[Interview] 3-Fragen Talk mit Lara Kalenborn

Beitragsbild zum Interview für Blüten und Blut die Bonbonhexe

Ob Magie als Stärke, die Welt von Liv und Vic oder ihre sexy Snacks – Lara stellt sich knallharten Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Liv, Prota deines Romanes „Bonbonhexe“, bezieht ihre Magie aus dem was sie verspeist. Kann das nicht nach hinten losgehen? Wie stark ist sie als Gegnerin?

Wenn Liv eine Blume isst, geht die Kraft der Pflanze auf den Honig in ihrem Körper über. Wenn sie mithilfe ihres Zauberstabes diesen Honig dann an der Luft karamellisieren lässt, kann daraus ein Bonbon geformt werden. Dieses Bonbon hat dann einen speziellen, von der Blume vorgegebenen Geschmack, aber auch eine besondere Wirkung, die von Blume zu Blume abhängig ist.

Wenn Liv tierische Produkte isst, dann wird ihr Honig dick und zäh und schmeckt nicht mehr. Die Antagonistin zwingt sie in einer Szene dazu, widerliche Bonbons herzustellen. Der Ekel der Menschen ist für die Bonbonhexe eines der schlimmsten Dinge, die sie in ihrem Leben erfahren musste. Ihre Magie ist also absolut nicht zum Kämpfen gemacht. Aber Livs Liebe, ihr gutes Herz und ihr Optimismus schon.

In was für einer Welt leben Liv und Vic? Wie sind die Verhältnisse dort und was sollte man besser nicht machen?

Liv und Vic leben in Waveland. Einem Land, das besonders vom Ackerbau und der Fischerei lebt und eine Adelsfamilie beherbergt. Magie ist erlaubt, aber besonders die Adeligen haben Vorbehalte gegen Hexen, weil einst Tallatilla, die Blutfüßige, eine böse Hexe, ihr Unwesen in Waveland trieb. Da diese eine Blutmagierin war, sollte man sich in Livs und Vics Heimat lieber nicht bei Blutzaubern erwischen lassen …

Du bist bekannt für deine Sexy Snacks – heiße Geschichten mit Spaßgarantie. Reine Fantasie oder selbsterlebt? Wie viel Wahrheit steckt dahinter?

Manches erlebt, manche durch reine Fantasie entstanden. Ich liebe die Sexy Snacks, weil sie mein Verständnis von Sex und Liebe im allgemeinen total erweitert haben. Im Zuge der Recherche habe ich mich mit Themen auseinandergesetzt, von denen ich vorher noch nicht einmal etwas gehört habe. Ein großes Geschenk für mich und meine eigene sexuelle Entfaltung.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Lara erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Rezension] Crazy Stupid First Love

Werbung / Rezensionsexemplar

Das Buch Crazy Stupid First Love wird vor ein Bücherregal gehalten

Crazy Stupid First Love

Autor: Sam Emerson
Verlag: Rosenrotverlag
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 248
Alter: ab 14 Jahren
Preis 9,99 €
ISBN: 978-3-947099-74-0

Es gibt zwei Methoden, die dich todsicher zum Loser der Schule machen.
Erstens: Du bist der einzige, offiziell geoutete Schwule in der ganzen verdammten Kleinstadt.
Zweitens: Du putzt die Toiletten in den Häusern deiner erheblich reicheren Mitschüler.


Charlie ist alles, aber kein gewöhnlicher Teenager. Seit dem Tod seiner Mom muss er mit seiner Stiefmutter und deren hohlköpfigen Söhnen unter einem Dach leben. Um sobald wie möglich zu verschwinden, jobbt Charlie als Putzkraft und bekommt auf diese Weise sogar Zugang zu den Geheimnissen seiner Mitschüler. Bei seinem neusten Job prallt er aus Versehen mit einem verflucht heißen Typen zusammen, der gerade aus der Dusche steigt – splitterfasernackt.

Charlie geht der Arsch auf Grundeis, als er genau denselben Typen wenig später wiedersieht. Dax Bennet ist neu in der Klasse und sein Interesse an Charlie wirbelt dessen Leben gehörig durcheinander.

(Inhaltsgabe entspricht dem Buchrücken. Rechte für den Text liegen bei der Autorin.)

Was kommt dabei raus, wenn Cinderella zu Charlie wird, schwul ist, sich mit bösen Stiefbrüdern rumschlagen muss und mobbenden Mitschülern gegenüber steht? Willkommen zu Crazy Stupid First Love, ein Gayromanceroman mit einem Hauch Aschenputtel.

