[Testbericht] 24 Türchen zum großen Ziel – Frozenkalender 2017

Eigentlich wollte ich nach dem Großprojekt von 2016 hinsichtlich Adventskalender keinen Test mehr in der Richtung machen. Die Betonung liegt auf eigentlich, denn es kommt oft anders als gedacht. Auch 2017 wurde dank eines Geschenks zum Kalenderjahr mit Frozen. Diesmal jedoch, und zumindest dieses Versprechen mir gegenüber sollte bleiben, nur mit Gesamtfazit und nicht über jeden Tag. Leider kann ich euch kein Foto des Kalenders selbst zeigen, da ich Tröttelchen genau das dank meiner eigenen Aufregung vergessen habe. Gesehen hatte ich den Kalender bei Kik für glaube 13 €. Dieser Preis und die Tatsache das Schmuck und Co enthalten sein sollten, hielt mich vom Selbstkauf ab. Ok, weniger der Preis als vielmehr der zu erwartende Inhalt. Versteht mich nicht falsch, aber Kalender in der Form sind im Schnitt für wesentlich jüngere Mädchen ausgelegt.

Der Inhalt selbst entsprach am Ende dem, was ich erwartet hatte, jedoch weniger auf kleine Mädchen ausgelegt, als befürchtet. Der Kalender offenbarte unter anderem diverse Spangen, Zopfgummis, Schmuck, Buttons, Anhänger, einen kleinen Kamm und einen Spiegel. In den kommenden Abschnitten werde ich ein wenig näher auf die einzelnen Abteilungen eingehen.

Schmuck

Im Bereich Schmuck gab es folgende Produkte: 1 Kette, 2 Stoffarmbänder, 1 festes Armband, 1 lockeres Armband und 2 Ringe.
Alle zusammen jetzt nicht die Topqualität, aber an sich ok und gut gemacht. Einzig das Armband mit dem Stern als Stein wirkt eher lieblos, da sich durch den Stern sehr schnell ein Abdruck auf der Haut bildet und der Aufkleber im Stern nicht gut hält. Nachträgliches Kleben ist aufgrund der Größe des Sternes ebenfalls schwierig.
Die beiden Stoffarmbänder empfinde ich als sehr angenehm. Sie sind dehnbar, hinterlassen keine Abdrücke und können problemlos selbst beim Duschen getragen werden. Sie lassen sich am ehesten mit Festivalbändern vergleichen.
Die Ringe passen mir zwar durchaus, aber nur gerade so, da sie vermutlich eher für kleinere Finger gemacht sind. Ich werde sie daher abgeben. An sich sind beide Exemplare aber stabil und dürften einiges aushalten.
Zur Kette und dem festen Armband habe ich nichts weiter zu sagen, da hier für mich so weit alles stimmt. Einzig beim Armband sind schmale Handgelenke von Vorteil, da es nicht nachgibt.

Anhänger und Buttons

Die Anhänger lassen sich problemlos an Tasche, Rucksack und co anbringen. Ihr Ring ist zudem dehnbar und nicht star. Bei beiden Anhängern wurde auf eine jeweils unterschiedliche Hauptfarbe geachtet. Zeichenstil ist für mich so weit ok. Nicht ok finde ich diesen beim Button mit Anna. Sorry, aber was sollte / soll das? Ich erkenne Anna, keine Frage, aber nicht meine Anna. Ebenso finde ich den Bildausschnitt ungünstig gewählt. Der Button ist im aktuellen Fall nicht groß. Ich persönlich hätte einen Bildschnitt ähnlich dem von Elsa gewählt.

Haarspangen

Hier wiederholt sich der merkwürdige Annastile des Buttons. Faszinierenderweise stört es mich hier weitaus weniger. Wieso kann ich nicht genau sagen. Generell schwankt der Zeichenstil hier und ist bei keinem der Spangenmodelle gleich. Ich persönlich mag Mischungen in der Form. Bilder sind vielfältig, warum also nicht ebenso Fanartikel dazu? Die Spangen selbst sind qualitativ ok. Ich befürchte einzig beim mittleren Model einen sehr schnellen Verschleiß aufgrund des Materials. Besonders toll ist für mich das obere Modell. Die Oberfläche fühlt sich bei ihnen sehr oft an, fast so wie bei einem 3D-Sticker. Unter dieser Schicht steckt allerdings eine ganz normale Spange hihi.

