[Rezension] Seduction Parade – Katzenschnee

Inhalt

Yusei leidet seit dem Tod seines Freundes vor 3 Jahren unter Einsamkeit. Er kann sich auf nichts mehr einlassen. Pünktlich zum Weihnachtsfest findet er ein einsames Kätzchen und nimmt es spontan mit zu sich. In der nun folgenden Nacht verändert sich dank einer prickelnden Erfahrung Yuseis Leben auf einen Schlag.

Meinung

Yusei ist ein stiller und in sich gekehrter, junger Mann. Er ist sehr treu und liebebedürftig sowie fürsorglich. Alter und Co des jungen Mannes sind jedoch unklar. (Was mich persönlich bei diesem Werk aber nicht stört.) Die Beziehung zu seinem Freund schien jedoch tief zu sein und die Liebe stark. Soviel zu seiner Person, viel interessanter wäre für mich zu wissen, ob diese seltsame Nacht wirklich echt war. Rein von der Logik her geht es natürlich nicht, aber in der Fantasie schon XD.

In dem Zusammenhang erscheint der anfangs vermutete Charakter Yuseis nicht ganz so unschuldig. Er springt sofort auf die Verführungsversuche des Katers an. Damit wirkt er für mich ein Stück weit notgeil. Beide gehen gleich zur Sache und lassen anders vermissen. Wobei, da Yusei seit Jahren trauert hat er vermutlich schon länger keinen mehr gehabt. Jedenfalls ist damit die Esens der Story sehr schnell erschöpft. Zwischen dem Pfund, dem Bettgeflüster und dem Morgen danach vergeht nicht viel Zeit. Es ist sozusagen eine Einheit. Selbst für einen Kurzmanga steckt in der Story zu wenig Stoff. Kaum angefangen ist es auch schon vorbei.

Die Zeichnungen selbst offenbaren sich als flüssig und ansprechend. Ich erkenne in ihnen deutlich Entwicklungspotenzial nach oben. Extreme Details sind nicht zu finden, was aber nicht heißt, dass gar keine vorhanden sind. Die eigene Note der Künstlerin ist erkennbar. Sie arbeitet mit gerasterten Flächen und Graustufen. Die Unterschiede dabei sind teilweise zu gering und ohne echte Spannungsbögen. Ich würde mir mehr Abwechslung und Vielfalt wünschen, eventuell sogar ungeahnte Überraschungen. Als Schattierung kommt beides wenig zum Einsatz, aber gut. Auch davon darf es gern mehr geben. Die Lichtreflexe hingegen gefallen mir sehr. Gern mehr davon.

Die Gedankenblasen kommen mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift daher, bei den Sprechblasen ist es genau andersrum. In meinen Augen ein durchaus interessanter Mix. Ich kenne eine Unterscheidung von beiden sonst nur durch entsprechende Outlines. Bitte behalte das unbedingt bei. Die verwendete Schriftart ist mal etwas anderes. Normalerweise sehe ich eher Schriften ohne Serifen bzw. weniger schwungvolle Schrift.

Die Außengestaltung des Mangas ist für mich dabei besonders auffallend. Der Mix zwischen Bild, Deko und Schrift sowie Schleifenoptik ist echt super. Das dabei gezeigte Rauschen interpretiere ich als Schneegestöber. Die Bordüre wirkt für mich wie eine kunstvolle Anordnung von Schneeflocken. Die gewählte Schriftfarbe Weiß ist da natürlich eine super Unterordnung. Der Mangatitel „Katzenschnee“ wird bestens unterstützt, nicht zuletzt durch das Kätzchen und die beiden Jungs auf dem Cover.

Die Panelführung ist abwechslungsreich. Die Künstlerin arbeitet mit verschiedenen Größen. Sie benutzt teilweise dicke, schwarze Umrandungen bzw. Linien als Auszeichnung. So habe ich das bei anderen noch nicht gesehen.

Fazit

Das Lesevergnügen ist leider nur sehr kurz und fesselt nicht. Die äußere Aufmachung des Mangas ist jedoch für mich sehr ansprechend und schick. Ich mag themenbasierte Aufmachungen ohne das es überladen wirkt. Die Zeichnungen können ebenfalls überzeugen und bieten genug Spielraum für künftige Werke. Kurz um: Story lahm, aber alles andere supi.

Bewertung

Zeichnung: 4/5
Cover: 5/5
Emotionen: 2/5
Idee: 2/5
Länge: 1/5
Extras: keine

[Auftrag] Kannst du mich selbst nähen?

