der Sticker wandert zurück. Er greift nach den Moosgummistickern und reicht diese an die Babys weiter. Im selben Augenblick will er den Wagen weiterschieben und sich aus dem Staub machen. Ich protestiere natürlich und fordere ihn dazu auf die Sachen zu bezahlen. Er reagiert aber nicht und läuft weiter. Eines der beiden Mädels vor meinem Stand läuft ihm hinterher und fordert ihn dazu auf die Sticker zurückzugeben. Der junge Mann schaut mich verständnislos an, als ich ihm erkläre, dass er dafür ein Tombolalos kaufen muss und speziell Sticker nur bekommt, wenn er die richtige Farbe zieht. Mister Langfinger protestiert, ich erkläre es ihm noch mal und er legt sie zurück, um sich wieder seine Familie zu zuwenden. Dort protestiert er weiter.

Wie frech war das denn bitte schön? Ich mein, weder stand an den Stickern dran, dass sie gratis seien, noch sahen sie so aus als wären sie gratis. Abgesehen davon hatte er nicht mal freie Sicht auf die Sticker, sondern musste zwischen ihm fremden Personen durchgreifen. Zusätzlich wollte er die Sticker Babys geben, die damit nicht mal etwas anfangen können. Abgesehen, auf den Stickern waren Kulleraugen, die sie hätten verschlucken können und diese mit Sekundenkleber befestigt, welcher nicht für die Nahrungsaufnahme geeignet ist. Ich frage mich ernsthaft, was sich der junge Mann dabei dachte. Ich nehme mir normalerweise doch nicht einfach etwas von einem Stand weg, ohne dafür zu bezahlen. Und noch viel weniger nehme ich mir Sachen, die für meine Kinder gefährlich sind. Sticker wie die von mir gemeinten sind nichts für Babys. Selbst bei Kindern sollte man damit bis zu einem gewissen Alter vorsichtig sein. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich so was nicht noch mal erleben muss. Ich für meinen Teil weiß immer noch nicht, ob ich über die Frechheit oder die Dummheit des Mannes erstaunt sein soll.

Natürlich nutzte ich einen Teil meiner Zeit, um die anderen Etagen ein wenig zu erkunden. Direkt unter uns (Etage 2) befand sich die Abteilung mit verschiedenen Angeboten aus dem Bereich Anime- und Manga, Wigs und alles, was das Fanherz begehrt. Ich persönlich empfand diesen Bereich als sehr langweilig, da es nichts Neues gab. Das Angebot glich in großen Teilen dem, was man bereits kennt. Einzig die japanischen Süßigkeiten am Stand vom J-Store und die süßen Blöcke beim Stand gegenüber fielen für mich aus dem Rahmen. Richtig übel war aber eher die Luft dort, denn die war einfach nur stickig und eklig warm. Ich weiß nicht wieso, aber bei uns oben spürte man nichts davon. Wobei, im Animepart standen die Stände entsprechend enger zusammen und an beiden Tagen drängten sich dort ziemlich viele Menschen. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass in dieser Etage mal gelüftet wird oder anderweitig für frische Luft gesorgt wird. Es ist echt nicht angenehm so lange mit so einer Luft leben zu müssen und ich persönlich hatte bereits nach meinem kurzen Ausflug genug davon.
In der Etage darunter befanden sich erneut vereinzelte Stände mit Animesachen sowie verschiedene Infomöglichkeiten zu Reisen nach Japan und natürlich die beiden Säle für die zahlreichen Shows. Nun folgte das Bistro und ein weiterer Stand mit verschiedenen Sachen zum Thema Japan. Aber damit nicht genug, auch im Erdgeschoss konnte nach Herzenslust geshoppt werden. Hier wurden vor allem Fans floraler Aspekte fündig und NHK empfing hier mit einem weiteren Stand seine Besucher. Wirklich jede Etage war auf ihre Weise einzigartig. Mein persönlicher Favorit ist definitiv das Erdgeschoss, da dort die Luft am besten war und das Angebot stimmte. Ich sage nur leckere Pockys und tolle Essstäbchen. Oben bei uns befanden sich, neben meinem und dem von Nigi Berlin, Stände zum Thema Sake, japanischer Tee, Lolitamode und einiges mehr.

Insgesamt war das Japanfestival 2015 für mich eine sehr interessante Erfahrung. Ich habe viel gelernt und durfte zum ersten Mal am Stand einer Firma agieren. Danke Nigi Berlin für diese Chance. Ich konnte verschiedene Altersklassen auf mich aufmerksam machen und mein Hobby zeigen. Die Organisation vor und während des Events klappte bestens. Ich würde mir für die Zukunft eine bessere Ausschilderung einzelner Räume wünschen, da ich einen Teil übersehen habe. Ebenso würde ich eine bessere Belüftung wünschen, um große Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen zu vermeiden. Ein kleiner Tipp von mir: Größere Zeichner fragen, ob sie Teil des Programmes werden wollen oder Workshops anbieten. Im Anime- und Mangabereich lieber einen Händler weniger, aber dafür eine Ruheecke oder Ähnliches, um die Leute aus den Gängen zu befördern.

