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[Interview] 3-Fragen Talk mit Vanessa Carduie

Willkommen zu einer neuen Kategorie auf diesem Blog. 3 Fragen und damit 3 Gelegenheiten Autoren, ihre Werke und den Mensch dahinter besser kennenzulernen. Den Anfang macht Vanessa Carduie, die mit „Kiss in the Rain“ ihr erstes Buch mit queeren Personen veröffentlicht hat.

Die Autorin Vanessa Carduie mit ihrem Roman Lynx Love

Gestaltwandler, künftige Novellen und Tipps als Aussteller – Vanessa, Autorin verschiedener Fantasyromane, stellt sich in diesem Kurzinterview knallharten Fragen.

Erst Vampire jetzt Luchse – es bleibt ungewöhnlich. Was war für dich der Reiz weiter im Bereich Gestaltwandler zu schreiben? Und wieso ausgerechnet diese Arten?

Tatsächlich war es einfach ein Stichwort zu einer Schreibchallenge, der „Sixty Minutes“- Challenge auf Belletristica.com. Zu „Bernsteinorgange“ ist mir einfach ein großer Luchs eingefallen und schon war der Grundstein für die Geschichte gelegt. Es sollte eigentlich ein einmaliger Ausflug sein, doch irgendwie passten die Stichworte so gut, dass sich immer wieder eine kleine Episode zu Stefan und Lukas ergab. Abgerundet durch Überarbeitung und Lektorat ergab es für mich eine „schöne kleine Geschichte für Zwischendurch“.

„Lynx Love“ ist eine von mehreren Novellen. Mit welchen Pärchen bzw. Gestaltwandlern dürfen wir noch rechnen? Kannst du schon was zu den Terminen sagen?

Eigentlich hatte ich für Mitte Oktober eine weitere Novelle geplant, leider hat sich dort einiges verzögert, sodass es wohl eher Ende des Monats bzw. im November so weit sein wird.

In „Shadowheart“ wird es sich um eine Werwölfin und einen Vampir handeln. Diese Novelle ist auch durch obengenannte Schreibchallenge entstanden und bildet die Brücke zwischen „Insomnia – Verführerische Illusion“ und dem eigentlichen zweiten Teil „Dark Delights“, an dem ich noch arbeite. Dieser und der dritte Teil von „Literary Passion“ (Werwölfin & Inkubus) sollen dann 2023 veröffentlicht werden. Vielleicht kommt noch ein Märchen dazu. (Es könnte etwas mit Drachen zu tun haben 😉 )

Du warst vor kurzem im Rahmen der BuchBerlin als Autorin unterwegs. Welche Tipps hast du für angehende Aussteller und wie hast du die Messe erlebt?

Ich fand die BuchBerlin dieses Jahr sehr angenehm. Etwas ruhiger als 2021, aber trotzdem sehr schön, auch wenn ich es leider nicht geschafft habe, einmal komplett über die Messe zu laufen und alle zu besuchen, die ich besuchen wollte.

Mein Tipp ist, sich mit befreundeten Autor*innen einen Stand zu teilen oder zumindest nah beieinander zu stehen. Das kann von den Kosten her günstiger sein (nur eine Anmeldung etc.) und macht im Messebetrieb auch mehr Spaß, als alleine am Stand zu stehen. Ich bin bei kleineren Messen mit zwei befreundeten Autorinnen (Jeanette Lagall und Melissa David) als Schicksalsweber unterwegs und auf der Leipziger Buchmesse holen wir uns dann meistens noch Verstärkung von drei weiteren Autor*innen, deren Besetzung wechselt. Damit ermöglichen wir auch anderen Schreibenden, einen Platz auf der Messe zu bekommen, ohne den ganzen organisatorischen Rattenschwanz zu haben.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Vanessa erfahrt ihr über Instagram und ihre Homepage.

[Rezension] Crazy Stupid First Love

Werbung / Rezensionsexemplar

Das Buch Crazy Stupid First Love wird vor ein Bücherregal gehalten

Crazy Stupid First Love

Autor: Sam Emerson
Verlag: Rosenrotverlag
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 248
Alter: ab 14 Jahren
Preis 9,99 €
ISBN: 978-3-947099-74-0

Es gibt zwei Methoden, die dich todsicher zum Loser der Schule machen.
Erstens: Du bist der einzige, offiziell geoutete Schwule in der ganzen verdammten Kleinstadt.
Zweitens: Du putzt die Toiletten in den Häusern deiner erheblich reicheren Mitschüler.


