Kategorie-Archiv:Interviews

Interviews mit verschiedenen Autoren und Zeichnern. Ich stelle Fragen zu ihren Werken und ihren Zukunftsplänen. Außerdem versuche ich sie als Mensch näher zu beleuchten.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Susanne Wolff

Autorin Susanne Wolff zeigt ihr Buch Sirenenbann und Seegesang

Ob Zusammenarbeit mit Isabella Benz, Larp als Hobby oder Zukunftspläne – Susanne Wolff, Autorin von „Sirenenbann und Seegesang“, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.

Interview: Für dein neuestes Werk „Sirenenbann und Seegesang“ bildest du ein Duo mit Isabella Benz. Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit? Welche Tipps hast du für andere die ähnliche Projekte anstreben? 

Isabella und ich kennen uns schon viele Jahre und kennen auch viele unserer Geschichten. Daher wussten wir schon, dass wir gut miteinander können. Und wir wussten zumindest grob, was uns erwartete, als wir uns für die Zusammenarbeit entschieden. Ich denke, das ist die erste, wichtige Voraussetzung.

Trotzdem haben wir während des gemeinsamen Plottens, Schreibens und Überarbeitens viel übereinander und über uns selbst gelernt. Das war nicht immer einfach, aber wir haben es beide geschafft, offen dafür zu sein. Das ist wahrscheinlich die zweite Voraussetzung.

Aus unseren Erfahrungen würde ich allen, die ein Gemeinschaftsprojekt anstreben, noch diese weiteren Tipps geben:

  • Findet euren gemeinsamen „Kern der Geschichte“ – warum ihr diese Geschichte erzählen wollt, was euch daran fasziniert und begeistert. Idealerweise trefft ihr euch dafür persönlich oder nutzt zumindest einen Video-Call.
  • Plant gemeinsam mindestens einen grundlegenden Plotverlauf. Wenn ihr beide euch mit detaillierten Szenenplänen wohlfühlt, könnt ihr auch das machen. Wenn ihr aber beide eher „Pantser“ seid, könnte euch das Fehlen eines Plans Schwierigkeiten machen. Bei unterschiedlichen Arbeitsweisen (und die haben Isabella und ich definitiv 😉 ) ist hier das erste Mal Kompromissbereitschaft gefragt, damit ihr eine Methode findet, die für euch beide funktioniert.
  • Einigt euch auf eine sinnhafte Aufteilung der Geschichte. Bei „Sirenenbann und Seegesang“ haben wir die verschiedenen Perspektiven untereinander aufgeteilt. Isabella hat Irinas Perspektive geschrieben, ich die von Ethan und Irinas Mutter Celine. Andere Aufteilungen können auch funktionieren, z.B. nach Setting oder nach verschiedenen Ländern innerhalb der Fantasy-Welt. Meiner Ansicht nach ist die Perspektiven Aufteilung aber die einfachste, und damit sind auch andere Autoren-Gruppen schon gut gefahren.
  • Probiert eure Zusammenarbeit am besten zuerst an einem kleineren Projekt wie einer Kurzgeschichte aus, bevor ihr einen ganzen Romanzyklus entwerft. Isabella und ich haben als erstes gemeinsam „Die Göttin der Namenlosen“ für eine Anthologie geschrieben.
  • Erschreckt nicht, wenn es Konflikte gibt. Schreiben ist oft etwas sehr Persönliches und geht unter die Haut. Behaltet deshalb immer im Hinterkopf: den anderen liegt die Geschichte mindestens genau so am Herzen, wie euch!

Interview: Larp und Cosplay – einzigartig, individuell und voller Vielfalt. Was fasziniert dich an Larp? Welche Charaktere verkörperst du?

Fantasy allgemein ist für mich eine großartige Möglichkeit der Gedankenexperimente. Was würde es mit uns Menschen machen, wenn es Magie gäbe / andere intelligente Wesen neben uns existieren / plötzlich ein Drache in meinem Zimmer schlüpft …?