[Auftrag] Klein Jack x 2

Bei diesen Teddys hatte meine Kunden vor Jahren genau diesen Teddy in Klein besessen und wollte ihn nun in etwas Größer haben. Für mich persönlich war der Auftrag allein deswegen eine willkommene Abwechslung. Allerdings, versucht ihr mal bewußt „häßlich“ zu nähen, wenn alles in euch das komplette Gegenteil brüllt. Ok, „häßlich“ bezieht sich in dem Fall zwar nur auf die Flickenstellen, aber Perfektionist bleibt eben Perfektionist.

 

[Workshop] Hanami 2015 – ganz viel Wärme und Schüler ohne Ende

Die Hanami lockte auch dieses Jahr bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Cosplayer und interessierte Fans nach Ludwigshafen. Doch, was ist die Hanami? Was für ein Konzept steckt dahinter? Die Hanami beinhaltet zahlreiche bekannte Elemente einer Convention wie Showacts, Zeichner, Workshops sowie Wettbewerbe, aber verehrt jedoch zugleich Japan an sich, seine Bands und ist ein lockerer Treffpunkt für Besucher aller Altersstufen. Sie findet jährlich in Ludwigshafen am Rhein statt. Die Veranstaltung wird ehrenamtlich von Fans für Fans organisiert, das heißt, sie verdienen daran nichts, doch das merkt man ihnen nicht an. Ich erlebte Organisatoren und Helfer als sehr freundlich.

Die Con selbst fängt bereits vor dem Gebäude an. Zahlreiche Stände unter weißen Zelten locken dort mit Plüschtieren, Figuren, Mangas, Süßigkeiten und Fanartikeln. Zentraler Sammelpunkt ist und bleibt dabei wohl die große Säule. Zumindest war die an beiden Tagen immer belagert. Doch nicht nur sie, ebenso der Lutherbrunnen an der Lutherkirche, nur wenige Minuten vom Congelände entfernt. Speziell für alle Cosplayer mit Lust auf schöne Fotos zu empfehlen.

Im Gebäude befinden sich in der unteren Etage der Waffencheck, die Kasse und die Info. Ja, selbst auf Cons bzw. gerade da ist ein Waffencheck nötig, denn manche Kostüme kommen nicht ohne Waffen aus bzw. können einige Gegenstände allgemein gefährlich sein. Diese werden entweder ausgezeichnet und dürfen weiter getragen werden oder aber werden für die Dauer der Con eingezogen. Direkt dahinter warteten die nächsten Stände mit den üblichen Fanartikeln. Für mich persönlich uninteressant, da sich die Ware teilweise ähnelt. Außerdem konnte man hier den Gamesroom besuchen, Verlage bewundern, in Workshopräumen an Kursen teilnehmen, Animes schauen, seine Stimme beim Karaoke herausfordern oder aber seine Sachen beim Bring and Buy abgeben. Fleißige Helfer nehmen dabei die Sachen der Besucher entgegen und verkaufen diese für sie.
In der oberen Etage befanden sich die für mich viel interessanten Zeichnerstände, bei denen junge Zeichner ihre Arbeiten anboten. Das Angebot der Zeichner an sich würde ich als gemischt bezeichnen. Eines jedoch empfand zumindest ich nicht als förderlich. Bei vielen entdeckte ich Lospreise ala 2 €. Für mich zu viel, da nicht alle mit nietenfreien Tombolas arbeiten und ich nicht bereit bin das zu zahlen. Meine persönliche Schmerzgrenze in dem Bereich liegt bei 1,50 € und selbst da überlege ich. Ebenso hier zu finden: der große Bühnensaal, ein weiterer Workshopraum, Futterstation, das Maidcafe und ein Stand von Sailor Moon German. Sailor Moon ist inzwischen seit 20 Jahren in Deutschland und die Mädels und Jungs von Sailor Moon German feiern das ordentlich mit den Fans. Infos dazu auf ihrem Blog.