Spiegel und Kamm

Ja, Spiegel … Selten so gelacht. Er sieht wie Spiegel aus, allerdings hat der Spiegel selbst noch nichts davon gehört was ein Spiegel so macht. (Oder ich bin zu blöd dafür.) Kurz um: Er funktioniert nicht. Ich kann den Spiegel zwar betrachten, drehen und wenden, aber sehe mich nicht selbst. Ich fürchte, da hat irgendwer bei der Produktion geschlampt. Nicht schön, wenn ich bedenke für welche Altersklasse solche Kalender gemacht sind. Die Türchen eines Adventskalenders sind nicht nur Türchen. Sie sind für mich ein Stück Kindheit, eine besondere Freude in einer besonderen Zeit. Ich persönlich möchte da nicht morgens so was Tolles aus meinem Kalender holen, um dann festzustellen, dass es eigentlich völliger Schrott ist.

Zopfgummis

Allesamt super süß und toll gemacht. Ich habe hier nichts, aber auch absolut gar nichts zu meckern. Ich selbst kann sie aufgrund meiner Haarlänge zwar leider nicht nutzen, aber hätte ich die Haare dafür, würde ich sie nutzen. Ich mein, es wurden verschiedene Modelle ausgewählt und selbst wenn es sich um gleiche Modelle handelt, zumindest unterschiedliche Grundfarben. In meinen Augen genau richtig. Es muss nicht jeden Tag etwas komplett Neues sein, aber so eine kleine Änderung macht viel aus.

Aufmachung an sich

Wie immer mit Plastikfläche, in deren Einbuchtungen die einzelnen Inhalte lagen und darüber der Pappmantel. Allerdings liegt genau da der Knackpunkt, eigentlich sogar zwei.

Knackpunkt 1: Klebestreifen über den Sachen

Es ist ok, wenn Produkte so am Platz gehalten werden, damit sie nicht versehentlich einem anderen Tag Hallo sagen. Nicht ok ist hingegen, wenn sie so ungünstig angebracht sind, dass man sich beim Rausnehmen halbwegs die Finger bricht und / oder erst mal die Schutzschicht über dem Produkt, beispielsweise Button, zerstört. Für gewöhnlich sind die empfindlichen Papierbilder auf Buttons nicht umsonst zusätzlich mit Folie geschützt. Ich für meinen Teil würde, wenn ich mir vorstelle, als kleines Mädchen den gleichen Kalender zu besitzen, nicht glücklich darüber sein, wenn meine tolle Überraschung kaputt geht oder ich erst ewig rütteln müsste bis sich was tut.

Knackpunkt 2: Verbindung Pappmantel im Verhältnis zu Plastik

Ich liebe es, wenn sich Hersteller nicht entscheiden können und es dem neuen Besitzer überlassen was ihm lieber wäre. Dieser Kalender kannte nur 3 Sachen: bombenfest an den falschen Stellen, bombenfest an den richtigen Stellen oder gleich mal den halben Kalender aufrupfen. Es wäre doch viel praktischer die Pappe durchgehend fest auf den Plastikpart zu kleben. Ich sehe folgende Vorteile: Festes Grundgerüst auf ganzer Linie, der Kalender geht daraus resultierend insgesamt nicht so leicht kaputt und Klebestreifen über dem Inhalt wären nicht länger erforderlich. Hätte die Pappe durchgehend fest auf dem Plastikpart geklebt, hätte der Inhalt gar nicht erst rutschen können. Nebenbei bemerkt wäre so oder so nicht gegangen, da es dafür zu fest im Plastikpart saß. Ja, mir ist bewusst, dass es sich bei solchen Kalendern um Massenware handelt, aber Massenware ist nicht gleich Massenware.