Im LARP ist das alles noch viel hautnaher erlebbar. Ich kann mich selbst erleben, wie ich in einer Schlachtreihe stehe, mir eine Gottheit erscheint oder ich gegen ein übermächtig scheinendes Monster bestehen muss. Dabei mache ich Erfahrungen, die mir im echten Leben verschlossen wären.

Außerdem liebe ich die Gemeinschaft auf solchen Veranstaltungen. Auch wenn wir uns davor nicht kannten und danach vielleicht nie wieder sehen, entsteht auf einem LARP-Wochenende oft eine eingeschworene Gemeinschaft unter den Spielern (und auch mit den Nicht-Spielern, die unsere Gegner darstellen), die man woanders selten findet.

Auf einem LARP-Wochenende gibt es außerdem die besten Feiern – mit Feuer, Musik, Gesang und Tanz – und der Erholungsfaktor vom Alltag ist so gut wie bei einer ganzen Woche Urlaub.

Wenn man mir auf einem LARP begegnet, dann höchstwahrscheinlich in Gestalt meiner Bogenschützin und Kundschafterin Yldrassil oder Ariann, der Priesterin der Mondgöttin.

Interview: Fantasy, Konflikte und sich entwickelnde Charaktere verbinden all deine Bücher. Mit was können wir in Zukunft rechnen?

Meine Leidenschaft sind fantastische Geschichten aus faszinierenden Welten und über spannungsgeladene Beziehungen zwischen Charakteren mit manchmal zweifelhafter Vergangenheit.

Ich stürze meine Figuren mit großer Begeisterung in moralische Grauzonen und innere Konflikte. Meistens haben sie ehrbare oder zumindest nachvollziehbare Ziele und stehen vor der Herausforderung, den „richtigen“ Weg dorthin zu finden. Besonders gerne mag ich es, wenn zwei Protagonisten ähnliche Ziele auf gegensätzlichen Wegen erreichen wollen.

Tatsächlich gibt es auch schon ein Projekt, dass nach „Sirenenbann und Seegesang“ erscheinen wird, allerdings müsst ihr euch bis dahin noch ziemlich gedulden. 😉 Für dieses Projekt habe ich eine eigene Fantasy Welt und ein eigenes Magiesystem erschaffen und begleite zwei Figuren auf unterschiedlichen Seiten eines Konfliktes durch einige harte Entscheidungen.

Leider ist das Interview damit bereits beendet. Mehr über Susanne erfahrt ihr über Instagram bzw. seine Homepage.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Angelika Durzok

Die Autorin Angelika Durzok zeigt im Interview ihre Bücher zu Wolle und Walli

Ob Pläne mit Wolle und Walli, ihre Arbeit als Illustratorin oder die Schwierigkeit Entscheidungen zu treffen – Angelika Durzok, Autorin der Wolle und Wallo Reihe, stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen. Auf Instagram stelle ich euch Hier und Hier die Bücher selbst genauer vor.

Wolle und Walli sind 2 freche Waschbären. Wie viele Bände wird es insgesamt geben? Welche Pläne hast du mit ihnen?

Bisher habe ich 5 Geschichten für die Hauptstory geschrieben. Allerdings habe ich noch deutlich mehr Ideen, als ich bereits auf Papier gebracht habe. Daneben habe ich bereits zwei Geschichten zu Halloween und Weihnachten auf meiner Website veröffentlicht, die außerhalb des Holomaschine-Zyklus spielen. Die Geschichten möchte ich noch erweitern und daraus ein Vorlesebuch machen.

Die Holomaschine gibt den beiden die Freiheit, in jede Geschichte einzutauchen, die sie gerade interessiert. Die nächste Reise der beiden wird sie in das Schlaraffenland führen. Hier habe ich bereits angefangen zu illustrieren. Auch um Wunderland habe ich eine Geschichte geschrieben. Dann wird sie ihre Reise nach Atlantis führen. Auch die Welt von 1001 Nacht (vor allem die Dschinnen) ist vor Wolle und Walli nicht sicher. Aus den Abenteuern nehmen die Brüder, insbesondere Walli, immer einen Gegenstand mit, den sie dann im nächsten wieder brauchen, das verbindet die Stories miteinander.

