[Interview] 3-Fragen Talk mit Yui Spallek

Beitragsbild zum Interview für Mit Leib und Leiden

Ob Faszination Japan, eigenes Buch vs. Anthologie oder Boys Love als Genre – Yui stellt sich knallharten Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Du bezeichnest dich selbst als Japanfan. Was genau fasziniert dich an Japan? Inwiefern spielt das Land in deinem Leben eine Rolle?

Eigentlich so gut wie alles. Ich liebe die Kultur, die Religion, die Natur, Japanimation etc. Ich weiß nicht genau, warum ich es liebe, aber es begann wohl mit Anime – damals noch unerkannt im TV – und ging dann weiter über die Sprache und das Land selbst.

Japan hat seit meiner Entdeckung des Landes eine Rolle in meinem Leben gespielt. Eine Zeit lang mehr, dann kurzzeitig etwas weniger und jetzt wieder sehr. Nachdem ich mein Japanologie-Studium abgebrochen hatte und eine Ausbildung begann, rückte Japan mehr in den Hintergrund. Anime/Manga habe ich allerdings nie aufgegeben.

Erst ab ca. 2015 wurde es für mich wieder als Beruf wichtig. Ich bin seitdem als Redakteurin für Japan/Japanimation, als Übersetzerin Jap-Dt und in der Anime-Branche tätig. Sprich, seitdem bin ich Freiberuflerin und verdiene – neben meinem Autorendasein – Geld damit. Und natürlich war ich ein paarmal im Urlaub im Land selbst.

Mit Leib und Leben bzw. Leiden ist dein Debüt als Autorin außerhalb einer Anthologie. Merkst du einen Unterschied und wie geht es dir damit?

Da meine Debüt-Romane vor der Anthologie kamen, merke ich es stark bei der Anthologie. Ich bin es gewohnt, so viel zu schreiben, wie ich möchte bzw. es für nötig halte. Bei der Anthologie hatte ich nur eine begrenzte Seitenzahl und ich habe gemerkt, dass es für mich schwer ist, mich kurzzufassen. Allerdings hat es mir viel beigebracht, was Kurzgeschichten angeht. Da ich sicher noch weitere Kurzgeschichten schreiben werde, ist das eine gute Lernhilfe. Allerdings bevorzuge ich immer noch längere Geschichte, wie eben Romane.

Als glühende Verehrerin von Boys Love und co interessiert mich eines brennend: Wieso dieses Genre? Wie schwierig ist es für dich als Frau glaubwürdig zu schreiben?

Ich bin schon BoysLove-Fan seit es die ersten Manga dazu in Deutschland gibt. Und kurz darauf ging es auch mit den ersten Fanfictions los. Noch heute schreibe ich BL-Fanfictions und dachte irgendwann: Wieso nur FF? Wieso sollte ich nicht meine eigenen Charaktere erfinden und ein Buch dazu schreiben? Also habe ich es versucht und festgestellt, dass es unglaublich viele schwule Romane gibt, allerdings nur wenige BoysLove – also Romane, die in Japan mit Japanern spielen. So sehe ich zumindest den Unterschied zwischen Gay-Roman und BL-Roman.

Wie bei vielem finde ich es nicht wichtig, ob man Mann oder Frau ist, wenn man über das andere Geschlecht schreibt. Da ich schon so lange Boys Love lese und FF schreibe bzw. auch andere (schwulen) Romane lese, fällt es mir nicht schwer mich in einen Mann hineinzuversetzen. Und na ja, die meisten BL-Geschichten/Manga sind ja auch von Frauen für Frauen und nicht unbedingt Schwule. Und die wirken meist auch glaubhaft. Also schwer fällt es mir selbst nicht. Wie die Leser das sehen, weiß ich nicht. Aber ich habe bisher hauptsächlich positives Feedback bekommen.

Eine kleine Anekdote: Mein Vater hat mein erstes Buch gelesen – nein, er steht nicht auf BL und hat es nur für mich getan – und meinte hinterher, er wäre sehr überrascht gewesen, wie gut ich mich mit der männlichen Anatomie und Männern allgemein auskenne. Also muss es wohl überzeugend sein, wie ich schreibe. -lach-

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Yui erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Warum und Wieso] Ein Blick hinter die Kulissen von „Mit Leib und Leben / Leiden“

Autorin: Yui Spallek
Instagram / HP
ISBN Band 1: 978-3-863-61747-9
ISBN Band 2: 978-3-863-61843-8

Was hat dich zu der Geschichte inspiriert?