Charlie ist alles, aber kein gewöhnlicher Teenager. Seit dem Tod seiner Mom muss er mit seiner Stiefmutter und deren hohlköpfigen Söhnen unter einem Dach leben. Um sobald wie möglich zu verschwinden, jobbt Charlie als Putzkraft und bekommt auf diese Weise sogar Zugang zu den Geheimnissen seiner Mitschüler. Bei seinem neusten Job prallt er aus Versehen mit einem verflucht heißen Typen zusammen, der gerade aus der Dusche steigt – splitterfasernackt.

Charlie geht der Arsch auf Grundeis, als er genau denselben Typen wenig später wiedersieht. Dax Bennet ist neu in der Klasse und sein Interesse an Charlie wirbelt dessen Leben gehörig durcheinander.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin.)

Was kommt dabei raus, wenn Cinderella zu Charlie wird, schwul ist, sich mit bösen Stiefbrüdern rumschlagen muss und mobbenden Mitschülern gegenüber steht? Willkommen zu Crazy Stupid First Love, ein Gayromanceroman mit einem Hauch Aschenputtel.

Zugegeben, der Vergleich hinkt ein wenig, liegt jedoch durchaus nahe. Charlies Leben ist seit dem Tod der Mutter und geouteter Schwuler nicht unbedingt einfach. Seine Mitschüler sind homophob und lieben es ihn zu ärgern. Ihre Angriffe „beschränken“ sich auf verbale Kampfansagen, aber das macht die Sache nicht besser. Sie verletzen, hinterlassen Narben und verstärken die Kälte in Charlies Leben weiter. Leider nutzt er diese seinerseits als „Waffe“, um irgendwie klar zu kommen. Wirklich übel kann ich es ihm nicht nehmen, da es seine Art ist sich zu wehren. Klar, nicht unbedingt ideal und nicht immer richtig, aber ich kenne es.

Als Dax in sein Leben tritt ändert sich schlagartig alles. Bereits ihr erstes Treffen ist ausgesprochen … Holla, das nennt man wohl hot. Die Beziehung der beiden nimmt recht schnell an Fahrt auf und es kommt innerhalb kurzer Zeit zu weiteren prekären Situationen, die anders ausgehen als gedacht. Dabei beeindruckt mich besonders die Beschreibung von Charlies innerer Zerrissenheit in Verbindung mit seinen Gefühlen. Der Zwiespalt zwischen Neuland und sich selbst im Weg wirkt.

Ebenso gefällt mir die langsame Entwicklung der Beziehung zwischen Charlie und Dax. Klar, der eine oder andere wirklich sehr heiße Booster ist dabei, aber es dauert seine Zeit. Insgesamt sind beide Seiten sehr, sehr zurückhaltend und es passiert bis auf die Ausreißer nicht. Stört mich persönlich aber nicht, denn Sex muss nicht immer ausgeschrieben oder angedeutet werden. Wobei Dax vermutlich schon gern früher weiter gegangen wäre.

Weiteres Plus ist für mich die Veränderung Charlies hinsichtlich Denken und Verhalten. Es zieht sich durchs ganze Buch und macht besonders in den letzten beiden Kapiteln einen großen Sprung. Über Jahre antrainierte Verhaltensweisen sind nicht einfach abzulegen. Einige der Vorwürfe kommen mir sehr bekannt vor, da ich mich in der Vergangenheit ähnlich verhielt und teilweise immer noch.

Die Geschichte bekommt ihr verdientes Happy End. Es ist jedoch kein Rosa-Wolken-Happy-End sondern eines bei dem man merkt: Da steht noch Arbeit an. Sehr gut, denn auch wenn ich die quietschige Variante mag, bisweilen schadet ein wenig Realität nicht.

Es gibt am Ende das Buches sogar noch einen kurzen Epilog, der die Charaktere 15 Jahre später zeigt. Nettes Extra, aber in meinen Augen nicht wirklich nötig. Der Ausschnitt ist wirklich sehr, sehr kurz und wirft einige Fragen auf. Wäre für mich eher was als eigenständige Kurzgeschichte oder Stoff für Band 2.

Fazit

„Crazy Stupid First Love“ ist Sams erstes Buch und macht Bock auf mehr. Die Emotionen zwischen Dax und Charlie könnten noch stärker hervortreten. Nicht, dass sie gar nicht vorhanden wären, aber man merkt doch die angezogene Handbremse. Erfrischend hingegen sind Charlies Vergleiche im jugendlichen Sprachton ohne das sie vulgär wirken.