Fazit

Süße Aufmachung, breite Produktvielfalt – an sich alles was ein Kalender benötigt. Es war nichts drin, was ich nicht selbst gebrauchen kann oder nicht weiter geben kann. Einzig der enthaltene Spiegel stellte sich als völliger Fehlschuss heraus.
Der Zeichenstil schwankt je nach Produkt. Insgesamt gesehen stört mich das nicht. Gut, merkwürdig bleibt es so oder so, aber es passt, wenn man bedenkt, dass es sich hier nicht um Einzelprodukte handelt.
Einzig wirklich negativer Punkt war und ist für mich die Verbindung zwischen der Plastikfläche mit den Artikeln und der Pappummantelung. Dort besteht in meinen Augen dringender Handlungsbedarf.

[Probenähen] Oben? Unten? Rechts? Links? Nen Bogen nähen reicht doch völlig aus!

Mit „Lumpi“, so heißt der kleine Kerl, habe ich erstmal die Bühne der Probenäher betreten und möchte euch nun meine Erfahrungen mitteilen. Ich selbst nähe bereits seit Jahren und bin es gewohnt mit Stoffen zu arbeiten. Allerdings bin ich es nicht gewohnt nach Anleitung zu nähen. Der Titel bezieht sich dabei auf ein Erlebnis während der Nähzeit. An sich besteht zwischen Freinähen und Anleitungsnähen kein großer Unterschied. Bei beiden muss ich Schritt für Schritt arbeiten, um am Ende ein Ergebnis zu haben. Dennoch gibt es für mich persönlich sehr wohl Unterschiede.

Beim Freinähen handle ich instinktiv und nähe einfach, ohne aufs Papier zu gucken, damit auch jeder Schritt stimmt. Sicher, ich habe gerade bei Wunschplüschis immer die Vorlage vor der Nase, aber ansonsten bin ich mir selbst überlassen. Nicht selten muss ich während der Entstehung eines Werkes das Schnittmuster teilweise überarbeiten oder Schnitte einfügen, die so nicht geplant waren.

Anleitungsnähen hat den Vorteil, dass du wirklich Schritt für Schritt begleitet wirst. Du hast bereits vorab ein fertiges Schnittmuster und musst dir nicht selbst darüber den Kopf zerbrechen. Anhand von Bildern und Texten wird dir gezeigt, wie du was zu machen hast. Klar, es kann dennoch einiges schief gehen, aber bei guten Anleitungen sollte das nicht der Fall sein. Es ist quasi so, als würde eine ständige Begleiterin neben dir sitzen und deine Hand leiten.

Trotz der oben offensichtlich gezeigten Vorteile beider Varianten werde ich schätzungsweise dem Freinähen treu bleiben, da es mir wesentlich mehr liegt. Abgesehen davon sind Probenähanfragen dennoch gern gesehen. Es ist für mich eine nette Abwechslung und wird nicht mit weniger Respekt behandelt als andere Anfragen ebenfalls.

Nähanleitung „Lumpi“ von Kunst&garn hat mir persönlich gut gefallen und ist ansprechend gemacht. Fast jeder Schritt wurde einfach und verständlich erklärt. Zusätzliches Bildmaterial unterstreicht die einzelnen Schritte. Ich gebe zu, dass ich Stolperstellen hatte, aber diese werde ich dennoch hier nicht näher erläutern. Abgesehen davon jedoch zeigt mir die Anleitung, dass sie gut durchdacht ist und die Herstellung der Schnittmusterteile am PC sind problemlos andere Größen möglich. Ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist, denn gerade bei größeren Projekten können sich so Einzelteile sehr schnell verschieben. Die Anleitung ist für Nähmaschinen ausgelegt, aber selbst als Handnäher gibt es keine heftigen Probleme.

Ich habe durch „Lumpi“ eine neue Nähtechnik kennengelernt und bin dankbar dafür. Deren Einsatzgebiet an sich ist mir nicht fremd, aber meine bisher verwendete Technik ist da doch etwas umständlich. Die Erklärung zum „Matratzenstich“ stammt zwar nicht von der Lumpimama selbst, aber sie hat ein einfaches Video rausgesucht, welches vermutlich wirklich jeder kapiert.

Ich selbst habe 2 Exemplare von „Lumpi“ genäht und es faszinierende Weise geschafft beide unterschiedlich aussehen zu lassen. Beispielsweise sind ihren Schnauzen unterschiedlich geformt oder aber ihre Kopfhaltung nicht gleich. Ok, an der Kopfhaltung bin ich selbst schuld. Man sollte Köpfe eben doch eher gerade als schief draufpacken.