Viel mehr möchte ich an der Stelle zum Angebot nicht erzählen. Viel mehr möchte ich euch dazu ermuntern selbst aktiv zu werden, zu schauen und sich zu informieren. Ich persönlich kann das Event auf jeden Fall empfehlen. Kommen wir aber nun zum eigentlichen Grund, wieso ich überhaupt da war. Ich hatte die Ehre im Zuge der Hanami gleich zwei Workshops leiten zu dürfen. Dabei handelte sich um mein bekanntes Thema „Deftig kräftig – Dangos nähen“ und mein neues Thema „Hab mich lieb – Mamegomas nähen“. Speziell Letzteres wurde für mich zu einer besonderen Herausforderung, da ich das Thema noch nie unterrichtet habe und es zudem Jahresthema für 2016 werden soll. An der Stelle ein großes Dankeschön an die Orga für die tolle Zusammenarbeit, das Hotelzimmer, die Hilfe bei Problemen und die Umbauten im Workshopraum. So wünsche ich mir den Aufwand hinter einem Kurs, um mich auf den Kurs selbst konzentrieren zu können. Bitte bleibt so bzw. verbessert euch maximal ihr Lieben.

Die Anreise begann für mich aufgrund der Entfernung sehr früh, sodass ich am Ankunftstag nur noch müde ins Bett fiel, um am nächsten Tag aufgeregt nach einem leckeren Frühstück Richtung Congelände zu stürmen. Vorbei an den bereits wartenden Besuchern entledigte ich mich nach Erhalt meiner Karte erst mal meines Koffers. Den wollte und konnte ich mit Verlauf nicht den ganzen Tag über mitschleppen. Da bis zur offiziellen Eröffnung noch Zeit war, sah ich mich schon mal ein wenig um und traf dabei speziell bei den Zeichnern auf einige Bekannte. Die liebe Aine55 entdeckte mich als Erste. Freut mich, dass wir uns endlich persönlich trafen. Kurz darauf sprach mich auch schon die liebe Miri, welche mit Fireangels vor Ort war und außerdem jedes Jahr mit einem super Team die Yayuco organisiert. Ich bin schon gespannt wie die diesjährige Yayuco wird. Außerdem entdeckte ich die coole V-rus28, die letztes Jahr zur LBM meine Standnachbarin war. Ach ja, die liebe Fealin nicht zu vergessen. Zudem fand ich meinen Workshopraum für den heutigen Tag und konnte so vorbereitet den Tag genießen.

Insgesamt wechselte ich über den Tag verteilt immer wieder zwischen draußen und drinnen, um zu schauen, den kühlen Boden zu genießen oder aber einfach zu schwatzen. Dabei traf ich auch immer wieder die lieben Cosplayer mit denen ich bereits morgens zusammen zum Congelände lief. Vom Programm selbst nutzte ich nicht viel, da ich einfach nur entspannen wollte. Einzige Ausnahme bildete der Cosplaywettbewerb, für den ich mich morgens spontan anmeldete und entsprechend spontan ein Konzept entwarf. Am Ende gab es für mich zwar keinen Preis, aber was soll’s, Hauptsache Bühnenluft und Fun. Den hatte ich später beim Workshop ebenfalls. Wobei, als ich den Kopf zur Tür reinsteckte, bot sich mir ein merkwürdiges Bild in Form von in Reihen sitzenden Schülern, an der Wand stehenden Tischen und nicht vorhandenem Aufbau. Liebe Con, wenn ein Nähkurs ansteht, dann werden Tische benötigt, da ohne Arbeitsfläche nichts geht und Papierkörbe für den Müll. Also schön erst mal Schüler aufscheuchen, Tische aufbauen, weitere Tische bestellen und auspacken. Derweil registrierte ich erst Sekunden danach wie viele Leute einen Dango nähen wollten, über 40 Leute. Ich bin es zwar gewohnt, dass der Kurs aus allen Nähten platzt, aber das war selbst für mich neu.

Nun, nicht verzagen, trotzdem wagen. Schließlich war es ein Kurs wie jeder andere, abgesehen von der Teilnehmerzahl. Der Raum selbst war zwar schön groß, aber leider hallte es deswegen, wodurch ich lauter reden musste als gewohnt. Andererseits konnte ich aufgrund der Größe viel mehr Schüler aufnehmen. Wie viele ich wohl schaffen würde, ohne endgültig durchzudrehen? Keine Ahnung. Positiv zu erwähnen an der Stelle: die Anzahl der Jungs. Ich hatte diesmal im Vergleich zu sonst sehr viele dabei. Ich finde es echt toll, dass ihr euch auch traut, denn ihr seid nicht schlechter als die Mädels. Ihr könnt das was sie können mindestens genauso gut. Cool empfand ich auch, dass ein Teil der Schüler auf mich zu kam, sodass ich nicht immer laufen musste. Insgesamt arbeiteten alle Schüler sehr konzentriert, nutzten das große Dekoangebot und experimentierten. Zum Ablauf an sich gibt es nicht viel zu sagen, da er pro Kurs gleich ist. Einzelteile mittels Schablonen auf den Stoff übertragen, ausschneiden, zusammennähen, Gesicht, stopfen, dekorieren und ausbessern. Leider vergingen die zwei Stunden viel zu schnell. Zusammen mit dem Ende des Kurses endete auch mein Tag an sich.