Eigentlich nur Japan selbst. Ich wollte eine Boyslove-Geschichte schreiben und habe nachgedacht, was ihr Thema sein könnte. Da sind mir die Yakuza eingefallen und das Thema fand ich spannend. Also habe ich begonnen zu recherchieren. Denn wenn ich ein bestimmtes Thema in meiner Geschichte habe, dann will ich das auch möglichst ordentlich umsetzen.

Als ich das erste Buch beendet habe, war bereits klar, dass es eine Fortsetzung geben würde. Ich hatte bereits viel zu viele Ideen gesammelt, um diese nicht zu verwenden. Allerdings fand ich den ersten Band am Ende gut, wie er ist. Er war auch ein bisschen dafür da das Wasser auszutesten, also ob ein Verlag mein Buch nehmen würde oder nicht. Viele haben dann gefragt, ob es eine Trilogie wird, aber das war nie geplant. Ich wollte die Geschichte dann auch nicht unnötig in die Länge ziehen. Das Zusatzkapitel für Weihnachten, dass dann in der Anthologie erschien, gefällt mir aber sehr gut, so als Ergänzung.

Oft wird mein Buch aufgrund der entstehenden Beziehung der beiden Hauptcharaktere „nur“ als „Liebesroman“ eingestuft, was ich sehr schade finde. Ich habe mir viel Mühe gegeben, die Geschichte und Konflikte abseits der Romanze zu kreieren und freue mich daher immer, wenn auch jemand den Action-Teil erwähnt oder etwas damit anfangen kann, wie Shun versucht die Welt der Yakuza zu verändern.

Beitragsbild zum Motivationsbeitrag für Mit Leib und Leiden

Was hat dich motiviert sie zu schreiben?

Meine Motivation war endlich ein Buch zu veröffentlich. Ich hatte sehr früh angefangen Geschichten zu schreiben und sie auch immer wieder bei Verlagen eingereicht, aber mittlerweile weiß ich, dass es damals noch zu früh war. Dieses Mal habe ich es anders gesehen. Ich habe mich eher bereit gefühlt. Abgesehen davon mag ich es Charaktere und ihre Geschichte zu entwickeln und als ich erst mal damit angefangen hatte, da wollte ich sie auch beenden.

Danach ist meine Motivation, dass viele Menschen Freude an meiner Geschichte haben und ich freue mich immer sehr, wenn möglichst viele Leser mein Buch lesen. Nicht, weil ich damit Geld verdiene – das Bisschen ist keine Motivation – sondern weil ich auch selbst gerne lese und weiß, wie schön es ist, in ein Buch oder eine BL-Geschichte abtauchen zu können.

Beitragsbild zum Motivationsbeitrag für Mit Leib und Leiden

Auf was möchtest du damit aufmerksam machen?

Man sagt, dass jedes Buch eine Aussage hat. Meins war nicht unbedingt darauf ausgelegt, aber manchmal habe ich Gedanken in meine Geschichte gepackt, die mich selbst beschäftigen. Das kommt oft in Fragen, die sich die Protagonisten stellen zum Vorschein. Ich frage mich manchmal dasselbe und beim Schreiben finde ich dann manchmal eine Antwort darauf. Allerdings nicht immer oder nur in gewisser Weise. Es wäre schön, wenn es meinen Lesern auch so ginge, also dass sie sich über ein paar Dinge klar werden.

Ansonsten finde ich, kann es nicht genug queere Romane geben und ich finde es eigentlich schade, dass es für dieses Genre von Büchern eigene Verlage geben muss. Nur selten bringen Verlage, die auf Hetero-Geschichten fixiert sind, auch Bücher mit queeren Charakteren heraus. Wieso? Es ist eine Geschichte, wie jede andere, nur eben mit zwei Männern oder Frauen etc. in der Romanze. Darauf kann man hinweisen.