Zugegeben, der Vergleich hinkt ein wenig, liegt jedoch durchaus nahe. Charlies Leben ist seit dem Tod der Mutter und geouteter Schwuler nicht unbedingt einfach. Seine Mitschüler sind homophob und lieben es ihn zu ärgern. Ihre Angriffe „beschränken“ sich auf verbale Kampfansagen, aber das macht die Sache nicht besser. Sie verletzen, hinterlassen Narben und verstärken die Kälte in Charlies Leben weiter. Leider nutzt er diese seinerseits als „Waffe“, um irgendwie klar zu kommen. Wirklich übel kann ich es ihm nicht nehmen, da es seine Art ist sich zu wehren. Klar, nicht unbedingt ideal und nicht immer richtig, aber ich kenne es.

Als Dax in sein Leben tritt ändert sich schlagartig alles. Bereits ihr erstes Treffen ist ausgesprochen … Holla, das nennt man wohl hot. Die Beziehung der beiden nimmt recht schnell an Fahrt auf und es kommt innerhalb kurzer Zeit zu weiteren prekären Situationen, die anders ausgehen als gedacht. Dabei beeindruckt mich besonders die Beschreibung von Charlies innerer Zerrissenheit in Verbindung mit seinen Gefühlen. Der Zwiespalt zwischen Neuland und sich selbst im Weg wirkt.

Ebenso gefällt mir die langsame Entwicklung der Beziehung zwischen Charlie und Dax. Klar, der eine oder andere wirklich sehr heiße Booster ist dabei, aber es dauert seine Zeit. Insgesamt sind beide Seiten sehr, sehr zurückhaltend und es passiert bis auf die Ausreißer nicht. Stört mich persönlich aber nicht, denn Sex muss nicht immer ausgeschrieben oder angedeutet werden. Wobei Dax vermutlich schon gern früher weiter gegangen wäre.

Weiteres Plus ist für mich die Veränderung Charlies hinsichtlich Denken und Verhalten. Es zieht sich durchs ganze Buch und macht besonders in den letzten beiden Kapiteln einen großen Sprung. Über Jahre antrainierte Verhaltensweisen sind nicht einfach abzulegen. Einige der Vorwürfe kommen mir sehr bekannt vor, da ich mich in der Vergangenheit ähnlich verhielt und teilweise immer noch.

Die Geschichte bekommt ihr verdientes Happy End. Es ist jedoch kein Rosa-Wolken-Happy-End sondern eines bei dem man merkt: Da steht noch Arbeit an. Sehr gut, denn auch wenn ich die quietschige Variante mag, bisweilen schadet ein wenig Realität nicht.

Es gibt am Ende das Buches sogar noch einen kurzen Epilog, der die Charaktere 15 Jahre später zeigt. Nettes Extra, aber in meinen Augen nicht wirklich nötig. Der Ausschnitt ist wirklich sehr, sehr kurz und wirft einige Fragen auf. Wäre für mich eher was als eigenständige Kurzgeschichte oder Stoff für Band 2.

Fazit

„Crazy Stupid First Love“ ist Sams erstes Buch und macht Bock auf mehr. Die Emotionen zwischen Dax und Charlie könnten noch stärker hervortreten. Nicht, dass sie gar nicht vorhanden wären, aber man merkt doch die angezogene Handbremse. Erfrischend hingegen sind Charlies Vergleiche im jugendlichen Sprachton ohne das sie vulgär wirken.

Sämtliche Charaktere werden gut beschrieben. Selbst Derek verstehe ich am Ende. Sicher, es rechtfertigt nicht seine anfängliche Haltung bzw. seine „Taten“ gegenüber Charlie lässt die Sache jedoch in einem anderen Licht erscheinen.

Am Anfang des Buches wird eine Triggerwarnung ausgesprochen. Alle Themen wurden gut umgesetzt und so eingearbeitet, dass man sie selbst mit entsprechendem Hintergrund lesen kann. Das geht jedoch nur für mich. Bitte entscheide selbst, ob du damit klar kommst.

Wer auf eine fluffige Highschool Romanze mit queeren Protas, Familiendrama und großem Knall am Ende steht, sollte hier unbedingt zuschlagen.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Yui Spallek

Beitragsbild zum Interview für Mit Leib und Leiden

Ob Faszination Japan, eigenes Buch vs. Anthologie oder Boys Love als Genre – Yui stellt sich knallharten Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Du bezeichnest dich selbst als Japanfan. Was genau fasziniert dich an Japan? Inwiefern spielt das Land in deinem Leben eine Rolle?