Die Nacht ging auch dieses Mal viel zu schnell vorbei und endete beizeiten mit dem Wecker. Nach einem leckeren Frühstück watschelte ich erneut Richtung Congelände, diesmal jedoch mit dem Rest meines Gepäcks, da es am Abend noch heimgehen sollte. Und im Gegensatz zu gestern war mein Kurs diesmal bereits morgens. Joar, morgens bedeutet aber nicht weniger Teilnehmer. Zwar nicht so viel wie gestern, aber dennoch so viel, dass so gut wie kein Platz mehr frei war. Aufgrund der hohen Teilnehmer von gestern musste ich jedoch gleich zu Beginn auf ein Stopfproblem hinweisen. Bedingt durch über 40 Leuten am Vortag ging natürlich einiges weg und es war für die Robben nicht mehr viel übrig. Wie dem auch sei, ein Hoch auf Stoffreste. Echt jetzt, die haben mir wirklich den Hintern gerettet. Im Gegensatz zu den anderen Themen musste ich diesmal ein paar Erklärungen zum Schnittmuster liefern, die jedoch verstanden wurden. Mit ihnen konnte es losgehen und die Schüler gingen ihre ersten Schritte. Zu meiner großen Erleichterung ging das Schnittmuster auf. Versteht mich nicht falsch, ich wusste an sich, dass es klappt, aber nicht bei der Größe. Immerhin passte das Schnittmuster auf ein halbes A4 Blatt.

Meine Sorgen stellten sich jedoch als unbegründet heraus, denn es funktionierte ohne Probleme. Sie sahen nach dem Stopfen sogar so aus, wie ich es von den großen Varianten gewohnt war. Hach, ich liebe es, wenn so was aufgeht. Und die Schüler waren noch süßer als die von gestern. Nen lieben Gruß an der Stelle an die Wiederholungstäter von gestern. Ich werde demnächst definitiv eure Spenden in weitere Knopfvarianten und Bänder investieren. Vielleicht kann ich künftigen Schülern auch den einen oder anderen Sonderstoff bieten. Wie dem auch sei, ich nehme eure Wünsche auf jeden Fall ernst und werde sehen, was sich machen lässt. Bedanken möchte ich mich bei eurer Fantasie, denn ich habe bisher in noch keinem Kurs so viele Schleifen- und Knopfexemplare gesehen. Hach, eigentlich möchte ich euch für so vieles danken. Danke dafür, dass ihr so zahlreich da wart, obwohl ich den Kurs erstmals hielt. Danke, dass ihr euch bei Problemen gemeldet habt. Danke für die lockeren Gespräche zwischendurch. Danke für eure Rückmeldungen. Danke für eure Spenden. Danke für einfach alles. Jetzt kann ich Mamegomas beruhigt als Jahresthema aufnehmen.

 

[Auftrag] Banette und Megabanette

Hach ja, das arme Banette, was gab es da für einen Ärger. Ernsthaft Leute, wenn ihr bei jemanden etwas in Auftrag gebt, meldet euch rechtzeitig. Mit rechtzeitig meine ich auch rechtzeitig, sprich während der Entstehung und nicht erst am Ende. Wenn das Plüschtier bereits fertig ist, kann ich meist nicht mehr viel machen. Es besteht zwar noch die Möglichkeit das Plüschtier komplett auseinander zu nehmen, aber das bedeutet zugleich mehr Arbeitsaufwand als ursprünglich geplant. Während der Fertigung kann ich auf Probleme, Sonderwünsche und ähnliches eingehen. Es ist mir jedoch nicht möglich, wenn man sich nicht meldet oder aber nur über Dritte in einem eher beleidigenden Ton. Gott sei Dank sind solch problematische Auftraggeber eher die Ausnahme und Banette fand am Ende doch ein neues Heim. Mit ihm auch Megabanette wenig später.

[Auftrag] Unratütox aus Pokemon

Pokemon ist noch immer ein topaktuelles Thema. Waren es damals nur 150 virtuelle Tierchen, gibt es mittlerweile sehr, sehr viele. Es gibt zahlreiche Welten, zahlreiche Turniere, viele Spiele und jede Menge Fanstuff. Die Bandbreite ist schier unerfindlich. Leider vergaloppiert sich Pokemon bisweilen und setzte uns Wesen mit sehr lustigen Namen vor. Im Idealfall inklusive sehr merkwürdigem Aussehen. Im aktuellen Fall sollte es Unratütox werden. Von Namen her gar nicht mein Ding, aber dennoch ein absolut angenehmes Nähprojekt.