Aber leider schaffen es solche Bücher nur selten in die Regale der Buchläden. Klar kann man sie bestellen, aber das Buch in einem Laden zu sehen, ist schon toll. Aber so weit ist die Gesellschaft wohl noch nicht. Vielleicht klappt es ja aber mal über die BL-Schiene. Immerhin stehen BL-Manga und Light Novels auch für jedermann zugänglich in den Regalen.

Beitragsbild zum Motivationsbeitrag für Mit Leib und Leiden

[Interview] 3-Fragen Talk mit Amila Audry

Die Autorin Amila Audry im Interview

Ob Veröffentlichung in einer Anthologie vs. eigenes Werk, Liebe zu Prosa und Lyrik oder Amila als Autorin – Amila Audry, Autorin von „Mahsuri – Die Gabe der Ilmu“ sowie „Mahsuri – Die Prophezeiung der Ilmu“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharte Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Mahsuri ist dein Debüt als Autorin außerhalb einer Anthologie. Merkst du einen Unterschied und wie geht es dir damit?

Vor Mahsuri – Die Gabe der Ilmu hatte ich erst zwei Kurzgeschichten veröffentlicht. Eine auf Instagram und eine als Teil der Erlebnissommer-Ausgabe 2021 vom „Schreib Was Magazin“.

Als die Zusage für Krauscheltiere vom „Schreib Was Magazin“ kam, war das schon ein ganz besonderer Moment für mich, einfach weil ein Verlag meinen Text professionell geprüft und sich dafür entschieden hat.

Meine andere Kurzgeschichte und auch Mahsuri habe ich beide im Selfpublishing veröffentlicht. Natürlich bedeutet das nicht, dass die Geschichten weniger Qualität haben. Immerhin investiert man als AutorIn eine Menge Geld und Zeit in Dinge wie Lektorat, Korrektorat, Buchsatz, Cover und Marketing. Aber diese Bestätigung vorab, dass das, was man da erschaffen hat, auch wirklich gut ist, fehlt irgendwie. Die bekommt man erst, wenn die ersten Rezensionen eintrudeln. Dann wird es richtig spannend.

Und natürlich war die Veröffentlichung von Mahsuri noch mal etwas ganz Besonderes für mich. Mal abgesehen davon, dass einen Roman zu schreiben ungleich aufwendiger ist als eine Kurzgeschichte, beschäftigt dieses Projekt mich immerhin schon seit 20 Jahren. Es ist so viel Arbeit hineingeflossen und ich hänge einfach unglaublich an dieser Geschichte. Sie in die Welt entlassen zu haben bedeutete, dass ich meinen Kindheitstraum endlich wahr gemacht habe.

Du bist im Bereich Lyrik und Prosa ebenfalls aktiv. Für dich großer Unterschied zu einem komplexen Roman und was erwartet mich als Leser hier in Zukunft?

Ich nutze Ausschreibungen und Wettbewerbe gerne, um mal etwas Neues zu probieren. Eine ausgefallene Perspektive, ein anderes Genre oder auch Texte für Anthologien wie Lyrik des Jahres 2021 vom EASTWORD-Verlag. Es macht Spaß, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Man kann sich ausprobieren und lernt, was einem liegt oder woran man vielleicht noch arbeiten möchte. Und manchmal entstehen dabei sogar Ideen für ganz neue Romane.

Solche Ideen werden natürlich sofort notiert, damit sie nicht verloren gehen. Ich habe eine ganze Liste davon und freue mich schon darauf, jede von ihnen weiter auszuarbeiten.

Auch wenn das Schreiben von Kurzgeschichten mir viel Spaß macht, sehe ich mich selbst doch eher als Romanautorin. Mein nächstes Projekt ist schon in Arbeit – Es wird wieder ein Portal-Fantasyroman für Jugendliche. Aber auch Urban Fantasy, Young Adult und Thriller Plots warten darauf, ausgearbeitet und niedergeschrieben zu werden. Es wird also nicht langweilig.

Die Autorin Amila Audry auf Reisen

Ohne Autoren wie dich gäbe es keine Bücher. Wer steckt hinter Mahsuri? Was macht dich als Mensch aus?