Eigentlich so gut wie alles. Ich liebe die Kultur, die Religion, die Natur, Japanimation etc. Ich weiß nicht genau, warum ich es liebe, aber es begann wohl mit Anime – damals noch unerkannt im TV – und ging dann weiter über die Sprache und das Land selbst.

Japan hat seit meiner Entdeckung des Landes eine Rolle in meinem Leben gespielt. Eine Zeit lang mehr, dann kurzzeitig etwas weniger und jetzt wieder sehr. Nachdem ich mein Japanologie-Studium abgebrochen hatte und eine Ausbildung begann, rückte Japan mehr in den Hintergrund. Anime/Manga habe ich allerdings nie aufgegeben.

Erst ab ca. 2015 wurde es für mich wieder als Beruf wichtig. Ich bin seitdem als Redakteurin für Japan/Japanimation, als Übersetzerin Jap-Dt und in der Anime-Branche tätig. Sprich, seitdem bin ich Freiberuflerin und verdiene – neben meinem Autorendasein – Geld damit. Und natürlich war ich ein paarmal im Urlaub im Land selbst.

Mit Leib und Leben bzw. Leiden ist dein Debüt als Autorin außerhalb einer Anthologie. Merkst du einen Unterschied und wie geht es dir damit?

Da meine Debüt-Romane vor der Anthologie kamen, merke ich es stark bei der Anthologie. Ich bin es gewohnt, so viel zu schreiben, wie ich möchte bzw. es für nötig halte. Bei der Anthologie hatte ich nur eine begrenzte Seitenzahl und ich habe gemerkt, dass es für mich schwer ist, mich kurzzufassen. Allerdings hat es mir viel beigebracht, was Kurzgeschichten angeht. Da ich sicher noch weitere Kurzgeschichten schreiben werde, ist das eine gute Lernhilfe. Allerdings bevorzuge ich immer noch längere Geschichte, wie eben Romane.

Als glühende Verehrerin von Boys Love und co interessiert mich eines brennend: Wieso dieses Genre? Wie schwierig ist es für dich als Frau glaubwürdig zu schreiben?

Ich bin schon BoysLove-Fan seit es die ersten Manga dazu in Deutschland gibt. Und kurz darauf ging es auch mit den ersten Fanfictions los. Noch heute schreibe ich BL-Fanfictions und dachte irgendwann: Wieso nur FF? Wieso sollte ich nicht meine eigenen Charaktere erfinden und ein Buch dazu schreiben? Also habe ich es versucht und festgestellt, dass es unglaublich viele schwule Romane gibt, allerdings nur wenige BoysLove – also Romane, die in Japan mit Japanern spielen. So sehe ich zumindest den Unterschied zwischen Gay-Roman und BL-Roman.

Wie bei vielem finde ich es nicht wichtig, ob man Mann oder Frau ist, wenn man über das andere Geschlecht schreibt. Da ich schon so lange Boys Love lese und FF schreibe bzw. auch andere (schwulen) Romane lese, fällt es mir nicht schwer mich in einen Mann hineinzuversetzen. Und na ja, die meisten BL-Geschichten/Manga sind ja auch von Frauen für Frauen und nicht unbedingt Schwule. Und die wirken meist auch glaubhaft. Also schwer fällt es mir selbst nicht. Wie die Leser das sehen, weiß ich nicht. Aber ich habe bisher hauptsächlich positives Feedback bekommen.

Eine kleine Anekdote: Mein Vater hat mein erstes Buch gelesen – nein, er steht nicht auf BL und hat es nur für mich getan – und meinte hinterher, er wäre sehr überrascht gewesen, wie gut ich mich mit der männlichen Anatomie und Männern allgemein auskenne. Also muss es wohl überzeugend sein, wie ich schreibe. -lach-

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Yui erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Warum und Wieso] Ein Blick hinter die Kulissen von „Mit Leib und Leben / Leiden“

Autorin: Yui Spallek
Instagram / HP
ISBN Band 1: 978-3-863-61747-9
ISBN Band 2: 978-3-863-61843-8

Was hat dich zu der Geschichte inspiriert?