Positiv ist an der Stelle auch zu erwähnen, dass „Lumpi“ genug Freiheiten bietet, um das Plüschtier zu erweitern und auszubauen. Zudem lassen sich auf diese Weise prima Nähfehler kaschieren und die eigene Fantasie wird angeregt. Ich liebe Sachen, die mich fordern, aber mir gleichzeitig genug Freiraum lassen, um eigene Erfahrungen einzubringen.

Und damit ich euch nicht verschrecke, hier meine beiden Lumpis:

[Rezension] Yukosan – Sonnwende

Inhalt

Aurora und Helena sind zwei Schwestern, die wie normale Mädchen aussehen, aber es nicht sind. Beide Mädchen sehen aus als würden sie noch zur Schule gehen und doch wachen sie über die Sonnwenden von Winter zu Sommer bzw. umgedreht. Wichtig ist dabei ein spezieller Schlüssel, ein sogenannter Zyklusschlüssel. Doch was wenn genau dieser Schlüssel verloren geht? Was wenn der Verlust des Schlüssel Ereignisse auslöst die so noch viel weniger geplant waren?

Meinung

Auch wenn dieser Dojinshi auf den ersten Blick wie leichte Kost wirkt, so ist er es nicht. Gleich zu Beginn der Story wird der aktuelle Tag gezeigt, kurz darauf eine Situation, die erst am Ende wieder zum Tragen kommt. Nach dieser Situation wird wieder auf den aktuellen Tag gewechselt und die Situation weitergeführt. Erst nachdem diese aufgelöst ist, kommt es zum eigentlichen Höhepunkt. Im Prinzip wird der Bruch gleich zu Beginn nur durch die Sachen der Mädels deutlich und ein wenig anhand der Art, wie erzählt wird, aber dieses winzige Quäntchen hat ausgereicht, um mich ordentlich zu verwirren. Ich musste die Stelle ein paar Mal lesen, um endlich durchzusteigen. Ich weiß zwar nicht, ob das beabsichtigt ist, aber für mich auf jeden Fall einer der Gründe diesen Dojinshi mehr als einmal zu lesen.

Abgesehen von diesem kleinen Bruch wird die Story selbst sehr flüssig erzählt und man kann ihr problemlos folgen. Ihr Style ist locker und weich, aber dennoch nicht mehr ganz so unbeschwert wie bei ihrem anderen Werk „Bärenkind“. Man merkt hier deutlich, dass die Zügel angezogen wurden und die Story, als solche in den Vordergrund tritt. OK, im Grunde besteht sie aus der Suche nach dem Schlüssel und der Rückkehr des Menschenkindes, aber ich empfinde sie weniger als witzig. Ich breche hier nicht vor Lachen zusammen. Kichern muss ich aber dennoch, und wenn das Menschenkind mal wieder besonders süß ist, sogar fiepsen. Der Kleine hat den Kinderbonus massiv gefuttert.

Charakterlich kann ich keines der beiden Mädchen bevorzugen. Aurora scheint die perfektere der beiden zu sein und offenbar auch der Liebling des Vaters, aber im Laufe der Story wird deutlich, dass selbst sie nicht ohne Fehler ist. Helena hingegen ist von Anfang ein wenig schusselig und offenbar neidisch auf ihrer Schwester. Sie wirkt weniger verkrampft und scheint das Leben deutlich weniger schwer zu nehmen. Ich habe schätzungsweise von beiden Damen etwas, und gerade weil beide ein wenig, wie ich sind, kann ich mich nicht entscheiden. Prinzipiell tendiere ich jedoch mehr zu Helena. So oder spannend, denn normalerweise kann ich mich recht schnell für einen Charakter entscheiden.

Abgesehen von diesem Charakterzwiespalt erkenne ich auch hier den Zeichenstyle aus „Bärenkind“ wieder, jedoch springt er mir diesmal nicht so massiv ins Auge. Er ist anders, aber nicht schlechter anders. Er ist einfach irgendwie „neu“. Er wirkt hier ernster, fester und reifer. Einzig bei dem kleinen Menschenkind werde ich den Eindruck nicht los, dass es hier noch Übung vonnöten ist. Der Kleine wurde überzeugend gezeichnet, so ist es nicht, aber die beiden Mädchen wirken einfach sicherer. Mich zumindest würde interessieren was bei Yukosan im Bereich Kleinkinder noch möglich ist. Ich mein, der Kleine ist ein richtig guter Anfang und bei ihren Chibis mache ich mir da überhaupt keine Sorgen.