Wie wahrscheinlich viele Autoren liebe ich es auch selbst zu lesen. Am liebsten Fantasy und Thriller. Wobei ich zugeben muss, dass ich durch das Schreiben nur noch viel zu selten dazu komme, weil mich die Geschichten anderer Autoren immer zu sehr von meinen eigenen ablenken.

Außerdem reise ich unglaublich gerne. Mit meinem Mann erkunde ich dann die Natur fremder Länder und nehme jede Menge Inspiration für neue Romane mit. Im Frühjahr und Sommer verfalle ich dann immer in einen kleinen Gärtnerwahn. Ich liebe es einfach, wenn draußen alles wächst und blüht und grabe fleißig meine Beete um. Dabei habe ich oft zwei emsige kleine Helfer. (Oder auch weniger emsig, dafür aber umso verspielter). Unsere Katzen Mala und Pepper jagen jedem Erdkrümel hinterher und haben ein Talent dafür, sich auf frische Triebe zu legen oder sie gar auszubuddeln. Aber man kann ihnen einfach nicht böse sein.

Ansonsten bin ich Realistin und eher pragmatisch veranlagt. Das wilde Rumspinnen und Ersinnen von verrückten Ideen spare ich mir für meine Geschichten auf.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Amila Audry erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Warum und Wieso] Ein Blick hinter die Kulissen von „Mahsuri Band 1 +2“

Autorin: Amila Audry
Instagram / HP
ISBN Band 1: 978-3-755-71741-6
ISBN Band 2: 978-3-755-79886-6

Was hat dich zu der Geschichte inspiriert?

Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht. Als ich zehn Jahre alt war, hatte ich einen Traum, der mich nach dem Aufwachen nicht mehr loslassen wollte. Ständig habe ich überlegt, wie die Figuren in meinem Traum wohl in die Situation gekommen sein könnten und wo das Ganze wohl hinführen könnte. Irgendwann habe ich mir gedacht: Warum deine Gedanken nicht aufschreiben? Und das habe ich dann auch gemacht. Damals natürlich noch mit Stift und Papier auf der holprigen Fahrt im Schulbus.

Die Idee, luzides Träumen – also das bewusste Steuern der eigenen Träume – mit einzubinden, kam erst eine ganze Weile später, als ich einen Zeitungsartikel zu dem Thema las. Die Möglichkeit, im Traum selbst zu bestimmen, was man erleben möchte, passte so gut zu Jessicas Gabe, dass ich gar nicht anders konnte, als sie mit aufzugreifen.

Heute hat die Geschichte nur noch wenig mit meiner Idee von damals zu tun. Sie ist mit der Zeit einfach ständig gewachsen, hat sich gewandelt und neue Facetten offenbart. Doch den Grundstein bildet immer noch der Traum, der mich damals nicht mehr loslassen wollte.

Die Autorin von Mahsuri gibt Autogramme

Was hat dich motiviert sie zu schreiben?

Nachdem ich anfangs im Schulbus so fleißig an meiner Geschichte geschrieben hatte, kam irgendwann das Leben dazwischen. Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass ich mal ein komplettes eigenes Buch schreiben würde, geschweige denn veröffentlichen. Und deshalb ließ ich mich leicht von anderen Sachen ablenken. Im Nachhinein war das vielleicht aber auch gar nicht so schlecht, denn dadurch konnte ich erst mal mehr Erfahrung sammeln und an meinem Schreibstil arbeiten. Wenn ich den Text von damals lese, muss ich schon manchmal über meine Wortwahl schmunzeln.

Warum habe ich mich dann aber wieder an den Schreibtisch gesetzt?

  1. Ich lasse Dinge nicht gern unbeendet zurück.
  2. Meine Familie kannte die ersten Kapitel meines ersten Entwurfes und hat immer mal wieder gefragt, wann ich die Geschichte denn endlich zu Ende schreiben würde.
  3. Auch wenn es immer eher ein Wunschtraum war, hat mich die Idee, mein eigenes Buch mal in einer Buchhandlung stehen zu sehen, zwischen all den wunderbaren Geschichten, die ich regelmäßig verschlang, nicht so richtig losgelassen.