Sämtliche Charaktere werden gut beschrieben. Selbst Derek verstehe ich am Ende. Sicher, es rechtfertigt nicht seine anfängliche Haltung bzw. seine „Taten“ gegenüber Charlie lässt die Sache jedoch in einem anderen Licht erscheinen.

Am Anfang des Buches wird eine Triggerwarnung ausgesprochen. Alle Themen wurden gut umgesetzt und so eingearbeitet, dass man sie selbst mit entsprechendem Hintergrund lesen kann. Das geht jedoch nur für mich. Bitte entscheide selbst, ob du damit klar kommst.

Wer auf eine fluffige Highschool Romanze mit queeren Protas, Familiendrama und großem Knall am Ende steht, sollte hier unbedingt zuschlagen.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Vanessa Carduie

Willkommen zu einer neuen Kategorie auf diesem Blog. 3 Fragen und damit 3 Gelegenheiten Autoren, ihre Werke und den Mensch dahinter besser kennenzulernen. Den Anfang macht Vanessa Carduie, die mit „Kiss in the Rain“ ihr erstes Buch mit queeren Personen veröffentlicht hat.

Die Autorin Vanessa Carduie mit ihrem Roman Kiss in the Rain

Vampire und Gay – eine ungewöhnliche aber gute Mischung. Was war / ist für dich der Reiz daran?

Tatsächlich kannte ich diese Kombination schon durch einen Freund von mir, Riley McForest, der selbst Gay-Vampir-Geschichten auf Belletristica schreibt. Die Idee zu „Kiss in the Rain“ ist auch während eines Gesprächs mit ihm entstanden und war eigentlich nur als kleine Aufmunterung gemeint, die dann – wie üblich – ein bisschen eskaliert und deutlich länger geworden ist als geplant.

Ich schreibe ja schon lange Urban Fantasy-Geschichten, somit sind Vampire, Werwölfe und Co nichts Neues für mich. An queere Inhalte habe ich mich sehr lange nicht herangetraut und auch keinen Zugang gefunden. Das änderte sich allerdings mit meiner Buchreihe „Literary Passion“, weil es dort einen schwulen Nebencharakter gab/gibt, der unbedingt eine eigene Geschichte brauchte. (Die er mit „Literary Passion – Verbotene Liebe“ auch bekommen hat. 😉 )

Tja, seitdem werde ich ab und an gefragt, wann denn wieder ein Gayfantasy-Buch von mir erscheint. Offensichtlich in nächster Zeit etwas öfter, wobei mein Hauptaugenmerk wahrscheinlich nicht im queeren Bereich liegen wird.

In deinen Büchern beschäftigst du dich generell viel mit übernatürlichen Wesen. Welches ist dein Favorit und warum?

Puh, ich mag eigentlich viele der übernatürlichen Wesen. Vampire haben es mir schon seit einer Ewigkeit angetan und meine Werwölfe mag ich auch. Mich fasziniert dieser Kontrast zwischen dämonischer/animalischer und ihrer menschlichen Seite. Meine Form der Traumwandler (Inkuben/Sukkuben) oder die Nymphen finde ich aber auch sehr interessant.

Laut Homepage bist du Mitglied des Autorennetzwerkes „Die Schicksalsweber“. Was erwartet mich als Autor dort? Warum sollte man sich anschließen?

Die Schicksalsweber“ ist im Prinzip wie eine kleine Familie. Jeanette Lagall, Melissa David und ich kennen uns schon mehrere Jahre und arbeiten hervorragend zusammen. Mit den „Schicksalsweber & Friends“ geben wir anderen Autor*innen eine Möglichkeit, mit einem Stand auf der LBM oder auch der Buch Berlin vertreten zu sein.

Die meisten unserer Bücher werden in Deutschland gedruckt, alle auf FSC-Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Wir geben uns bei der Gestaltung und der Ausstattung, z.B. mit Lesebändchen, große Mühe. Unsere Hörbücher haben alle

Davon abgesehen haben wir regelmäßig Lesungen für andere Autor*innen auf unserer FB-Seite veranstaltet oder anderweitig unterstützt.
Durch Corona, private Veränderungen und Jeanettes Verbandstätigkeit ist im Moment alles auf ein Minimum reduziert, aber das wird sich 2022 wieder ändern.

Man muss auch kein „Mitglied“ sein, damit wir aus dem Buch vorlesen. Eine liebe Nachricht reicht aus. 😉 Wir behalten uns jedoch vor, Texte abzulehnen, die thematisch oder qualitativ nicht zu uns passen.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Vanessa erfahrt ihr über Instagram und ihre Homepage.