Inhalt
Hallo, mein Name ist Bella und das ist meine Geschichte. Ich bin ein ganz tolles Hundemädchen und musste früher im Heim leben. Mittlerweile wohne ich bei ganz lieben Menschen. Dort bekomme ich Futter, werde viel gestreichelt und helfe meinen Menschen. Menschen sind wirklich lustige Wesen. Was man mit denen alles erlebt, das glaubt Ihr nicht. Doch? Dann will ich Euch gern viel von meiner Welt zeigen. Ihr werdet sie bestimmt mögen.
Meinung
Christl Friedls Werk „Bella – das kleine Sockenmonster“ bekam ich über die Aktion „Kinder brauchen Bücher“. Im Rahmen der Aktion stellen Autoren ihre Bücher vor, Blogger bewerben sich und bekommen die Bücher anschließend, insofern der Autor einverstanden ist, zugeschickt. Nach erfolgter Rezension gehen die Bücher in den Besitz hilfsbedürftiger Vereine und Einrichtungen über, damit auch ärmere Kinder lesen können. Arm ist in dem Falle sogar ein sehr gutes Stichwort, denn Bella ging es zunächst auch nicht gut.
Leider erlitt sie das Schicksal vieler Hunde und lebte zunächst im Tierheim. Jedoch wurde sie, so entsteht der Eindruck, dort sehr gut behandelt und musste nicht leiden. Klar, ein Tierheim ist kein Zuhause in dem Sinne, aber andere Hunde erwischen es da schlechter. Ihre Geschichte beginnt jedoch erst richtig, als sie selbst ihre Menschen findet. Bella berichtet von ihrem Leben bei ihren Menschen und stellt sich selbst vor.
Die Geschichte selbst ist komplett in der Ich-Form geschrieben und damit an sich eine Besonderheit. Zumindest kenne ich persönlich nicht viele Storys in der Ich-Form. Sie ist, wie ich finde, eine schwierige Zeitform. Sicher, als Leser ist man dadurch quasi selbst sein eigener Erzähler, aber da ist eben dieses „Ich“. Anders ausgedrückt: Die Gefahr den Inhalt zu sehr auf sich zu beziehen und dabei zu vergessen, was eigentlich erzählt werden sollte. Diese Gefahr erkenne ich bei Bella nicht. Bella versucht immer wieder die Verbindung zu ihren Menschen, Gegenständen, Tieren oder was auch immer herzustellen. Sicher, es geht natürlich immer um sie, jedoch komme ich mir nicht übergriffig vor.
Insgesamt ist der Erzähltstil, auch ungeachtet der Perspektive, eher locker und flüssig. Ich fühlte mich während des Lesens nicht erschlagen und konnte dem Inhalt sehr leicht folgen. Dieses Buch ist damit durchaus eine attraktive Entspannung für zwischendurch. Empfehlenswert also für alle, die gern lesen, aber für lange Werke eher weniger die Zeit haben. Unterstützt wird die Story der Hündin durch tolle Fotos von ihr. Diese nehmen dabei durchgehend Bezug auf den jeweiligen Textinhalt. Fast immer stehen sie für sich selbst und werden, abgesehen von der Bildunterschrift, nicht durch Text unterbrochen. Mir gefällt dabei besonders die Natürlichkeit der Fotos. Sie zeigen Bella so, wie sie ist, ohne Photoshop oder Ähnliches. Versteht mich nicht falsch, Photoshop ist ein extrem praktisches Programm, in dem Falle jedoch weniger mehr.
Ebenso positiv zu erwähnen sind die „belehrenden“ Infos hinsichtlich Arbeit und Verantwortung für Lebewesen. Ein Hund ist nicht nur ein Tier. Er braucht, wie wir Menschen, Nahrung, Trinken und Geborgenheit. Er benötigt einen Platz zum Schlafen und Menschen, die sich um ihn kümmern. Er möchte beschäftigt werden und nicht nur in einer Ecke versauern. Es ist nicht anders wie bei einem Menschen. Wir versauern schließlich auch, wenn wir niemanden haben. Dieser „belehrende“ Unterton zieht sich durch das gesamte Buch. Lediglich zu Beginn, noch bevor Bellas Geschichte losgeht, steht die Belehrung im Fokus. Abgesehen davon wird die Belehrung immer wieder durch Bellas eigene Worte unterbrochen, verliert jedoch nicht an Wichtigkeit.
Neben den Fotos werden Story und Buchtitel zusätzlich
durch weitere Illustrationen in Form von Socken unterstützt. Diese befinden
sich jeweils, wenn sie auftauchen, in unterschiedlichen Größen über den
Seitenzahlen. Sie stören dadurch nicht. Ehrlich gesagt würde trotzdem nicht
auffallen, wenn sie nicht da wären. Die Socken wurden dafür zu unregelmäßig
platziert. Ich mag sie jedoch trotzdem, da sie, wie bereits gesagt, die Story
unterstützen und verdeutlichen.
Nicht ganz so gelungen, zumindest für mich aus gestalterischer Sicht, finde ich
die Schriftart der einzelnen „Kapitel“. Ich erkenne zwar klar die großen und
die kleinen Buchstaben, könnte mir jedoch vorstellen, dass es gerade für kleine
Kinder schwer wird. Wenn Kinder selbst lesen sollen, empfehle ich für jüngere
Kinder eher eindeutige Schrift.
Fazit
Bellas Geschichte ist süß und mit viel Humor geschrieben. Die Hündin nimmt sich und ihre Umgebung aufs Korn, ohne sich abfallend zu äußern. Die Fotos lockern die Erzählung auf und laden zum Verweilen ein. Aufgrund ihrer Länge kann die Geschichte sehr gut zwischendurch gelesen werden oder aber immer wieder, ohne an Reiz zu verlieren. Ich kann für mich eine klare Empfehlung aussprechen, da es eine erfrischende Abwechslung zu meinen sonstigen Leseinteressen ist.
Daten
Story: Bella – das kleine Sockenmonster
Autorin: Christl Friedl
Verlag: Windsor Verlag
ISBN: 978-1-627845-57-1
Preis: 13,99 €
Seiten: 72