Und so habe ich den Plot zehn Jahre später wieder aus der Schublade gekramt, ihn komplett überarbeitet und noch mal ganz von vorn angefangen zu schreiben.

Anfangs war Mahsuri übrigens als ein Einzelband geplant. Ich hatte sogar zwischenzeitlich Zweifel, ob ich überhaupt genug Seiten zusammenbekomme für einen „vollwertigen“ Roman. Und dann auf Seite 120 haben sich die Dinge plötzlich verselbstständigt. Am Ende musste ich die Geschichte sogar auf zwei Bücher aufteilen.

Mahsuri auf einem Tisch in der Buchhandlung

Auf was möchtest du damit aufmerksam machen?

Auf ihrer Reise muss Jessica viele schwierige Entscheidungen treffen. Mir ist wichtig zu zeigen, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, nicht nur richtig und falsch. Manchmal sind die Dinge viel komplizierter und egal welchen Weg wir gehen, schaden wir vielleicht jemandem, der uns am Herzen liegt, auch wenn wir das gar nicht wollen.

Abgesehen davon wollte ich einfach eine spannende Geschichte schreiben, die meinen LeserInnen ein paar schöne Stunden beschert und an die sie sich gerne erinnern.

Beide Mahsuri Bände liegen auf einem Schreibtisch

[Interview] Wenn die Seele weint – Schreckgespenst Depression

Die liebe Renas Bücherleidenschaft hat vor kurzem einen Thementag im Bereich Depressionen geleitet und dafür viele Infos zusammengetragen. Die Bandbreite reichte von Interviews mit Betroffenen über Infos zur Krankheit selbst bis hin zu zahlreichen Buchtipps verschiedener Autoren. Ich hatte die Ehre selbst mit einem Interview dabei sein zu dürfen. Doch wer steckt hinter Rena?

Renas Bücherleidenschaft als Person

Erstmal möchte ich mich ganz herzlich bei dir, liebe Diana, für diese schöne Möglichkeit bedanken.

Also, wer bin ich? Verena oder Rena, manchmal auch Jens 😀 und im besten Fall Königin (die Planung der Weltherrschaft läuft noch) .

Eine 38. jährige, chaotische und leicht durchgeknallte Leseratte, die ohne Kaffee nicht überleben könnte. Außerdem eine leidenschaftliche Sportguckerin, die fluchen kann, dass der Himmel mich wohl später nicht aufnehmen wird 😀 Neben Büchern liebe ich Heavy Metal. Diese Musik belebt mich einfach und ohne geht es definitiv nicht.

Theoretisch habe ich schon lange mit dem Gedanken gespielt einen Buchblog zu „eröffnen“, weil ich Bücher liebe und wahnsinnig gerne darüber spreche.

Ich hab mir immer die vielen wundervollen Bücherblogs angeschaut und gedacht: „Das würde ich auch gerne machen.“, hatte aber lange nicht den Mut dazu. Tja, dann kam das böse C und ich brauchte dringend eine sinnvolle Beschäftigung für mich. Am 29.03.2020 ins kalte Wasser gesprungen. Alles was ich hatte waren meine gekauften Bücher und meine Rezensionen. Also am Ende, ganz nach dem Motto Learning by Doing, und ich lerne nach wie vor.

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck von mir vermitteln. Wenn ihr Fragen habt, immer her damit J

Liebe Grüße

Rena

Hallo Diana, vielen Dank, dass du dich gemeldet hast und dieses Interview mit mir führst. Würdest du uns kurz etwas über dich erzählen?

Hm, ich liebe gutes Essen und ausschlafen. Außerdem bin ich gern auf meiner Insel bei Animal Crossing oder versuche Pokemon zu fangen. Beruflich gesehen beschäftige ich mich in meinem Brotjob mit Logos diverser Radio- und TV-Sender, die weltweit senden.

Außerdem bin ich mit meinem kleinen Label Unessbar auf Cons in Deutschland unterwegs. Du findest dort, neben Nähkursen, selbstgenähte Flauschis und Printprodukte – inspiriert von Dangos, Onigiris und putzigen Tierchen.

Ansonsten liebe ich meinen Blog und besuche als Cosplayer verschiedene Conventions.