Der Dojinshi besitzt auch dieses Mal ein farbiges Cover und eine tolle Rückseite, welche sich nahtlos in das Gesamtkonzept einfügt. Tolle Idee beide Seiten auf diese Weise zu verbinden. Im Heft selbst findet der Betrachter eine einzelne A5 Illustration und das Cover ohne Schrift. Zusätzlich gibt es 4 Fanarts und 4 Minicomics. Es wird also einiges geboten. Die Story selbst ist wie immer in Schwarz / weiß gehalten. Ein Kritikpunkt muss an dieser Stelle doch angebracht werden: die Schriftfarbe des Klapptextes. Der ist für mich problemlos zu lesen, aber für Menschen mit schlechteren Augen könnte das aufgrund des Sternenhimmels im schlimmsten Fall anders aussehen.

Fazit

Insgesamt kann ich auch diesen Dojinshi von ihr vorbehaltlos empfehlen. Er bietet einiges an Extra, hat eine tolle Story und interessante Hauptcharaktere. „Sonnenwende“ hinterlässt zwar ein anderes Lesegefühl als „Bärenkinder“, aber wer ihren Style und ihre Stories mag sollte hier unbedingt reinschauen. Ihre Werke sind einfach immer wieder eine Freude.

Bewertung

Zeichnung: 4/5
Cover: 3/5
Emotionen: 4/5
Idee: 5/5
Länge: 4/5
Extras: Illustrationen im Heft, Minicomics

[Rezension] Patricia-Vanessa Müller – Das letzte Wort

Inhalt

Konstantin ist ein junger Prinz, dem alles abgenommen wird. Er ist dadurch sehr unsicher und wenig selbstbewusst. Zeitgleich ruht der Handel mit dem Nachbarland, wodurch dessen Volk, leidet und sich Besserung wünscht. Schließlich nimmt Konstantin all seinen Mut zusammen und arbeitet mit dem königlichen Stallburschen Nikolai zusammen. Über die Gespräche und die Erlebnisse mit ihm findet er die Kraft das Nachbarland zu besuchen. Nikolai selbst bleibt mit schwerem Herzen zurück.

Meinung

Königskinder sind ein spezieller Fall und oftmals schwer zu ertragen, zumindest wenn man nach den festgefahrenen Bildern in den Köpfen der Menschen geht. Dort gelten Königskinder als verwöhnt, hochnäsig sowie als desinteressiert am eigenen Volk. Konstantin hingegen ist das komplette Gegenteil. Der junge Mann ist mit sich selbst unzufrieden und hat Angst vor seiner eigenen Zukunft sowie der des Landes. Er glaubt nichts und niemanden gerecht werden zu können. Man könnte sagen er sitzt in seinem eigenen Käfig fest.

Nikolai agiert als zweite Hauptperson und hält vom Königshaus nicht viel. Speziell Konstantin scheint ihm ein Dorn im Auge zu sein. Er ist mit der Arbeit des Königshauses unzufrieden und findet Veränderungen dringend notwendig. Dabei mangelt es ihm nicht an eigenen Ideen. Nikolai musste die Schule abbrechen, um für seine Familie arbeiten gehen zu können. Eigentlich würde er aber lieber genau in dieser sitzen, um seinen Eltern besser helfen zu können.

Konstantin und Nikolai begegnen sich bereits nach kurzer Zeit und müssen recht schnell feststellen, dass der Schein trügen kann. Nikolai bemerkt alsbald, dass er dem Prinzen falsche Werte angedacht hat. Entgegen seiner eigenen Meinung ist dieser genauso verletzbar wie alle anderen Menschen und damit kein überirdisches Wesen. Konstantin hingegen bemerkt, dass der erste Schritt zwar richtig war, aber er so nicht zu seinem Ziel kommt. Würde er diesen Weg weitergehen, würde er wieder die Hilfe anderer nutzen. Dabei möchte er doch eigentlich seinen eigenen Weg gehen. Den Weg, den er für richtig hält. Daraufhin beschließt der junge Prinz den anderen zu verlassen. Konstantin weiß nun wie er das erreicht was er erreichen möchte. Er ist quasi auf seine Weise ein neuer Mensch geworden.