Ich nähe auf Anfrage nicht nur bestehende Charaktere, sondern ebenso selbst erdachte Figuren oder aber Cosplays im Miniformat. Im vorliegenden Fall bat mich die künftige Mama darum ihr Catgirl-Cosplay möglichst originalgetreu umzusetzen. Ich muss sagen, angesichts der Größe und der vielen Details gar nicht so einfach. Aber wie pflege ich immer so schön zu sagen? „Gebt mir ab und an ein kompliziertes Projekt zum Austoben und ich bin glücklich.“ Genau solche Aufträge verbessern meine eigenen Fähigkeiten und zwingen mich dazu besser zu werden. Für euch hat es im Umkehrschluss den Vorteil, dass eure Plüschtiere noch genauer umgesetzt werden können.

[Rezension] Artbook – Kawaii! Girls in Wonderland

Einmal ist immer das erste Mal und in diesem Fall handelt es sich um ein Artbook. Nun sind Artbooks ein wenig schwierig zu rezensieren, aber ich werde es dennoch versuchen.

Beim Artbook „Kaweii!! Girls in Wonderland – Illustrations Collection 2014/2015“ handelt es sich um ein neues Projekt aus dem Hause „Kaweii Anthologie“.  Sie existiert seit 2012, wurde 2014 erstmals veröffentlicht und vermarkten Shoujo-Stories. Die beiden Gründerinnen, Norchen und Yukosan, arbeiten mit deutschen Künstlern zusammen und vereinen so unterschiedlichste Stile. Die beiden Mädels verlegen jeden Band im Eigenverlag, kümmern sich um die Vermarktung und sind gemeinsam oder einzeln quer durch Deutschland unterwegs. Die Zeichner für ihre Anthologie müssen sich jedes Jahr in einem Wettbewerb beweisen. Mehr Infos findet ihr auf deren Webseite.

Nur ein Jahr nach ihrer Gründung, brachten Norchen und Yukosan ein Artbook heraus, gespickt mit vielen Illustrationen des letzten Jahres und Illustrationen der Gründer selbst. Entgegen dem klassischen Format, wurde hier A5 gewählt und hinsichtlich der Länge unterscheidet es sich ebenfalls vom Klassiker. Es ist für ein Artbook relativ dünn und gleicht in Punkto Ausstattung einem normalen Manga. Was ich damit meine? Nun, das Cover wurde nicht gesondert veredelt. Dennoch empfinde ich das Papier qualitativ angenehm und gut gewählt. Das Cover labert nicht und die Seiten lassen sich gut umblättern.

Die einzelnen Illustrationen werden hintereinander gezeigt. Erklärung oder genauere Angaben dazu fehlen. Diese gibt es erst am Ende des Artbooks. Leider empfinde ich das gewählte Layout als ungünstig. Muss man wirklich einen gepunkteten Hintergrund unter die Bilder und die Künstlernamen legen? Ich denke nicht. Ich will schließlich Infos zu den Künstlern und mein Auge nicht verwirren. Für solche Seiten empfehle ich ein schlichtes Design.

Fast immer füllen die Bilder die komplette Seite aus. Dem Auge wird kein Rand oder ähnliches als zwischenzeitliche Schonung geboten.  Sollte ein weiteres Artbook geplant sein, wäre hier mein Tipp: mehr Abwechslung. Sprich, Bilder mit denen abwechseln, die nicht bis an den Rand gehen. Dunkle Bilder eher neben helle Bilder packen. Vollgepackte neben Schlichteren.

Alle Beiträge des Artbooks zeigen die Maskottchen der Anthologie. Sie heißen Momo und Cherise. Sie begleiten und repräsentieren die Mangareihe von Beginn an. Die Colo wurde entweder digital umgesetzt oder traditionell mit Materialien wie Aquarell oder Copics. Die Qualität hinsichtlich der Skills zwischen den einzelnen Zeichnungen schwankt. Jedoch möchte ich hier aus diversen Gründen keine Wertung vornehmen, da jeder ein und dasselbe Bild mit anderen Augen betrachtet. Ich mag den Mix aus verschiedenen Stilen und Qualitäten. Allein deshalb, weil die Maskottchen dadurch jedes Mal anders wirken. Eines haben aber alle Bilder gemeinsam: Nie steht eines der Mädchen für sich selbst. Sie sind immer miteinander verbunden.

Verbunden sind auch die beiden Gründer mit der Szene, denn zu ihnen möchte ich ebenfalls noch etwas sagen. Norchen und Yukosan sind, obwohl beide unterschiedliche Stile verfolgen, wundervolle Künstlerinnen und kümmern sich mit bewundernswerter Geduld um die Nachwuchszeichner und bleiben dabei dennoch freundlich. Ich habe sie selbst mehrere Male  auf gemeinsamen Conventions erlebt und bin begeistert.