Unter welcher / welchen psychischen Erkrankungen leidest du?

Ich habe eine rezidivierende, depressive Störung und eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung Typus Borderline. Letzteres habe ich bis heute nicht verstanden und werde es wohl nie. Aktuell merke ich von beiden nichts. 2020 hatte ich einen kleinen Zusammenbruch, da ich nicht wusste wie es dank Corona mit Unessbar weitergehen sollte. Der Verdacht einer Anpassungsstörung mit depressiver Reaktion kam auf.  

Zum Glück geht es dir aktuell gut. Wie hast du dich an deinen schlimmsten Phasen gefühlt? Kann man das überhaupt in Worte fassen?

Nein, man kann es nicht wirklich in Worte fassen, da es jeder anders empfindet. Die Welt war für mich in solchen Momenten einfach nur ein großer Klumpen. Es gab nur mich und alle anderen. Ich wollte und konnte nichts machen, nicht mal aufstehen oder so simple Sachen wie Post reinholen. Ich hatte weder Ausbildung, noch mein Leben unter Kontrolle. Alles plätscherte vor sich hin und war bedeutungslos.

Es fühlte sich so an, als würden weder Körper noch Geist zu mir gehören. Ich schaute mir quasi selbst zu und funktionierte nur noch. Alles schien ohne jegliche Farbe zu sein, nicht mal ein kleines Tröpfchen zeigte sich. Kurz um: Ich war von mir oder eher von dem ich glaubte das bin ich ganz weit weg.

Viele Betroffene haben Angst vor dem Schritt zum Psychologen und / oder Psychiater. Kannst du diese Menschen mit ein paar Worten ermutigen?

Geht hin und zeigt der Krankheit den Stinkefinger. Ich weiß, dass sowas sehr viel Überwindung kostet. Man muss sich eingestehen nichts mehr auf die Reihe zu kriegen. Allerdings, macht euch bitte eines bewusst: Das was ihr als Schwäche seht, zeugt von Stärke.

Es zeigt, dass ihr euch auf ein neues Abenteuer einlasst und bereit seit den Weg zu gehen. Zugegeben, ihr werdet stolpern und eventuell rückfällig werden, aber macht trotzdem weiter und gebt nicht auf. Die Ärzte helfen euch zu verstehen, zu verarbeiten und in Zukunft damit umgehen zu können.

Du selbst bist den kompletten Weg gegangen… Psychiatrie, Tagesklinik, Psychologe, usw. Was war für die die Schlimmste Zeit?

Hm, das weiß ich gar nicht mehr so genau, da ich vieles irgendwo ins hinterste Viertel meiner Gedanken verbannt habe. Ich erinnere mich allerdings noch gut an die ersten Tage in der Psychiatrie. Ich habe so viel geweint wie schon lange nicht mehr und meine Entscheidung verflucht. Nachträglich betrachtet hätte ich keine bessere Entscheidung treffen können, da mir die Zeit in der offenen Abteilung ermöglichte etwas Land zu sehen.

Der nächste Schock kam nach der Entlassung und mit Beginn der Tagesklinik. Plötzlich hieß es wieder Alltag, umziehen und Struktur wie in der Zeit bevor alles losging. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich allerdings auch daran und hatte den nächsten Bruch erst wieder, als die Tage in der Tagesklinik vorbei waren und die abschließende Therapie beim Psychologen bzw. Psychiater anstand.

Sie brachte einiges zu Tage und half einen weiteren Umzug zu überstehen.

Du siehst, mein Leben war in den Jahren sehr turbulent und verwirrend. Manches davon verstehe ich bis heute nicht.

Lange Zeit musstest du Medikamente nehmen. Kannst du beschreiben, was diese mit dir gemacht haben?

Sie haben mir geholfen mein Leben zu meistern. Sie sorgten dafür, dass ich genügend Antrieb fand, um mich zu bewegen und anfallende Arbeiten zu erledigen. Ich hatte jedoch nie Medikamente, die mich komplett ausschalteten und für eine „Nach mir die Sinnflut Haltung“ sorgten. Meine waren eher wie der morgendliche Kaffee, um in die Gänge zu kommen.