Gleiches gilt ebenso für Nikolai. Auch er hat sich verändert und sieht die Welt mit anderen Augen. Zu seinem Charakter ließe sich an der Stelle noch einiges sagen. Allerdings würde das zu weit führen, weswegen ich dazu nicht mehr viel sagen möchte. Jedoch gefällt mir die neue, sanfte Seite Nikolais sehr. Es macht ihn sympathischer und zugänglicher für den Leser. Wobei der Zugang zu beiden Charakteren bereits vorab da ist.

Der Zeichenstile des Dojinshis ist sehr ungewöhnlich und neu für mich. Er wirkt ausgesprochen comichaft und schreit nicht sofort nach Japan. Die Colo wirkt scheinbar gepantscht, als hätte sich die Zeichnerin sich nicht viel Mühe gegeben. Die Emotionen in den Gesichtern sind durch diese Art zu zeichnen schwerer zu lesen, als in anderen Dojinshis. Die Schriftfarbe hingegen wirkt überaus angenehm und warm auf die eigenen Augen. Extreme Hintergründe sucht der Leser im gesamten Dojinshi vergebens. Wenn Hintergründe zur Geltung kommen, dann dezent auf die Situation angepasst.

Die Panels wirken nicht gequetscht und bieten durch teilweise große Freiflächen gute Erholungspausen ohne den Faden zu verlieren. Die einzelnen Figuren sind klar definiert und wichtiger Charaktere auf wenige Figuren beschränkt. Soundworte oder ähnliche Gestaltungsmittel fehlen ebenfalls gänzlich. Zwischendrin finden sich sogar ein paar wenige, komplett freie Seiten wieder. Allerdings frage ich mich an der Stelle, ob das wirklich sein muss? Für mich machen sie keinen Sinn. Der Dojinshi kommt im Format A5 daher und ist farbig. Es gibt sogar noch Gastzeichnungen am Ende des Dojinshis und ein persönliches Schlusswort der Zeichnerin selbst.

Für mich ist gerade der Zeichenstile, so ungewöhnlich wie er auch ist, das große + des Dojinshis. Bereits bei der Unterstützung während der Entstehungsphase sorgt genau jener bei mir für starkes Interesse. Er ist neu und genau das ist der Knackpunkt. Er bricht mit den üblichen Regeln und ich bin mir sicher, dass sowas auch bei anderen Erfolg hätte. Die Storyidee selbst ist nicht neu, aber interessant verpackt und deswegen nicht langweilig. Die Charaktere bieten Wiedererkennungswerte in ihren Eigenschaften. Mich persönlich würde es interessieren wie genau dieser Stile mit einer anderen Geschichte wirken würde.

Bewertung

Zeichnung: 5/5
Cover: 5/5
Emotionen: 5/5
Idee: 4/5
Länge: 5/5
Extras: Illustrationen von Gastzeichnern im Heft

[Auftrag] Zeus – wenn Namen täuschen

Namen sind gern Schal und Rausch bzw. täuschen wahlweise in vielerlei Hinsicht. Der kleine Zeus von Nicole ist ein solcher Kandidat. Was ihn so besonders macht, erzähle ich euch jetzt in Form eines kleinen Steckbriefes und einer kurzen Beschreibung. 

Name: Zeus
Alter: unbekannt
Spezies: Begleittier und Formwandler
Fähigkeit: Er kann sich in alles verwandeln, abgesehen von Menschen.
Schwäche: Zuckerwatte und andere Süßigkeiten, da er das klebrige Zeug über alles liebt.

Zeus ist das Begleittier von Nicko. Ihre erste Begegnung hatten die beiden im Kerker des Königs. Nicko war dort zu diesem Zeitpunkt angekettet, da er den Tron ablehnte und sein Vater ihn auf diese Weise zwingen wollte den Thron doch zu besteigen.

Mehr zum Charakter selbst erfahrt ihr über die Facebookseite von Nekonickiart.