Bewertung

Cover: 5/5
Zeichnung: keine Wertung aufgrund verschiedener Zeichner
Länge: 3/5
Extras: keine

[Auftrag] Rouge The Bat aus Sonic the Hedgehog

Mit „Sonic the Hedgehog“ und all seinen Charakteren hatte ich bis dato keinerlei Berührungspunkte und hatte sie seitdem auch nicht mehr. Jedoch, unabhängig davon, ob ich mit einer Serie etwas anfangen kann oder nicht, im Falle eines Auftrages informiere ich mich natürlich trotzdem. Bei Rouge bestand die Schwierigkeit am Anfang im Busen. Ursprünglich sollte sie diesen bekommen, später entschied sich der künftige Besitzer dagegen. Ebenso mussten die Beine, obwohl sie bei einem Chibiplüschi normalweise nicht so lang sind, entsprechend lang werden, um nicht von ihrem Aussehen abzuweichen. Abgesehen davon ein angenehmer Auftrag für mich, bei dem ich einiges lernen konnte.

[Rezension] Kerstin Floh – Die Geschichte vom kleinen Tannenbaum

Inhalt

Ein kleiner Tannenbaum möchte unbedingt den Wunsch seiner Mama erfüllen. Sie hofft, dass eines ihrer Kinder ein Weihnachtsbaum wird. Im Laufe seines Lebens versucht er zu erfahren was das bedeutet und strengt sich mächtig an. Zusammen mit seinem Glauben an sich selbst und einem kleinen Engelchen, erscheint der Traum greifbarer denn je. Ob seine Erwartungen übertroffen werden?

Meinung

Mein erster Blick fällt auf die ungewöhnlich große Schrift, welche dadurch besonders gut für Anfänger geeignet ist. Ich konnte die Worte ohne Probleme erfassen und bin mir sicher, dass es auch Kindern gelingen wird. Zusätzlich sind die Seiten nicht vollgeklatscht. Bevor zu viel Text auf einer Seite landet, wird der eher auf die nächste Seite verschoben. Es müssen weniger Infos auf einmal verarbeitet werden und es bleibt so mehr Zeit das zu festigen, was gerade gelesen wurde.

Mein nächster Blick fällt auf die wirklich zuckersüßen kleinen und großen Illustrationen, die sich über das gesamte Buch verteilen. Sie sind in den Text eingebunden, um diesen zu unterstützen oder stehen für sich selbst. Die Zeichnungen wirken nicht aufgesetzt, im Gegenteil, ich sehe sie als liebevolle Tuschearbeiten an. Besonders beeindruckend finde ich das bei den großflächigen Illustrationen. Sie verzichten verstärkt auf Schnickschnack und versprühen doch den Weihnachtszauber. Einzig die Weihnachtsbäumchen neben den Seitenzahlen sind für meinen Geschmack zu viel. Ich hätte diese persönlich nicht gesetzt, da die Zahlen für sich stehen.

Ebenso mag ich die lockere und flüssige Erzählweise der Geschichte. Sie ist einfach und klar. Komplizierte Worte wirst du hier nicht finden. Ebenso wenig gibt es hier Situationen die auf, übertreiben wir mal, Seite 50 immer noch nicht abgeschlossen sind. Übrigens, die Geschichte beinhaltet zusätzlich eine kleine Baumkunde bzw. Hinweise zum Zyklus eines Tannenbaumes. Allerdings, nicht belehrend und anprangernd, sondern eher versteckt und kindgerecht. Das Buch arbeitet viel mit der Fantasy seines Lesers, sodass sich dieser alles gut vorstellen kann. Ich persönlich fand mich bei den beschriebenen gen Ende Traditionen zu 100  % wieder. Beispiele: Geschenke liegen unter dem Baum oder aber die Schmückung des Baumes am Weihnachtstag selbst.

Über das Ende des Buches möchte ich an der Stelle eher wenig verraten. Sagen wir es so, der Weihnachtsabend endet in einem Lichtermeer. Der zuckersüße Weihnachtstraum kommt mehr als durch. Ich bin mir sicher, dass dadurch eine ideale Traumgrundlage geschaffen wird.

Fazit

Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung, besonders jetzt zur Weihnachtszeit. Es ist eine tolle Ruheoase in der stressigen Vorweihnachtszeit und mehr als 1x lesbar. Die Schrift ist groß und sehr gut für Anfänger geeignet. Die Textmenge wurde gut verteilt und unterstützt den Lesefluss. Die Illustrationen wurden mit viel Liebe gefertigt und unterstützen den Text.

Daten

Story: Die Geschichte vom kleinen Weihnachtsbaum (Wie durch Vertrauen Herzenswünsche in Erfüllung gehen können)
Autorin: Kerstin Floh
Illustrationen: Jubel Jutta
Verlag: Floh-Verlag
ISBN: 978-3-00-051269-8
Preis: 12,95 €
Seiten: 48