Wenn nach dem sechsten Abenteuer noch Spaß da ist, dann dürfen die beiden sicher auch noch auf den Spuren von Jules Verne wandeln und in einem U-Boot die Untiefen des Meeres erkunden, Dinosaurier besuchen oder zum Mond fliegen.

Oh, deine Homepage verrät meinem Interview, dass du Illustratorin bist. In welchen Bereichen illustrierst du und welches Projekt hat dich besonders bewegt?

Die Ausbildung zur Grafikdesignerin habe ich vor knapp 11 Jahren abgeschlossen. Als ich meine Diplomarbeit abgegeben habe, war mein großer Sohn gerade geboren worden. Deshalb dauerte es noch einige Zeit, bis ich den virtuellen Pinseln in die Hand nahm und anfing zu illustrieren. Jetzt bebildere ich hauptsächlich meine Kinderbücher und habe angefangen unter dem Label Mad ThinX T-Shirts zu designen.

Bewegt hat mich bei meinen Illustrationsprojekten wohl am meisten Band 1 von Wolle & Walli. Alles war noch so neu. Letztendlich ist es einfach das sehr coole Gefühl, im Flow zu sein, wenn eine neue Zeichnung entsteht, das ist einfach genial.

Wie gehst du mit dem Thema Entscheidungen um? Ist es für dich leicht, Entscheidungen zu treffen?

Rückblickend habe ich 2023 viele Entscheidungen getroffen, die mich persönlich leider nicht in dem Umfang weiter gebracht haben, den ich mir gewünscht hätte.

Ich treffe meine Entscheidungen gerne spontan und schnell, manchmal vielleicht auch zu schnell und ohne mir der Konsequenzen bewusst zu sein. Also ja, es fällt mir oft leicht, Entscheidungen zu treffen, außer ich versuche auf jemand anderen Rücksicht zu nehmen oder die Gedanken eines anderen zu lesen.

Ist es der beste Weg, wenn man dabei gefallen möchte? Sicherlich nicht, das habe ich nun gelernt. Ist es gut, seinem Herzen zu folgen? Auf jeden Fall.

Dabei zu bleiben und bei Entscheidungen immer wieder zu hinterfragen, ob man noch auf dem eigenen Weg ist, ist noch wichtiger. Dabei um Hilfe zu bitten darf ich jedoch noch lernen.

Was wird sich jetzt ändern? Im Moment sehe ich meinen Weg noch nicht ganz klar, aber der Nebel wird sich lichten. Für meine Entscheidungen lasse ich mir jetzt mehr Zeit. Das Herz zeigt sich nicht im Lauten, sondern im Leisen. Und einen Plan zu haben, der nicht nur aus spontanen Entscheidungen besteht, ist manchmal auch nicht schlecht.

Leider ist das Interview vorbei. Mehr über Angelika erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Kurzinterview] 3-Fragen Talk mit Linda Beller

Autorin Linda Beller hält ihr Buch Der Rand der Welt in die Kamera

Ob Learnings aus der Veröffentlichung, Reihenplanung oder ein Leben außerhalb der Buchbubble – Linda Beller, Autorin von „Der Rand der Welt“ stellt sich in diesem Kurzinterview knallharten Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Glückwunsch zu deinem neuen Fantasyroman. Was hast du auf der Reise zum fertigen Projekt erlebt? Welche Learnings nimmst du mit?

Den Plot der Geschichte habe ich vor vielen Jahren mit meinem Sohn bei der Apfelernte entwickelt. Er war zu diesem Zeitpunkt ein großer Fantasy-Fan (vor allem Terry Pratchett) und hatte sehr schnell ein Grundgerüst parat, das mich überzeugt hat.

Es hat mir wirklich riesigen Spaß gemacht, die Fantasywelten zu erfinden und auszuschmücken. Ich hatte so viele Freiheiten! Ich habe eine neue Spezies in die Literatur (die echsenartigen Elme), habe Drachen weiterentwickelt und neu benannt, und als Melindis das Zaubern lernen durfte, konnten so wunderbar gefährliche und aberwitzige Dinge passieren!