Eigentlich nur Japan selbst. Ich wollte eine Boyslove-Geschichte schreiben und habe nachgedacht, was ihr Thema sein könnte. Da sind mir die Yakuza eingefallen und das Thema fand ich spannend. Also habe ich begonnen zu recherchieren. Denn wenn ich ein bestimmtes Thema in meiner Geschichte habe, dann will ich das auch möglichst ordentlich umsetzen.

Als ich das erste Buch beendet habe, war bereits klar, dass es eine Fortsetzung geben würde. Ich hatte bereits viel zu viele Ideen gesammelt, um diese nicht zu verwenden. Allerdings fand ich den ersten Band am Ende gut, wie er ist. Er war auch ein bisschen dafür da das Wasser auszutesten, also ob ein Verlag mein Buch nehmen würde oder nicht. Viele haben dann gefragt, ob es eine Trilogie wird, aber das war nie geplant. Ich wollte die Geschichte dann auch nicht unnötig in die Länge ziehen. Das Zusatzkapitel für Weihnachten, dass dann in der Anthologie erschien, gefällt mir aber sehr gut, so als Ergänzung.

Oft wird mein Buch aufgrund der entstehenden Beziehung der beiden Hauptcharaktere „nur“ als „Liebesroman“ eingestuft, was ich sehr schade finde. Ich habe mir viel Mühe gegeben, die Geschichte und Konflikte abseits der Romanze zu kreieren und freue mich daher immer, wenn auch jemand den Action-Teil erwähnt oder etwas damit anfangen kann, wie Shun versucht die Welt der Yakuza zu verändern.

Beitragsbild zum Motivationsbeitrag für Mit Leib und Leiden

Was hat dich motiviert sie zu schreiben?

Meine Motivation war endlich ein Buch zu veröffentlich. Ich hatte sehr früh angefangen Geschichten zu schreiben und sie auch immer wieder bei Verlagen eingereicht, aber mittlerweile weiß ich, dass es damals noch zu früh war. Dieses Mal habe ich es anders gesehen. Ich habe mich eher bereit gefühlt. Abgesehen davon mag ich es Charaktere und ihre Geschichte zu entwickeln und als ich erst mal damit angefangen hatte, da wollte ich sie auch beenden.

Danach ist meine Motivation, dass viele Menschen Freude an meiner Geschichte haben und ich freue mich immer sehr, wenn möglichst viele Leser mein Buch lesen. Nicht, weil ich damit Geld verdiene – das Bisschen ist keine Motivation – sondern weil ich auch selbst gerne lese und weiß, wie schön es ist, in ein Buch oder eine BL-Geschichte abtauchen zu können.

Beitragsbild zum Motivationsbeitrag für Mit Leib und Leiden

Auf was möchtest du damit aufmerksam machen?

Man sagt, dass jedes Buch eine Aussage hat. Meins war nicht unbedingt darauf ausgelegt, aber manchmal habe ich Gedanken in meine Geschichte gepackt, die mich selbst beschäftigen. Das kommt oft in Fragen, die sich die Protagonisten stellen zum Vorschein. Ich frage mich manchmal dasselbe und beim Schreiben finde ich dann manchmal eine Antwort darauf. Allerdings nicht immer oder nur in gewisser Weise. Es wäre schön, wenn es meinen Lesern auch so ginge, also dass sie sich über ein paar Dinge klar werden.

Ansonsten finde ich, kann es nicht genug queere Romane geben und ich finde es eigentlich schade, dass es für dieses Genre von Büchern eigene Verlage geben muss. Nur selten bringen Verlage, die auf Hetero-Geschichten fixiert sind, auch Bücher mit queeren Charakteren heraus. Wieso? Es ist eine Geschichte, wie jede andere, nur eben mit zwei Männern oder Frauen etc. in der Romanze. Darauf kann man hinweisen.

Aber leider schaffen es solche Bücher nur selten in die Regale der Buchläden. Klar kann man sie bestellen, aber das Buch in einem Laden zu sehen, ist schon toll. Aber so weit ist die Gesellschaft wohl noch nicht. Vielleicht klappt es ja aber mal über die BL-Schiene. Immerhin stehen BL-Manga und Light Novels auch für jedermann zugänglich in den Regalen.