Denn, egal welche Antidepressiva man nimmt, der Körper gewöhnt sich daran. Es ist wie mit Alkohol, Drogen oder allem anderen – der Körper kann nicht mehr darauf verzichten. Antidepressiva sollten, egal welche, nur in Absprache mit einem Psychiater genommen werden.

Viele Menschen haben leider immer noch kein Verständnis für psychische Krankheiten. Hast du diesbezüglich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht?

Ich denke schon, dürfte allerdings im Vergleich zu anderen noch glimpflich davon gekommen sein. Ich erinnere mich noch daran belächelt zu werden. Oder an meine jüngste Diskussion in der mir unter anderem vorgeworfen wurde als Betroffene nicht zu wissen was jemand brauche. Man könne Depressionen ja heilen und ich solle doch die Klappe halten.

Ich kann besonders dem Ersten nicht so ganz zustimmen. Sicher, das was mir hilft muss nicht zwangsläufig bei anderen funktionieren, aber im Regelfall wissen Betroffene was auf sie zugeschnitten passt. Ich kann daher durchaus beurteilen was möglicherweise sinnvoll wäre. Ob es die Person annimmt liegt bei jedem selbst.

Depressionen als solche sind nicht heilbar. Leider kann man ihnen immer wieder unterliegen. Eine Therapie hilft allerdings dabei die Anzeichen zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. Es bedeutet nicht, dass sie immer über dein gesamtes Leben bestimmen.

Wenn die Menschen in deiner Nähe mit Ablehnung, Unverständnis, etc. reagieren, was macht das mit dir?

Es gibt einem das Gefühl nichts wert zu sein bzw. verstärkt es. Depression ist eine vielfältige Krankheit, die bei jedem anders aussehen kann. Depressiv sein bedeutet nicht nur noch zu heulen oder sich immer zu vergraben. Im Gegenteil, oftmals sieht man den Betroffenen gar nicht an das ihr Leben aus dem Ruder läuft.

Damit wären wir auch schon beim „Problem“ an sich. Für viele sind Depressionen nicht greifbar, weil äußere Merkmale fehlen. Man könnte es mit einem gebrochenen Bein vergleichen. Durch den Gips weiß jeder was los ist.

Dabei vergessen einige, das die Symptome so vielfältig sind wie die Krankheit selbst und zudem bei jedem anders ausfallen können. Ebenso sind psychosomatische Auswüchse möglich, sprich körperliche Symptome ohne das an dem Organ was dran ist.

Jeder Erkrankte verdient Respekt für seinen Kampf und das unabhängig davon wie sich die Krankheit nach außen hin zeigt.

Wie hast du es geschafft, dass du heute medikamentenfrei bist? Was für einen Weg musstest du dafür gehen?

Ich habe mit meiner Psychiaterin gesprochen, da nur ein Psychiater Antidepressiva verschreiben darf. Der Psychologe ist dafür nicht zuständig. Gemeinsam einigten wir uns darauf das Medikament auszuschleichen, da ein kalter Entzug aus gesundheitlichen Gründen nicht empfehlenswert ist.

Wie sah das bei mir aus? Ich habe für 3 Monate die alte und die neue Dosis im Wechsel genommen, anschließend für weitere 3 Monate nur noch die neue Dosis. Besonders aufregend war für mich die letzte Phase aus kleinste Dosis und gar nichts mehr.

Zwischendrin wollte ich einige Male aufgeben, da ich dem Körper etwas entzog was für ihn Lebensgrundlage war. Doch es hat sich gelohnt. Mittlerweile kann ich darauf gut verzichten. Im April dieses Jahr ist es 4 Jahre her.

Gibt es noch etwas, das du zu diesem Thema erzählen möchtest? Oder etwas, was du Betroffenen mit auf dem Weg geben möchtest?

Habt den Mut euch anderen anzuvertrauen und darüber zu sprechen. Die Gesellschaft bezeichnet sich zwar als ach so offen, aber Krankheiten wie Depressionen sind leider immer noch Tabuthemen. Es passt, neben anderen Sachen, nicht in unsere Leistungsgesellschaft. Der Mensch hat zu funktionieren.