Abenteuerlich ist auch, dass das mein erstes Buch ist, das ich im Selfpublishing veröffentliche. Seit zwanzig Jahren schreibe ich schon Kinderbücher, und zwar vor allem für den wunderbaren Peter Hammer Verlag in Wuppertal. Jetzt bin ich für alles alleine zuständig. Das ist eine große Verantwortung und viel, viel, viel Arbeit, macht aber gleichzeitig sehr viel Spaß. Vor allem, weil ich jetzt sehr intensiv in den freundlichen Buchblasen Bookstagram und Booktok auf den sozialen Medien unterwegs bin und dort so viele nette und interessante und hilfsbereite Menschen kennenlernen durfte.

Mein wichtigstes Learning: Büchermenschen sind die Nettesten auf der Welt!

„Der Rand der Welt“ ist als Reihe angelegt. Geplant oder eher ungewollt? Wie viele Bände wird es insgesamt geben?

Geplant sind zwei Bände und ein Sequel. Es kommt aber ganz stark darauf an, wie sich das erste Buch verkauft. Im Selfpublishing muss man sehr viel selbst vorfinanzieren. Wenn sich zeigt, dass ich für das zweite Buch viel mehr investieren muss, als ich am Ersten verdient habe, kann ich das leider nicht machen.

Wo trifft man dich außerhalb der Buchbubble? Was liegt dir besonders am Herzen?

Außerhalb der Buchbubble findest du mich meistens in meiner Praxis für Physiotherapie. Ein sehr anstrengender und sehr erfüllender Ort.

Oder ich sause auf meinem Fahrrad an dir vorüber. In Deutschland meistens entlang von Flüssen (Die Saale hat mir am besten gefallen!). Und letztens war ich sechs Wochen in Schweden mit Zelt und Rad und Kocher. Das war so schön, dass ich es nicht beschreiben kann. So schön!

Mir macht die Entwicklung auf der Erde sehr viel Kummer. Vor allem, wie gedankenlos viel zu viele Menschen mit unseren Ressourcen umgehen. Konsum macht uns doch gar nicht glücklich! Uns machen Freundschaften glücklich, gelungene Beziehungen und wenn wir etwas geschafft haben, das wir uns vorgenommen haben. Kauft nicht so viel Zeug. Ladet lieber eure Freunde für ein einfaches Zusammensein ein!

Leider sind wir damit auch schon am Ende des Kurzinterviews angelangt.
Mehr über Linda Beller erfahrt ihr über Instagram.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Stefanie Hofmann Hidde

Die Autorin Stefanie Hofmann Hidde hält ihr Buch Rokko und Lenni in die Kamera

Ob eigenes Kinderbuch, Alltag unter Menschen ohne Rolli oder mehrere Jobs – Stefanie Hofmann Hidee, Autorin von „Rokko und Lenni – Das Schiffswarck am Korallenriff“ stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen.

Rokko und Lenni – dein zweites Kinderbuch. Wie kamst du auf die Idee? Welche Schwierigkeiten bzw. Überraschungen begleiten dich auf dem Weg zum fertigen Projekt?

„Rokko und Lenni – Das Schiffswrack am Korallenriff“ ist mein fünftes Kinderbuch und jedes einzelne war auf seine Weise ein Abenteuer. Als Selfpublisherin gilt es so viel zu bedenken, damit am Ende wirklich ein tolles Buch heraus kommt.

Das Lektorat vergebe ich immer, die Illustrationen manchmal. Aber es bleibt noch genug Arbeit für mich übrig.

„Rokko und Lenni“ geht auf den leider verstorbenen Frank Schlender zurück. Er hatte eine Geschichte von einem Delfin und einem Kraken geschrieben und hatte mich als Illustratorin angefragt. Doch bevor unser gemeinsames Projekt fertig war, ist Frank gestorben.