Beitragsbild zum Motivationsbeitrag für Mit Leib und Leiden

[Interview] 3-Fragen Talk mit Amila Audry

Die Autorin Amila Audry im Interview

Ob Veröffentlichung in einer Anthologie vs. eigenes Werk, Liebe zu Prosa und Lyrik oder Amila als Autorin – Amila Audry, Autorin von „Mahsuri – Die Gabe der Ilmu“ sowie „Mahsuri – Die Prophezeiung der Ilmu“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharte Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Mahsuri ist dein Debüt als Autorin außerhalb einer Anthologie. Merkst du einen Unterschied und wie geht es dir damit?

Vor Mahsuri – Die Gabe der Ilmu hatte ich erst zwei Kurzgeschichten veröffentlicht. Eine auf Instagram und eine als Teil der Erlebnissommer-Ausgabe 2021 vom „Schreib Was Magazin“.

Als die Zusage für Krauscheltiere vom „Schreib Was Magazin“ kam, war das schon ein ganz besonderer Moment für mich, einfach weil ein Verlag meinen Text professionell geprüft und sich dafür entschieden hat.

Meine andere Kurzgeschichte und auch Mahsuri habe ich beide im Selfpublishing veröffentlicht. Natürlich bedeutet das nicht, dass die Geschichten weniger Qualität haben. Immerhin investiert man als AutorIn eine Menge Geld und Zeit in Dinge wie Lektorat, Korrektorat, Buchsatz, Cover und Marketing. Aber diese Bestätigung vorab, dass das, was man da erschaffen hat, auch wirklich gut ist, fehlt irgendwie. Die bekommt man erst, wenn die ersten Rezensionen eintrudeln. Dann wird es richtig spannend.

Und natürlich war die Veröffentlichung von Mahsuri noch mal etwas ganz Besonderes für mich. Mal abgesehen davon, dass einen Roman zu schreiben ungleich aufwendiger ist als eine Kurzgeschichte, beschäftigt dieses Projekt mich immerhin schon seit 20 Jahren. Es ist so viel Arbeit hineingeflossen und ich hänge einfach unglaublich an dieser Geschichte. Sie in die Welt entlassen zu haben bedeutete, dass ich meinen Kindheitstraum endlich wahr gemacht habe.

Du bist im Bereich Lyrik und Prosa ebenfalls aktiv. Für dich großer Unterschied zu einem komplexen Roman und was erwartet mich als Leser hier in Zukunft?

Ich nutze Ausschreibungen und Wettbewerbe gerne, um mal etwas Neues zu probieren. Eine ausgefallene Perspektive, ein anderes Genre oder auch Texte für Anthologien wie Lyrik des Jahres 2021 vom EASTWORD-Verlag. Es macht Spaß, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Man kann sich ausprobieren und lernt, was einem liegt oder woran man vielleicht noch arbeiten möchte. Und manchmal entstehen dabei sogar Ideen für ganz neue Romane.

Solche Ideen werden natürlich sofort notiert, damit sie nicht verloren gehen. Ich habe eine ganze Liste davon und freue mich schon darauf, jede von ihnen weiter auszuarbeiten.

Auch wenn das Schreiben von Kurzgeschichten mir viel Spaß macht, sehe ich mich selbst doch eher als Romanautorin. Mein nächstes Projekt ist schon in Arbeit – Es wird wieder ein Portal-Fantasyroman für Jugendliche. Aber auch Urban Fantasy, Young Adult und Thriller Plots warten darauf, ausgearbeitet und niedergeschrieben zu werden. Es wird also nicht langweilig.

Die Autorin Amila Audry auf Reisen

Ohne Autoren wie dich gäbe es keine Bücher. Wer steckt hinter Mahsuri? Was macht dich als Mensch aus?

Wie wahrscheinlich viele Autoren liebe ich es auch selbst zu lesen. Am liebsten Fantasy und Thriller. Wobei ich zugeben muss, dass ich durch das Schreiben nur noch viel zu selten dazu komme, weil mich die Geschichten anderer Autoren immer zu sehr von meinen eigenen ablenken.

Außerdem reise ich unglaublich gerne. Mit meinem Mann erkunde ich dann die Natur fremder Länder und nehme jede Menge Inspiration für neue Romane mit. Im Frühjahr und Sommer verfalle ich dann immer in einen kleinen Gärtnerwahn. Ich liebe es einfach, wenn draußen alles wächst und blüht und grabe fleißig meine Beete um. Dabei habe ich oft zwei emsige kleine Helfer. (Oder auch weniger emsig, dafür aber umso verspielter). Unsere Katzen Mala und Pepper jagen jedem Erdkrümel hinterher und haben ein Talent dafür, sich auf frische Triebe zu legen oder sie gar auszubuddeln. Aber man kann ihnen einfach nicht böse sein.