Doch wenn mich die Zeit eines geleert hat dann das: Wir sind nicht gleich. Wir sind alle ganz besondere Persönlichkeiten mit eigenen Träumen, Zielen und Wünschen. Der Weg verläuft nicht ganz gerade? Na und! Das ist ok, denn du bist du, egal was andere sagen.

Liebe Diana, vielen Dank für das offen und ehrliche Interview. Das weiß ich sehr zu schätzen.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Anne-Friederike Heinrich

Ob persönliche Lieblingsausrede, Alliteration als bewusste Entscheidung oder Einfluss durch eigene Erlebnisse aus dem Mutteralltag – Anne-Friederike Heinrich, Autorin von „Allererstes ABC außergewöhnlicher Ausreden“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharte Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Im Buch beschäftigst du dich mit Ausreden in Reinform. Welche Ausrede hast du selbst schon mal benutzt und warum?

Ach, als Kind hatte ich für alles eine Ausrede – aber die Ausreden in meinem Buch sind ja neu. Die verwenden wir in unserer Familie erst, seit das Allererste ABC außergewöhnlicher Ausreden erschienen ist. Seitdem aber ziemlich regelmäßig. Vor allem Wasser-Zwerg Willibald, Lego-Zwerg Ludwig und Nörgel-Zwergin Nilla besuchen uns regelmäßig. Und Erbsen-Zwerg Edwin ist immer da, wenn es Erbsen gibt.

Eine Seite des Buches zeigt Klorollenzwerg Konstantin

Die Reime im Ausreden-ABC erinnern mich ein wenig an Zungenbrecher. Zufall oder bewusste Formatentscheidung?

Die Texte sind in Alliterationen verfasst, die Zungenbrecher gewollt. Was ich zu jedem Zwerg erzählen wollte, stand schon lange fest. Wie ich es erzählen wollte, daran habe ich bis zur letzten Minute gefeilt.

Ich wollte zu jedem Buchstaben und jedem Zwerg einen kleinen Text schreiben, in dem fast alle Wörter mit dem Buchstaben anfangen, um den es gerade geht. Schließlich ist es ein ABC und der jeweilige Buchstabe sollte dem Leser möglichst oft gezeigt werden.

Zudem können Kinder sich Texte, die einen „Sound“ haben – also Reime oder eben alliterierende Texte – ziemlich gut merken. Und für die vor- oder mitlesenden Erwachsenen bietet die Lektüre ebenfalls einigen Spaß, vor allem wegen der Zungenbrecher.

Eine Seite des Buches zeigt Legosteinzwerg Ludwig

Du bist selbst Mutter. Wie sehr beeinflusst das deine Bücher und anders rum?

Meine Söhne und ihre Altersgruppe inspirieren mich mit ihren Fragen und alltäglichen Sorgen, mit ihren Träumen und Ideen – und sind gleichzeitig meine Leserschaft. Oft geben Gespräche, Diskussionen oder Späße aus meinem Alltag mit meinen Buben den Anstoß für neue Buchideen. Also beeinflussen meine Kinder und überhaupt meine Erlebnisse mit Kindern mein Schreiben.

Meine Söhne wiederum nehmen meine Geschichten mit in ihren Alltag, sie zitieren ständig aus meinen Büchern. Und ich hoffe, dass auch viele andere meiner kleinen Leser etwas aus meinen Geschichten mitnehmen – die Feedbacks, die ich bekomme, deuten darauf hin.

Meine Bücher beeinflussen aber auch mein Muttersein: Seit ich Kinderbücher schreibe, höre ich Kindern bewusster zu, achte noch mehr darauf, was sie tun, wie sie handeln, was sie bewegt. Das hilft mir auch bei meinem „Erziehungsjob“, denn manchmal finde ich bei meiner Argumentation, warum meine Buben etwas Bestimmtes machen sollen, beispielsweise ihr Zimmer aufräumen, einen Dreh, der die beiden überraschenderweise überzeugt. Dadurch, dass ich ständig übe, zu denken wie ein Kind, komme ich recht gut an meine Kinder heran, auch wenn es mal unangenehm wird.

Leider sind wir damit auch schon am Ende angelegt. Mehr über Anne-Friederike Heinrich erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.