Sein Tod hat mich sehr mitgenommen und so liegen zwischen der Zusammenarbeit mit Frank und dem Erscheinen von „Rokko und Lenni“ mehrere Jahre. Die Idee von der Freundschaft der beiden Meeresbewohner gefiel mir allerdings so gut, dass ich irgendwann selbst eine Unterwassergeschichte geschrieben habe. Die Skizzen für die Protagonisten standen ja bereits. Und so kam es zu „Rokko und Lenni“. Wenn ich bereits eine Idee für die Hauptfigur(en) habe, findet sich der Rest meist von alleine. Je nach Länge und Komplexität der Geschichte plotte ich auch manchmal, aber eben nicht immer.

Du sitzt im Rollstuhl. Wie erlebst du den Alltag unter Menschen ohne Rolli und welche Änderungen würdest du dir wünschen?

Ehrlich gesagt, empfinde ich es gar nicht so, dass ich „im Rollstuhl sitze“. Ich kann mit Hilfsmitteln ein bisschen laufen und tue dies auch. Wenn es nicht klappt, nutze ich eben meinen Rolli. Und der verhilft mir zu mehr Freiheit. Sind die Beine im Eimer, ist ein Rolli was tolles. Mein Gefühl ist eher, dass ich einen Rolli als Hilfsmittel „nutze“, als dass ich „im Rolli sitze“.

Aber es ist auch anstrengend und manchmal frustrierend: Wenn ich mit Rolli unterwegs bin, sitze ich zwischen stehenden oder laufenden Menschen. Und damit bin ich zunächst erst einmal vor allem ziemlich klein: Stehend bin ich 1,82 Meter, im Sitzen ist es dann was ganz anderes und die Sicht ist eben eine andere. Und schon damit kann man sich ganz schön blöd vorkommen. Wenn andere dann an den Strand gehen, an einem See spazieren oder im Wald unterwegs sind, bin ich raus. Das ist schon frustrierend. Gemein sind auch Bordsteinkanten, einzelne Treppenstufen wo man keine erwartet hat oder steile Wege.

Gleichzeitig bin ich aber auch immer wieder von der Hilfsbereitschaft der Menschen überrascht. Ich werde wirklich oft gefragt, ob ich Unterstützung benötige. Meist auf eine nicht mitleidige, sondern offene und interessierte Art. Das schätze ich sehr.

Ich empfinde es als nicht so schlimm, als behinderte Frau unter nicht-behinderten Menschen unterwegs zu sein, solange das kritisch-misstrauische vom höflich-neugierigen Verhalten abgelöst wird. Ältere Menschen, die ebenfalls schon das eine oder andere Gebrechen haben, gehen immer ganz entspannt mit mir um. Und die interessierten und neugierigen Blicke der Kinder finde ich super gut.

Wenn ich also etwas ändern könnte: weniger Stufen, Ecken und Kanten wären schön und ganz allgemein ein entspannter Umgang mit behinderten Menschen. Ich habe kein Problem damit, wenn mich jemand fragt, was los ist. Es ist schließlich offensichtlich, dass ich behindert bin.

Gleichzeitig geht es niemanden etwas an: Ich frage ja auch nicht nach Brillenstärke, Gebisszustand oder Verdauungsproblemen. Denn auch wenn ich hin und wieder im Rolli unterwegs bin, bin ich nicht wirklich anders als die meisten anderen Menschen auch.

Du bist nicht nur Autorin, sondern auch Illustratorin und Verlagsbesitzerin. Wie gut kannst du dem gerecht werden und welcher Teil macht die besonders viel Spaß?

„Rokko und Lenni – Das Schiffswrack am Korallenriff“ ist eines der ersten Bücher von mir, das in meinem ‚Kinderbuchverlag Kiliposa‘ erschienen ist. Bis dahin habe ich meine Bücher immer als Selfpublisherin heraus gegeben – ohne eine wie auch immer geartete Verlagszusammenarbeit.

Meinen eigenen Verlag habe ich Ende 2022 gegründet, um nicht nur meine Bücher zu veröffentlichen, sondern auch die anderer AutorInnen, die meine Begeisterung für politische und philosophische Geschichten für Kinder teilen. Die politischen und philosophischen Geschichten sind mir eine Herzensangelegenheit: Ich denke, wir sollten so früh wie möglich mit (unseren) Kindern über politische und philosophische Themen und Gedanken sprechen.