Ansonsten bin ich Realistin und eher pragmatisch veranlagt. Das wilde Rumspinnen und Ersinnen von verrückten Ideen spare ich mir für meine Geschichten auf.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Amila Audry erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Warum und Wieso] Ein Blick hinter die Kulissen von „Mahsuri Band 1 +2“

Autorin: Amila Audry
Instagram / HP
ISBN Band 1: 978-3-755-71741-6
ISBN Band 2: 978-3-755-79886-6

Was hat dich zu der Geschichte inspiriert?

Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht. Als ich zehn Jahre alt war, hatte ich einen Traum, der mich nach dem Aufwachen nicht mehr loslassen wollte. Ständig habe ich überlegt, wie die Figuren in meinem Traum wohl in die Situation gekommen sein könnten und wo das Ganze wohl hinführen könnte. Irgendwann habe ich mir gedacht: Warum deine Gedanken nicht aufschreiben? Und das habe ich dann auch gemacht. Damals natürlich noch mit Stift und Papier auf der holprigen Fahrt im Schulbus.

Die Idee, luzides Träumen – also das bewusste Steuern der eigenen Träume – mit einzubinden, kam erst eine ganze Weile später, als ich einen Zeitungsartikel zu dem Thema las. Die Möglichkeit, im Traum selbst zu bestimmen, was man erleben möchte, passte so gut zu Jessicas Gabe, dass ich gar nicht anders konnte, als sie mit aufzugreifen.

Heute hat die Geschichte nur noch wenig mit meiner Idee von damals zu tun. Sie ist mit der Zeit einfach ständig gewachsen, hat sich gewandelt und neue Facetten offenbart. Doch den Grundstein bildet immer noch der Traum, der mich damals nicht mehr loslassen wollte.

Die Autorin von Mahsuri gibt Autogramme

Was hat dich motiviert sie zu schreiben?

Nachdem ich anfangs im Schulbus so fleißig an meiner Geschichte geschrieben hatte, kam irgendwann das Leben dazwischen. Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass ich mal ein komplettes eigenes Buch schreiben würde, geschweige denn veröffentlichen. Und deshalb ließ ich mich leicht von anderen Sachen ablenken. Im Nachhinein war das vielleicht aber auch gar nicht so schlecht, denn dadurch konnte ich erst mal mehr Erfahrung sammeln und an meinem Schreibstil arbeiten. Wenn ich den Text von damals lese, muss ich schon manchmal über meine Wortwahl schmunzeln.

Warum habe ich mich dann aber wieder an den Schreibtisch gesetzt?

  1. Ich lasse Dinge nicht gern unbeendet zurück.
  2. Meine Familie kannte die ersten Kapitel meines ersten Entwurfes und hat immer mal wieder gefragt, wann ich die Geschichte denn endlich zu Ende schreiben würde.
  3. Auch wenn es immer eher ein Wunschtraum war, hat mich die Idee, mein eigenes Buch mal in einer Buchhandlung stehen zu sehen, zwischen all den wunderbaren Geschichten, die ich regelmäßig verschlang, nicht so richtig losgelassen.

Und so habe ich den Plot zehn Jahre später wieder aus der Schublade gekramt, ihn komplett überarbeitet und noch mal ganz von vorn angefangen zu schreiben.

Anfangs war Mahsuri übrigens als ein Einzelband geplant. Ich hatte sogar zwischenzeitlich Zweifel, ob ich überhaupt genug Seiten zusammenbekomme für einen „vollwertigen“ Roman. Und dann auf Seite 120 haben sich die Dinge plötzlich verselbstständigt. Am Ende musste ich die Geschichte sogar auf zwei Bücher aufteilen.

Mahsuri auf einem Tisch in der Buchhandlung

Auf was möchtest du damit aufmerksam machen?

Auf ihrer Reise muss Jessica viele schwierige Entscheidungen treffen. Mir ist wichtig zu zeigen, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, nicht nur richtig und falsch. Manchmal sind die Dinge viel komplizierter und egal welchen Weg wir gehen, schaden wir vielleicht jemandem, der uns am Herzen liegt, auch wenn wir das gar nicht wollen.

Abgesehen davon wollte ich einfach eine spannende Geschichte schreiben, die meinen LeserInnen ein paar schöne Stunden beschert und an die sie sich gerne erinnern.

Beide Mahsuri Bände liegen auf einem Schreibtisch