Außerdem möchte ich andere AutorInnen unterstützen, denn ein Buch ist mit dem geschriebenen Manuskript noch längst nicht fertig. Und mir macht eben der gesamte Prozess Spaß: besondere Themen erarbeiten, recherchieren, schreiben, illustrieren und schließlich ein echtes Buch daraus bauen. Für das Lektorat setze ich immer auf die Profis und beim Illustrieren auch manchmal – aber alles andere ist meins ;).

Und das macht mir richtig Spaß! Auch wenn zugegebenermaßen ein bisschen weniger Zeit zum Schreiben für mich übrig bleibt.

Leider ist das Interview damit vorbei. Mehr über Stefanie erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Luna Lavendela

Autorin von Feline Abendstern lächelt in die Kamera

Ob Weihnachten selbst, ihre Arbeit als Lektorin oder ihr Leben außerhalb der Buchbubble – Luna Lavendela, Autorin von „Feline Abendstern“ stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem Hinter die Kulissen des Buches blicken.

Feline Abendstern ist als Adventskalender bzw. Adventsgeschichte angelegt. Was bedeutet Weihnachten für dich? Was verbindest du damit?

Weihnachten ist für mich das Fest der Liebe. Klingt vielleicht kitschig, aber das ist es doch, was wirklich zählt. Als Kind war Weihnachten und die Zeit davor gemütlich und voll kleiner Wunder. Dafür sorgte meine Familie – jeder auf seine Weise mit Traditionen, Geschichten und viel Gemeinsamkeit.

Ja, es gab tatsächlich viele Geschenke, aber wenn ich heute zurückblicke, dann erinnere ich mich nicht mehr wirklich an die Spielsachen, sondern an die Momente, die wirklich zählten und mein Herz vor Freude hüpfen ließen:

  • den alten Tannenbaumschmuck am Baum meiner Oma und meines Opas bestaunen
  • das alte Glöckchen im Bücherregal, gemeinsam mit meiner Mutter im alten Weihnachtsbuch blättern (das Buch gibt es noch heute)…

Früher gab es zwar schon die typischen Adventskalender mit Schokolade, aber besonders schön fand ich immer die, bei denen man einfach nur ein kleines Bild hinter der Tür fand.

Heute bin ich einerseits gern an Weihnachten mit der Familie zusammen, aber ich ziehe mich auch immer etwas zurück. Mache einen Spaziergang bei den Pferden vorbei und genieße die Stille, die sich ausbreitet, nachdem der letzte Glockenschlag der Kirche verklungen ist.

Weihnachten ist für mich also auch ein Fest der Stille, der Besinnlichkeit, Dankbarkeit und des Lichts. Es ist für mich jedes Jahr ein Wunder.

Du arbeitest als freie Lektorin im Kinder- und Jugendgenre. Wie fordernd ist dieser Job und welchen Part hast du besonders gern?

Das Besondere an meiner Tätigkeit als Lektorin ist, dass sich hier all mein Wissen aus meinen Ausbildungen, Fortbildungen und Studium vereinen kann. Ich habe viele Jahre als staatlich anerkannte Erzieherin gearbeitet, habe Psychologie studiert, war u.a. als Referentin und Trainerin im pädagogischen und psychologischen Bereichen unterwegs.

Das alles kommt mir nun im Lektorat zugute und ich liebe es, die Autoren zu begleiten, ihnen zur Seite zu stehen und gemeinsam mit ihnen ihren Geschichten den Feinschliff zu geben, den es braucht. Das ist etwas, was ich mit „Feline Abendstern“ nun von der anderen Seite aus erleben durfte. Es braucht ein gutes Lektorat, denn bei seinen eigenen Texten ist man oft betriebsblind, wie man so schön sagt.

Die größte Herausforderung an meiner Tätigkeit ist für mich die Buchhaltung. Zahlen sind nicht so meine Welt. All die Zeit, die Konzentration, der Austausch mit den Autoren und das Feilen an den Geschichten, in ihnen intensiv einzutauchen und jede Szene, jeden Charakter genau unter die Lupe zu nehmen – das ist mehr Berufung als Job, würde ich sagen. Einfach Herzenssache.

Wo trifft man dich außerhalb der Buchbubble?

Außerhalb der Buchbubble findet man mich in der Natur. Ich liebe es, im Wald unterwegs zu sein, an Feldern entlangzulaufen und dabei immer wieder Neues zu entdecken. Ansonsten bin ich gern mit meinen Katzen zusammen, zeichne oder besuche meine Lieblingsbibliothek in der Nachbarstadt. Ich bin gern in der Nähe der Pferde, denn es sind fantastische Wesen, von denen wir viel lernen können. Da haben Anna und ich etwas gemeinsam. In „Feline Abendstern“ gibt es dazu sogar ein kleines Extra im Anhang.

Leider sind wir damit am Ende des Interviews angelangt. Mehr über Luna Lavendela erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.

[Interview] 3-Fragen Talk mit Nicole Bösch

Die Autorin Nicole Bösch zeigt ihr Buch für ein Interview

Ob Illnau als magischer Ort, künftige Pläne mit Knolle oder die Frage nach dem Job – Nicole Bösch, Autorin von „Knolles Reise – Abenteuer in Illnau“ stellt sich in diesem Interview knallharten Fragen. Vor einiger Zeit konnte ich außerdem hinter die Kulissen des Buches blicken.

Knolle entdeckt in seinem ersten Abenteuer den Ort Illnau. Warum ausgerechnet dieser Ort? Was macht ihn so magisch?

Als gebürtige Deutsche kam ich vor 11 Jahren mit meinem Schweizer Mann in die Schweiz. Illnau wurde unsere neue Wahlheimat. Es ist ein wunderschöner Ort im Zürcher Oberland – eine hügelige und ländliche Region, die im Südosten des Kantons Zürich zu finden ist. Geprägt von voralpinen Hügeln, vielen Seen und Flüssen, Moorlandschaften wie auch alte Fabriken, die noch aus der Zeit der Industrialisierung stammen, ist es die perfekte Region zum Wandern und Geschichten entdecken (oder selbst erfinden 😉).

Demnächst erscheint Band 2. Wie viele Bücher wird es insgesamt zu Knolle geben? Welche Pläne hast du generell für die Zukunft?

Die Anzahl der Bücher in der Reihe „Knolles Reise“ habe ich noch nicht definiert. Mir war von Anfang an klar, als es nicht mehr nur ein „privates Projekt“ war, das es mehr als ein Buch geben wird. Ein drittes steckt quasi schon in der Feder und viele weitere Ideen im Kopf. Ich denke, solange es Menschen gibt, die sich für die Bücher interessieren, werde ich wohl auch neue Themen finden.

Allerdings spätestens nach dem dritten Band möchte ich mich an einem Jugendroman versuchen, denn meine Kinder sind mittlerweile aus dem „Knolle-Thema“ raus gewachsen. Da meine Tochter aber eine richtige Leseratte ist, möchte ich gern auch mal etwas für Teenys schreiben. Der grobe Plot ist schon in meinem Kopf.

Lebst du von deiner Arbeit als Autorin? Falls Nein, wo trifft man dich außerhalb der Autorenwelt?

Nein, vom Schreiben leben kann ich nicht. Die Kostendeckung klappt nur, weil ich noch Lesungen anbiete und mittlerweile Händlerin für die erzgebirgischen Räuchermännchen der Firma Christian Ulbricht bin. Zudem habe ich noch einen „ganz normalen“ Brotjob. Das Schreiben ist einfach eine schöne Nebenbeschäftigung und ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag. Aber wenn dann doch noch etwas Zeit übrig bleibt, findet man mich auf irgendeiner Tanzfläche mit meinem Mann.

Leider sind wir damit am Ende des Interviews angelangt. Mehr über Nicole Bösch erfahrt ihr über Instagram bzw. ihre Homepage.